Reifen Reichel: Unterschied zwischen den Versionen

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|Gebaeude=Lange Straße 67
|Branche=Reifenhandel
|Ehemals=Ja
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Der Betrieb '''Reifen-Reichel''' befand sich in der [[Oststadt]]. Betreiber und Gründer der Dampfpulvervulkanisierungsanstalt war [[Michael Reichel]]. Später übernahm der Schwiegersohn [[Wilhelm Steinhäuser]] den Geschäftsbetrieb.
Der Betrieb '''Reifen-Reichel''' befand sich in der [[Oststadt]]. Betreiber und Gründer der Dampfpulvervulkanisierungsanstalt war [[Michael Reichel]]. Später übernahm der Schwiegersohn [[Wilhelm Steinhäuser]] den Geschäftsbetrieb.


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* [[Autohaus Pillenstein]]
* [[Autohaus Pillenstein]]
* [[Reifen-Lorenz]]
* [[Reifen-Lorenz]]
* [[Reifenhaus Sommer]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Aktuelle Version vom 26. Januar 2024, 23:47 Uhr

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Reifen-Reichel in der Langen Straße - im Hintergrund die Fabrik J. W. Höfler, 1953

Der Betrieb Reifen-Reichel befand sich in der Oststadt. Betreiber und Gründer der Dampfpulvervulkanisierungsanstalt war Michael Reichel. Später übernahm der Schwiegersohn Wilhelm Steinhäuser den Geschäftsbetrieb.

Im Adressbuch aus dem Jahr 1931 wird als Anschrift die Nürnberger Straße 136 angegeben, vier Jahre später befand sich das Geschäft in der Nürnberger Straße 107. Noch während des 2. Weltkrieges änderte sich erneut die Adresse des Betriebes, vermutlich 1937. Die neue Anschrift lautete bis zum Betriebsende Lange Straße 67. Zuvor befand sich an diesem Standort das Unternehmen Reifen Metzeler.

In den 1960er Jahren warb das Unternehmen damit, dass es der einzige Betrieb in Fürth sei, der Reifen rundum erneuern würde. Dabei wurden die "alten" Reifen zunächst abgeschabt, um alle überstehenden Stellen zu glätten. Anschließend wurden sichtbare Schäden am Reifen manuell ausgebessert. Der nun überarbeitete Reifen wurde anschließend mit einer schweren Gummischicht überzogen, mittels einer Dampfpresse erhitzt (vulkanisieren) und zusammengepresst, sodass ein "neuer" überholter Reifen entstand. Die erneuerten Reifen durften wieder in den Umlauf gebracht werden, allerdings waren meist keine hohen Fahrgeschwindigkeiten möglich bzw. erlaubt - wie bei neuen Reifen. Die überholten Reifen stellten eine günstige Alternative zu Neureifen dar und wurden häufig in landwirtschaftlichen Betrieben für die Anhänger genutzt. Die Arbeit, vor allem das Vulkanisieren, war eine schwere körperliche Tätigkeit, die zusätzlich durch diverse bleihaltige Bindemittel sehr ungesund war. Um einer "Bleivergiftung" entgegenzuwirken, wurde den Mitarbeitern in der Branche häufig der tägliche Verzehr von mind. 1,5 Liter Milch empfohlen.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zeitzeugenbericht eines ehem. Mitarbeiters aus dem Bereich Vulkanisierung in den 1970er Jahren, geführt K. Salimi mit M. Leicht am 11. August 2021 | 14 Uhr

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