Waldheim Sonnenland: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

K (Textersetzung - „|Denkmalstatus besteht=“ durch „|DenkmalstatusBesteht=“)
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Gebäude
{{Gebäude
|Bild=Waldheim Sonnenland Jan 2019.jpg
|Bild=Waldheim Sonnenland Jan 2019.jpg
|Gebäude=Waldheim Sonnenland
|Gebaeude=Waldheim Sonnenland
|Straße=Heilstättensiedlung
|Strasse=Heilstättensiedlung
|Hausnummer=140
|Hausnummer=140
|Objekt=Wohnheim
|Objekt=Wohnheim
|lat=49.466673
|lat=49.466673
|lon=10.927806
|lon=10.927806
|Gebäude besteht=Ja
|GebaeudeBesteht=Ja
|Denkmalstatus besteht=Nein
|DenkmalstatusBesteht=Nein
}}
}}
Das '''Waldheim Sonnenland''' in der [[Heilstättenstraße 140]] wurde bis [[2017]] von der [[Arbeiterwohlfahrt]] betrieben. Leiter der Einrichtung war u. a. [[Adi Meister]], der [[2015]] in Fürth verstarb.<ref>Burgfarrnbacher Bürgerbrief Nr. 1 - Dez. 2015, online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:21 Uhr - [http://www.spd-fuerth.de/downloads/buergerbriefburgfarrnbach2015.pdf online abrufbar]</ref> Letzter Einrichtungsleiter war Manfred Kranz. Das Gebäude bzw. Grundstück befindet sich im Naturschutzgebiet und Bannwald, sodass eine Bebauung über das bestehende Maß kritisch in der Stadtpolitik diskutiert wird.<ref>Wolfgang Händel: ''Fürther AWO zieht ins markante Metz-Gebäude''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. Juni 2015, online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:59 Uhr</ref> Es ist nahezu vollständig vom [[Wikipedia:Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|FFH-Gebiet]] (Fürther und Zirndorfer Stadtwald) umschlossen.  
Das '''Waldheim Sonnenland''' in der Heilstättenstraße 140 wurde bis [[2017]] von der [[Arbeiterwohlfahrt]] betrieben. Leiter der Einrichtung war u. a. [[Adi Meister]], der [[2015]] in Fürth verstarb.<ref>Burgfarrnbacher Bürgerbrief Nr. 1 - Dez. 2015, online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:21 Uhr - [http://www.spd-fuerth.de/downloads/buergerbriefburgfarrnbach2015.pdf online]</ref> Letzter Einrichtungsleiter war Manfred Kranz. Das Gebäude bzw. Grundstück befindet sich im Naturschutzgebiet und Bannwald, sodass eine Bebauung über das bestehende Maß kritisch in der Stadtpolitik diskutiert wird.<ref>Wolfgang Händel: ''Fürther AWO zieht ins markante Metz-Gebäude''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. Juni 2015, online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:59 Uhr</ref> Es ist nahezu vollständig vom [[Wikipedia:Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|FFH-Gebiet]] (Fürther und Zirndorfer Stadtwald) umschlossen.  
__TOC__
__TOC__


