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Berühmt ist der Name Junkers vor allem wegen seiner Flugzeuge, die neben Dessau nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] auch in der [[ | [[Datei:110 Junkers A 50.JPG|miniatur|rechts|Junkers A 50 im Deutschen Museum in München]] | ||
Berühmt ist der Name Junkers vor allem wegen seiner Flugzeuge, die neben Dessau nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] auch in der [[Flugplatz Fürth-Atzenhof|Flugwerft Fürth]] montiert wurden. Die Geschäftsadresse lautete: Junkers Flugzeugwerke AG Dessau Abt. Flugplatz Fürth (Werft) Flughafenstraße 225. | |||
Die Junkers-Werke waren auf der Suche nach einem Stützpunkt für den Junkers Luftverkehr - einer Fluglinie. Die Junkers-Werke übernahmen die meisten Gebäude und die Flugplatzverwaltung, auch in Schleißheim erhielt Junkers einige Hallen. Die Bau- und Montagestätte von Junkers führte Neubauten, Umbauten und Reparaturen durch.<ref name="Verkehrsgeschichte" >Alexander Mayer: [[Zu Wasser, zu Lande und in der Luft (Buch)]], S. 91 ff.</ref> | Die Junkers-Werke waren auf der Suche nach einem Stützpunkt für den Junkers Luftverkehr - einer Fluglinie. Die Junkers-Werke übernahmen die meisten Gebäude und die Flugplatzverwaltung, auch in Schleißheim erhielt Junkers einige Hallen. Die Bau- und Montagestätte von Junkers führte Neubauten, Umbauten und Reparaturen durch.<ref name="Verkehrsgeschichte" >Alexander Mayer: [[Zu Wasser, zu Lande und in der Luft (Buch)]], S. 91 ff.</ref> | ||
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Auch die [[Wikipedia:Junkers G 23|Junkers G 23]] und [[Wikipedia:Junkers G 24|G 24]] – direkte Vorgänger der berühmten [[Wikipedia:Junkers Ju 52/3m|Ju 52]] – wurden in einer der Normalflugzeughallen gefertigt, vermutlich aber nur das Modell G 23. Das Verhältnis von G 24 zu G 23 verdeutlicht anschaulich die Probleme der deutschen Flugzeugindustrie nach 1918: Die Internationale Luftfahrt-Überwachungskommission lehnte die 1923 entworfene G 24 mit drei 144-kW-Motoren ab, da ihre Leistung dem [[Wikipedia:Friedensvertrag von Versailles| Versailler-Vertrag]] widersprach. Daraufhin entstand ein Alternativentwurf mit nur einem 144-kW-Motor im Bug und zwei 118 kW starken Motoren an den Tragflächen. Insgesamt bot das Flugzeug Platz für 9 Passagiere in bequemen Einzelsitzen und 2 Mann Besatzung. Die Kabine verfügte über Beleuchtung und Heizung. Im hinteren Teil der Kabine befanden sich der Gepäckraum und eine Nasszelle mit Toilette und Waschbecken. Die meisten G 23 wurden in der schwedischen Tochterfirma der Junkers-Flugzeugwerke, der [[Wikipedia:AB Flygindustri|AB Flygindustri]] in Limhamn, auf den Stand der G 24 umgerüstet und kamen mit ausländischer Zulassung wieder zurück nach Deutschland. Nach dem Wegfall der Baubeschränkung im Mai 1926 entfiel diese Praxis. Am bekanntesten wurde dieser Typ durch den 20.000 km langen Flug zweier Lufthansa-Maschinen von Berlin nach Peking vom 24. Juli bis 8. September 1926. Am 26. September 1926 landeten die beiden Maschinen wieder wohlbehalten in Berlin.<ref name="Verkehrsgeschichte" >Alexander Mayer: [[Zu Wasser, zu Lande und in der Luft (Buch)]], S. 91 ff.