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Hakenförmiger zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, 18. Jahrhundert, neuklassizistische Putz-Fensterrahmungen um 1911; Gedenktafel für [[Johann Georg Ritter von Schuh|Johann Georg Schuh]], Bronze; Teil des [[Ensembles Altstadt]]. | Hakenförmiger zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, 18. Jahrhundert, neuklassizistische Putz-Fensterrahmungen um 1911; Gedenktafel für [[Johann Georg Ritter von Schuh|Johann Georg Schuh]], Bronze; Teil des [[Ensembles Altstadt]]. Die Hausnnumer war ab 1792 die Nr. 42, dannach (1827) II 22 und ab 1860 erhielt das Gebäude die Hausnummer 4. Es war im Herrschaftsbereich des Bambergischen Domprobstes. | ||
== Geschichte == | |||
Gottlieb Wunschel vermutet an dieser stelle zunächst ein altes Fischer-Anwesen. Den Besitztum nach cem Grundakt 42 im Jahr 1798 war das Gebäude ein Fischhaus mit Stadeln und der Fischereigerechtigkeit. Offensichtlich muß es sich - laut Wunschel - dabei um eines der ältesten und wirklichen Anwesen handeln, das von Anbeginn als die ursprüngliche Siedlung im Traubenhof in Betracht kommt. Über die einstige Zugehörigkeit dieses Hofes als Fläche besteht jedoch Uneinigkeit. Es kommen dafür die ehem. Bauernhöfe in der Königstraße 1/3 und Königstraße 19 in Frage. Beide Anwesen sind aus dem Grunde genannt, weil sie nach Albig ehem. Bauernhöfe darstellen, die schon um das Jahr 1000 vorhanden waren. | |||
Als ausgeschlossen kann gelten, dass auch der Traubenhof im Jahre 1000 schon ein selbständiges Gebilde war. Die Grundfläche war dazumal Zugehörigkeitsgut. Die ganze Struktur der Besiedlung des Geländes zwischen der Maxbrücke und der Schützenstraße sowie der Rednitz weist auf die ehem. Zugehörigkeit des Traubenhofes zu dem Bauernhof Königstraße 19 hin. Die gerade Grenzlinie zwischen Königsstraße 11 und 13 drängt diesen Gedanken auf. Dann war die ganze Fläche Hallerisches, später Baumgärtnerisches Mannslehen. Diese Tatsache klärt die Sachlage. Sie wird erhärtet durch einen Urkundenbestand 1269 vom 8. Juli 1454: "für Enders Haller über 60 Heller Zinnß auf des Fischers Erbe zu Fürt." | |||
Dieser Lehensrevers wurde dann unterm 2. Juli 1460 auf Antonius Baumgärtner zu Nürnberg übertragen. Es steht also fest, dass die Fläche des heutigen Traubenhofes damals zu diesem Mannlehne gehörte. Durch die im 15. Jahrhundert einsetzende allgemeine Güterzertrümmerung wird auch dieses Fischeranwesen wie dei übrigen heute an der linken Straßenseite mit Gebäuden bebauten Grundflächen ein selbständiges Eigentum. | |||
In einem Gerichtsbuch 1023 befindet sich auf Seite 2 ein Vortrag, wonach "''im Jahr 1539 Heintz Conradt von den Erben des Amtsmannes Sparhelmling den Bauernhoff zu Fürt pachtete, der bey des Amtmanns seel. Schenckstatt liegt und dabey die Verpflichtung eingehen mußte, einen freien Druchgang zu den Vischstuben zu lasse''. Im Jahre 1600 wird der Besitzer dieses Fischer-Anwesens Sebastian Neudecker. Dieser verkaufte es laut Lehensrevers vom 17. Januar 1613: "an seinen Stiefsohn Georg Müntzler zu Fürth als einen Kölbersgütlein zwischen Adam Schuler´s Häusern gelegen mit einer Fischgrube mit dreyen Flächern, darunter ein Fach zum Amtshauß gehört". Akt. 1269, S. 47 | |||
