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Wilhelm Stern wurde 1819 in Aschaffenburg als Sohn des Händlers Mendel Löb Stern geboren. Nach dem Besuch der israelitischen Werktagsschule und Sonntagsschule (bis 1833/34) ging er bis April [[1835]] auf die Gewerbeschule in Aschaffenburg. Nahezu gleichzeitig absolvierte er bis Oktober [[1837]] eine Handelslehre bei der Steingutfabrik D. E. Müller und der Firma Stern und Dilsheimer. Bis März [[1842]] arbeitete er dann als Handlungsgehilfe bei dem Manufaktur- und Modewarengeschäft des Nathan Goldschmidt in Mainz, danach wieder bei Stern und Dilsheimer, zuletzt als Teilhaber. Seit [[1845]] besaß er zudem in Mainz eine Konzession zum Betrieb einer Buntpapierfabrik, die er jedoch nicht ausübte.
 
Wilhelm Stern wurde 1819 in Aschaffenburg als Sohn des Händlers Mendel Löb Stern geboren. Nach dem Besuch der israelitischen Werktagsschule und Sonntagsschule (bis 1833/34) ging er bis April [[1835]] auf die Gewerbeschule in Aschaffenburg. Nahezu gleichzeitig absolvierte er bis Oktober [[1837]] eine Handelslehre bei der Steingutfabrik D. E. Müller und der Firma Stern und Dilsheimer. Bis März [[1842]] arbeitete er dann als Handlungsgehilfe bei dem Manufaktur- und Modewarengeschäft des Nathan Goldschmidt in Mainz, danach wieder bei Stern und Dilsheimer, zuletzt als Teilhaber. Seit [[1845]] besaß er zudem in Mainz eine Konzession zum Betrieb einer Buntpapierfabrik, die er jedoch nicht ausübte.
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Am [[16. März]] [[1846]] stellte er ein Konzessionsgesuch zum Handel en gros mit Ausschnittwaren, verbunden mit der Ansässigmachung und Heirat in Fürth.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 18a, S, Nr. 195</ref> Nach Nachweis der Befähigung zum Großhandel und über ausreichendes Vermögen wurde das Gesuch am [[14. August]] genehmigt. Seine Braut Karolina Kahn, geb. Mühlhäuser, eine reiche Witwe, trat zudem ihre Matrikelstelle an Wilhelm Stern ab und gab auch einen Großteil des Betriebskapitals. Ohne die erteilte Konzession auszuüben, bewarb sich Stern um eine weitere Konzession, diesmal zum Betrieb einer Buntpapierfabrik.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 18a, S, Nr. 195</ref> Das Gesuch fand großen Anklang bei den zuständigen Behörden, zum einen weil damals Konkurrenzbetriebe nur in Aschaffenburg und Leipzig existierten, zum anderen weil die Geschäftslage recht günstig war und man die großen Buntpapierimporte aus Frankreich zugunsten heimischer Produktion verringern wollte.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=180}}</ref> Die Konzessionserteilung erfolgte am [[8. Dezember]] [[1846]]. Der Schwiegervater, der Landesprodukten-, Rauch- und Pelzwarenhändler Gabriel Nathan Mühlhäuser, bot weitere finanzielle Unterstützung an.
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Am [[16. März]] [[1846]] stellte er ein Konzessionsgesuch zum Handel en gros mit Ausschnittwaren, verbunden mit der Ansässigmachung und Heirat in Fürth.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 18a, S, Nr. 195</ref> Nach Nachweis der Befähigung zum Großhandel und über ausreichendes Vermögen wurde das Gesuch am [[14. August]] genehmigt. Seine Braut Karolina Kahn, geb. Mühlhäuser, eine reiche Witwe, brachte das Gebäude [[Schwabacher Straße 3]] mit in die Ehe, trat zudem ihre Matrikelstelle an Wilhelm Stern ab und gab auch einen Großteil des Betriebskapitals. Ohne die erteilte Konzession auszuüben, bewarb sich Stern um eine weitere Konzession, diesmal zum Betrieb einer Buntpapierfabrik.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 18a, S, Nr. 195</ref> Das Gesuch fand großen Anklang bei den zuständigen Behörden, zum einen weil damals Konkurrenzbetriebe nur in Aschaffenburg und Leipzig existierten, zum anderen weil die Geschäftslage recht günstig war und man die großen Buntpapierimporte aus Frankreich zugunsten heimischer Produktion verringern wollte.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=180}}</ref> Die Konzessionserteilung erfolgte am [[8. Dezember]] [[1846]]. Der Schwiegervater, der Landesprodukten-, Rauch- und Pelzwarenhändler Gabriel Nathan Mühlhäuser, bot weitere finanzielle Unterstützung an.
 
[[Datei:Stern 1849.jpg‎|miniatur|right|Zeitungsanzeige von Wilhelm Stern, 1849]]
 
[[Datei:Stern 1849.jpg‎|miniatur|right|Zeitungsanzeige von Wilhelm Stern, 1849]]
 
Im Juni [[1847]] begann Wilhelm Stern in Fürth mit der Herstellung von buntem und gepresstem Papier sowie Goldpapier. Dabei beschäftigte er zunächst 17 Arbeiter.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 204, Nr. 2, Brief vom 7. Juni 1847</ref> [[1850]] wurde Stern Mitglied in der Fürther Gewerbe- und Handelskammer.<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 1. Mai 1850</ref>
 
Im Juni [[1847]] begann Wilhelm Stern in Fürth mit der Herstellung von buntem und gepresstem Papier sowie Goldpapier. Dabei beschäftigte er zunächst 17 Arbeiter.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 204, Nr. 2, Brief vom 7. Juni 1847</ref> [[1850]] wurde Stern Mitglied in der Fürther Gewerbe- und Handelskammer.<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 1. Mai 1850</ref>