Scherbsgraben (Gewässer): Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Scherbsgraben''' ist ein Fürther Fließgewässer. | |||
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Der Scherbsgraben entspringt im Fürther [[Stadtwald]]. Er verläuft durch [[Oberfürberg]], sein Hochwasserabfluss wird in den [[Main-Donau-Kanal]] eingeleitet. Der normale Abfluss des Grabens wird mit dem [[Fürberger Steg]] über die Wasserstraße geführt. Im weiteren Verlauf führt der Graben teilweise verrohrt durch [[Unterfürberg]] und schneidet die [[Bahnstrecke_Nürnberg–Würzburg|Würzburger Bahnlinie]] sowie die [[Breslauer Straße]]. Danach fließt er entlang der Würzburger Bahnlinie im sog. "Scherbsgrabental", schneidet die [[Bahnstrecke_Nürnberg-Bamberg|Bamberger Bahnlinie]] und verläuft von da ab weitgehend unterirdisch. Erst nördlich des [[Sommerbad Fürth|Sommerbades]] gelangt der Scherbsgraben wieder an die Oberfläche, windet sich durch die Rednitzwiesen, unterquert die [[Flutbrücke]] sowie den [[Heckenweg]] und mündet schließlich südlich des [[Käppnersteg|Käppnerstegs]] in die [[Rednitz]]. | |||
Der Oberlauf des Scherbsgraben ist meist trocken und dient zur Abführung von Oberflächenwasser. Die idyllisch am [[Waldlehrpfad]] gelegene Scherbsgrabenquelle schüttet zwar ständig, das Wasser gelangt aber nicht über den Waldrand hinaus. Der Unterlauf in den Rednitzwiesen wurde [[2007]] erfolgreich renaturiert und mit einer [[Fischumleitung]] (auch Rednitzgraben genannt) für die Rednitz verbunden. Der gesamte Grabenverlauf steht unter Naturschutz. Nachdem sich 2008 wieder [[Biber]] in Fürth angesiedelt haben, bevölkern die nachtaktiven Tiere auch den Unterlauf des Scherbsgrabens. Immer wieder werden Bäume abgenagt und Dämme gebaut, der [[Heckenweg]] wird dadurch gelegentlich überschwemmt. | |||
Eine Konstruktion aus über den Bach hängenden weißen Plastikkanistern kurz vor der Einmündung in die Rednitz soll verhindern, dass der Biber an dieser besonders sensiblen Stelle einen Damm baut. | |||
Im Dreieck zwischen Rednitz und Scherbsgraben liegt "[[Alexanders Buchsbaumgärtla]]", ein in Privatinitiative angelegter Hain. | |||
==Zuflüsse== | |||
[[Bild:Scherbsgraben nördlicher Zufluss 2.JPG|mini|right|Kleiner Tümpel am nördlichen Zufluss zum Scherbsgraben]] | |||
Auf der alten [[Karte 1798 | Karte von 1798]] sind neben dem Scherbsgraben noch einige kleine Zuflüsse und Weiher aus dem [[Stadtwald]] eingezeichnet. | |||
Eine Quelle liegt ca. 500 m nordwestlich der heutigen Quellfassung im Wald in einer Senke unterhalb des Trinkwasser-Hochbehälters. Das wenige Wasser fließt nach ca. 200 m in einen kleinen Tümpel am Wanderweg vom [[Rennweg]] zum [[Flohweiher]]. Der weitere Bachlauf zum Waldrand führt nur noch nach ergiebigem Regen Wasser. Ein früherer Fischweiher am Waldrand ist inzwischen verlandet, aber noch deutlich sichtbar. Das anschließende Bachbett durch die Pferdeweiden und Wiesen südlich des [[Rennweg]]s wurde 2018 zum Teil renaturiert. Ab dem Kindergarten ist der Bach durch die Wohnsiedlung bis zur [[Oberfürberger Straße]] verrohrt. Direkt neben der Bushaltestelle beginnt wieder der offene Bachlauf Richtung [[Main-Donau-Kanal]]. | |||
Ein südlicher Zufluss begann westlich der heutigen [[Heilstättensiedlung]] und füllte am Waldrand einige Teiche an der [[Heilstättenstraße]]. Danach ging es durch die Felder nach [[Unterfürberg]] zum Scherbsgraben. Der Oberlauf ist heute durch die Siedlung überbaut, auf den Teichen errichtete der [[ASV Fürth]] nach 1958 sein Sportgelände. Die Quelle ist im Taleinschnitt westlich der Siedlung noch vorhanden, schüttet aber kaum noch Wasser. Das noch vorhandene Bachbett endet nach ca. 100 Metern vor der Siedlung in einem breiten Wassereinlass. Evtl. noch ankommendes Wasser wird in einem Rohr zum Kanal für Niederschlagswasser unter der nahen [[Heilstättenstraße]] geleitet. | |||
==Sonstiges== | |||
