Jakob Meyer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Vorname::Jakob]] [[Nachname::Meyer]]''' war ein [[Beruf::Architekt]].
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'''Johann Jakob Meyer''' (geb. [[27. Januar]] [[1839]] in Fürth<ref name="KB-Taufe">Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1839–1845, S. 6</ref>, gest. [[19. April]] [[1889]] in Erlangen<ref name="KB-Bsttg">Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1883–1889, S. 446</ref>) war ein Fürther Maurer- bzw. Baumeister, Architekt sowie Bauunternehmer und Mitbegründer der [[Brauerei Evora & Meyer]].
 
== Leben ==
Er kam als erstes Kind des Maurermeisters [[Simon Meyer]] und seiner zweiten Ehefrau Margaretha, geborene Engler im Haus Liliengasse Nr. 223, 1. Bezirk ([[Lilienstraße 5 (ehemals)]] im [[Fraveliershof]]) zur Welt. Pate war der Drechslermeister [[Johann Jacob Held|Johann Jakob Held]].<ref name="KB-Taufe"/>
 
Jakob Meyer war drei Jahre alt als sein leiblicher Vater starb. Im Jahr 1847 heiratete seine Mutter den Maurermeister [[Johann Georg Hofmann]], der nun sein Stiefvater war.
 
Er trat seinen Militärdienst bereits als „Polytechniker“ an. Der 5 Fuß, 10 Zoll und 0 Faden (1,70 m) große Meyer diente als Konskribierter des Jahrgangs 1861 ab 2. Mai im k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 5. Infanterie-Regiment „Großherzog Ernst Ludwig von Hessen“|5. Infanterie-Regiment]]. Zum 1. August 1866 wurde Meyer zum kgl. Genie-Regiment (Pioniere) versetzt. Schließlich trat er am 1. April 1868 zur Landwehr über, als Landwehr-Ersatzmann bei der 2. Kompanie des 22. Landwehrbezirks  (Ansbach) erhielt er seinen Militärabschied.<ref>Die sehr lang erscheinende Militärdienstzeit darf nicht mit der tatsächlichen Präsenzzeit verwechselt werden; siehe hierzu Dieter Storz: Die bayerische Armee 1866; Nord gegen Süd – Der Deutsche Krieg 1866, Publikation des Bayerischen Armeemuseums, Band 13, S. 31 ff. - [https://www.armeemuseum.de/images/publikationen/Katalog_Nord_gegen_Sued_online.pdf online]</ref>
 
Nun war er als Baumeister in der Stadt Fürth tätig, seit 1870 entrichtete er hier seine direkten Steuern und Umlagen. Am 14. Dezember 1876 wurde Jakob Meyer beim Stadtmagistrat vorstellig und ersuchte um Verleihung des Bürgerrechts und Ausfertigung eines Verehelichungszeugnisses. Für seine in Württemberg lebenden Braut ‚Pauline‘ Sophie Krafft (geb. 23. April 1856 in Heilbronn), Tochter des dortigen Bauwerksmeisters Wilhelm Gustav Krafft und seiner Ehefrau Louise Bertha, geborene Kenngott, übergab er ihre Dokumente einschließlich der väterlichen Einwilligungserklärung. Das Bürgerrecht wurde ihm mit Beschluss vom 21. Dezember 1876 verliehen, wofür er die Gebühr von 82 M 29 Pf zu zahlen hatte. Nach Ablauf des 10-tägigen öffentlichen Anschlags in Fürth und Heilbronn konnten Verehelichungszeugnis und Bürgerurkunde am 5. Januar 1877 ausgefertigt werden.<ref name="M-359">„Stadtmagistrat Fürth. Acten betreffend: Meyer, Johann Jakob Baumeister v. hier – Verehelichungsgesuch, 1876.”; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/M 359</ref>
 
Die Hochzeit fand am 29. Januar 1877 in Heilbronn statt. Aus dieser Ehe sind zwei zu Fürth geborene Kinder bekannt:
* Karl Gustav Meyer (geb. 7. Oktober 1878)<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1877–1879, S. 305</ref>
* Alfred ‚Otto‘ Meyer (geb. 19. August 1884)<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1883–1885, S. 285</ref>, er wurde Oberapotheker (Militärapotheker), heiratete am 9. März 1917 in Dresden die aus Westpreußen stammende Hedwig Martha Piepiorka, lebte Anfang der 1920er Jahre in Stuttgart und soll am 1. Januar 1949 in Berlin gestorben sein
 
Langjähriger Geschäftspartner war [[Wilhelm Evora]], mit dem er nicht nur Gebäude errichtete, sondern im Jahr 1878 auch die Brauerei Enser kaufte und im großen Stil ausbaute.
 