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Erstmals bebaut wurde das Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehem. [[Waldkrankenhaus]] um [[1908]]. Hier entstand die sog. [[Walderholungsstätte]] für erholungsbedürftige Männer, Frauen und Kinder aus den sog. "minderbemittelten Kreisen" der Stadt Fürth. Der Betrieb endete in der Saison 1933 am 30. September und wurde 1934 nicht mehr aufgenommen. Ab 1. April 1934 wurde die Walderholungsstätte ebenso wie das ab 1. Juli 1933 geschlossene [[Waldkrankenhaus]] an die SA, Gruppe Franken, für ein SA-Schulungslager vermietet. Ihren Betrieb nahm die Einrichtung vermutlich erst wieder nach dem [[2. Weltkrieg]] auf. In den 1950er Jahren war bereits die [[Arbeiterwohlfahrt]] Eigentümer der Einrichtung und betrieb das Grundstück und Gebäude als Kinder-Erholungsheim, ehe das Bestandsgebäude vermutlich Ende der 1960er Jahre abgerissen wurde, zugunsten des aktuell noch bestehenden Gebäudes (Stand 2018). Das Grundstück wurde zuletzt per Erbbaurechtsvertrag vom 22. Dezember 1980 an die Arbeiterwohlfahrt vermietet. Der Vertrag sollte längstens bis zum 30. Juni 2018 laufen, wurde aber zum 31. Dezember 2017 gekündigt.
Erstmals bebaut wurde das Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehem. [[Waldkrankenhaus]] um [[1908]]. Hier entstand die sog. [[Walderholungsstätte]] für erholungsbedürftige Männer, Frauen und Kinder aus den sog. "minderbemittelten Kreisen" der Stadt Fürth. Der Betrieb endete in der Saison 1933 am 30. September und wurde 1934 nicht mehr aufgenommen. Ab 1. April 1934 wurde die Walderholungsstätte ebenso wie das ab 1. Juli 1933 geschlossene [[Waldkrankenhaus]] an die SA, Gruppe Franken, für ein SA-Schulungslager vermietet. Ihren Betrieb nahm die Einrichtung vermutlich erst wieder nach dem [[2. Weltkrieg]] auf. In den 1950er Jahren war bereits die [[Arbeiterwohlfahrt]] Eigentümer der Einrichtung und betrieb das Grundstück und Gebäude als Kinder-Erholungsheim. Das alte Bestandsgebäude wurde vermutlich 1967 zugunsten des aktuell noch bestehenden Gebäudes abgerissen (Stand 2018). Das Grundstück wurde zuletzt per Erbbaurechtsvertrag vom 22. Dezember 1980 an die Arbeiterwohlfahrt vermietet. Der Vertrag sollte längstens bis zum 30. Juni 2018 laufen, wurde aber zum 31. Dezember 2017 gekündigt.


== Therapiekonzept ==
== Therapiekonzept ==
Es bot 28 Wohnplätze für Menschen mit psychischer Erkrankung mit zeitlich unbefristetem Aufenthalt an. Insbesondere für folgende Erkrankungen war die Einrichtung vorgesehen: Psychosen, Neurosen, Borderline-Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen sowie manisch-depressiven Erkrankungen.<ref>Familieninfo - Der Wegweiser für Fürther Familien - online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:19 Uhr - [https://www.familieninfo-fuerth.de/betreuung-und-bildung/heimunterbringung/ online abrufbar]</ref> Das Therapiekonzept beinhaltet, dass alle Bewohner in der Wohnanlage über einen eigenen Briefkasten, eine eigene Türklingel und persönliche Zugangsrechte für die Gemeinschaftsräume, Keller und Waschküche verfügen. Damit soll versucht werden, den Bewohner der Einrichtung eine Normalität in dem Haus zu ermöglichen, um nach der Therapie nach Möglichkeit ein eigenständiges Leben zu führen.<ref>Wir - Das Magazin der AWO-Bayern, 3/2018 - online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:39 Uhr - [https://www.awo-bayern.de/fileadmin/redaktion/Inhalt/PDFs/Mitgliederzeitschrift/2018/AWO_Mitgliederzeitschrift_Ober-Mittelfranken_3_2018.pdf online abrufbar]</ref> 2017 wurde das Konzept der Arbeiterwohlfahrt dahingehend geändert, dass eine Inklusion der Bewohner in das neu geschaffene "Haus der seelischen Gesundheit" in der [[Ritterstraße]] direkt in der Stadt verfolgt werden soll, statt einer "Separation" außerhalb der Stadt am alten Standort.
Es bot 28 Wohnplätze für Menschen mit psychischer Erkrankung mit zeitlich unbefristetem Aufenthalt an. Insbesondere für folgende Erkrankungen war die Einrichtung vorgesehen: Psychosen, Neurosen, Borderline-Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen sowie manisch-depressiven Erkrankungen.<ref>Familieninfo - Der Wegweiser für Fürther Familien - online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:19 Uhr - [https://www.familieninfo-fuerth.de/betreuung-und-bildung/heimunterbringung/ online]</ref> Das Therapiekonzept beinhaltet, dass alle Bewohner in der Wohnanlage über einen eigenen Briefkasten, eine eigene Türklingel und persönliche Zugangsrechte für die Gemeinschaftsräume, Keller und Waschküche verfügen. Damit soll versucht werden, den Bewohner der Einrichtung eine Normalität in dem Haus zu ermöglichen, um nach der Therapie nach Möglichkeit ein eigenständiges Leben zu führen.<ref>Wir - Das Magazin der AWO-Bayern, 3/2018 - online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:39 Uhr - [https://www.awo-bayern.de/fileadmin/redaktion/Inhalt/PDFs/Mitgliederzeitschrift/2018/AWO_Mitgliederzeitschrift_Ober-Mittelfranken_3_2018.pdf online]</ref> 2017 wurde das Konzept der Arbeiterwohlfahrt dahingehend geändert, dass eine Inklusion der Bewohner in das neu geschaffene "Haus der seelischen Gesundheit" in der [[Ritterstraße]] direkt in der Stadt verfolgt werden soll, statt einer "Separation" außerhalb der Stadt am alten Standort.


