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Die Bürkleinstraße ist nach dem | Die Bürkleinstraße ist nach dem Architekten und Obersten Bauleiter des Fürther [[Rathaus|Rathauses]], [[Friedrich Bürklein]], am 31. Oktober 1946 benannt worden. | ||
Die Straße wurde im Februar [[1939]] während des [[Nationalsozialismus]] unter dem Namen ''[[Bapaumestraße]]'' angelegt. Der Name Bapaume stammt von dem französischen Ort [ | Die Straße wurde im Februar [[1939]] während des [[Nationalsozialismus]] unter dem Namen ''[[Bapaumestraße]]'' angelegt. Der Name Bapaume stammt von dem französischen Ort [[wikipedia:Bapaume|Bapaume]] im Arrondissement Arras im Département Pas-de-Calais in der Region Nord-Pas-de-Calais, ein Ort, der sowohl im [[Erster Weltkrieg|Ersten]] als auch im [[2. Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] stark umkämpft war. Nach dem [[2. Weltkrieg]] wurde im Oktober [[1946]] die Straße mit dem heute noch gültigen Namen versehen.<ref> Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche [[Peter Frank]] (Fürth), September 2007)</ref> | ||
Allerdings hatte schon im Dezember [[1936]] der Stadtbaurat [[Hermann Herrenberger]] amtsintern angeregt, eine Straße nach [[Friedrich Bürklein]] als hervorragenden Baukünstler zu Ehren zu benennen. Laut [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] habe [[Friedrich Bürklein]] als Architekt und Bauinspektor im Jahr [[1838]] den Entwurf für ein Fürther [[Rathaus]] ausgefertigt und sei der begabteste Schüler des Münchner Architekten und Oberbaurats Friedrich von Gärtner gewesen. [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] wies auch darauf hin, dass [[Friedrich Bürklein]] der Schöpfer des Athanäums (das spätere Maximilianeum) und der Maximilianstraße in München war. | Allerdings hatte schon im Dezember [[1936]] der Stadtbaurat [[Hermann Herrenberger]] amtsintern angeregt, eine Straße nach [[Friedrich Bürklein]] als hervorragenden Baukünstler zu Ehren zu benennen. Laut [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] habe [[Friedrich Bürklein]] als Architekt und Bauinspektor im Jahr [[1838]] den Entwurf für ein Fürther [[Rathaus]] ausgefertigt und sei der begabteste Schüler des Münchner Architekten und Oberbaurats Friedrich von Gärtner gewesen. [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] wies auch darauf hin, dass [[Friedrich Bürklein]] der Schöpfer des Athanäums (das spätere Maximilianeum) und der Maximilianstraße in München war. | ||
Ab Januar [[1937]] führte [[Hermann Herrenberger]] einen Schriftverkehr mit dem Enkel Bürkleins, Dipl. Ing. Friedrich Bürklein in Berlin-Schöneberg, wobei er diesem versicherte, er werde dem [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] die Benennung einer Straße nach seinem Großvater vorschlagen. Da nicht feststand welche Straße (neue oder bestehende Straße in Form einer Umbenennung) in Frage kam, verzögerte sich die Straßenbenennung erneut. Im März [[1939]] trug der Enkel Dipl. Ing. Friedrich Bürklein vor, ''dass er bei seinem Besuch in Fürth zu seinem großen Leidwesen festgestellt habe, dass im Rathaus weder eine Tafel, noch sonst ein Erinnerungszeichen angebracht ist, welche(s) über den Erbauer und die Bauzeit irgendwelchen Aufschluss geben. Wenn einer Straßenbenennung nicht willfahren werden könne, frage er an, ob irgendein Hinweis auf den Erbauer des Rathauses im oder am Rathaus angebracht werden könne, da das Rathaus zweifellos einen Monumental darstelle.''