Waagplatz 2: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude Waagplatz 2 entstand vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts als Roßwirtsstadel für die ehem. Gaststätte Rotes Roß (Waagstraße 1). Nach einer Notiz im Kressischen Salbuch von 1640 wird der sogenannte Rosswirtshof „als heimgefallenes Prauneckisch Lehen« (von Brauneck) bezeichnet. Das Lehen wurde wahrscheinlich in Form des „dominium directum« (Erbpacht) weitergegeben, da 1408 bis 1506 die Familie Höfler als Pächter („Erbleute«) nachgewiesen ist. Als 1448 der letzte Hohenlohische Nachkomme Michael von Hardegg das gesamte „Brauneck’sche Erbe« an den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Albrecht III Achilles) verkaufte, muss dieser es an die Familie seines Hofbeamten „derer von Eyb« weitergegeben haben, denn 1559 kaufte Endres Heinickel das „Eyb’sche Mannlehen« mit „25 morgen Velt, 6 tagwerck Wiesen und ein dazugehörig Weinberg«.
Das Gebäude '''Waagplatz 2''' entstand vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts als Roßwirtsstadel für die ehem. Gaststätte [[Rotes Roß]] ([[Waagstraße 1]]). Nach einer Notiz im Kressischen Salbuch von [[1640]] wird der sogenannte Rosswirtshof „als heimgefallenes Prauneckisch Lehen« (von Brauneck) bezeichnet. Das Lehen wurde wahrscheinlich in Form des „dominium directum« (Erbpacht) weitergegeben, da [[1408]] bis [[1506]] die Familie Höfler als Pächter („Erbleute«) nachgewiesen ist. Als 1448 der letzte Hohenlohische Nachkomme Michael von Hardegg das gesamte „Brauneck’sche Erbe« an den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Albrecht III Achilles) verkaufte, muss dieser es an die Familie seines Hofbeamten „derer von Eyb« weitergegeben haben, denn 1559 kaufte Endres Heinickel das „Eyb’sche Mannlehen« mit „25 morgen Velt, 6 tagwerck Wiesen und ein dazugehörig Weinberg«.


Während der Feuersbrunst im 30-jährigen Krieg brannte das Anwesen 1634 ab, wurde völlig zerstört und 1637 von dem Wirt Georg Stöll erworben. Zur „Hofraith« gehörte auch ein Stadel, der 1907 zur Städtischen Freibank ausgebaut wurde. Zwischen 1833 und 1940 war das gesamte Anwesen städtisch, die Wirtschaft (Rotes Ross) verpachtet und an der Seitenfront im Erdgeschoss die städtische Waage untergebracht – daher der Name des ganzen Platzes. Vor allem nach 1945 stand bereits nachts eine Schlange von Menschen vor der Tür der Freibank, um ein Stück Fleisch preisgünstig zu ergattern.
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1979 wurde das Gebäude angemietet, um die Geschäftsstelle des Altstadtvereins St. Michael zu eröffnen. Im Jahr 1981 fand der erste Umbau statt, im Jahr darauf wurde der angegliederte Schuppen gekauft und renoviert und am 4. Februar 1988 folgte dann der Kauf der Freibank durch den Altstadtverein.
[[1979]] wurde das Gebäude angemietet, um die Geschäftsstelle des [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtvereins St. Michael]] zu eröffnen. Im Jahr [[1981]] fand der erste Umbau statt, im Jahr darauf wurde der angegliederte Schuppen gekauft und renoviert und am [[4. Februar]] [[1988]] folgte dann der Kauf der Freibank durch den Altstadtverein.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* Waagplatz
* [[Waagplatz]]
* Gaststätte Rotes Roß
* Gaststätte [[Rotes Roß]]
* Waagstraße
* [[Waagstraße]]
* Altstadtverein
* [[Altstadtverein]]
* Freibank
* [[Freibank]]


== Bilder ==
== Bilder ==

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 03:05 Uhr

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das ehemalige Freibank Gebäude am Waagplatz im Dez. 2019
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Das Gebäude Waagplatz 2 entstand vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts als Roßwirtsstadel für die ehem. Gaststätte Rotes Roß (Waagstraße 1). Nach einer Notiz im Kressischen Salbuch von 1640 wird der sogenannte Rosswirtshof „als heimgefallenes Prauneckisch Lehen« (von Brauneck) bezeichnet. Das Lehen wurde wahrscheinlich in Form des „dominium directum« (Erbpacht) weitergegeben, da 1408 bis 1506 die Familie Höfler als Pächter („Erbleute«) nachgewiesen ist. Als 1448 der letzte Hohenlohische Nachkomme Michael von Hardegg das gesamte „Brauneck’sche Erbe« an den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Albrecht III Achilles) verkaufte, muss dieser es an die Familie seines Hofbeamten „derer von Eyb« weitergegeben haben, denn 1559 kaufte Endres Heinickel das „Eyb’sche Mannlehen« mit „25 morgen Velt, 6 tagwerck Wiesen und ein dazugehörig Weinberg«.

Während der Feuersbrunst im 30-jährigen Krieg brannte das Anwesen 1634 ab, wurde völlig zerstört und 1637 von dem Wirt Georg Stöll erworben. Zur „Hofraith« gehörte auch ein Stadel, der 1907 zur Städtischen Freibank ausgebaut wurde. Zwischen 1833 und 1940 war das gesamte Anwesen städtisch, die Wirtschaft (Rotes Ross) verpachtet und an der Seitenfront im Erdgeschoss die städtische Waage untergebracht – daher der Name des ganzen Platzes. Vor allem nach 1945 stand bereits nachts eine Schlange von Menschen vor der Tür der Freibank, um ein Stück Fleisch preisgünstig zu ergattern.

1979 wurde das Gebäude angemietet, um die Geschäftsstelle des Altstadtvereins St. Michael zu eröffnen. Im Jahr 1981 fand der erste Umbau statt, im Jahr darauf wurde der angegliederte Schuppen gekauft und renoviert und am 4. Februar 1988 folgte dann der Kauf der Freibank durch den Altstadtverein.

Siehe auch

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