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|Nachname=Mailaender; Loeb
 
|Nachname=Mailaender; Loeb
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
|Abweichende Namensform=Mailänder
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|Abweichende Namensform=W. L. Mailaender; Wilhelm Mailänder
 
|Geburtsdatum=1820/09/09
 
|Geburtsdatum=1820/09/09
 
|Geburtsort=Diespeck
 
|Geburtsort=Diespeck
 
|Todesdatum=1871/12/29
 
|Todesdatum=1871/12/29
 
|Todesort=Fürth
 
|Todesort=Fürth
|Beruf=Direktor; Brauereibesitzer
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|Beruf=Kaufmann; Direktor; Brauereibesitzer
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|Friedhof=Alter Jüdischer Friedhof
 
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{{Familie
 
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|Beziehung=Ausbilder
 
|Beziehung=Ausbilder
 
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'''Wolf Wilhelm Loeb Mailaender''', auch Mailänder, (geb. [[9. September]] [[1820]] in [[wikipedia:Diespeck|Diespeck]], gest. [[29. Dezember]] [[1871]] in [[Fürth]]) war zunächst ab [[1847]] Schnittwarengroßhändler, bis er [[1862]] [[Direktor]] und namensgebender [[Brauereibesitzer|Eigentümer]] der [[Brauerei Mailaender]] wurde.<ref name="Blume">Gisela Naomi Blume: ''Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007. Geschichte - Riten - Dokumentation''. Eigenverlag, 2007, S. 293</ref>
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'''Wolf Wilhelm Loeb Mailaender''', auch ''Wilhelm Mailänder'', (geb. [[9. September]] [[1820]] in [[wikipedia:Diespeck|Diespeck]], gest. [[29. Dezember]] [[1871]] in [[Fürth]]) war zunächst ab [[1847]] Schnittwarengroßhändler, bis er [[1862]] [[Direktor]] und namensgebender [[Brauereibesitzer|Eigentümer]] der [[Brauerei Mailaender]] wurde.<ref name="Blume">Gisela Naomi Blume: ''Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007. Geschichte - Riten - Dokumentation''. Eigenverlag, 2007, S. 293</ref>
    
== Leben und Wirken ==
 
== Leben und Wirken ==
Wolf Wilhelm Mailaender war seit dem [[8. Dezember]] [[1847]] mit Jeanette Mailaender verheiratet und hatte mit ihr [[Jeanette Mailaender|13 Kinder]]. Mailaender war jüdischen Glaubens und Mitglied der [[Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft]], in deren Vorstand er ab 1855 ebenfalls war. Als Freimaurer hatte Mailaender das Grundstück an der [[Dambacher Straße]] der Fürther Loge zur Wahrheit und Freundschaft geschenkt, auf dem das Logenhaus errichtet wurde.<ref name="Blume"/>
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Wolf Wilhelm Mailaender war seit dem [[8. Dezember]] [[1847]] mit Jeanette Mailaender verheiratet und hatte mit ihr [[Jeanette Mailaender|13 Kinder]]. Mailaender war jüdischen Glaubens und Mitglied der [[Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft]], in deren Vorstand er ab 1855 ebenfalls war. Als Freimaurer hatte Mailaender das Grundstück an der [[Dambacher Straße]] der Fürther Loge zur Wahrheit und Freundschaft geschenkt, auf dem das [[Logenhaus]] errichtet wurde.<ref name="Blume"/>
    
Mailaender durchlief von [[1837]] bis [[1840]] eine kaufmännische Ausbildung beim Fürther Kaufmann [[Salomon Berolzheimer]]. Im Anschluss bereiste er als Handelsvertreter verschiedene Städte, bis er sich schließlich am [[27. April]] [[1846]] in Fürth niederlassen wollte. Gleichzeitig beabsichtigte er seine künftige Frau, [[Jeanette Mailaender|Jeanette Hesselberger]], zu ehelichen. Die Niederlassung wurde ihm in Fürth untersagt, jedoch beantragte er bereits ein Jahr später - am [[24. Oktober]] [[1847]] - erneut die Erlaubnis einer Gewerbeansiedlung. Dieses Mal wurde durch die Stadt Fürth die Genehmigung als "Schnittwarenhändler" (Tuch- und Stoffhändler) gewährt. Gleichzeitig war Mailaender als Immobilienhändler im Raum Fürth und [[Nürnberg]] tätig, aus dem er sein Grundkapital für die nächsten Geschäfte erwirtschaftete.  
 