</ref> | Auch die [[Wikipedia:Junkers G 23|Junkers G 23]] und [[Wikipedia:Junkers G 24|G 24]] – direkte Vorgänger der berühmten [[Wikipedia:Junkers Ju 52/3m|Ju 52]] – wurden in einer der Normalflugzeughallen gefertigt, vermutlich aber nur das Modell G 23. Das Verhältnis von G 24 zu G 23 verdeutlicht anschaulich die Probleme der deutschen Flugzeugindustrie nach 1918: Die Internationale Luftfahrt-Überwachungskommission lehnte die 1923 entworfene G 24 mit drei 144-kW-Motoren ab, da ihre Leistung dem [[Wikipedia:Friedensvertrag von Versailles| Versailler-Vertrag]] widersprach. Daraufhin entstand ein Alternativentwurf mit nur einem 144-kW-Motor im Bug und zwei 118 kW starken Motoren an den Tragflächen. Insgesamt bot das Flugzeug Platz für 9 Passagiere in bequemen Einzelsitzen und 2 Mann Besatzung. Die Kabine verfügte über Beleuchtung und Heizung. Im hinteren Teil der Kabine befanden sich der Gepäckraum und eine Nasszelle mit Toilette und Waschbecken. Die meisten G 23 wurden in der schwedischen Tochterfirma der Junkers-Flugzeugwerke, der [[Wikipedia:AB Flygindustri|AB Flygindustri]] in Limhamn, auf den Stand der G 24 umgerüstet und kamen mit ausländischer Zulassung wieder zurück nach Deutschland. Nach dem Wegfall der Baubeschränkung im Mai 1926 entfiel diese Praxis. Am bekanntesten wurde dieser Typ durch den 20.000 km langen Flug zweier Lufthansa-Maschinen von Berlin nach Peking vom 24. Juli bis 8. September 1926. Am 26. September 1926 landeten die beiden Maschinen wieder wohlbehalten in Berlin.<ref name="Verkehrsgeschichte" >Alexander Mayer: [[Zu Wasser, zu Lande und in der Luft (Buch)]], S. 91 ff.</ref> | ||
Stationiert, aber nicht mehr in Fürth gebaut, war das erste in größerer Stückzahl produzierte Ganzmetall-Sportflugzeug, die [[Wikipedia:Junkers A 50|Junkers A 50 Junior]]. Ein relativ hoher Preis (16.200 RM) für das Flugzeug und die damalige [[wikipedia:Weltwirtschaftskrise|Weltwirtschaftskrise]] verhinderten eine größere Verbreitung der „Junior“. Spektakuläre Fernflüge bewiesen die Robustheit dieses zweisitzigen Sportflugzeuges, insbesondere [[Wikipedia:Marga von Etzdorf|Marga von Etzdorfs]] Alleinflug von Berlin nach Tokio (10.000 km in 11 Flugtagen) im Jahre 1931. Eine in Fürth stationierte Maschine des Typs steht heute im Deutschen Museum München.<ref name="Verkehrsgeschichte" >Alexander Mayer: [[Zu Wasser, zu Lande und in der Luft (Buch)]], S. 91 ff.</ref> | |||
Stationiert, aber nicht mehr in Fürth gebaut, war das erste in größerer Stückzahl produzierte Ganzmetall-Sportflugzeug, die [[Wikipedia:Junkers A 50|Junkers A 50 Junior]]. Ein relativ hoher Preis (16.200 RM) für das Flugzeug und die damalige | |||
Die Einzelkomponenten der Flugzeuge wurden mittels der sog. "[[Flugplatzbahn]]" angeliefert. Weitere Arbeitsplätze entstanden durch die Fertigung von Schwimmern für die Wasserflugzeug-Varianten der vorgenannten Muster. Die Junkers-Ära sollte allerdings nicht lange anhalten, denn bereits im Jahr [[1929]] räumte das Dessauer Unternehmen die Fürther Werfthalle wieder. | Die Einzelkomponenten der Flugzeuge wurden mittels der sog. "[[Flugplatzbahn]]" angeliefert. Weitere Arbeitsplätze entstanden durch die Fertigung von Schwimmern für die Wasserflugzeug-Varianten der vorgenannten Muster. Die Junkers-Ära sollte allerdings nicht lange anhalten, denn bereits im Jahr [[1929]] räumte das Dessauer Unternehmen die Fürther Werfthalle wieder. | ||
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Aktuelle Version vom 3. Juli 2024, 03:44 Uhr
Blick in die Flugzeughalle am Flugplatz in Atzenhof mit diversen Flugzeugen - u.a. von der Firma Junkers, ca. 1925 |
- Gesellschaftsform
- A. G.
- Branche
- Flugzeugbau
- Ehemals
- Ja
Die Firma Junkers & Co. Warmwasser-Apparatefabrik wurde 1895 von Hugo Junkers in Dessau gegründet. Gasbadeöfen, Heizgeräte und andere Erfindungen des Gründers wurden in der Firma produziert. Fortan machte man sich besonders als Flugzeugbauer und -erfinder einen weltweiten Namen. Bereits in der ersten Hälfte der 1930er Jahre wurde Hugo Junkers von den Nationalsozialisten enteignet. Junkers starb am 3. Februar 1935, an seinem 76. Geburtstag. Heute ist Junkers eine Marke der Bosch-Gruppe.