== Schließung und Verkauf ==
== Schließung und Verkauf ==
[[2017]] lief nach über 30 Jahren der Erbpachtvertrag mit der Stadt Fürth über das Gelände im Stadtwald bei [[Oberfürberg]] aus. Die Einrichtung zog in das ehemalige Metz-Verwaltungs- und spätere Bankgebäude der Raiffeisen-Volksbank in der [[Ritterstraße]]. Die Immobilie hat von der Stadt Fürth die eigene 100-prozentige Tochter, die [[WBG Fürth|Wohnbaugenossenschaft WBG]], Ende [[2017]] erworben. Die ersten Pläne sehen vor, das Bestandsgebäude durch ein neues Wohngebäude zu ersetzten. Primär sind hier Eigentumswohnungen vorgesehen, ähnlich wie bei dem unmittelbar benachbarten ehem. [[Waldkrankenhaus]]. Im Mai 2020 protestierte der [[Bund Naturschutz]] gegen diesen "umweltpolitischen Sündenfall", wie er es in einer Pressemitteilung gegenüber der Öffentlichkeit darstellte.<ref>Bund Naturschutz Fürth: BN lehnt neue Wohnsiedlung im Fürther Stadtwald ab. Online abgerufen am 16. Mai 2020 | 12:12 Uhr - [https://fuerth.bund-naturschutz.de/aktuelles/artikel/bn-lehnt-neue-wohnsiedlung-im-fuerther-stadtwald-ab-1.html online abrufbar]</ref> In der Stadtratssitzung vom [[20. Januar]] [[2021]] übergab ein neu gegründetes Bündnis dem [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] ca. 1.200 Unterschriften gegen eine sog. Privatisierung des ehem. Waldheim Sonnenlands. Nach einer längeren Beratung stellte der [[Stadtrat]] die bisher geplante Wohnbebauung für die nächsten drei Jahre zurück. Bis dahin können sich weitere Interessenten bei der Stadt Fürth melden für eine ggfls. gemeinnützige Nutzung des Grundstückes. Zuletzt war die Nutzung der Bestandsgebäude für eine Montessori-Schule im Gespräch, alternativ hatte ein Waldkindergarten Interesse bekundet.<ref>Andreas Dalberg: Vorerst keine Eigentumswohnungen im Fürther Stadtwald. In: Fürther Nachrichten vom 22. Januar 2021 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10773679 online abrufbar]</ref>
[[2017]] lief nach über 30 Jahren der Erbpachtvertrag mit der Stadt Fürth über das Gelände im Stadtwald bei [[Oberfürberg]] aus. Die Einrichtung zog in das ehemalige Metz-Verwaltungs- und spätere Bankgebäude der Raiffeisen-Volksbank in der [[Ritterstraße]]. Die Immobilie hat von der Stadt Fürth die eigene 100-prozentige Tochter, die [[WBG Fürth|Wohnbaugenossenschaft WBG]], Ende [[2017]] erworben. Die ersten Pläne sehen vor, das Bestandsgebäude durch ein neues Wohngebäude zu ersetzten. Primär sind hier Eigentumswohnungen vorgesehen, ähnlich wie bei dem unmittelbar benachbarten ehem. [[Waldkrankenhaus]]. Im Mai 2020 protestierte der [[Bund Naturschutz]] gegen diesen "umweltpolitischen Sündenfall", wie er es in einer Pressemitteilung gegenüber der Öffentlichkeit darstellte.<ref>Bund Naturschutz Fürth: BN lehnt neue Wohnsiedlung im Fürther Stadtwald ab. Online abgerufen am 16. Mai 2020 | 12:12 Uhr - [https://fuerth.bund-naturschutz.de/aktuelles/artikel/bn-lehnt-neue-wohnsiedlung-im-fuerther-stadtwald-ab-1.html online]</ref> In der Stadtratssitzung vom [[20. Januar]] [[2021]] übergab ein neu gegründetes Bündnis dem [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] ca. 1.200 Unterschriften gegen eine sog. Privatisierung des ehem. Waldheim Sonnenlands. Nach einer längeren Beratung stellte der [[Stadtrat]] die bisher geplante Wohnbebauung für die nächsten drei Jahre zurück. Bis dahin können sich weitere Interessenten bei der Stadt Fürth melden für eine ggfls. gemeinnützige Nutzung des Grundstückes. Zuletzt war die Nutzung der Bestandsgebäude für eine Montessori-Schule im Gespräch, alternativ hatte ein Waldkindergarten Interesse bekundet.<ref>Andreas Dalberg: Vorerst keine Eigentumswohnungen im Fürther Stadtwald. In: Fürther Nachrichten vom 22. Januar 2021 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10773679 online]</ref>
 
