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Seine Kindheit verbrachte Friedemann mit seiner Familie im heutigen tschechischen Teil Schlesiens in der Stadt Krnov (ehem. Jägerndorf). Seine Eltern war der Schlosser Johann Streit (geb. 14. Mai 1908 in Wien; gest. 29. April 1983 in München) und Emilie Streit geb. Neiber (geb. 1. Januar 1903 in Komeise; gest. 26. April 1977 in Erlangen). Aus der Ehe stammten zwei Kinder. Sein Bruder Dr. Reinhard Streit (geb. 13. August 1935; gest. 30. September 2005) war Geologe und zuletzt als Oberregierungsrat beim Bay. Geologischen Landesamt in der Abteilung "Geowissenschaftliche Karten und Luftbildanalyse" tätig. | Seine Kindheit verbrachte Friedemann mit seiner Familie im heutigen tschechischen Teil Schlesiens in der Stadt Krnov (ehem. Jägerndorf). Seine Eltern war der Schlosser Johann Streit (geb. 14. Mai 1908 in Wien; gest. 29. April 1983 in München) und Emilie Streit geb. Neiber (geb. 1. Januar 1903 in Komeise; gest. 26. April 1977 in Erlangen). Aus der Ehe stammten zwei Kinder. Sein Bruder Dr. Reinhard Streit (geb. 13. August 1935; gest. 30. September 2005) war Geologe und zuletzt als Oberregierungsrat beim Bay. Geologischen Landesamt in der Abteilung "Geowissenschaftliche Karten und Luftbildanalyse" tätig. | ||
Die Familie erlebte die letzten Kriegstage des 2. Weltkrieges in [[wikipedia:Röwersdorf|Röwersdorf]] (heute Třemešná), einer Ortschaft nur knapp hinter der damaligen Front. Der Einmarsch der russischen Truppen am 7. Mai 1945 war geprägt von der Enteignung des Familienbesitzes und der Vertreibung am 23. August 1946 aus der alten Heimat. Nach einer einwöchigen Internierung wurde die Familie am 1. September 1946 mit dem Zug nach Furth im Wald transportiert. Von dort ging es weiter nach Bamberg bis sie schließlich durch eine Zwangsdeportation in den mittelfränkischen Raum ankamen. Am 9. September 1946 kam die Familie in Fürth an und wurde zunächst im [[Ronwaldbunker]] untergebracht. Im März 1947 erhielt die Familie im ehem. Dynamitlager bzw. Reichsarbeiterdienstlager an de [[Kronacher Straße]] die nächste Notunterkunft, ehe sie im Frühjahr 1954 erstmals eine angemessene Wohnung in der [[Schulze-Delitzsch-Straße]] zugewiesen bekamen.<ref>Nachruf auf Reinhard Streit, Geologica Bavaria, 109, 203-216, München 2006 - [https://www.zobodat.at/biografien/Streit_Reinhard_Geologica_Bavarica_109.pdf online | Die Familie erlebte die letzten Kriegstage des 2. Weltkrieges in [[wikipedia:Röwersdorf|Röwersdorf]] (heute Třemešná), einer Ortschaft nur knapp hinter der damaligen Front. Der Einmarsch der russischen Truppen am 7. Mai 1945 war geprägt von der Enteignung des Familienbesitzes und der Vertreibung am 23. August 1946 aus der alten Heimat. Nach einer einwöchigen Internierung wurde die Familie am 1. September 1946 mit dem Zug nach Furth im Wald transportiert. Von dort ging es weiter nach Bamberg bis sie schließlich durch eine Zwangsdeportation in den mittelfränkischen Raum ankamen. Am 9. September 1946 kam die Familie in Fürth an und wurde zunächst im [[Ronwaldbunker]] untergebracht. Im März 1947 erhielt die Familie im ehem. Dynamitlager bzw. Reichsarbeiterdienstlager an de [[Kronacher Straße]] die nächste Notunterkunft, ehe sie im Frühjahr 1954 erstmals eine angemessene Wohnung in der [[Schulze-Delitzsch-Straße]] zugewiesen bekamen.<ref>Nachruf auf Reinhard Streit, Geologica Bavaria, 109, 203-216, München 2006 - [https://www.zobodat.at/biografien/Streit_Reinhard_Geologica_Bavarica_109.pdf online]</ref> | ||
