Adam Schneider: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Georg Adam Schneider''' (geb. [[28. März]] [[1844]] in [[wikipedia:Burgbernheim|Burgbernheim]]<ref name=„KB-Tf“>Kirchenbücher Burgbernheim, Taufen 1805–1844, S. 201</ref>; gest. [[15. Oktober]] [[1899]] in Fürth<ref>Familienbogen Schneider, Georg Adam; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>) war ein Fürther Händler und Bauunternehmer.  
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Nach etwa anderthalb Jahren musste er offenbar den Staatsdienst verlassen und betrieb ab Herbst 1877 kurze Zeit einen Landesproduktenhandel in Fürth, seine Frau zog einen Trödelhandel auf. Mitte Juli 1878 eröffnete Schneider eine Holz- und Kohlenhandlung in der „Nürnbergerlandstraße“ 14 (ab 1890 [[Nürnberger Straße 59]]).  
Nach etwa anderthalb Jahren musste er offenbar den Staatsdienst verlassen und betrieb ab Herbst 1877 kurze Zeit einen Landesproduktenhandel in Fürth, seine Frau zog einen Trödelhandel auf. Mitte Juli 1878 eröffnete Schneider eine Holz- und Kohlenhandlung in der „Nürnbergerlandstraße“ 14 (ab 1890 [[Nürnberger Straße 59]]).  


Bisher in der Marktgemeinde Burgbernheim beheimatet, stellte er am 25. Oktober 1878 beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Bürgerrechts. Das angefragte zuständige [[wikipedia:Bezirksamt Uffenheim|Bezirksamt Uffenheim]] berichtete, dass keine Versagensgründe vorliegen und Schneider seinen Staatsbürgereid bereits am 14. Februar 1871 vor dem Bezirksamt Gunzenhausen abgeleistet habe. Zudem wurde mitgeteilt, dass Schneider durch Urteil des kgl. Bezirksgerichts Fürth vom 15. Juni 1877 wegen des Vergehens der fahrlässigen Körperverletzung mit einem Monat Gefängnis bestraft worden war. Mit Beschluss des Stadtmagistrats vom 14. November 1878 wurde ihm gegen Gebühr von 27 Mark das Bürgerrecht verliehen.<ref>“Acten des Stadtmagistrats Fürth, Betreff: Schneider, Georg Adam Steinkohlenhändler von Burgbernheim – Bürgerrechtsgesuch. 1878“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 1148</ref>
Bisher in der Marktgemeinde Burgbernheim beheimatet, stellte er am 25. Oktober 1878 beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Bürgerrechts. Das angefragte zuständige [[wikipedia:Bezirksamt Uffenheim|Bezirksamt Uffenheim]] berichtete, dass keine Versagensgründe vorliegen und Schneider seinen Staatsbürgereid bereits am 14. Februar 1871 vor dem Bezirksamt Gunzenhausen abgeleistet habe. Zudem wurde mitgeteilt, dass Schneider durch Urteil des kgl. Bezirksgerichts Fürth vom 15. Juni 1877 wegen des Vergehens der fahrlässigen Körperverletzung mit einem Monat Gefängnis bestraft worden war. Mit Beschluss des Stadtmagistrats vom 14. November 1878 wurde ihm gegen Gebühr von 27 Mark das Bürgerrecht verliehen.<ref name="S-1148">“Acten des Stadtmagistrats Fürth, Betreff: Schneider, Georg Adam Steinkohlenhändler von Burgbernheim – Bürgerrechtsgesuch. 1878“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 1148</ref>


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Im Jahr 1883 betrieb Schneider wenige Monate eine Wirtschaft, von Januar 1885 bis Januar 1887 eine Lohnkutscherei. Dann begann er wieder mit dem Landesproduktenhandel, hinzu kam ab 6. April 1887 die Tätigkeit als Bauunternehmer, währenddessen gab er Ende September 1888 den Landesproduktenhandel wieder auf und eröffnete eine Schweine- und Rindermetzgerei, die er bis Jahresende 1890 versah. Auf die Gewerbeberechtigung als Bauunternehmer verzichtete er Anfang August 1891. Nun betrieb Schneider vorübergehend eine „Marketenderei“ beim Eisenbahnbau zum zweigleisigen Ausbau der Strecke Fürth–Rottendorf. Danach betätigte er sich bis Mitte März 1893 wieder als Bauunternehmer, und von Juli 1895 bis Ende Februar 1899 war er Kurz- und Schnittwarenhändler.
 