== Siehe auch ==
* [[Waldkrankenhaus]]
* [[Walderholungsstätte]]
* [[Arbeiterwohlfahrt]]


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Volker Dittmar: ''Warnung vor Raubbau - 2670 Unterschriften gegen Wohnen im Stadtwald übergeben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. Oktober 2001 (Druckausgabe)
* Volker Dittmar: ''Warnung vor Raubbau - 2670 Unterschriften gegen Wohnen im Stadtwald übergeben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. Oktober 2001 (Druckausgabe)
* Volker Dittmar: ''Fürther Awo räumt das Waldheim Sonnenland''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 6. Dezember 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.6960907 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Fürther Awo räumt das Waldheim Sonnenland''. In: Fürther Nachrichten vom 6. Dezember 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.6960907 online]
* Wolfgang Händel: ''Fürther AWO zieht ins markante Metz-Gebäude''. In: Fürther Nachrichten vom 27. Juni 2015 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.4475523 online abrufbar]
* Wolfgang Händel: ''Fürther AWO zieht ins markante Metz-Gebäude''. In: Fürther Nachrichten vom 27. Juni 2015 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.4475523 online]
* Armin Leberzammer: ''Dammbruch unter Bäumen''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Mai 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Naturschützer fürchten Dammbruch im Fürther Stadtwald''. In: nordbayern.de vom 17. Mai 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10110020 online abrufbar]
* Armin Leberzammer: ''Dammbruch unter Bäumen''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Mai 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Naturschützer fürchten Dammbruch im Fürther Stadtwald''. In: nordbayern.de vom 17. Mai 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10110020 online]
* Johannes Alles: ''22 Bäume müssen weichen''. In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 2020 (Druckausgabe)
* Johannes Alles: ''22 Bäume müssen weichen''. In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 2020 (Druckausgabe)
* Johannes Alles: ''Der Ton wird schärfer''. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Wohnprojekt im Stadtwald: BN legt Beschwerde ein''. In: nordbayern.de vom 19. Juni 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10186944 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Der Ton wird schärfer''. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Wohnprojekt im Stadtwald: BN legt Beschwerde ein''. In: nordbayern.de vom 19. Juni 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10186944 online]
* Johannes Alles: ''Gegenwind für die WBG''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juni 2020 (Druckausgabe)
* Johannes Alles: ''Gegenwind für die WBG''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juni 2020 (Druckausgabe)
* Armin Leberzammer: ''Ringen um die Waldheim-Nutzung''. In: Fürther Nachrichten vom 1. Juli 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Es bleibt spannend: Was wird aus dem Waldheim Sonnenland?'' In: nordbayern.de vom 1. Juli 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10223086 online abrufbar]
* Armin Leberzammer: ''Ringen um die Waldheim-Nutzung''. In: Fürther Nachrichten vom 1. Juli 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Es bleibt spannend: Was wird aus dem Waldheim Sonnenland?'' In: nordbayern.de vom 1. Juli 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10223086 online]