Dieses Kölbersguth wird im Jahre 1616 im Akt 283 als das Georg Mützler´s Fischer´s Guth am Wasser ohne Gemeinrecht bezeichnet, welcher in Fürtlich Brandenburgischen Erbschutz steht. Für die bei Auffindung dieses Nachweises auftrauchende Vermutung, die Lage dieses Mützler´schen Fischergutes müsse in der Rednitzstraße sein, konnten keine Anhaltspunkte erbracht werden. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Im Salbuch von 1615 findet sich auf Seite 5 folgende Beschreibung: "Ein Behausung,darzu gehörig ein Höflein und Garten in der Brückengassen, hinter Thomas Kesselbauers Behausund (Königstraße 15) zwischen Adam Schuler´s Häusern gelegen, dann ein Vischgruben mit deren Fachen, darunter das ein fach zum Ambtshaus allhie gehörig. Auf Unterhäniges Anfangen ist die Behausung ohne Gemeinrecht auf gnäd. erhlatenen Befelch gegen sein am Haus und Köblersguth zum Silbernen Fisch oben gegen der Stadt Nürnberg gelegen, zu einem Hauß mit ein Gemeinrecht transferiert und geleget worden durch Hannß Tresel, Vischer, der eltere." | |||
In der Folge wurde das Gebäude mehrmals verkauft: | |||
* Dieses Fischer - Gut kaufte und erhielt laut Lehensbrief vom 18. Januar 1628: "Hanns Dresel zu Fürth als eine Behausung mit Zughörigen daselbst in der Brückengasse, samt einem Höflein und Garten, dann einer Fischgrube mit 3 Fächern, dem halben Brunnen und der gewöhnlichen Ein- und Ausfuhr hinter weiland Thomas Kesselbauer´s und Adam Schuler´s Häusern gelegen, das er von amtswegen mit Zuziehung weiland Georg Münzler´s hinterlassenener Tochter und deren Gläubigern erwarb." Akt 1269, S. 47 | |||
* Der Anschluß an die Vorzeit ist somit gefunden. Und für die Nachzeit gelten die folgenden Nachweise: "Am Freitag, den 1. August 1651 kaufte um 240 fl. Hannßen Dreßel der eltere Fischer von seinem 3 Geschwistern Pangratz, Hannß der jüngere und Barbara ein Hinterhauß, sambt einem Höflein, Garthen, Fischgrube und halben Brunnen, welches er mitsamt seinen Geschwistern vom Vater Hannsen Treßel geerbt, worauf noch 80 fl. Nachsicht für die Tochter des weyl. Fischers Georg Münzler, von welchem Hannsen Dreßel (der Vater) das Anwesen kaufte." Akt 1028, S. 222 | |||
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Version vom 20. April 2017, 13:41 Uhr
Hakenförmiger zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, 18. Jahrhundert, neuklassizistische Putz-Fensterrahmungen um 1911; Gedenktafel für Johann Georg Schuh, Bronze; Teil des Ensembles Altstadt. Die Hausnnumer war ab 1792 die Nr. 42, dannach (1827) II 22 und ab 1860 erhielt das Gebäude die Hausnummer 4. Es war im Herrschaftsbereich des Bambergischen Domprobstes.
Geschichte
Gottlieb Wunschel vermutet an dieser stelle zunächst ein altes Fischer-Anwesen. Den Besitztum nach cem Grundakt 42 im Jahr 1798 war das Gebäude ein Fischhaus mit Stadeln und der Fischereigerechtigkeit. Offensichtlich muß es sich - laut Wunschel - dabei um eines der ältesten und wirklichen Anwesen handeln, das von Anbeginn als die ursprüngliche Siedlung im Traubenhof in Betracht kommt. Über die einstige Zugehörigkeit dieses Hofes als Fläche besteht jedoch Uneinigkeit. Es kommen dafür die ehem. Bauernhöfe in der Königstraße 1/3 und Königstraße 19 in Frage. Beide Anwesen sind aus dem Grunde genannt, weil sie nach Albig ehem. Bauernhöfe darstellen, die schon um das Jahr 1000 vorhanden waren.
Als ausgeschlossen kann gelten, dass auch der Traubenhof im Jahre 1000 schon ein selbständiges Gebilde war. Die Grundfläche war dazumal Zugehörigkeitsgut. Die ganze Struktur der Besiedlung des Geländes zwischen der Maxbrücke und der Schützenstraße sowie der Rednitz weist auf die ehem. Zugehörigkeit des Traubenhofes zu dem Bauernhof Königstraße 19 hin. Die gerade Grenzlinie zwischen Königsstraße 11 und 13 drängt diesen Gedanken auf. Dann war die ganze Fläche Hallerisches, später Baumgärtnerisches Mannslehen. Diese Tatsache klärt die Sachlage. Sie wird erhärtet durch einen Urkundenbestand 1269 vom 8. Juli 1454: "für Enders Haller über 60 Heller Zinnß auf des Fischers Erbe zu Fürt."
