Mohrenstraße 12 (ehemals): Unterschied zwischen den Versionen
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Das Gebäude '''Mohrenstraße 12''' wurde vermutlich zwischen [[1690]] und [[1700]] erbaut. In dem Gebäude befand sich die ''[[Mohrenapotheke]]'', die letztlich auch für die Straßenbenennung ursächlich gewesen sein soll<ref>vgl. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", Häuserchronik zu Mohrenstraße 12, 1940</ref> | Das Gebäude '''Mohrenstraße 12''' wurde vermutlich zwischen [[1690]] und [[1700]] erbaut. In dem Gebäude befand sich die ''[[Mohrenapotheke]]'', die letztlich auch für die Straßenbenennung ursächlich gewesen sein soll.<ref>vgl. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", Häuserchronik zu Mohrenstraße 12, 1940</ref> Im Rahmen der Flächensanierung wurde das Gebäude in den 1970er Jahren abgerissen. | ||
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==Geschichte der Eigentümer <ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben zu Mohrenstraße 12 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1850, 1854, 1911, 1926/27, 1961 und 1972</ref>== | ==Geschichte der Eigentümer<ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben zu Mohrenstraße 12 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1850, 1854, 1911, 1926/27, 1961 und 1972</ref>== | ||
* 1700: Salomon Beßels | * 1700: Salomon Beßels | ||
* 1700: Moyßes Löw, Leibarzt; | * 1700: Moyßes Löw, Leibarzt; ''„Ein Viertelsguth, worauf ein neu zweygäthige Behaußung stehet, welche vor wenig Jahren vom Moßes Löb, Juden Leibarzt von neu erbauet worden und sein Apotheken hineingerichtet hat. Der Blaz, worauf diese Apotheke gebauet worden, ist von Salomon Beßl seiner alten Behaußung (Mohrenstr. 10) gezogen worden.“''<ref>Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, S. 181</ref> Diese Apotheke soll die Bezeichnung Mohrenapotheke geführt haben.<ref>Wunschel beruft auch auf Grundakt 395, S. 1</ref> | ||
* [[1717]] Apotheke des ''Moyses Löw'' | * [[1717]]: Apotheke des ''Moyses Löw''; Im [[Vetterplan]] von [[1717]] ist unter der Nummer „176 dompröpstische Neue Häuser“ vermerkt: ''Moyses Löw Juden Apotheck''.<ref>Moyses Löw war ein Sohn des jüdischen Arztes Jehuda Löb/Löw ben Benjamin, der sich um [[1640]] in Fürth mit der [[Löwen-Apotheke]] niedergelassen hatte.</ref> | ||
* 1723: Joseph Engel und Moyßes Samuel; | * 1723: Joseph Engel und Moyßes Samuel; ''„Joseph Engel und Moyßes Samuel haben auf Absterben deren resp. Frauen und Mutter die vorhanden geweßene Apothekh, welche dessen Vorfahr und leibl. Vatter Moyßes Löw in Besiz gehabt, erhalten.“''<ref>Wunschel zitiert Salbuch 1723, S. 232</ref> | ||
* 1738: Samuel Moyßes allein | * 1738: Samuel Moyßes allein | ||
* 1790: Kayla Hirsch, als Tochter geerbt | * 1790: Kayla Hirsch, als Tochter geerbt | ||
* 1797: Hirsch Isaac, Apotheker | * 1797: Hirsch Isaac, Apotheker; die Apothekengerechtigkeit wurde im Grundakt sonderlich erwähnt | ||
* 1797: Paul Tobias Burger | * 1797: [[Paul Tobias Burger]] | ||
* 1803: Konrad Christoph Burger<ref>[[Adolf Schwammberger]] führt ihn als Apotheker noch einmal gesondert auf: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 26 | * 1803: Konrad Christoph Burger<ref>[[Adolf Schwammberger]] führt ihn als Apotheker noch einmal gesondert auf: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 26</ref> | ||
* 1807: Conrad Christoph Burger (damalige Adresse: "Hinter der Armen- und Waisenschule", Haus-Nr. 394) | * 1807: Conrad Christoph Burger (damalige Adresse: "Hinter der Armen- und Waisenschule", Haus-Nr. 394) | ||
* 1809: Friedrich August Meyer | * 1809: Friedrich August Meyer; Er gab den Apothekenstandort in der Mohrenstraße 394 auf und zog mit dem Namen ''Mohren-Apotheke'' in die Königstraße 82.<ref>siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940, zu Königstraße 82; dort war die ''Neue Apotheke'' frei geworden</ref> | ||
[[Datei:Hausverkauf Mohrenstraße, Fürther Tagblatt, 27.4.1850.jpg|mini|right|Hausverkauf nach Tod L. Beils]] | [[Datei:Hausverkauf Mohrenstraße, Fürther Tagblatt, 27.4.1850.jpg|mini|right|Hausverkauf nach Tod L. Beils]] | ||
* 1819: Lorenz Beils, Etuisfabrikant | * 1819: Lorenz Beils, Etuisfabrikant | ||
* 1850: Lorenz Beils, Etuisfabrikant | * 1850: Lorenz Beils, Etuisfabrikant | ||
* 1854: Joel Götz, Ausschnittwarenhandlung | * 1854: [[Joel Götz]], Ausschnittwarenhandlung | ||
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* [[Mohrenapotheke]] | * [[Mohrenapotheke]] | ||
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Aktuelle Version vom 28. Oktober 2024, 11:48 Uhr
V. r. n. l.: Mohrenstraße 8, 10, 12, 14, 16, 18, 24 und 26 – in Bildmitte die rotblühende Kastanie, im Hintergrund Löwenplatz 2 |
- Gebäude
- Mohrenstraße 12 (ehemals)
- Straße / Hausnr.