<ref>Stadtarchiv Fürth, Straßenbenennungsakte 6/202, 4. Band</ref> | Ab Januar [[1937]] führte [[Hermann Herrenberger]] einen Schriftverkehr mit dem Enkel Bürkleins, Dipl.-Ing. Friedrich Bürklein in Berlin-Schöneberg, wobei er diesem versicherte, er werde dem [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] die Benennung einer Straße nach seinem Großvater vorschlagen. Da nicht feststand, welche Straße (neue oder bestehende Straße in Form einer Umbenennung) in Frage kam, verzögerte sich die Straßenbenennung erneut. Im März [[1939]] trug der Enkel Dipl.-Ing. Friedrich Bürklein vor, ''dass er bei seinem Besuch in Fürth zu seinem großen Leidwesen festgestellt habe, dass im Rathaus weder eine Tafel, noch sonst ein Erinnerungszeichen angebracht ist, welche(s) über den Erbauer und die Bauzeit irgendwelchen Aufschluss geben. Wenn einer Straßenbenennung nicht willfahren werden könne, frage er an, ob irgendein Hinweis auf den Erbauer des Rathauses im oder am Rathaus angebracht werden könne, da das Rathaus zweifellos einen Monumental darstelle.''<ref name="6/202">Stadtarchiv Fürth, Straßenbenennungsakte 6/202, 4. Band</ref> | ||
Baurat [[Hermann Herrenberger]] antwortete am [[23. Juni]] [[1939]]: ''es sei geplant, eine neue Baugruppe von Volkswohnungen „Bürklein-Hof“ zu benennen; sie sei bisher nicht in Angriff genommen wegen fehlender Baumaterialien.'' Das Rathaus werde zurzeit und in den nächsten Jahren umgebaut und es werde ein Hinweis an den Erbauer Friedrich Bürklein angebracht. Nach mehreren Wiedervorlagen des Schriftverkehrs und den Vermerken „zurzeit keine Veranlassung“, wurde vom Hochbauamt am 6. Juni 1942 verfügt „W.V. [Wiedervorlage] nach dem Kriege“.<ref | Baurat [[Hermann Herrenberger]] antwortete am [[23. Juni]] [[1939]]: ''es sei geplant, eine neue Baugruppe von Volkswohnungen „Bürklein-Hof“ zu benennen; sie sei bisher nicht in Angriff genommen wegen fehlender Baumaterialien.'' Das Rathaus werde zurzeit und in den nächsten Jahren umgebaut und es werde ein Hinweis an den Erbauer Friedrich Bürklein angebracht. Nach mehreren Wiedervorlagen des Schriftverkehrs und den Vermerken „zurzeit keine Veranlassung“, wurde vom Hochbauamt am 6. Juni 1942 verfügt „W. V. [Wiedervorlage] nach dem Kriege“.<ref name="6/202"/> | ||
Am [[16. September]] [[1947]] schrieb der stellvertretende Stadtbaurat Heinisch an Dipl. Ing. Fritz (=Friedrich) Bürklein | Am [[16. September]] [[1947]] schrieb der stellvertretende Stadtbaurat Heinisch an Dipl.-Ing. Fritz (= Friedrich) Bürklein in Berlin-Schöneberg. Das Schreiben erwies sich als unzustellbar, weil das Haus Grunewaldstraße 45 zerstört und eine neue Adresse unbekannt war. Die Mitteilung lautete: ''Zu Ehren Ihres Herrn Großvaters, des berühmten Architekten und Gestalter des Fürther Rathauses, Friedrich Bürklein, wurde mit Beschluss des Stadtrats Fürth vom [[31. Oktober]] [[1946]] die im Süden der Stadt gelegene frühere Bapaume-Straße in Bürkleinstraße umbenannt. Hierdurch werde Ihr persönlicher Wunsch und der ihres Herrn Vaters erfüllt.''<ref name="6/202"/> | ||
Nachzutragen bleibt noch, dass Bürkleins Vater [[1939]] bereits im 87. Lebensjahr stand. Er erfuhr somit wohl nicht mehr, dass sein Vater doch noch in Fürth eine Ehrung erhielt. | Nachzutragen bleibt noch, dass Fritz Bürkleins Vater [[1939]] bereits im 87. Lebensjahr stand. Er erfuhr somit wohl nicht mehr, dass sein Vater doch noch in Fürth eine Ehrung erhielt. | ||