Dieser Lehensrevers wurde dann unterm 2. Juli 1460 auf Antonius Baumgärtner zu Nürnberg übertragen. Es steht also fest, dass die Fläche des heutigen Traubenhofes damals zu diesem Mannlehne gehörte. Durch die im 15. Jahrhundert einsetzende allgemeine Güterzertrümmerung wird auch dieses Fischeranwesen wie dei übrigen heute an der linken Straßenseite mit Gebäuden bebauten Grundflächen ein selbständiges Eigentum.
In einem Gerichtsbuch 1023 befindet sich auf Seite 2 ein Vortrag, wonach "im Jahr 1539 Heintz Conradt von den Erben des Amtsmannes Sparhelmling den Bauernhoff zu Fürt pachtete, der bey des Amtmanns seel. Schenckstatt liegt und dabey die Verpflichtung eingehen mußte, einen freien Druchgang zu den Vischstuben zu lasse. Im Jahre 1600 wird der Besitzer dieses Fischer-Anwesens Sebastian Neudecker. Dieser verkaufte es laut Lehensrevers vom 17. Januar 1613: "an seinen Stiefsohn Georg Müntzler zu Fürth als einen Kölbersgütlein zwischen Adam Schuler´s Häusern gelegen mit einer Fischgrube mit dreyen Flächern, darunter ein Fach zum Amtshauß gehört". Akt. 1269, S. 47
Dieses Kölbersguth wird im Jahre 1616 im Akt 283 als das Georg Mützler´s Fischer´s Guth am Wasser ohne Gemeinrecht bezeichnet, welcher in Fürtlich Brandenburgischen Erbschutz steht. Für die bei Auffindung dieses Nachweises auftrauchende Vermutung, die Lage dieses Mützler´schen Fischergutes müsse in der Rednitzstraße sein, konnten keine Anhaltspunkte erbracht werden. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Im Salbuch von 1615 findet sich auf Seite 5 folgende Beschreibung: "Ein Behausung,darzu gehörig ein Höflein und Garten in der Brückengassen, hinter Thomas Kesselbauers Behausund (Königstraße 15) zwischen Adam Schuler´s Häusern gelegen, dann ein Vischgruben mit deren Fachen, darunter das ein fach zum Ambtshaus allhie gehörig. Auf Unterhäniges Anfangen ist die Behausung ohne Gemeinrecht auf gnäd. erhlatenen Befelch gegen sein am Haus und Köblersguth zum Silbernen Fisch oben gegen der Stadt Nürnberg gelegen, zu einem Hauß mit ein Gemeinrecht transferiert und geleget worden durch Hannß Tresel, Vischer, der eltere."
In der Folge wurde das Gebäude mehrmals verkauft:
- Dieses Fischer - Gut kaufte und erhielt laut Lehensbrief vom 18. Januar 1628: "Hanns Dresel zu Fürth als eine Behausung mit Zughörigen daselbst in der Brückengasse, samt einem Höflein und Garten, dann einer Fischgrube mit 3 Fächern, dem halben Brunnen und der gewöhnlichen Ein- und Ausfuhr hinter weiland Thomas Kesselbauer´s und Adam Schuler´s Häusern gelegen, das er von amtswegen mit Zuziehung weiland Georg Münzler´s hinterlassenener Tochter und deren Gläubigern erwarb." Akt 1269, S. 47
- Der Anschluß an die Vorzeit ist somit gefunden. Und für die Nachzeit gelten die folgenden Nachweise: "Am Freitag, den 1. August 1651 kaufte um 240 fl. Hannßen Dreßel der eltere Fischer von seinem 3 Geschwistern Pangratz, Hannß der jüngere und Barbara ein Hinterhauß, sambt einem Höflein, Garthen, Fischgrube und halben Brunnen, welches er mitsamt seinen Geschwistern vom Vater Hannsen Treßel geerbt, worauf noch 80 fl. Nachsicht für die Tochter des weyl. Fischers Georg Münzler, von welchem Hannsen Dreßel (der Vater) das Anwesen kaufte." Akt 1028, S. 222