Aus dem Trinkwasser-Hochbehälter der [[Infra]] am Katzenstein kann das Wasser in den Wald abgelassen werden. Die Auslässe gehen aber nicht nach Osten Richtung Scherbsgraben, sondern nach Westen in ein altes Steinbruchgelände oberhalb des ehemaligen [[Waldkrankenhaus | Waldkrankenhauses]]. | |||
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==Literatur== | |||
* ''Der Scherbsgraben''. In: [[Bernd Jesussek|Bernd Jesussek]]: [[Brückenstadt Fürth (Buch)|Brückenstadt Fürth]], [[Städtebilder Verlag]], 1993, S. 59 - 64 | |||
* Artikel: ''S-Bahn Bau als Chance für den Scherbsgraben?''. Bei: [http://www.fuerther-freiheit.info/2010/06/22/s-bahn-bau-als-chance-fuer-den-scherbsgraben/ Fuerther-Freiheit.info] | |||
==Siehe auch== | |||
* [[Flohweiher]] | |||
* [[Unterfürberger Dorfweiher]] | |||
* [[Dambach (Gewässer)]] | |||
* [[Waldmannsweiher]] | |||
* [[Scherbsgraben]] (Straße) | |||
* [[Leimfabrik Bernhard Ochs]] | |||
* [[GutsMuths-Platz]] | |||
==Weblinks== | |||
* Projekt Scherbsgraben bei Umweltschutz Fürth - [http://www.umweltschutz-fuerth.de/p_graben.htm Gewässerschutz] | |||
* Verlauf des Scherbsgrabens mittels [https://v.bayern.de/GWhbp BayernAtlas] | |||
==Bilder== | |||
{{Bilder dieses Gewässers}} | |||
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Aktuelle Version vom 4. Juli 2023, 10:35 Uhr
Der Scherbsgraben ist ein Fürther Fließgewässer.
Verlauf
Der Scherbsgraben entspringt im Fürther Stadtwald. Er verläuft durch Oberfürberg, sein Hochwasserabfluss wird in den Main-Donau-Kanal eingeleitet. Der normale Abfluss des Grabens wird mit dem Fürberger Steg über die Wasserstraße geführt. Im weiteren Verlauf führt der Graben teilweise verrohrt durch Unterfürberg und schneidet die Würzburger Bahnlinie sowie die Breslauer Straße. Danach fließt er entlang der Würzburger Bahnlinie im sog. "Scherbsgrabental", schneidet die Bamberger Bahnlinie und verläuft von da ab weitgehend unterirdisch. Erst nördlich des Sommerbades gelangt der Scherbsgraben wieder an die Oberfläche, windet sich durch die Rednitzwiesen, unterquert die Flutbrücke sowie den Heckenweg und mündet schließlich südlich des Käppnerstegs in die Rednitz.
Der Oberlauf des Scherbsgraben ist meist trocken und dient zur Abführung von Oberflächenwasser. Die idyllisch am Waldlehrpfad gelegene Scherbsgrabenquelle schüttet zwar ständig, das Wasser gelangt aber nicht über den Waldrand hinaus. Der Unterlauf in den Rednitzwiesen wurde 2007 erfolgreich renaturiert und mit einer Fischumleitung (auch Rednitzgraben genannt) für die Rednitz verbunden. Der gesamte Grabenverlauf steht unter Naturschutz. Nachdem sich 2008 wieder Biber in Fürth angesiedelt haben, bevölkern die nachtaktiven Tiere auch den Unterlauf des Scherbsgrabens. Immer wieder werden Bäume abgenagt und Dämme gebaut, der Heckenweg wird dadurch gelegentlich überschwemmt.
Eine Konstruktion aus über den Bach hängenden weißen Plastikkanistern kurz vor der Einmündung in die Rednitz soll verhindern, dass der Biber an dieser besonders sensiblen Stelle einen Damm baut.
Im Dreieck zwischen Rednitz und Scherbsgraben liegt "Alexanders Buchsbaumgärtla", ein in Privatinitiative angelegter Hain.
Zuflüsse
Auf der alten Karte von 1798 sind neben dem Scherbsgraben noch einige kleine Zuflüsse und Weiher aus dem Stadtwald eingezeichnet. Eine Quelle liegt ca. 500 m nordwestlich der heutigen Quellfassung im Wald in einer Senke unterhalb des Trinkwasser-Hochbehälters. Das wenige Wasser fließt nach ca. 200 m in einen kleinen Tümpel am Wanderweg vom Rennweg zum Flohweiher. Der weitere Bachlauf zum Waldrand führt nur noch nach ergiebigem Regen Wasser. Ein früherer Fischweiher am Waldrand ist inzwischen verlandet, aber noch deutlich sichtbar. Das anschließende Bachbett durch die Pferdeweiden und Wiesen südlich des Rennwegs wurde 2018 zum Teil renaturiert. Ab dem Kindergarten ist der Bach durch die Wohnsiedlung bis zur Oberfürberger Straße verrohrt. Direkt neben der Bushaltestelle beginnt wieder der offene Bachlauf Richtung Main-Donau-Kanal.