* Andreas Dalberg: ''Eine Schule mitten im Stadtwald?'' In: Fürther Nachrichten vom 18. September 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Eine Schule mitten im Fürther Stadtwald?'' In: nordbayern.de vom 18. September 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10439246 online abrufbar]
* Andreas Dalberg: ''Eine Schule mitten im Stadtwald?'' In: Fürther Nachrichten vom 18. September 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Eine Schule mitten im Fürther Stadtwald?'' In: nordbayern.de vom 18. September 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10439246 online]
* Birgit Heidingsfelder: ''Die Schule bleibt im Rennen''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Dezember 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Waldheim Sonnenland: Montessori-Schule bleibt im Rennen''. In: nordbayern.de vom 10. Dezember 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10672584 online abrufbar]
* Birgit Heidingsfelder: ''Die Schule bleibt im Rennen''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Dezember 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Waldheim Sonnenland: Montessori-Schule bleibt im Rennen''. In: nordbayern.de vom 10. Dezember 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10672584 online]
* Armin Leberzammer: ''Der Kampf ums Waldheim hält an''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Dezember 2020 (Druckausgabe)
* Armin Leberzammer: ''Der Kampf ums Waldheim hält an''. In: Fürther Nachrichten vom 15. Dezember 2020 (Druckausgabe)
* Andreas Dalberg: ''Waldheim Sonnenland bleibt umkämpft''. In: Fürther Nachrichten vom 2. Januar 2021 (Druckausgabe)
* Andreas Dalberg: ''Waldheim Sonnenland bleibt umkämpft''. In: Fürther Nachrichten vom 2. Januar 2021 (Druckausgabe)
* Andreas Dalberg: ''Weichen fürs Waldheim werden gestellt''. In: Fürther Nachrichten vom 19. Januar 2021 (Druckausgabe) bzw. ''Wohnungen oder Schule: Weichenstellung fürs Waldheim''. In: nordbayern.de vom 19. Januar 2021 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10764276 online abrufbar]
* Andreas Dalberg: ''Weichen fürs Waldheim werden gestellt''. In: Fürther Nachrichten vom 19. Januar 2021 (Druckausgabe) bzw. ''Wohnungen oder Schule: Weichenstellung fürs Waldheim''. In: nordbayern.de vom 19. Januar 2021 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10764276 online]
* Andreas Dalberg: ''Vorerst keine Eigentumswohnungen im Fürther Stadtwald''. In: Fürther Nachrichten vom 22. Januar 2021 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10773679 online]
* Armin Leberzammer: ''Ziehen die „Mogerla” in den Stadtwald?'' In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2022 (Druckausgabe)
 
== Siehe auch ==
* [[Waldkrankenhaus]]
* [[Walderholungsstätte]]
* [[Arbeiterwohlfahrt]]
* [[Jugendwohnheim Schwabacher Straße]]
* [[Poppenreuther Straße 13]]
* [[Verein für Ferienkolonien Fürth]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:58 Uhr

100%
Ehem. Waldheim Sonnenland, Jan. 2019
Die Karte wird geladen …

Das Waldheim Sonnenland in der Heilstättenstraße 140 wurde bis 2017 von der Arbeiterwohlfahrt betrieben. Leiter der Einrichtung war u. a. Adi Meister, der 2015 in Fürth verstarb.[1] Letzter Einrichtungsleiter war Manfred Kranz. Das Gebäude bzw. Grundstück befindet sich im Naturschutzgebiet und Bannwald, sodass eine Bebauung über das bestehende Maß kritisch in der Stadtpolitik diskutiert wird.[2] Es ist nahezu vollständig vom FFH-Gebiet (Fürther und Zirndorfer Stadtwald) umschlossen.