Junkers in Fürth
Berühmt ist der Name Junkers vor allem wegen seiner Flugzeuge, die neben Dessau nach dem Ersten Weltkrieg auch in der Flugwerft Fürth montiert wurden. Die Geschäftsadresse lautete: Junkers Flugzeugwerke AG Dessau Abt. Flugplatz Fürth (Werft) Flughafenstraße 225.
Die Junkers-Werke waren auf der Suche nach einem Stützpunkt für den Junkers Luftverkehr - einer Fluglinie. Die Junkers-Werke übernahmen die meisten Gebäude und die Flugplatzverwaltung, auch in Schleißheim erhielt Junkers einige Hallen. Die Bau- und Montagestätte von Junkers führte Neubauten, Umbauten und Reparaturen durch.[1]
In der großen Werft richtete Junkers schließlich seine zentrale Wartungs- und Reparaturwerkstatt ein, vor allem produzierte man die Junkers F 13, das erste Ganzmetallflugzeug der zivilen Luftfahrt. Die F 13 war ein einmotoriger Tiefdecker, der vier Passagieren in einer geschlossen Kabine Platz bot. Das erste Exemplar flog im Juni 1919, insgesamt wurden ca. 330 F 13 hergestellt, wovon etwa 110 in Deutschland zugelassen waren, die Reisegeschwindigkeit betrug 140 km/h, die Reichweite immerhin schon 1200 km.[1]
Auch die Junkers G 23 und G 24 – direkte Vorgänger der berühmten Ju 52 – wurden in einer der Normalflugzeughallen gefertigt, vermutlich aber nur das Modell G 23. Das Verhältnis von G 24 zu G 23 verdeutlicht anschaulich die Probleme der deutschen Flugzeugindustrie nach 1918: Die Internationale Luftfahrt-Überwachungskommission lehnte die 1923 entworfene G 24 mit drei 144-kW-Motoren ab, da ihre Leistung dem Versailler-Vertrag widersprach. Daraufhin entstand ein Alternativentwurf mit nur einem 144-kW-Motor im Bug und zwei 118 kW starken Motoren an den Tragflächen. Insgesamt bot das Flugzeug Platz für 9 Passagiere in bequemen Einzelsitzen und 2 Mann Besatzung. Die Kabine verfügte über Beleuchtung und Heizung. Im hinteren Teil der Kabine befanden sich der Gepäckraum und eine Nasszelle mit Toilette und Waschbecken. Die meisten G 23 wurden in der schwedischen Tochterfirma der Junkers-Flugzeugwerke, der AB Flygindustri in Limhamn, auf den Stand der G 24 umgerüstet und kamen mit ausländischer Zulassung wieder zurück nach Deutschland. Nach dem Wegfall der Baubeschränkung im Mai 1926 entfiel diese Praxis. Am bekanntesten wurde dieser Typ durch den 20.000 km langen Flug zweier Lufthansa-Maschinen von Berlin nach Peking vom 24. Juli bis 8. September 1926. Am 26. September 1926 landeten die beiden Maschinen wieder wohlbehalten in Berlin.[1]
Stationiert, aber nicht mehr in Fürth gebaut, war das erste in größerer Stückzahl produzierte Ganzmetall-Sportflugzeug, die Junkers A 50 Junior. Ein relativ hoher Preis (16.200 RM) für das Flugzeug und die damalige Weltwirtschaftskrise verhinderten eine größere Verbreitung der „Junior“. Spektakuläre Fernflüge bewiesen die Robustheit dieses zweisitzigen Sportflugzeuges, insbesondere Marga von Etzdorfs Alleinflug von Berlin nach Tokio (10.000 km in 11 Flugtagen) im Jahre 1931. Eine in Fürth stationierte Maschine des Typs steht heute im Deutschen Museum München.[1]
Die Einzelkomponenten der Flugzeuge wurden mittels der sog. "Flugplatzbahn" angeliefert. Weitere Arbeitsplätze entstanden durch die Fertigung von Schwimmern für die Wasserflugzeug-Varianten der vorgenannten Muster. Die Junkers-Ära sollte allerdings nicht lange anhalten, denn bereits im Jahr 1929 räumte das Dessauer Unternehmen die Fürther Werfthalle wieder.
Literatur
- Barbara Ohm u. a.: Fliegen, nur fliegen!, Genniges Verlag, 1995
Siehe auch
- Flugplatz Fürth-Atzenhof
- Flugplatzbahn
- Junkersstraße
- Robert Wild
- Bachmann, von Blumenthal & Co.
- Messerschmitt Flugzeugbau
- Nationalsozialismus
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Alexander Mayer: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft (Buch), S. 91 ff.