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Die '''Hausbesetzung''' ist eine gesetzlich widerrechtliche Inbesitznahme von meist leerstehenden Gebäuden oder Häusern, um sie einer vermeintlich gesellschaftlich sinnvolleren Nutzung zuzuführen, wie z.B. | [[Datei:Königswarterstraße 20 Hausbesetzung 1981 2.jpg|mini|rechts|Hausbesetzung in der Königswarterstraße, 1981]] | ||
Die '''Hausbesetzung''' ist eine gesetzlich widerrechtliche Inbesitznahme von meist leerstehenden Gebäuden oder Häusern, um sie einer vermeintlich gesellschaftlich sinnvolleren Nutzung zuzuführen, wie z.B. einer Wohnnutzung oder als Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen. Die politische Ausdrucksform der Hausbesetzung war meist Teil der linken bis linksextremen Szene und hatte in Deutschland in den 1970er und 80er Jahren ihre Hochzeit.<ref>{{Quelle Wikipedia|Hausbesetzung}}</ref> | |||
== Hausbesetzungen in Fürth == | == Hausbesetzungen in Fürth == | ||
Das Mittel der Hausbesetzung in Fürth kam erst relativ spät auf, nachdem in West-Deutschland die meisten besetzten Häuser wieder aufgegeben, oder in einigen Fällen sogar als legitime Form der Hausnutzung vom Eigentümer erlaubt wurden. In Fürth | Das Mittel der Hausbesetzung in Fürth kam erst relativ spät auf, nachdem in West-Deutschland die meisten besetzten Häuser wieder aufgegeben, oder in einigen Fällen sogar als legitime Form der Hausnutzung vom Eigentümer erlaubt wurden. In Fürth kam es am [[18. Januar]] [[1981]] zu mehreren Hausbesetzungen, u.a. wurde folgende Gebäude kurzzeitig besetzt: | ||
* [[Bäumenstraße 16]] - [[Geismann-Bräustübl]] | * [[Bäumenstraße 16]] - [[Geismann-Bräustübl]] | ||
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Die Besetzung der Gebäude in Fürth geschah in der Regel als Protest gegen den willkürlichen Abriss alter Gebäude und deren Leerstand. Ein breites Bündnis, meist aus Jugendlichen und den damals neu aufkeimenden [[Grüne|Grünen Parteien]] und Bewegungen - aber auch der [[DKP]] in Fürth, setzte sich für den Erhalt der Gebäude ein. So konnte die [[Königswarterstraße 20]] vor dem Abriss gerettet werden, während das [[Geismann-Bräustübl]] für den Neubau des ehem. Einkaufszentrums [[City-Center]] weichen musste. Im Vergleich zu den Hausbesetzungen in den Städten Erlangen (Bismarkstraße) und Nürnberg (z.B. KOMM) verliefen die Hausbesetzungen in Fürth sehr friedlich, und waren meist nur von kurzer Dauer. | Die Besetzung der Gebäude in Fürth geschah in der Regel als Protest gegen den willkürlichen Abriss alter Gebäude und deren Leerstand. Ein breites Bündnis, meist aus Jugendlichen und den damals neu aufkeimenden [[Grüne|Grünen Parteien]] und Bewegungen - aber auch der [[DKP]] in Fürth, setzte sich für den Erhalt der Gebäude ein. So konnte die [[Königswarterstraße 20]] vor dem Abriss gerettet werden, während das [[Geismann-Bräustübl]] für den Neubau des ehem. Einkaufszentrums [[City-Center]] weichen musste. Im Vergleich zu den Hausbesetzungen in den Städten Erlangen (Bismarkstraße) und Nürnberg (z.B. [[wikipedia:Massenverhaftung von Nürnberg|KOMM]]) verliefen die Hausbesetzungen in Fürth sehr friedlich, und waren meist nur von kurzer Dauer. So wurde die Königswarterstraße 20 am 22. Januar 1981 wieder ohne Gewalt geräumt, "nachdem sogar das Haus geputzt worden war". Der damalige Eigentümer Werner Gemeinhardt hatte den Hausbesetzern ein Ultimatum gestellt, dem die Besetzter folgten da sie weiter mit dem Eigentümer zusammenarbeiten wollten. Allerdings hatten die Hausbesetzer dem amtierenden Oberbürgermeister Kurt Scherzer zuvor den "Goldenen Bagger" verliehen.<ref>P.L.: Hausbesetzung in Fürth. In: Nürnberger Stadtzeitung - Fränkisches Allerweltsblättla - ab Januar 1981 auch mit Infos aus und über Fürth, Februar 1981, S. 5</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Aktuelle Version vom 16. November 2023, 22:29 Uhr