== Straßennamen-Erläuterungsschild == | |||
Auf dem Zusatzschild zum Straßennamen Ecke Bürklein-/Jahnstraße werden beide Brüder Eduard und Friedrich B. als „Erbauer des Fürther Rathauses“ genannt. Dieser Umstand ist allerdings umstritten, da die Meinungen bzgl. der Urheberschaft der [[Rathaus#Eduard_B.C3.BCrklein_vs._Friedrich_B.C3.BCrklein|Rathauspläne]] strittig sind. Unstrittig ist aber, dass mit der Straßenbenennung die Leistung von Friedrich Bürklein als Bauleiter gewürdigt wurde. Und damit auch seine Leistung, dass er nicht nur das Aussehen des Baus geprägt hat, sondern auch das Vestibül (die Eingangshalle) gestaltete gegen den Willen des 1. Bgm. Bäumen, der nur eine einfache Version wollte. Die Regierung von MFr. in Ansbach gab Bürklein recht, dass er dazu als oberster Bauleiter befugt war. Die Nennung des Bruders Eduard auf dem Zusatzschild im Zusammenhang mit dem Bau des Rathauses wird aber weiter kritisch betrachtet. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* ''Bürkleinstraße''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 82 | * ''Bürkleinstraße''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 82 | ||
* Peter Frank: Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?; Homepage Dr. Alexander Mayer [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/gastbeitraege-frank-03.pdf online | * [[Peter Frank]]: Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?; Homepage Dr. Alexander Mayer - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/gastbeitraege-frank-03.pdf online] | ||
* Peter Frank: Berichtigung und Ergänzungen zur "Bürkleinstraße" in FürthWiki, 2. Februar 2016 | * [[Peter Frank]]: Berichtigung und Ergänzungen zur "Bürkleinstraße" in FürthWiki, 2. Februar 2016, 20. März 2016 | ||
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Aktuelle Version vom 8. Oktober 2024, 06:38 Uhr
- Straße
- Bürkleinstraße
- Baujahr
- 1946
- Stadtteil
- Südstadt
- Ehemals
- Nein
- Geokoordinate
- 49° 27' 31.39" N, 10° 59' 24.76" E
Benennung | Datum | BenanntNach |
---|---|---|
Bapaumestraße | Februar 1939 | |
Bürkleinstraße | 31 Oktober 1946 |
Die Bürkleinstraße ist eine Straße in der Fürther Südstadt. Sie ist eine Querverbindung zwischen Jahnstraße und Fronmüllerstraße.
Straßenbenennung
Die Bürkleinstraße ist nach dem Architekten und Obersten Bauleiter des Fürther Rathauses, Friedrich Bürklein, am 31. Oktober 1946 benannt worden.
Die Straße wurde im Februar 1939 während des Nationalsozialismus unter dem Namen Bapaumestraße angelegt. Der Name Bapaume stammt von dem französischen Ort Bapaume im Arrondissement Arras im Département Pas-de-Calais in der Region Nord-Pas-de-Calais, ein Ort, der sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg stark umkämpft war. Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Oktober 1946 die Straße mit dem heute noch gültigen Namen versehen.[1]
Allerdings hatte schon im Dezember 1936 der Stadtbaurat Hermann Herrenberger amtsintern angeregt, eine Straße nach Friedrich Bürklein als hervorragenden Baukünstler zu Ehren zu benennen. Laut Herrenberger habe Friedrich Bürklein als Architekt und Bauinspektor im Jahr 1838 den Entwurf für ein Fürther Rathaus ausgefertigt und sei der begabteste Schüler des Münchner Architekten und Oberbaurats Friedrich von Gärtner gewesen. Herrenberger wies auch darauf hin, dass Friedrich Bürklein der Schöpfer des Athanäums (das spätere Maximilianeum) und der Maximilianstraße in München war.
