Johann Paul Kleininger: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Johann Paul Kleininger''' (geb. [[8. März]] [[1798]] in Fürth; gest. [[21. Juli]] [[1863]]) war Uhrmacher, wie bereits sein Vater Johann Georg Kleininger. Beide stellen Sonnenuhren in Fürth her. Kleininger heiratete am [[2. April]] [[1839]] in [[St. Michael]] Barbara Wagner (23. April 1815 - 28. Februar 1875). Aus der Ehe stammten zwei Söhne und vier Töchter. | {{Adresse | ||
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'''Johann Paul Kleininger''' (geb. [[8. März]] [[1798]] in Fürth; gest. [[21. Juli]] [[1863]]) war ein [[Drechslermeister]] und [[Uhrmacher]], wie bereits sein Vater [[Johann Georg Kleininger]]. Beide stellen Sonnenuhren in Fürth her. Kleininger heiratete am [[2. April]] [[1839]] in [[St. Michael]] Barbara Wagner (23. April 1815 - 28. Februar 1875). Aus der Ehe stammten zwei Söhne und vier Töchter. | |||
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Kleininger wird mehrfach im [[Fürther Tagblatt]] benannt, insbesondere bei jeweiligen | Kleininger wird mehrfach im [[Fürther Tagblatt]] benannt, insbesondere bei jeweiligen Wohnungswechseln. So wohnte seine Familie in der [[Hallstraße]], später in der [[Königstraße]] gegenüber der [[Auferstehungskirche]]. Im Mai 1858 zog er erneut um - von der [[Untere Fischergasse|Unteren Fischergasse]] in die [[Moststraße]]. | ||
Kleininger produzierte wie sein Vater Kompasse und Sonnenuhren, insbesondere aus Holz. Diese Sonnenuhren bestanden meist aus zwei Teilen, einem Boden und einem Deckel. Der Deckel ließ sich senkrecht aufklappen - im Boden war meist ein kleiner Taschenkompass eingebaut. Anschließend klebte Kleininger einen Kupferstich auf den Boden der Uhr, sodass die Stundenmarken auf dem Boden ablesbar waren. Auf dem Deckel befand sich, während dieser senkrecht aufgestellt war, ein Verzeichnis der Orte mittel dessen verschiedene Breiten durch Bohrungen im Deckel festgehalten wurden und durch das sogenannte [[wikipedia:Astronomische Breite|Polhöhen Verzeichnis]] die entsprechende Uhrzeit ablesen ließ. Als Uhrmacher konnte er offensichtlich nicht ganz seinen Unterhalt bestreiten, da er u.a. auch zur Weihnachtszeit lasierte Weihnachtsleuchter verkaufte. In seiner Todesanzeige wird Kleininger lediglich noch als Drechslermeister benannt, die Bezeichnung Uhrmacher wird nicht mehr aufgeführt.<ref>Astronomie in Nürnberg - online abgerufen am 3. Mai 2020 | 19:57 Uhr - [https://www.astronomie-nuernberg.de/index.php?category=personen&page=kleininger-jp online]</ref> In der Fachwelt sind neben Kleininger nur noch zwei weitere Klappsonnenuhrhersteller tatsächlich bekannt: C. Stockert & Sohn sowie Paul Phillip Beringer und sein Bruder David. | |||
Auf der [[Industrie-Ausstellung in Nürnberg 1840]] waren ''"18 Stück verschiedene Taschen=Compasse von dem Compaßfabrikanten Kleininger"'' ausgestellt.<ref>''"Amtlicher Bericht der allerhöchst angeordneten Central-Industrie-Ausstellungs-Commission über die im Jahre 1840 aus den acht Kreisen des Königreichs Bayern in Nürnberg stattgehabte Industrie-Ausstellung"'', Nürnberg, 1842, S. 5 - [https://books.google.de/books?id=82hx3iWBcNwC&hl=de&source=gbs_navlinks_s online-Digitalisat]</ref> | |||
Der Sohn Andreas wurde, wie der Vater, [[Drechslermeister]]. <ref>Hans Gaab: ''Kompassmacher in Nürnberg und Fürth im 19. Jahrhundert'', 2024. S. 20</ref> | |||
==Adressangaben== | |||
* bis 1851: Hallstraße Nr. 304/I. Bezirk | |||
* ab 1851: Obere Königsstraße Nr. 413 c | |||
* ab 1852: Untere Fischergasse Nr. 111 a/II. Bezirk | |||
* ab 1858: Mostgasse | |||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg besitzt eine Klappsonnenuhr von Johann Georg Kleininger im Bestand. Eine genaue Datierung über die Entstehungszeit ist aktuell nicht bekannt. | Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg besitzt eine Klappsonnenuhr von Johann Georg Kleininger im Bestand. Eine genaue Datierung über die Entstehungszeit ist aktuell nicht bekannt. | ||
== Literatur == | |||
* Frank Liebau: ''Die Kompassmacher aus Nürnberg und Fürth - Präzision aus Tradition Band 1'', 4.te komplett überarbeitete Auflage. Eigenverlag. S. 28 ff. | |||
* Hans Gaab: ''Kompassmacher in Nürnberg und Fürth im 19. Jahrhundert'', 2024 - [https://www.astronomie-nuernberg.de/geschichte/sonstiges/Kompassmacher-Fuerth.pdf pdf-Datei] | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Johann Georg Kleininger]] | * [[Johann Georg Kleininger]] | ||
* [[Uhrmacher]] | * [[Uhrmacher]] | ||
==Weblinks== | |||
* Frank Liebau: [https://kartenkunde-leichtgemacht.de/kompassmacher/ Die Kompassmacher aus Nürnberg und Fürth] | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Aktuelle Version vom 26. Januar 2025, 14:23 Uhr
- Vorname
- Johann Paul
- Nachname
- Kleininger
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 8. März 1798
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 21. Juli 1863
- Beruf
- Uhrmacher, Kompassmacher, Drechslermeister, Kompassfabrikant
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Wohnadresse | Hallstraße |
Wohnadresse | Königstraße |
Wohnadresse | Moststraße |
Wohnadresse | Untere Fischerstraße |
Johann Paul Kleininger (geb. 8. März 1798 in Fürth; gest. 21. Juli 1863) war ein Drechslermeister und Uhrmacher, wie bereits sein Vater Johann Georg Kleininger. Beide stellen Sonnenuhren in Fürth her. Kleininger heiratete am 2. April 1839 in St. Michael Barbara Wagner (23. April 1815 - 28. Februar 1875). Aus der Ehe stammten zwei Söhne und vier Töchter.