Die Hausbesetzung ist eine gesetzlich widerrechtliche Inbesitznahme von meist leerstehenden Gebäuden oder Häusern, um sie einer vermeintlich gesellschaftlich sinnvolleren Nutzung zuzuführen, wie z.B. einer Wohnnutzung oder als Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen. Die politische Ausdrucksform der Hausbesetzung war meist Teil der linken bis linksextremen Szene und hatte in Deutschland in den 1970er und 80er Jahren ihre Hochzeit.[1]
Hausbesetzungen in Fürth
Das Mittel der Hausbesetzung in Fürth kam erst relativ spät auf, nachdem in West-Deutschland die meisten besetzten Häuser wieder aufgegeben, oder in einigen Fällen sogar als legitime Form der Hausnutzung vom Eigentümer erlaubt wurden. In Fürth kam es am 18. Januar 1981 zu mehreren Hausbesetzungen, u.a. wurde folgende Gebäude kurzzeitig besetzt:
Die Besetzung der Gebäude in Fürth geschah in der Regel als Protest gegen den willkürlichen Abriss alter Gebäude und deren Leerstand. Ein breites Bündnis, meist aus Jugendlichen und den damals neu aufkeimenden Grünen Parteien und Bewegungen - aber auch der DKP in Fürth, setzte sich für den Erhalt der Gebäude ein. So konnte die Königswarterstraße 20 vor dem Abriss gerettet werden, während das Geismann-Bräustübl für den Neubau des ehem. Einkaufszentrums City-Center weichen musste. Im Vergleich zu den Hausbesetzungen in den Städten Erlangen (Bismarkstraße) und Nürnberg (z.B. KOMM) verliefen die Hausbesetzungen in Fürth sehr friedlich, und waren meist nur von kurzer Dauer. So wurde die Königswarterstraße 20 am 22. Januar 1981 wieder ohne Gewalt geräumt, "nachdem sogar das Haus geputzt worden war". Der damalige Eigentümer Werner Gemeinhardt hatte den Hausbesetzern ein Ultimatum gestellt, dem die Besetzter folgten da sie weiter mit dem Eigentümer zusammenarbeiten wollten. Allerdings hatten die Hausbesetzer dem amtierenden Oberbürgermeister Kurt Scherzer zuvor den "Goldenen Bagger" verliehen.[2]
Literatur
- Armin Stingl: Dokumentation einer Hausbesetzung in Fürth, Fürth, Eigenverlag 1981/2018
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Artikel Hausbesetzung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
- ↑ P.L.: Hausbesetzung in Fürth. In: Nürnberger Stadtzeitung - Fränkisches Allerweltsblättla - ab Januar 1981 auch mit Infos aus und über Fürth, Februar 1981, S. 5
Bilder
DKP-Stadtrat Werner Riedel bei der symbolischen Hausbesetzung des Geismann-Bräustübls am 11. April 1981 in der Bäumenstraße. Auf den Transparenten am Bagger und der Brauerei-Fassade im Hintergrund: "Wir fordern: Erhalt denkmalgeschützter Häuser" und "Kein Konsumbunker sondern Jugendtreff".
"Kältefrühstück" am 24. Januar 1981, dem Samstag nach dem Auszug der "Instandbesetzer" aus der Villa Königswarterstraße 20.
Foto in der besetzten Villa Königswarterstraße 20, links im Bild mit Mütze DKP-Stadtrat Werner Riedel, 1981
Hausbesetzer beim Verlassen der besetzten Villa Königswarterstraße 20, 1981
Foto von der am 18. Januar 1981 besetzten Villa Königswarterstraße 20
Hausbesetzer beim Verlassen der besetzten Villa Königswarterstraße 20, 1981
Hausbesetzer beim Verlassen der besetzten Villa Königswarterstraße 20, 1981
Hausbesetzer beim Verlassen der besetzten Villa Königswarterstraße 20, 1981
Foto von der am 18. Januar 1981 besetzten Villa Königswarterstraße 20
Hausbesetzer kurz vor dem Verlassen der besetzten Villa Königswarterstraße 20, 1981
Foto von der am 18. Januar 1981 besetzten Villa Königswarterstraße 20
Hausbesetzer beim Verlassen der besetzten Villa Königswarterstraße 20, 1981
Foto von der am 18. Januar 1981 besetzten Villa Königswarterstraße 20