Geschichte

Erstmals bebaut wurde das Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehem. Waldkrankenhaus um 1908. Hier entstand die sog. Walderholungsstätte für erholungsbedürftige Männer, Frauen und Kinder aus den sog. "minderbemittelten Kreisen" der Stadt Fürth. Der Betrieb endete in der Saison 1933 am 30. September und wurde 1934 nicht mehr aufgenommen. Ab 1. April 1934 wurde die Walderholungsstätte ebenso wie das ab 1. Juli 1933 geschlossene Waldkrankenhaus an die SA, Gruppe Franken, für ein SA-Schulungslager vermietet. Ihren Betrieb nahm die Einrichtung vermutlich erst wieder nach dem 2. Weltkrieg auf. In den 1950er Jahren war bereits die Arbeiterwohlfahrt Eigentümer der Einrichtung und betrieb das Grundstück und Gebäude als Kinder-Erholungsheim. Das alte Bestandsgebäude wurde vermutlich 1967 zugunsten des aktuell noch bestehenden Gebäudes abgerissen (Stand 2018). Das Grundstück wurde zuletzt per Erbbaurechtsvertrag vom 22. Dezember 1980 an die Arbeiterwohlfahrt vermietet. Der Vertrag sollte längstens bis zum 30. Juni 2018 laufen, wurde aber zum 31. Dezember 2017 gekündigt.

Therapiekonzept

Es bot 28 Wohnplätze für Menschen mit psychischer Erkrankung mit zeitlich unbefristetem Aufenthalt an. Insbesondere für folgende Erkrankungen war die Einrichtung vorgesehen: Psychosen, Neurosen, Borderline-Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen sowie manisch-depressiven Erkrankungen.[3] Das Therapiekonzept beinhaltet, dass alle Bewohner in der Wohnanlage über einen eigenen Briefkasten, eine eigene Türklingel und persönliche Zugangsrechte für die Gemeinschaftsräume, Keller und Waschküche verfügen. Damit soll versucht werden, den Bewohner der Einrichtung eine Normalität in dem Haus zu ermöglichen, um nach der Therapie nach Möglichkeit ein eigenständiges Leben zu führen.[4] 2017 wurde das Konzept der Arbeiterwohlfahrt dahingehend geändert, dass eine Inklusion der Bewohner in das neu geschaffene "Haus der seelischen Gesundheit" in der Ritterstraße direkt in der Stadt verfolgt werden soll, statt einer "Separation" außerhalb der Stadt am alten Standort.

Schließung und Verkauf

2017 lief nach über 30 Jahren der Erbpachtvertrag mit der Stadt Fürth über das Gelände im Stadtwald bei Oberfürberg aus. Die Einrichtung zog in das ehemalige Metz-Verwaltungs- und spätere Bankgebäude der Raiffeisen-Volksbank in der Ritterstraße. Die Immobilie hat von der Stadt Fürth die eigene 100-prozentige Tochter, die Wohnbaugenossenschaft WBG, Ende 2017 erworben. Die ersten Pläne sehen vor, das Bestandsgebäude durch ein neues Wohngebäude zu ersetzten. Primär sind hier Eigentumswohnungen vorgesehen, ähnlich wie bei dem unmittelbar benachbarten ehem. Waldkrankenhaus. Im Mai 2020 protestierte der Bund Naturschutz gegen diesen "umweltpolitischen Sündenfall", wie er es in einer Pressemitteilung gegenüber der Öffentlichkeit darstellte.[5] In der Stadtratssitzung vom 20. Januar 2021 übergab ein neu gegründetes Bündnis dem Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung ca. 1.200 Unterschriften gegen eine sog. Privatisierung des ehem. Waldheim Sonnenlands. Nach einer längeren Beratung stellte der Stadtrat die bisher geplante Wohnbebauung für die nächsten drei Jahre zurück. Bis dahin können sich weitere Interessenten bei der Stadt Fürth melden für eine ggfls. gemeinnützige Nutzung des Grundstückes. Zuletzt war die Nutzung der Bestandsgebäude für eine Montessori-Schule im Gespräch, alternativ hatte ein Waldkindergarten Interesse bekundet.[6]

