Seite:Fronmüller Chronik.pdf/19: Unterschied zwischen den Versionen
(→Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Erste Periode. 5 Ansiedler herbei, Wirthe, Krämer, Ackerleute. Der Wald lichtete sich immer mehr und machte fruchtbringenden Saatfeldern Platz. Fürth gehö…“) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Seitenstatus | Seitenstatus | ||
- | + | Korrekturgelesen | |
Textkörper (einzufügen): | Textkörper (einzufügen): | ||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Erste Periode. | {{BuchKopf||Erste Periode.|5}} | ||
Ansiedler herbei, Wirthe, Krämer, Ackerleute. Der Wald lichtete sich immer mehr und machte fruchtbringenden Saatfeldern Platz. | |||
Fürth gehörte nach der damaligen Gauverfassung, die seit dem siebenten Jahrhundert eingeführt worden war, mit der Nürnberger, Hersbrucker, Thalmesfinger Gegend zum Nordgau, hart an der Grenze des Rangaus, in welchen schon Farrnbach, Vach, Zirndorf lagen, und der sich bis Georgsgemünd, Eschenbach, Rothenburg, Külsheim, Forchheim erstreckte. 12) Es scheint — mit Ausnahme des kaiserlichen Maierhofes — im Besitze der | |||
Babenberger Markgrafen gewesen zu sein, wenigstens nehmen dies die meisten Autoren an, obschon urkundliche Beweise hier über nicht vorhanden sind. Als nun Markgraf Adalbert wegen Empörung 906 bei Theres enthauptet worden war, wurden seine Güter theils an das Gefolge des Kaisers vertheilt, theils zu den kaiserlichen Domänen geschlagen. Letzteres scheint auch mit Fürth geschehen zu sein, wo das Kaisergut wohl durch die Adalbert'schen Besitzungen vergrößert und zur eigentlichen Hofmark umgestaltet wurde. Der Kaiser, Ludwig IV., das Kind, kam selbst im März 907 von seinem Kaiserhofe Forchheim nach [[Jahr::907]]<br>seinem Maierhofe Fürth, wahrscheinlich um seine neu arrondirten Güter selbst in Augenschein zu nehmen, wohl auch, um den Bitten der bedrohten Lande um Hilfe gegen die andringenden Hunnen auszuweichen, nachdem Markgraf Luitpold von Ostbayern bei Preßburg von denselben geschlagen worden war.'') Ein | |||
Fürth gehörte nach der damaligen | glänzendes Gefolge umgab den 14 jährigen Kaiser, an dessen Spitze sich als dessen Rathgeber und eigentlicher Regent Erzbischof Hatto von Mainz befand. Es kam hieher Erchanabald, Bischof von Eichstädt, Rudolf, Bischof von Würzburg, auf welchem der schwere Vorwurf lastete, am Untergange des Markgrafen Schuld gewesen zu sein, Tuto, Bischof von Regensburg, dann Graf Gebhard vom Rheingau, später Herzog, ferner der | ||
dem siebenten Jahrhundert eingeführt worden war, mit der | böhmische Markgraf Luitbold, der Gaugraf Burchart aus Thüringen, Egino, Graf von Bardanachgau, früher der unzertrennliche Gefährte des unglücklichen Adalbert, später Theilhaber an der Beute aus dessen Gütern und mit dem Hofe im besten Einvernehmen, der schwäbische Graf Luitfried, Jring, Graf vom Salzburggau und ein Graf Cunpold. Der Kaiser scheint sich hier länger aufgehalten zu haben, da er die Staatskanzlei mit | ||
Nürnberger, Hersbrucker, Thalmesfinger Gegend zum Nordgau, | |||
hart an der Grenze des Rangaus, in welchen schon Farrnbach, | |||
Vach, Zirndorf lagen, und der sich bis Georgsgemünd, | |||
— mit Ausnahme des kaiserlichen Maierhofes — im Besitze der | |||
Babenberger Markgrafen gewesen zu sein, wenigstens nehmen | |||
dies die meisten Autoren an, obschon urkundliche Beweise hier | |||
über nicht vorhanden sind. Als nun Markgraf Adalbert wegen | |||
Empörung 906 bei Theres enthauptet worden war, wurden seine | |||
Güter theils an das Gefolge des Kaisers vertheilt, theils zu | |||
den kaiserlichen Domänen geschlagen. Letzteres scheint auch mit | |||