Seine Ehefrau führte ab September 1892 einen Handel mit Haus- und Küchengeräten, nach dem Tod von Adam Schneider übernahm sie auch den Kurz- und Schnittwarenhandel, den sie bis Juli 1903 ausübte. Den Haus- und Küchengerätehandel beendete sie im Juni 1904, um nun bis Mitte November – wohl weil der Sohn noch nicht dazu berechtigt war – selbst ein Baugeschäft zu betreiben. Zugleich war sie ab September noch Inhaberin einer Bierwirtschaft mit Branntweinausschank, gab diese aber im April 1905 auf. Danach bewerkstelligte sie noch ein Spezereigeschäft und kurzzeitig einen Ausschank von Obst- und Heidelbeerwein. Ende August 1907 – im Alter von 62 Jahren – stellte sie ihre Gewerbetätigkeiten ein.<ref name="FB-AS">Familienbogen Schneider, Gg. Adam; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
Als Besitzerin der  Anwesen Waldstraße 21 und 23 sowie Flößaustraße 167 und 169 stellte sie am 6. Oktober 1911 den Antrag auf gebührenfreie Verleihung des Fürther Bürgerrechts, das ihr mit Magistratsbeschluss vom 19. des Monats anstandslos verliehen wurde.<ref name="S-1148"/>
 
Adam Schneider verstarb 1899 im Alter von 55 Jahren.
 
== Werke ==
{{Werke Bauherr}}


== Familie ==  
== Familie ==  
Adam Schneider heiratete in Burgbernheim am zweiten Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember 1870, die Schuhmachermeisterstochter Anna ‚Maria‘ Lechner (geboren 4. Dezember 1844 in [[wikipedia:Breitenlohe (Burghaslach)|Breitenlohe]]), die katholischen Glaubens war. Wegen der gemischtkonfessionellen Ehe wurde für die Kindererziehung festgelegt, dass Knaben protestantisch und Mädchen katholisch erzogen werden sollen.<ref>Kirchenbücher Burgbernheim, Trauungen 1798–1887, S. 165</ref> Der Ehe entsprossen zwei Kinder:
* Katharina Schneider (geb. 30. März 1874 in Dietfurt i. MFr.), wurde protestantisch getauft, war 1887/88 in einem Privatinstitut in München zur Ausbildung, heiratete am 30. September 1895 den Commis Peter Josef Nehrbauer von Breitenlohe
* [[Georg Schneider]]
Die Witwe Maria Schneider starb am 27. Februar 1912 in Fürth.
== Adressen<ref name="FB-AS"/> ==
* 1875: Gebhardtstraße 40 (ab 1890 [[Bahnhofplatz 9]])
* 1878: „Nürnbergerlandstraße“ 14<ref>Adressbücher von 1879, 1884, 1886</ref> (ab 1890 Nürnberger Straße 59)
* 1883: Wassergasse 2<ref>Adressbuch von 1883</ref> (ab 1890 Wasserstraße 20)
* 1887: Waldstraße 9 (ab 1890 Waldstraße 13), seit 18. Jan. 1887, Eigentümer
* 1888: Waldstraße 10 (ab 1890 Waldstraße 15 ), seit 2. Feb. 1888
* 1888: Waldstraße 11<ref>Adressbücher von 1889, 1891</ref> (ab 1890 Waldstraße 17), seit 2. Mai 1888
* 1891: Aufenthalt in [[wikipedia:Siegelsdorf (Veitsbronn)|Siegelsdorf]], seit 11. Aug. 1891
* 1892: Waldstraße 19, seit 15. Feb. 1892
* 1892: Waldstraße 21<ref>Adressbuch von 1893</ref>, seit 10. Aug. 1892, Eigentümer
* 1893: Waldstraße 15<ref>Adressbücher von 1895, 1896</ref>, seit 10. Aug. 1893
* 1898: Waldstraße 21<ref>Adressbuch von 1899</ref>, seit 1. Sept. 1898, Eigentümer
==== Adressen der Witwe ====
* 1901: Waldstraße 21<ref>Adressbücher von 1901, 1903</ref>
* 1904: [[Flößaustraße 167]]<ref>Adressbuch von 1905</ref>, seit 1. Juli 1904
* 1905: [[Flößaustraße 169]]<ref>Adressbücher von 1907, 1909</ref>, seit 1. Okt. 1905
* 1910: Waldstraße 21<ref>Adressbuch von 1911</ref>