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Warnung vor Raubbau - 2670 Unterschriften gegen Wohnen im Stadtwald übergeben. In: Fürther Nachrichten vom 26. Oktober 2001 (Druckausgabe)
  • Volker Dittmar: Fürther Awo räumt das Waldheim Sonnenland. In: Fürther Nachrichten vom 6. Dezember 2017 - online
  • Wolfgang Händel: Fürther AWO zieht ins markante Metz-Gebäude. In: Fürther Nachrichten vom 27. Juni 2015 - online
  • Armin Leberzammer: Dammbruch unter Bäumen. In: Fürther Nachrichten vom 16. Mai 2020 (Druckausgabe) bzw. Naturschützer fürchten Dammbruch im Fürther Stadtwald. In: nordbayern.de vom 17. Mai 2020 - online
  • Johannes Alles: 22 Bäume müssen weichen. In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 2020 (Druckausgabe)
  • Johannes Alles: Der Ton wird schärfer. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 2020 (Druckausgabe) bzw. Wohnprojekt im Stadtwald: BN legt Beschwerde ein. In: nordbayern.de vom 19. Juni 2020 - online
  • Johannes Alles: Gegenwind für die WBG. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juni 2020 (Druckausgabe)
  • Armin Leberzammer: Ringen um die Waldheim-Nutzung. In: Fürther Nachrichten vom 1. Juli 2020 (Druckausgabe) bzw. Es bleibt spannend: Was wird aus dem Waldheim Sonnenland? In: nordbayern.de vom 1. Juli 2020 - online
  • Andreas Dalberg: Eine Schule mitten im Stadtwald? In: Fürther Nachrichten vom 18. September 2020 (Druckausgabe) bzw. Eine Schule mitten im Fürther Stadtwald? In: nordbayern.de vom 18. September 2020 - online
  • Birgit Heidingsfelder: Die Schule bleibt im Rennen. In: Fürther Nachrichten vom 10. Dezember 2020 (Druckausgabe) bzw. Waldheim Sonnenland: Montessori-Schule bleibt im Rennen. In: nordbayern.de vom 10. Dezember 2020 - online
  • Armin Leberzammer: Der Kampf ums Waldheim hält an. In: Fürther Nachrichten vom 15. Dezember 2020 (Druckausgabe)
  • Andreas Dalberg: Waldheim Sonnenland bleibt umkämpft. In: Fürther Nachrichten vom 2. Januar 2021 (Druckausgabe)
  • Andreas Dalberg: Weichen fürs Waldheim werden gestellt. In: Fürther Nachrichten vom 19. Januar 2021 (Druckausgabe) bzw. Wohnungen oder Schule: Weichenstellung fürs Waldheim. In: nordbayern.de vom 19. Januar 2021 - online
  • Andreas Dalberg: Vorerst keine Eigentumswohnungen im Fürther Stadtwald. In: Fürther Nachrichten vom 22. Januar 2021 - online
  • Armin Leberzammer: Ziehen die „Mogerla” in den Stadtwald? In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

  • Wohnbauprojekt Stadtwaldjuwel - Werbe- und Vermarktungs-Website der wohnfürth GmbH & Co. KG - derzeit offline

Einzelnachweise

  1. Burgfarrnbacher Bürgerbrief Nr. 1 - Dez. 2015, online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:21 Uhr - online
  2. Wolfgang Händel: Fürther AWO zieht ins markante Metz-Gebäude. In: Fürther Nachrichten vom 27. Juni 2015, online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:59 Uhr
  3. Familieninfo - Der Wegweiser für Fürther Familien - online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:19 Uhr - online
  4. Wir - Das Magazin der AWO-Bayern, 3/2018 - online abgerufen am 24. Dezember 2018 | 23:39 Uhr - online
  5. Bund Naturschutz Fürth: BN lehnt neue Wohnsiedlung im Fürther Stadtwald ab. Online abgerufen am 16. Mai 2020 | 12:12 Uhr - online
  6. Andreas Dalberg: Vorerst keine Eigentumswohnungen im Fürther Stadtwald. In: Fürther Nachrichten vom 22. Januar 2021 - online

Bilder