Ab Januar 1937 führte Hermann Herrenberger einen Schriftverkehr mit dem Enkel Bürkleins, Dipl.-Ing. Friedrich Bürklein in Berlin-Schöneberg, wobei er diesem versicherte, er werde dem Oberbürgermeister Jakob die Benennung einer Straße nach seinem Großvater vorschlagen. Da nicht feststand, welche Straße (neue oder bestehende Straße in Form einer Umbenennung) in Frage kam, verzögerte sich die Straßenbenennung erneut. Im März 1939 trug der Enkel Dipl.-Ing. Friedrich Bürklein vor, dass er bei seinem Besuch in Fürth zu seinem großen Leidwesen festgestellt habe, dass im Rathaus weder eine Tafel, noch sonst ein Erinnerungszeichen angebracht ist, welche(s) über den Erbauer und die Bauzeit irgendwelchen Aufschluss geben. Wenn einer Straßenbenennung nicht willfahren werden könne, frage er an, ob irgendein Hinweis auf den Erbauer des Rathauses im oder am Rathaus angebracht werden könne, da das Rathaus zweifellos einen Monumental darstelle.[2]
Baurat Hermann Herrenberger antwortete am 23. Juni 1939: es sei geplant, eine neue Baugruppe von Volkswohnungen „Bürklein-Hof“ zu benennen; sie sei bisher nicht in Angriff genommen wegen fehlender Baumaterialien. Das Rathaus werde zurzeit und in den nächsten Jahren umgebaut und es werde ein Hinweis an den Erbauer Friedrich Bürklein angebracht. Nach mehreren Wiedervorlagen des Schriftverkehrs und den Vermerken „zurzeit keine Veranlassung“, wurde vom Hochbauamt am 6. Juni 1942 verfügt „W. V. [Wiedervorlage] nach dem Kriege“.[2]
Am 16. September 1947 schrieb der stellvertretende Stadtbaurat Heinisch an Dipl.-Ing. Fritz (= Friedrich) Bürklein in Berlin-Schöneberg. Das Schreiben erwies sich als unzustellbar, weil das Haus Grunewaldstraße 45 zerstört und eine neue Adresse unbekannt war. Die Mitteilung lautete: Zu Ehren Ihres Herrn Großvaters, des berühmten Architekten und Gestalter des Fürther Rathauses, Friedrich Bürklein, wurde mit Beschluss des Stadtrats Fürth vom 31. Oktober 1946 die im Süden der Stadt gelegene frühere Bapaume-Straße in Bürkleinstraße umbenannt. Hierdurch werde Ihr persönlicher Wunsch und der ihres Herrn Vaters erfüllt.[2]
Nachzutragen bleibt noch, dass Fritz Bürkleins Vater 1939 bereits im 87. Lebensjahr stand. Er erfuhr somit wohl nicht mehr, dass sein Vater doch noch in Fürth eine Ehrung erhielt.
Straßennamen-Erläuterungsschild
Auf dem Zusatzschild zum Straßennamen Ecke Bürklein-/Jahnstraße werden beide Brüder Eduard und Friedrich B. als „Erbauer des Fürther Rathauses“ genannt. Dieser Umstand ist allerdings umstritten, da die Meinungen bzgl. der Urheberschaft der Rathauspläne strittig sind. Unstrittig ist aber, dass mit der Straßenbenennung die Leistung von Friedrich Bürklein als Bauleiter gewürdigt wurde. Und damit auch seine Leistung, dass er nicht nur das Aussehen des Baus geprägt hat, sondern auch das Vestibül (die Eingangshalle) gestaltete gegen den Willen des 1. Bgm. Bäumen, der nur eine einfache Version wollte. Die Regierung von MFr. in Ansbach gab Bürklein recht, dass er dazu als oberster Bauleiter befugt war. Die Nennung des Bruders Eduard auf dem Zusatzschild im Zusammenhang mit dem Bau des Rathauses wird aber weiter kritisch betrachtet.
Literatur
- Bürkleinstraße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 82
- Peter Frank: Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?; Homepage Dr. Alexander Mayer - online
- Peter Frank: Berichtigung und Ergänzungen zur "Bürkleinstraße" in FürthWiki, 2. Februar 2016, 20. März 2016
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank (Fürth), September 2007)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Stadtarchiv Fürth, Straßenbenennungsakte 6/202, 4. Band