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />

Aktuelle Version vom 26. Januar 2024, 23:18 Uhr

Georg Adam Schneider (geb. 28. März 1844 in Burgbernheim[1]; gest. 15. Oktober 1899 in Fürth[2]) war ein Fürther Händler und Bauunternehmer.

Leben

Er kam als drittes Kind des Webermeisters Johann Adam Schneider und seiner Ehefrau Margaretha Barbara, geborene Meyer im Haus Nr. 146 in Burgbernheim zur Welt. Taufpate war der Windelsbacher Webermeister Georg Adam Ritter.[1]

Adam Schneider wurde Eisenbahnvorarbeiter und Hilfsbahnwärter in Wettelsheim an der 1869 eröffneten Bahnstrecke zwischen Gunzenhausen und Treuchtlingen. Zum Jahresende 1870 heiratete er. Dann, um 1874, war er Bahnwärter in Dietfurt i. MFr. Mit Familie kam Schneider Anfang Dezember 1875 nach Fürth, wo er als Wechselwärter arbeitete und eine Dienstwohnung mit der damaligen Adresse Gebhardtstraße 40, Posten Nr. 3 (Staatsbahnhof) bezog.

Nach etwa anderthalb Jahren musste er offenbar den Staatsdienst verlassen und betrieb ab Herbst 1877 kurze Zeit einen Landesproduktenhandel in Fürth, seine Frau zog einen Trödelhandel auf. Mitte Juli 1878 eröffnete Schneider eine Holz- und Kohlenhandlung in der „Nürnbergerlandstraße“ 14 (ab 1890 Nürnberger Straße 59).

Bisher in der Marktgemeinde Burgbernheim beheimatet, stellte er am 25. Oktober 1878 beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Bürgerrechts. Das angefragte zuständige Bezirksamt Uffenheim berichtete, dass keine Versagensgründe vorliegen und Schneider seinen Staatsbürgereid bereits am 14. Februar 1871 vor dem Bezirksamt Gunzenhausen abgeleistet habe. Zudem wurde mitgeteilt, dass Schneider durch Urteil des kgl. Bezirksgerichts Fürth vom 15. Juni 1877 wegen des Vergehens der fahrlässigen Körperverletzung mit einem Monat Gefängnis bestraft worden war. Mit Beschluss des Stadtmagistrats vom 14. November 1878 wurde ihm gegen Gebühr von 27 Mark das Bürgerrecht verliehen.[3]

Im Jahr 1883 betrieb Schneider wenige Monate eine Wirtschaft, von Januar 1885 bis Januar 1887 eine Lohnkutscherei. Dann begann er wieder mit dem Landesproduktenhandel, hinzu kam ab 6. April 1887 die Tätigkeit als Bauunternehmer, währenddessen gab er Ende September 1888 den Landesproduktenhandel wieder auf und eröffnete eine Schweine- und Rindermetzgerei, die er bis Jahresende 1890 versah. Auf die Gewerbeberechtigung als Bauunternehmer verzichtete er Anfang August 1891. Nun betrieb Schneider vorübergehend eine „Marketenderei“ beim Eisenbahnbau zum zweigleisigen Ausbau der Strecke Fürth–Rottendorf. Danach betätigte er sich bis Mitte März 1893 wieder als Bauunternehmer, und von Juli 1895 bis Ende Februar 1899 war er Kurz- und Schnittwarenhändler.

