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Menschen in Deutschland, die auf Dauer in einem Heim lebten, stärkte die Heimaufsicht, die Transparenz der Heimverträge, entwickelte die Mitwirkung des Heimbeirats weiter und vieles mehr. Letztendlich war das Gesetz eine Bestätigung der Grundprinzipen der Lebenshilfe: Normalität, Integration und Selbstbestimmung. Am 12. November erhielt die Förderschule den Namen „Clara und Dr. Isaak Hallemann Schule“. Isaak Hallemann war der Direktor und seine Frau Clara die hauswirtschaftliche Leiterin des ehemaligen jüdischen Waisenhauses in Fürth (seinerzeit in der Luisenstraße, seit 1982 umbenannt in Hallemannstraße). Das Ehepaar wollte die ihnen anvertrauten Kinder angesichts des wachsenden Antisemitismus nach Palästina bringen, dagegen sprachen jedoch die Satzungsstatuten, denen zufolge die Stiftung nicht in das Ausland verbracht werden durfte. Immerhin erreichten noch zwei eigene Kinder Palästina. Am 22. März 1942 wurden das Ehepaar Hallemann und zwei Kinder zusammen mit den verbliebenen Bewohnern des Hauses und zahlreichen weiteren Fürthern jüdischer Abstammung nach Izbica (Polen, südöstlich Lublin) deportiert, wo der entsprechende Bahntransport mit etwa 1.000 Juden am 27. März eintraf. Das Konzentrationslager Ghetto Izbica war ab 1942 für deportierte Juden eine Durchgangsstation (auch Transit-Ghetto oder Durchgangsghetto genannt) in die Vernichtungslager des Holocausts, insbesondere

Raphael Halmon, Dr. Thomas Jung, Nehama Halmon

nach Bełżec und Sobibór. Das Ghetto in Izbica war zudem zunehmend von Überbevölkerung, Krankheiten und Unterernährung geprägt, es kam zu einer Typhusepidemie. Am 2. November 1942 exekutierte die SS in Izbica die letzten dort verbliebenen 2.000 Juden. Überlebende aus dem Vernichtungslager Bełżec sind nicht bekannt. Im Lager Sobibor gab es nach dem dortigen Aufstand vom 14. Oktober 1943 47 Überlebende. Bis zum Herbst 1943 wurden die letzten Juden aus Izbica in Sobibor ermordet. Die Familie Hallemann, die Waisenkinder und die sonstigen

Deportierten fanden somit entweder in Izbica oder aber in den Vernichtungslagern Sobibor und Bełżec den Tod. Umso mehr war es eine große Ehre, dass zur festlichen Namensgebung Clara und Isaak Hallemanns überlebender Sohn Raphael Halmon und seine Frau von Tel Aviv nach Fürth kamen und mit der Lebenshilfe die Namensgebung feierten. Ein von den Schülern erstelltes Namensschild sowie eine Erinnerungstafel sollen dauerhaft an der Eingangstüre an das Schicksal unserer Mitbürger erinnern. Einen „grandiosen“ Abschluss fand das Jubiläumsjahr 2001 im Dezember in der nahezu ausverkauften Fürther Stadthalle mit einer großen Benefiz Gala. Dazu war fast alles aufgeboten, was in Fürth Rang und Namen hatte, so Volker Heißmann und Martin Rassau von der Comödie Fürth oder aber die „Blue Frogs“ und natürlich die Jubiläumsausstellung „Eine Geschichte der Behinderten“ im Foyer. Im Februar 2002 vergab die Lebenshilfe zum dritten Mal ihren Integrationspreis. Den symbolischen Preis bestehend aus einer Urkunde und einem Geschenkkorb mit Artikeln aus Behinderten-Einrichtungen - erhielten Sabine Hardege, Kunstlehrerin an der Pfisterschule, für die jahrelange Kooperation ihrer Klasse mit Schülern der Hallemann-Schule, der Kindergarten Rasselbande e.V. als zweitältester integrativer Kindergarten Fürths (seit 1985) sowie der Verein Sternstunden e.V., eine Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks. Ebenfalls im Februar veranstaltete der ASV Fürth eine Kampfkunstgala in der Fürther Stadthalle unter dem Motto „MiteinanderFüreinander“, f lankiert von den Musikgruppen „ Sa itenspinner“ und den „Blue Frogs“. Die L eben sh i l fe ric htete am 23. März die Endrunde des Bayerischen Ha llenf u ßba llturniers für Sportler mit geistiger Behinderung aus, die Lebenshilfe Fürth konnte den dritten Platz erringen, den Sieg trug die Mannschaft aus Augsburg davon. Die Familiendienste blickten im Rahmen des Sommerfestes am 13. Juli 2002 auf das 10jährige Bestehen der Gruppenfreizeitangebote zurück. 1992 war der Freizeittreff „Samstags-Club“ als Freizeitangebot für erwachsene behinderte Menschen und 1993 die Ferienbetreuung für behinderte Kinder entstanden. Im März 2002 entstand für behinderte Jugendliche zudem eine eigene Freizeitgruppe. Zweimal jährlich finden zudem mehrtägige Freizeiten mit erwachsenen behinderten Menschen statt.

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