Friedemann fertigte überwiegend Linol- und Holzschnitte an, mit Motiven aus der Natur und Umwelt. Meist erzählte er mit seinen Bildern Geschichten aus seinem Leben, aber auch mit den Ereignissen aus den Anfängen seiner Kindheit und Jugend als Heimatvertriebener. Gemeinsam mit dem Vacher Künstler [[Fritz Lang]] zeigte er seine Werke im [[Buchfinkenweg 9]]. | Friedemann fertigte überwiegend Linol- und Holzschnitte an, mit Motiven aus der Natur und Umwelt. Meist erzählte er mit seinen Bildern Geschichten aus seinem Leben, aber auch mit den Ereignissen aus den Anfängen seiner Kindheit und Jugend als Heimatvertriebener. Gemeinsam mit dem Vacher Künstler [[Fritz Lang]] zeigte er seine Werke im [[Buchfinkenweg 9]]. | ||
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* Volker Dietmar: ''Szenen eines Jahres.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. August 2008 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.854478 online | * Volker Dietmar: ''Szenen eines Jahres.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. August 2008 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.854478 online] | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Aktuelle Version vom 26. Januar 2024, 23:25 Uhr
- Vorname
- Friedemann
- Nachname
- Streit
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Friedl
- Geburtsdatum
- 1. März 1934
- Geburtsort
- Jägerndorf / Sudetenland
- Todesdatum
- 31. Dezember 2018
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Künstler, Lithograf
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Edith Streit | Ehefrau |
Reinhard Streit | Bruder |
Friedemann "Friedl" Streit (geb. 1. März 1934 in Jägerndorf / Sudetenland; gest. 31. Dezember 2018 in Fürth) war ein Künstler in Vach.
Leben und Wirken
Seine Kindheit verbrachte Friedemann mit seiner Familie im heutigen tschechischen Teil Schlesiens in der Stadt Krnov (ehem. Jägerndorf). Seine Eltern war der Schlosser Johann Streit (geb. 14. Mai 1908 in Wien; gest. 29. April 1983 in München) und Emilie Streit geb. Neiber (geb. 1. Januar 1903 in Komeise; gest. 26. April 1977 in Erlangen). Aus der Ehe stammten zwei Kinder. Sein Bruder Dr. Reinhard Streit (geb. 13. August 1935; gest. 30. September 2005) war Geologe und zuletzt als Oberregierungsrat beim Bay. Geologischen Landesamt in der Abteilung "Geowissenschaftliche Karten und Luftbildanalyse" tätig.
Die Familie erlebte die letzten Kriegstage des 2. Weltkrieges in Röwersdorf (heute Třemešná), einer Ortschaft nur knapp hinter der damaligen Front. Der Einmarsch der russischen Truppen am 7. Mai 1945 war geprägt von der Enteignung des Familienbesitzes und der Vertreibung am 23. August 1946 aus der alten Heimat. Nach einer einwöchigen Internierung wurde die Familie am 1. September 1946 mit dem Zug nach Furth im Wald transportiert. Von dort ging es weiter nach Bamberg bis sie schließlich durch eine Zwangsdeportation in den mittelfränkischen Raum ankamen. Am 9. September 1946 kam die Familie in Fürth an und wurde zunächst im Ronwaldbunker untergebracht. Im März 1947 erhielt die Familie im ehem. Dynamitlager bzw. Reichsarbeiterdienstlager an de Kronacher Straße die nächste Notunterkunft, ehe sie im Frühjahr 1954 erstmals eine angemessene Wohnung in der Schulze-Delitzsch-Straße zugewiesen bekamen.[1]
Friedemann fertigte überwiegend Linol- und Holzschnitte an, mit Motiven aus der Natur und Umwelt. Meist erzählte er mit seinen Bildern Geschichten aus seinem Leben, aber auch mit den Ereignissen aus den Anfängen seiner Kindheit und Jugend als Heimatvertriebener. Gemeinsam mit dem Vacher Künstler Fritz Lang zeigte er seine Werke im Buchfinkenweg 9.
Siehe auch
Lokalberichterstattung
- Volker Dietmar: Szenen eines Jahres. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 2008 - online
Einzelnachweise
Bilder
Am Fürther Grafflmarkt 1977 stellten die Künstler Fritz Lang und Friedemann Streit diverse Arbeiten live und persönlich her
Am Fürther Grafflmarkt 1977 stellten die Künstler Fritz Lang und Friedemann Streit (siehe Abbildung) diverse Arbeiten live und persönlich her