Kleininger wird mehrfach im Fürther Tagblatt benannt, insbesondere bei jeweiligen Wohnungswechseln. So wohnte seine Familie in der Hallstraße, später in der Königstraße gegenüber der Auferstehungskirche. Im Mai 1858 zog er erneut um - von der Unteren Fischergasse in die Moststraße.
Kleininger produzierte wie sein Vater Kompasse und Sonnenuhren, insbesondere aus Holz. Diese Sonnenuhren bestanden meist aus zwei Teilen, einem Boden und einem Deckel. Der Deckel ließ sich senkrecht aufklappen - im Boden war meist ein kleiner Taschenkompass eingebaut. Anschließend klebte Kleininger einen Kupferstich auf den Boden der Uhr, sodass die Stundenmarken auf dem Boden ablesbar waren. Auf dem Deckel befand sich, während dieser senkrecht aufgestellt war, ein Verzeichnis der Orte mittel dessen verschiedene Breiten durch Bohrungen im Deckel festgehalten wurden und durch das sogenannte Polhöhen Verzeichnis die entsprechende Uhrzeit ablesen ließ. Als Uhrmacher konnte er offensichtlich nicht ganz seinen Unterhalt bestreiten, da er u.a. auch zur Weihnachtszeit lasierte Weihnachtsleuchter verkaufte. In seiner Todesanzeige wird Kleininger lediglich noch als Drechslermeister benannt, die Bezeichnung Uhrmacher wird nicht mehr aufgeführt.[1] In der Fachwelt sind neben Kleininger nur noch zwei weitere Klappsonnenuhrhersteller tatsächlich bekannt: C. Stockert & Sohn sowie Paul Phillip Beringer und sein Bruder David.
Auf der Industrie-Ausstellung in Nürnberg 1840 waren "18 Stück verschiedene Taschen=Compasse von dem Compaßfabrikanten Kleininger" ausgestellt.[2]
Der Sohn Andreas wurde, wie der Vater, Drechslermeister. [3]
Adressangaben
- bis 1851: Hallstraße Nr. 304/I. Bezirk
- ab 1851: Obere Königsstraße Nr. 413 c
- ab 1852: Untere Fischergasse Nr. 111 a/II. Bezirk
- ab 1858: Mostgasse
Sonstiges
Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg besitzt eine Klappsonnenuhr von Johann Georg Kleininger im Bestand. Eine genaue Datierung über die Entstehungszeit ist aktuell nicht bekannt.
Literatur
- Frank Liebau: Die Kompassmacher aus Nürnberg und Fürth - Präzision aus Tradition Band 1, 4.te komplett überarbeitete Auflage. Eigenverlag. S. 28 ff.
- Hans Gaab: Kompassmacher in Nürnberg und Fürth im 19. Jahrhundert, 2024 - pdf-Datei
Siehe auch
Weblinks
- Frank Liebau: Die Kompassmacher aus Nürnberg und Fürth
Einzelnachweise
- ↑ Astronomie in Nürnberg - online abgerufen am 3. Mai 2020 | 19:57 Uhr - online
- ↑ "Amtlicher Bericht der allerhöchst angeordneten Central-Industrie-Ausstellungs-Commission über die im Jahre 1840 aus den acht Kreisen des Königreichs Bayern in Nürnberg stattgehabte Industrie-Ausstellung", Nürnberg, 1842, S. 5 - online-Digitalisat
- ↑ Hans Gaab: Kompassmacher in Nürnberg und Fürth im 19. Jahrhundert, 2024. S. 20
Bilder
Zeitungsanzeige von Johann Paul Kleininger, August 1852