Ein südlicher Zufluss begann westlich der heutigen Heilstättensiedlung und füllte am Waldrand einige Teiche an der Heilstättenstraße. Danach ging es durch die Felder nach Unterfürberg zum Scherbsgraben. Der Oberlauf ist heute durch die Siedlung überbaut, auf den Teichen errichtete der ASV Fürth nach 1958 sein Sportgelände. Die Quelle ist im Taleinschnitt westlich der Siedlung noch vorhanden, schüttet aber kaum noch Wasser. Das noch vorhandene Bachbett endet nach ca. 100 Metern vor der Siedlung in einem breiten Wassereinlass. Evtl. noch ankommendes Wasser wird in einem Rohr zum Kanal für Niederschlagswasser unter der nahen Heilstättenstraße geleitet.
Sonstiges
Aus dem Trinkwasser-Hochbehälter der Infra am Katzenstein kann das Wasser in den Wald abgelassen werden. Die Auslässe gehen aber nicht nach Osten Richtung Scherbsgraben, sondern nach Westen in ein altes Steinbruchgelände oberhalb des ehemaligen Waldkrankenhauses.
Literatur
- Der Scherbsgraben. In: Bernd Jesussek: Brückenstadt Fürth, Städtebilder Verlag, 1993, S. 59 - 64
- Artikel: S-Bahn Bau als Chance für den Scherbsgraben?. Bei: Fuerther-Freiheit.info
Siehe auch
- Flohweiher
- Unterfürberger Dorfweiher
- Dambach (Gewässer)
- Waldmannsweiher
- Scherbsgraben (Straße)
- Leimfabrik Bernhard Ochs
- GutsMuths-Platz
Weblinks
- Projekt Scherbsgraben bei Umweltschutz Fürth - Gewässerschutz
- Verlauf des Scherbsgrabens mittels BayernAtlas
Bilder
Scherbsgraben in Unterfürberg oberhalb des Reichsbodenwegs. Bei den Bäumen und Gärten im Hintergrund befanden sich früher die Unterfürberger Dorfweiher.
Der letzte der fünf Flohweiher neben der Adalbert-Stifter-Grundschule.
radikale Abholzaktion des Wasserwirtschaftsamtes am Rednitz Ufer an der Einmündung des Scherbsgraben (Gewässer) im Dezember 2007
radikale Abholzaktion des Wasserwirtschaftsamtes am Rednitz Ufer Nähe Einmündung des Scherbsgraben (Gewässer). Im Hintergrund die Vacher Straße im Dezember 2007
Scherbsgraben (Gewässer) von der Flutbrücke aus und Betriebsgebäude Reifen-Lorenz im November 2007
Neuer Fischwanderweg zwischen Rednitz und Scherbsgraben bei Hochwasser, November 2007 – links Kursana-Residenz
Hochwasser am Scherbsgraben (Gewässer) unterhalb der Kapellenstraße im November 2007
Hochwasser am Stegübergang Scherbsgraben (Gewässer), im Hintergrund der Käppnersteg im November 2007
Neuer Wasserlauf für die Fischwanderung an der Rednitz nahe der Kursana-Residenz, Oktober 2007
neue Flutbrücke und renaturierter Scherbsgraben, rechts die Kursana im Januar 2005
Blick vom Wiesengrund mit renaturierten Scherbsgraben Richtung Vacher Straße und Klinikum Fürth mit der ehem. Kinderklinik (Hochhaus links). Aufnahme vom September 2004. Siehe Foto mit gleichen Motiv von 1984.
Bau der Fundamente für die Behelfsbrücke im Wiesengrund neben der Flutbrücke, deren Abriss im August erfolgte, Blickrichtung Norden mit Scherbsgraben (Gewässer) im Mai 2003
renaturierter Scherbsgraben (Gewässer), im Hintergrund der Käppnerweg und Kapellenruh im Juli 1999
Schautafel Stadt-Ökologischer-Lehrpfad Fürth zum Thema "Scherbsgraben (Gewässer)" im Juli 1999
Schautafel Stadt-Ökologischer-Lehrpfad Fürth mit Scherbsgraben (Gewässer), im Hintergrund der Käppnerweg im Juli 1999
Renaturierungs Arbeiten am Scherbsgraben (Gewässer), im Hintergrund die Billinganlage im Juni 1999
Blick von der Flutbrücke in den Wiesengrund mit Scherbsgraben im März 1999
Blick vom Käppnersteg auf die Rednitz mit Einmündung vom Scherbsgraben, Februar 1999 – im Hintergrund die Polizeihauptwache Kapellenstraße
Renaturierter Scherbsgraben (Gewässer) von der Flutbrücke aus im November 1997
neue Fußgängerbrücke über den Scherbsgraben (Gewässer). Im Hintergrund Kapellenruh und alter Käppnersteg im November 1997
Blick auf die Bauarbeiten U-Bahnhof Stadthalle Blickrichtung Norden mit Käppnerweg und querenden Scherbsgraben (Gewässer) im Oktober 1996
Blick vom Wiesengrund Richtung Vacher Straße und Klinikum Fürth mit der ehem. Kinderklinik (Hochhaus). Am Grüner Park stehen die Krane schon in Position... Aufnahme vom 23.12.1984