Johann Jakob Meyer starb im Alter von 50 Jahren am 19. April 1889 in Erlangen und wurde am 22. des Monats in Fürth beigesetzt.<ref name="KB-Bsttg"/>
 
Seine 33-jährige Witwe Pauline Meyer, nun Brauereibesitzerin, führte die Geschäfte als Mitinhaberin weiter und ersuchte am 5. November 1890 um Verleihung des Bürgerrechts, das ihr sechs Tage später anstandslos gebührenfrei erteilt wurde. Nach dem Tod von Wilhelm Evora im Jahr 1893 zog sie sich aber aus dem Geschäftsleben zurück, gab ihren Besitz auf und verkaufte auch das Elternhaus ihres verstorbenen Ehemanns in der Gartenstraße an den Flaschnermeister Heinrich Friedrich Wilhelm Reiß. Sie lebte dort weiter als Privatiere, verließ aber um 1897/98 Fürth und zog zurück nach Heilbronn. Sie blieb weiter eine „Bierbrauereibesitzerswitwe“, anfangs in der dortigen Karlstraße 68 und ab 1908 in der Lerchenstraße 43.<ref>Adressbücher von Heilbronn 1899 bis 1912</ref> Pauline Meyer starb in Heilbronn am 4. Oktober 1913.<ref name="M-359"/>


==Werke==
==Werke==
{{Werke Architekt}}
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==Siehe auch==
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
* [[Johann Georg Hofmann]]
* [[Evora und Meyer]]
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
== Bilder ==
{{Bilder dieser Person}}

Aktuelle Version vom 26. Januar 2024, 23:16 Uhr

Johann Jakob Meyer (geb. 27. Januar 1839 in Fürth[1], gest. 19. April 1889 in Erlangen[2]) war ein Fürther Maurer- bzw. Baumeister, Architekt sowie Bauunternehmer und Mitbegründer der Brauerei Evora & Meyer.

Leben

Er kam als erstes Kind des Maurermeisters Simon Meyer und seiner zweiten Ehefrau Margaretha, geborene Engler im Haus Liliengasse Nr. 223, 1. Bezirk (Lilienstraße 5 (ehemals) im Fraveliershof) zur Welt. Pate war der Drechslermeister Johann Jakob Held.[1]

Jakob Meyer war drei Jahre alt als sein leiblicher Vater starb. Im Jahr 1847 heiratete seine Mutter den Maurermeister Johann Georg Hofmann, der nun sein Stiefvater war.

Er trat seinen Militärdienst bereits als „Polytechniker“ an. Der 5 Fuß, 10 Zoll und 0 Faden (1,70 m) große Meyer diente als Konskribierter des Jahrgangs 1861 ab 2. Mai im k. b. 5. Infanterie-Regiment. Zum 1. August 1866 wurde Meyer zum kgl. Genie-Regiment (Pioniere) versetzt. Schließlich trat er am 1. April 1868 zur Landwehr über, als Landwehr-Ersatzmann bei der 2. Kompanie des 22. Landwehrbezirks (Ansbach) erhielt er seinen Militärabschied.[3]

Nun war er als Baumeister in der Stadt Fürth tätig, seit 1870 entrichtete er hier seine direkten Steuern und Umlagen. Am 14. Dezember 1876 wurde Jakob Meyer beim Stadtmagistrat vorstellig und ersuchte um Verleihung des Bürgerrechts und Ausfertigung eines Verehelichungszeugnisses. Für seine in Württemberg lebenden Braut ‚Pauline‘ Sophie Krafft (geb. 23. April 1856 in Heilbronn), Tochter des dortigen Bauwerksmeisters Wilhelm Gustav Krafft und seiner Ehefrau Louise Bertha, geborene Kenngott, übergab er ihre Dokumente einschließlich der väterlichen Einwilligungserklärung. Das Bürgerrecht wurde ihm mit Beschluss vom 21. Dezember 1876 verliehen, wofür er die Gebühr von 82 M 29 Pf zu zahlen hatte. Nach Ablauf des 10-tägigen öffentlichen Anschlags in Fürth und Heilbronn konnten Verehelichungszeugnis und Bürgerurkunde am 5. Januar 1877 ausgefertigt werden.[4]