Fürth geschehen zu sein, wo das Kaisergut wohl durch die | |||
Adalbert'schen Besitzungen vergrößert und zur eigentlichen | |||
kam selbst im März 907 von seinem Kaiserhofe Forchheim nach 907 | |||
seinem Maierhofe Fürth, wahrscheinlich um seine neu arrondirten | |||
Güter selbst in Augenschein zu nehmen, wohl auch, um den | |||
Bitten der bedrohten Lande um Hilfe gegen die andringenden | |||
Hunnen auszuweichen, nachdem Markgraf Luitpold von Ostbayern | |||
bei Preßburg von denselben geschlagen worden war.'') Ein | |||
glänzendes Gefolge umgab den 14 jährigen Kaiser, an dessen | |||
Spitze sich als dessen Rathgeber und eigentlicher Regent | |||
Bischof von Eichstädt, Rudolf, Bischof von Würzburg, auf | |||
welchem der schwere Vorwurf lastete, am Untergange des | |||
dann Graf Gebhard vom Rheingau, später Herzog, ferner der | |||
böhmische Markgraf Luitbold, der Gaugraf Burchart aus | |||
der Beute aus dessen Gütern und mit dem Hofe im besten | |||
Salzburggau und ein Graf Cunpold. Der Kaiser scheint sich | |||
hier länger aufgehalten zu haben, da er die Staatskanzlei mit | |||
hieher brachte, welcher der Archikapellanus Dietmar, Erzbischof | hieher brachte, welcher der Archikapellanus Dietmar, Erzbischof |
Aktuelle Version vom 24. Juli 2024, 20:37 Uhr
Erste Periode. | 5 |
Ansiedler herbei, Wirthe, Krämer, Ackerleute. Der Wald lichtete sich immer mehr und machte fruchtbringenden Saatfeldern Platz.
Fürth gehörte nach der damaligen Gauverfassung, die seit dem siebenten Jahrhundert eingeführt worden war, mit der Nürnberger, Hersbrucker, Thalmesfinger Gegend zum Nordgau, hart an der Grenze des Rangaus, in welchen schon Farrnbach, Vach, Zirndorf lagen, und der sich bis Georgsgemünd, Eschenbach, Rothenburg, Külsheim, Forchheim erstreckte. 12) Es scheint — mit Ausnahme des kaiserlichen Maierhofes — im Besitze der
Babenberger Markgrafen gewesen zu sein, wenigstens nehmen dies die meisten Autoren an, obschon urkundliche Beweise hier über nicht vorhanden sind. Als nun Markgraf Adalbert wegen Empörung 906 bei Theres enthauptet worden war, wurden seine Güter theils an das Gefolge des Kaisers vertheilt, theils zu den kaiserlichen Domänen geschlagen. Letzteres scheint auch mit Fürth geschehen zu sein, wo das Kaisergut wohl durch die Adalbert'schen Besitzungen vergrößert und zur eigentlichen Hofmark umgestaltet wurde. Der Kaiser, Ludwig IV., das Kind, kam selbst im März 907 von seinem Kaiserhofe Forchheim nach 907
seinem Maierhofe Fürth, wahrscheinlich um seine neu arrondirten Güter selbst in Augenschein zu nehmen, wohl auch, um den Bitten der bedrohten Lande um Hilfe gegen die andringenden Hunnen auszuweichen, nachdem Markgraf Luitpold von Ostbayern bei Preßburg von denselben geschlagen worden war.) Ein
glänzendes Gefolge umgab den 14 jährigen Kaiser, an dessen Spitze sich als dessen Rathgeber und eigentlicher Regent Erzbischof Hatto von Mainz befand. Es kam hieher Erchanabald, Bischof von Eichstädt, Rudolf, Bischof von Würzburg, auf welchem der schwere Vorwurf lastete, am Untergange des Markgrafen Schuld gewesen zu sein, Tuto, Bischof von Regensburg, dann Graf Gebhard vom Rheingau, später Herzog, ferner der
böhmische Markgraf Luitbold, der Gaugraf Burchart aus Thüringen, Egino, Graf von Bardanachgau, früher der unzertrennliche Gefährte des unglücklichen Adalbert, später Theilhaber an der Beute aus dessen Gütern und mit dem Hofe im besten Einvernehmen, der schwäbische Graf Luitfried, Jring, Graf vom Salzburggau und ein Graf Cunpold. Der Kaiser scheint sich hier länger aufgehalten zu haben, da er die Staatskanzlei mit
hieher brachte, welcher der Archikapellanus Dietmar, Erzbischof