Mailaender durchlief von [[1837]] bis [[1840]] eine kaufmännische Ausbildung beim Fürther Kaufmann [[Salomon Berolzheimer]]. Im Anschluss bereiste er als Handelsvertreter verschiedene Städte, bis er sich schließlich am [[27. April]] [[1846]] in Fürth niederlassen wollte. Gleichzeitig beabsichtigte er seine künftige Frau, [[Jeanette Mailaender|Jeanette Hesselberger]], zu ehelichen. Die Niederlassung wurde ihm in Fürth untersagt, jedoch beantragte er bereits ein Jahr später - am [[24. Oktober]] [[1847]] - erneut die Erlaubnis einer Gewerbeansiedlung. Dieses Mal wurde durch die Stadt Fürth die Genehmigung als "Schnittwarenhändler" (Tuch- und Stoffhändler) gewährt. Gleichzeitig war Mailaender als Immobilienhändler im Raum Fürth und [[Nürnberg]] tätig, aus dem er sein Grundkapital für die nächsten Geschäfte erwirtschaftete.  
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Am [[5. September]] [[1853]] erhielt er die Genehmigung zum Produktenhandel - mit Spezialisierung auf den Hopfenhandel. Es ist anzunehmen, dass Mailaender zu diesem Zeitpunkt das erste Mal mit der Brauwirtschaft geschäftlich in Berührung kam. Neun Jahre später - im Jahr [[1862]] - kaufte Mailaender die Braunbierbrauerei [[Brauerei Timmich|Timmich]] in der [[Bäumenstraße]] (damals [[Neugasse]]) und die Weißbierbrauerei [[Stengel]] von der Witwe [[Carolina Stengel]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] (damals [[Weinstraße]]). Mailaender selbst hatte keine Genehmigung zum Bierbrauen, sodass er einen Braumeister einstellen musste.  
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Am [[5. September]] [[1853]] erhielt er die Genehmigung zum Produktenhandel - mit Spezialisierung auf den Hopfenhandel. Es ist anzunehmen, dass Mailaender zu diesem Zeitpunkt das erste Mal mit der Brauwirtschaft geschäftlich in Berührung kam. Neun Jahre später - im Jahr [[1862]] - kaufte Mailaender die Braunbierbrauerei [[Brauerei Timmich|Timmich]] in der [[Bäumenstraße]] (damals [[Neugasse]]) und die [[Brauerei Stengel|Weißbierbrauerei Stengel]] von der Witwe [[Carolina Stengel]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] (damals [[Weinstraße]]). Mailaender selbst hatte keine Genehmigung zum Bierbrauen, sodass er einen Braumeister einstellen musste.  
    
In der Folge baute Mailaender die ehem. [[Brauerei Timmich]] aus und modernisierte die Bierproduktion. Die kleinere Brauerei Stengel wurde jedoch als Braustätte geschlossen.  
 
In der Folge baute Mailaender die ehem. [[Brauerei Timmich]] aus und modernisierte die Bierproduktion. Die kleinere Brauerei Stengel wurde jedoch als Braustätte geschlossen.  
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[[1871]] verstarb Wolf Wilhelm Loeb Mailaender und wurde auf dem alten jüdischen Friedhof begraben <ref name="Blume"/>. Er hinterließ seiner Witwe [[Jeanette Mailaender]] die Brauerei. Seine beiden Söhne [[Leonhard Mailaender|Leonhard]] und [[Paul Mailaender|Paul]] übernahmen später die Leitung der Brauerei und verlegten sie [[1883]] in einen Neubau auf der [[Schwand]]. Aus der Ehe mit [[Jeanette Mailaender]] gingen 13 Kinder hervor:<ref>Genealogie-Portal Geni - abgerufen 31. Oktober 2014 | 0:24 Uhr - [http://www.geni.com/people/Wolf-Wilhelm-Mailaender/6000000027130964922 Geni.com]</ref>
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[[1871]] verstarb Wolf Wilhelm Loeb Mailaender und wurde auf dem [[Alter Jüdischer Friedhof|alten jüdischen Friedhof]] begraben <ref name="Blume"/>. Er hinterließ seiner Witwe [[Jeanette Mailaender]] die Brauerei. Seine beiden Söhne [[Leonhard Mailaender|Leonhard]] und [[Paul Mailaender|Paul]] übernahmen später die Leitung der Brauerei und verlegten sie [[1883]] in einen Neubau auf der [[Schwand]]. Aus der Ehe mit [[Jeanette Mailaender]] gingen 13 Kinder hervor:<ref>Genealogie-Portal Geni - abgerufen 31. Oktober 2014 | 0:24 Uhr - [http://www.geni.com/people/Wolf-Wilhelm-Mailaender/6000000027130964922 Geni.com]</ref>
    
* [[Leonhard Mailaender]] (1848 - 1928)
 
* [[Leonhard Mailaender]] (1848 - 1928)
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* [[Emilie Guttstadt|Emilie Mailaender]], verh. Guttstadt (1866 - 1956)
 
* [[Emilie Guttstadt|Emilie Mailaender]], verh. Guttstadt (1866 - 1956)
 
* [[Richard Mailaender]] (1869 - 1923)
 
* [[Richard Mailaender]] (1869 - 1923)
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== Lokalberichterstattung ==
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* Sabine Rempe: ''Fürther Logenhaus: Ansichten eines Kronjuwels''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Februar 2016 - [https://www.nordbayern.de/1.4958912 online abrufbar]
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
* [[Bergbräu]] AG
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* [[Bergbräu|Brauerei W. L. Mailaender]]
 
* [[Brauereien]]
 
* [[Brauereien]]
 
* [[Jeanette Mailaender]]
 
* [[Jeanette Mailaender]]
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* Inge Grolle, Christina Igla (Hrsg.): ''Stolpersteine in Hamburg Grindel I, Hallerstraße und Brahmsallee - Biographische Spurensuche''. Landeszentrale für politische Bildung Hamburg & Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. 2016, S. 158 ff.
 
* Inge Grolle, Christina Igla (Hrsg.): ''Stolpersteine in Hamburg Grindel I, Hallerstraße und Brahmsallee - Biographische Spurensuche''. Landeszentrale für politische Bildung Hamburg & Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. 2016, S. 158 ff.
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==Einzelnachweise==
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== Einzelnachweise ==
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==Bilder==
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== Bilder ==
 
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[[Kategorie:Weststadt]]
 
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[[Kategorie:Fiorda]]
 
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[[Kategorie:Stifter]]
 
[[Kategorie:Freimaurer]]
 
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