Die Hochzeit fand am 29. Januar 1877 in Heilbronn statt. Aus dieser Ehe sind zwei zu Fürth geborene Kinder bekannt:

  • Karl Gustav Meyer (geb. 7. Oktober 1878)[5]
  • Alfred ‚Otto‘ Meyer (geb. 19. August 1884)[6], er wurde Oberapotheker (Militärapotheker), heiratete am 9. März 1917 in Dresden die aus Westpreußen stammende Hedwig Martha Piepiorka, lebte Anfang der 1920er Jahre in Stuttgart und soll am 1. Januar 1949 in Berlin gestorben sein

Langjähriger Geschäftspartner war Wilhelm Evora, mit dem er nicht nur Gebäude errichtete, sondern im Jahr 1878 auch die Brauerei Enser kaufte und im großen Stil ausbaute.

Johann Jakob Meyer starb im Alter von 50 Jahren am 19. April 1889 in Erlangen und wurde am 22. des Monats in Fürth beigesetzt.[2]

Seine 33-jährige Witwe Pauline Meyer, nun Brauereibesitzerin, führte die Geschäfte als Mitinhaberin weiter und ersuchte am 5. November 1890 um Verleihung des Bürgerrechts, das ihr sechs Tage später anstandslos gebührenfrei erteilt wurde. Nach dem Tod von Wilhelm Evora im Jahr 1893 zog sie sich aber aus dem Geschäftsleben zurück, gab ihren Besitz auf und verkaufte auch das Elternhaus ihres verstorbenen Ehemanns in der Gartenstraße an den Flaschnermeister Heinrich Friedrich Wilhelm Reiß. Sie lebte dort weiter als Privatiere, verließ aber um 1897/98 Fürth und zog zurück nach Heilbronn. Sie blieb weiter eine „Bierbrauereibesitzerswitwe“, anfangs in der dortigen Karlstraße 68 und ab 1908 in der Lerchenstraße 43.[7] Pauline Meyer starb in Heilbronn am 4. Oktober 1913.[4]

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Bahnhofplatz 7WohnhausJakob Meyer
Wilhelm Evora
Fürther Baugesellschaft1874D-5-63-000-88Klassizismus
Bahnhofplatz 8Wohnhaus in EcklageJakob Meyer
Wilhelm Evora
Lazar Landmann1873D-5-63-000-89Klassizismus
Marienstraße 26; Marienstraße 28DoppelwohnhausJakob Meyer
Wilhelm Evora
Jakob Meyer
Wilhelm Evora
1875D-5-63-000-1601Klassizismus
Marienstraße 30Wohnhaus in EcklageJakob MeyerJakob Meyer1875D-5-63-000-818Klassizismus
Marienstraße 32WohnhausJakob MeyerJakob Meyer1874D-5-63-000-820Klassizismus
Mathildenstraße 12Wohnhaus mit GaststätteJakob MeyerChristian Haberfellner1870D-5-63-000-858Klassizismus
Schillerstraße 10; Schillerstraße 12DoppelwohnhausJakob MeyerJakob Meyer1867D-5-63-000-1189Klassizismus
Schillerstraße 11Mietshaus in EcklageJakob Meyer
Wilhelm Evora
Jakob Meyer
Wilhelm Evora
1875D-5-63-000-1188Klassizismus
Schillerstraße 14WohnhausJakob MeyerJakob Meyer1875D-5-63-000-1610Klassizismus
Schillerstraße 9MietshausJakob Meyer
Wilhelm Evora
Jakob Meyer
Wilhelm Evora
1875D-5-63-000-1186Klassizismus

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1839–1845, S. 6
  2. 2,0 2,1 Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1883–1889, S. 446
  3. Die sehr lang erscheinende Militärdienstzeit darf nicht mit der tatsächlichen Präsenzzeit verwechselt werden; siehe hierzu Dieter Storz: Die bayerische Armee 1866; Nord gegen Süd – Der Deutsche Krieg 1866, Publikation des Bayerischen Armeemuseums, Band 13, S. 31 ff. - online
  4. 4,0 4,1 „Stadtmagistrat Fürth. Acten betreffend: Meyer, Johann Jakob Baumeister v. hier – Verehelichungsgesuch, 1876.”; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/M 359
  5. Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1877–1879, S. 305
  6. Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1883–1885, S. 285
  7. Adressbücher von Heilbronn 1899 bis 1912

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