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|Baujahr=1911 | |||
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'''Gartenhaus''', eingeschossiger Putzbau mit Satteldach und Veranda; wurde von den Architekten [[Ebert und Groß|Ebert & Groß]] 1911/12 errichtet. | |||
==Geschichte== | |||
Bauherr war der Prokurist [[Sigmund Rosenblüth]]. Auf dem Grundstück in der [[Westvorstadt]] wollte der jüdische Unternehmer seinen Alterssitz bauen. Wie eine noch erhaltene Skizze zeigt, sollte eine kleine Allee das Gartenhaus mit einem noch zu erstellenden Haupthaus zu verbinden. Wegen der Machtergreifung der [[Nationalsozialisten]] kam es dazu jedoch nicht mehr. Durch einen Vorsprung des Dachs an der östlichen Giebelseite bildet sich die Veranda, wobei der Dachvorsprung durch zwei rechteckige Stützpfeiler mit vorgelegten Flachlisenen und angedeuteten Kapitellen gehalten wird. Der Giebel wird durch ein schmalen Ortgangband gefasst, in der Form eines liegenden Vierpasses mit kleiner Fensteröffnung. Auf der Rückwand befinden sich zwei kleinere geschwungene Oktogonal-Fenster in barocker Anmutung. Ein kleiner Nebenraum diente als Küche, der zugehörige Kamin ist noch bauzeitlich. Das Gebäude blieb baulich weitestgehend unverändert und somit noch bauzeitlich. | |||
Bei einer Begehung des Gebäudes im Jahr 2022 durch das Bay. Landesamt für Denkmalpflege wurde das Gebäude als Denkmal nachqualifiziert. Nach Ansicht der Behörde zeigt das Gebäude trotz seiner geringen Abmessung ein repräsentatives Erscheinungsbild mit originellen Details wie z. B. die geschwungenen Fensterformen sowie die korbogenartigen Nischen im Inneren. Insbesondere die sichere Handschrift eines renommierten Architektenduos bei einem kleinen Nebengebäude beeindruckte das Landesamt für Denkmalpflege, weshalb es als architekturhistorisch-künstlerisches Gebäude als Denkmal eingestuft wurde. Dabei wurde auch gewürdigt, dass das Gartenhaus als Bauzeuge für die Blütezeit des jüdischen Lebens in Fürth zählt, womit es auch eine stadtgeschichtliche Bedeutung genießt. | |||
==Sonstiges== | |||
Frühere Adressen des Gebäudes lauteten ''Dambach Haus Nr. 158'' und ''Hardenbergstraße 20''.<ref>Katasterplan Stadt Fürth 1912 u. 1951</ref> | |||
== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
* Alexandra Voigt: ''Rettung in letzter Minute?'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Juli 2022 (Druckausgabe) | * Alexandra Voigt: ''Rettung in letzter Minute?'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Juli 2022 (Druckausgabe) | ||
* Alexandra Voigt: ''Gartenhaus wird zum Baudenkmal''. In: Fürther Nachrichten vom 6. Oktober 2022 (Druckausgabe) | * Alexandra Voigt: ''Gartenhaus wird zum Baudenkmal''. In: Fürther Nachrichten vom 6. Oktober 2022 (Druckausgabe) | ||
==Siehe auch== | |||
* [[Uhlandstraße 35]] | |||
==Einzelnachweise== | |||
<references /> | |||
== Bilder == | |||
{{Bilder dieses Gebäudes}} |
Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:14 Uhr
- Straße / Hausnr.
- Berolzheimerstraße 30
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-2101
- Objekt
- Gartenhaus
- Baujahr
- 1911
- Baustil
- Jugendstil
- Bauherr
- Sigmund Rosenblüth
- Architekt
- Ebert und Groß
- Geokoordinate
- 49° 28' 7.03" N, 10° 58' 5.69" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Gartenhaus, eingeschossiger Putzbau mit Satteldach und Veranda; wurde von den Architekten Ebert & Groß 1911/12 errichtet.
Geschichte
Bauherr war der Prokurist Sigmund Rosenblüth. Auf dem Grundstück in der Westvorstadt wollte der jüdische Unternehmer seinen Alterssitz bauen. Wie eine noch erhaltene Skizze zeigt, sollte eine kleine Allee das Gartenhaus mit einem noch zu erstellenden Haupthaus zu verbinden. Wegen der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam es dazu jedoch nicht mehr. Durch einen Vorsprung des Dachs an der östlichen Giebelseite bildet sich die Veranda, wobei der Dachvorsprung durch zwei rechteckige Stützpfeiler mit vorgelegten Flachlisenen und angedeuteten Kapitellen gehalten wird. Der Giebel wird durch ein schmalen Ortgangband gefasst, in der Form eines liegenden Vierpasses mit kleiner Fensteröffnung. Auf der Rückwand befinden sich zwei kleinere geschwungene Oktogonal-Fenster in barocker Anmutung. Ein kleiner Nebenraum diente als Küche, der zugehörige Kamin ist noch bauzeitlich. Das Gebäude blieb baulich weitestgehend unverändert und somit noch bauzeitlich.
Bei einer Begehung des Gebäudes im Jahr 2022 durch das Bay. Landesamt für Denkmalpflege wurde das Gebäude als Denkmal nachqualifiziert. Nach Ansicht der Behörde zeigt das Gebäude trotz seiner geringen Abmessung ein repräsentatives Erscheinungsbild mit originellen Details wie z. B. die geschwungenen Fensterformen sowie die korbogenartigen Nischen im Inneren. Insbesondere die sichere Handschrift eines renommierten Architektenduos bei einem kleinen Nebengebäude beeindruckte das Landesamt für Denkmalpflege, weshalb es als architekturhistorisch-künstlerisches Gebäude als Denkmal eingestuft wurde. Dabei wurde auch gewürdigt, dass das Gartenhaus als Bauzeuge für die Blütezeit des jüdischen Lebens in Fürth zählt, womit es auch eine stadtgeschichtliche Bedeutung genießt.
Sonstiges
Frühere Adressen des Gebäudes lauteten Dambach Haus Nr. 158 und Hardenbergstraße 20.[1]
Lokalberichterstattung
- Alexandra Voigt: Rettung in letzter Minute? In: Fürther Nachrichten vom 2. Juli 2022 (Druckausgabe)
- Alexandra Voigt: Gartenhaus wird zum Baudenkmal. In: Fürther Nachrichten vom 6. Oktober 2022 (Druckausgabe)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Katasterplan Stadt Fürth 1912 u. 1951