Seine Ehefrau führte ab September 1892 einen Handel mit Haus- und Küchengeräten, nach dem Tod von Adam Schneider übernahm sie auch den Kurz- und Schnittwarenhandel, den sie bis Juli 1903 ausübte. Den Haus- und Küchengerätehandel beendete sie im Juni 1904, um nun bis Mitte November – wohl weil der Sohn noch nicht dazu berechtigt war – selbst ein Baugeschäft zu betreiben. Zugleich war sie ab September noch Inhaberin einer Bierwirtschaft mit Branntweinausschank, gab diese aber im April 1905 auf. Danach bewerkstelligte sie noch ein Spezereigeschäft und kurzzeitig einen Ausschank von Obst- und Heidelbeerwein. Ende August 1907 – im Alter von 62 Jahren – stellte sie ihre Gewerbetätigkeiten ein.[4] Als Besitzerin der Anwesen Waldstraße 21 und 23 sowie Flößaustraße 167 und 169 stellte sie am 6. Oktober 1911 den Antrag auf gebührenfreie Verleihung des Fürther Bürgerrechts, das ihr mit Magistratsbeschluss vom 19. des Monats anstandslos verliehen wurde.[3]

Adam Schneider verstarb 1899 im Alter von 55 Jahren.

Werke

 ObjektBauherrArchitektBaujahrAkten-Nr.Baustil
Waldstraße 15MietshausAdam SchneiderFritz Walter1887D-5-63-000-1429Neurenaissance
Waldstraße 17MietshausAdam SchneiderFritz Walter1888D-5-63-000-1818Neurenaissance
Waldstraße 19MietshausAdam SchneiderFritz Walter1888D-5-63-000-1819Neurenaissance
Waldstraße 21MietshausAdam SchneiderFritz Walter1892D-5-63-000-1820Neurenaissance

Familie

Adam Schneider heiratete in Burgbernheim am zweiten Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember 1870, die Schuhmachermeisterstochter Anna ‚Maria‘ Lechner (geboren 4. Dezember 1844 in Breitenlohe), die katholischen Glaubens war. Wegen der gemischtkonfessionellen Ehe wurde für die Kindererziehung festgelegt, dass Knaben protestantisch und Mädchen katholisch erzogen werden sollen.[5] Der Ehe entsprossen zwei Kinder:

  • Katharina Schneider (geb. 30. März 1874 in Dietfurt i. MFr.), wurde protestantisch getauft, war 1887/88 in einem Privatinstitut in München zur Ausbildung, heiratete am 30. September 1895 den Commis Peter Josef Nehrbauer von Breitenlohe
  • Georg Schneider

Die Witwe Maria Schneider starb am 27. Februar 1912 in Fürth.

Adressen[4]

  • 1875: Gebhardtstraße 40 (ab 1890 Bahnhofplatz 9)
  • 1878: „Nürnbergerlandstraße“ 14[6] (ab 1890 Nürnberger Straße 59)
  • 1883: Wassergasse 2[7] (ab 1890 Wasserstraße 20)
  • 1887: Waldstraße 9 (ab 1890 Waldstraße 13), seit 18. Jan. 1887, Eigentümer
  • 1888: Waldstraße 10 (ab 1890 Waldstraße 15 ), seit 2. Feb. 1888
  • 1888: Waldstraße 11[8] (ab 1890 Waldstraße 17), seit 2. Mai 1888
  • 1891: Aufenthalt in Siegelsdorf, seit 11. Aug. 1891
  • 1892: Waldstraße 19, seit 15. Feb. 1892
  • 1892: Waldstraße 21[9], seit 10. Aug. 1892, Eigentümer
  • 1893: Waldstraße 15[10], seit 10. Aug. 1893
  • 1898: Waldstraße 21[11], seit 1. Sept. 1898, Eigentümer

Adressen der Witwe

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Burgbernheim, Taufen 1805–1844, S. 201
  2. Familienbogen Schneider, Georg Adam; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  3. 3,0 3,1 “Acten des Stadtmagistrats Fürth, Betreff: Schneider, Georg Adam Steinkohlenhändler von Burgbernheim – Bürgerrechtsgesuch. 1878“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 1148
  4. 4,0 4,1 Familienbogen Schneider, Gg. Adam; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  5. Kirchenbücher Burgbernheim, Trauungen 1798–1887, S. 165
  6. Adressbücher von 1879, 1884, 1886
  7. Adressbuch von 1883
  8. Adressbücher von 1889, 1891
  9. Adressbuch von 1893
  10. Adressbücher von 1895, 1896
  11. Adressbuch von 1899
  12. Adressbücher von 1901, 1903
  13. Adressbuch von 1905
  14. Adressbücher von 1907, 1909
  15. Adressbuch von 1911