- Mohrenstraße (ehemals) 12
- Baujahr
- 1690
- Geokoordinate
- 49° 28' 42.02" N, 10° 59' 11.80" E
- Gebäude besteht
- Nein
- Denkmalstatus besteht
- Nein
Das Gebäude Mohrenstraße 12 wurde vermutlich zwischen 1690 und 1700 erbaut. In dem Gebäude befand sich die Mohrenapotheke, die letztlich auch für die Straßenbenennung ursächlich gewesen sein soll.[1] Im Rahmen der Flächensanierung wurde das Gebäude in den 1970er Jahren abgerissen.
Geschichte der Eigentümer[2]
- 1700: Salomon Beßels
- 1700: Moyßes Löw, Leibarzt; „Ein Viertelsguth, worauf ein neu zweygäthige Behaußung stehet, welche vor wenig Jahren vom Moßes Löb, Juden Leibarzt von neu erbauet worden und sein Apotheken hineingerichtet hat. Der Blaz, worauf diese Apotheke gebauet worden, ist von Salomon Beßl seiner alten Behaußung (Mohrenstr. 10) gezogen worden.“[3] Diese Apotheke soll die Bezeichnung Mohrenapotheke geführt haben.[4]
- 1717: Apotheke des Moyses Löw; Im Vetterplan von 1717 ist unter der Nummer „176 dompröpstische Neue Häuser“ vermerkt: Moyses Löw Juden Apotheck.[5]
- 1723: Joseph Engel und Moyßes Samuel; „Joseph Engel und Moyßes Samuel haben auf Absterben deren resp. Frauen und Mutter die vorhanden geweßene Apothekh, welche dessen Vorfahr und leibl. Vatter Moyßes Löw in Besiz gehabt, erhalten.“[6]
- 1738: Samuel Moyßes allein
- 1790: Kayla Hirsch, als Tochter geerbt
- 1797: Hirsch Isaac, Apotheker; die Apothekengerechtigkeit wurde im Grundakt sonderlich erwähnt
- 1797: Paul Tobias Burger
- 1803: Konrad Christoph Burger[7]
- 1807: Conrad Christoph Burger (damalige Adresse: "Hinter der Armen- und Waisenschule", Haus-Nr. 394)
- 1809: Friedrich August Meyer; Er gab den Apothekenstandort in der Mohrenstraße 394 auf und zog mit dem Namen Mohren-Apotheke in die Königstraße 82.[8]
- 1819: Lorenz Beils, Etuisfabrikant
- 1850: Lorenz Beils, Etuisfabrikant
- 1854: Joel Götz, Ausschnittwarenhandlung
- 1860: Joel Götz, Ausschnittwarenhändler; als dieser 1863 starb hatte der Direktor der israelischen Bürgerschule Selig Aviezri Auerbach die Gedächtnisrede in der Synagoge am 28. Juni 1863 gehalten[9]
- 1867: dessen Witwe Nanny
- 1880: Emanuel Götz, Kaufmann
- 1890: Julius Götz, später in New York
- 1911: Julius Götz, Kaufmann in New York (Pächterin ist Maria Götz, Schnittwarenhändlerswitwe)
- 1926/27: Julius Götz, Kaufmann in New York (Pächterin ist Maria Götz, Schnittwarenhändlerswitwe)
- 1930: Franz Waldhier, Trödler
- 1961: Franz Waldhier, Trödlergeschäft
- 1972: Berta List
Frühere Adressen
- ab 1792 Hausnummer 394
- ab 1827 Hausnummer 45, I. Bez.
- ab 1860 Mohrenstraße 10
- ab 1890 Mohrenstraße 12
Literatur
- Gänsberg-Erinnerungen Band 4, Fürth, Städtebilder Verlag, 2008, S. 51
Siehe auch
- Mohrenstraße (ehemals)
- Mohrenstraße 8 (ehemals)
- Mohrenstraße 10 (ehemals)
- Mohrenstraße 14 (ehemals)
- Mohrenapotheke
- Straßen des Gänsbergs
- Flächensanierung
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", Häuserchronik zu Mohrenstraße 12, 1940
- ↑ alle Angaben zu Mohrenstraße 12 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1850, 1854, 1911, 1926/27, 1961 und 1972
- ↑ Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, S. 181
- ↑ Wunschel beruft auch auf Grundakt 395, S. 1
- ↑ Moyses Löw war ein Sohn des jüdischen Arztes Jehuda Löb/Löw ben Benjamin, der sich um 1640 in Fürth mit der Löwen-Apotheke niedergelassen hatte.
- ↑ Wunschel zitiert Salbuch 1723, S. 232
- ↑ Adolf Schwammberger führt ihn als Apotheker noch einmal gesondert auf: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 26
- ↑ siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940, zu Königstraße 82; dort war die Neue Apotheke frei geworden
- ↑ siehe Fürther Tagblatt vom 2. Juli 1863
Bilder
Werbeannonce des Buchhändlers Lorenz Beils, Februar 1839
Werbeannonce des Buchbinders Lorenz Beils, September 1838