Videothek: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Erdgeschoss befand sich seit [[1992]] eine Videothek, bei der ursprünglich VHS-Kassetten ausgeliehen werden konnten. Im Laufe der Zeit ging das Sortiment der VHS-Kassetten zu Gunsten der DVD und Blu-Ray-Disc zurück, sodass die neuen Medien in den Fokus rückten. Auch die Ausleihe von Konsolenspielen, wie z. B. Spiele für die Sony Playstation oder Nintendo Wii bzw. Microsoft X-Box wurden im Sortiment mit aufgenommen und ermöglicht.
 
Seit [[2017]] war diese Videothek die letzte ihrer Art in Fürth, da die meisten Mitbewerber auf Grund der Angebote im Internet ihre Geschäfte geschlossen haben. Inhaber der letzten Videothek war Harald Krammer, der als Aushilfskraft in der Videothek in den 1990er Jahren seine Laufbahn im Geschäft begann. Krammer selbst bezeichnete sich in einem Bericht der lokalen Berichterstattung als "''letzter Mohikaner. Es macht mir noch sehr viel Spaß. Reich wird man davon allerdings nimmer.''"<ref>Lisa Susu Hahn:  Dank Blu-Rays und Pornos: Fürths letzte Videothek lebt. In: Fürther Nachrichten vom 29. März 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/dank-blu-rays-und-pornos-furths-letzte-videothek-lebt-1.5927050 online abrufbar]</ref>
 
Die Videothek verfügte im Jahr [[2017]] noch über 8.000 Mitglieder, wovon allerdings nach eigenen Angaben nur noch die Hälfte das Angebot der Videothek nutzte. "''Manche kommen einmal im Jahr, andere viermal die Woche''", wobei das Geschäft mit den Stammkunden überwiegte. Das Sortiment in dem 350 qm großen Geschäft umfasste neben den 7.000 herkömmlichen DVDs und Blu-Rays auch eine Porno-Abteilung. Hier bot Krammer knapp 1.000 Hardcore-Filme aus dem Sex-Bereich an, vom Blümchen-Sex bis hin zum Lack und Leder und SM. Nach Angaben des Geschäftsführers waren die Fürther in Sachen Pornokonsum aber eher "Normalsexgucker".
 
Seit Ende August [[2018]] war die Videothek in Fürth der einzige Anbieter dieser Art in der Metropolregion. Die zweite Fürther Filiale in der [[Hardstraße 71 A]] hatte bereits vor einigen Jahren geschlossen. Der letzte verbliebene Mitbewerber in der Sulzbacher Straße 80 in Nürnberg - ebenfalls aus dem Deutschen Video Ring - gab bereits 2018 auf Grund der sinkenden Umsätze auf und schloss für immer sein Geschäft.<ref>Julia Vogl: Betreiber gibt auf: Nürnbergs letzte Videothek macht dicht. In: Fürther Nachrichten vom 22. August 2018 - [http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/betreiber-gibt-auf-nurnbergs-letzte-videothek-macht-dicht-1.7824681 online abrufbar]</ref>
 
=== Ehem. Kontakt ===
: Deutscher Video Ring
: Schwabacher Straße 99
: 90763 Fürth
: Tel. 0911/ 747 463
 
: Ehem. Öffnungszeiten:
: Freitag bis Montag 11:00 bis 22:00 Uhr
: Dienstag bis Donnerstag 11:00 bis 21:00 Uhr
: Sonntag geschlossen
 
=== Ehemalige Standorte ===
Ehemalige Standorte für Videotheken in Fürth:
* [[Hardstraße 71 A]]
* [[Königstraße 145]]
* [[Maxstraße 25]]
 
== Schließung 2020 ==
Der Inhaber Harald Krammer gab im November 2020 gegenüber der örtlichen Presse an, dass er das Ladengeschäft vermutlich Mitte Dezember schließen muss. Bereits seit September verkaufte er seine Einrichtung und alles was noch da war. Als Grund für die Schließung gab er unterschiedliche Gründe an. So hätten die Menschen nach seinen Beobachtungen inzwischen immer weniger Zeit, was dazu führen würde, dass man lieber einfach nur den Fernseher einschaltet - statt sich bewusst einen Film aus der Videothek zu holen. Hierbei spielten natürlich auch alle Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime mit eine Rolle.
 
Gleichzeitig stellte Krammer fest, dass viele Kunden aus dem Landkreis inzwischen den Weg in die Südstadt scheuten, u. a. auch wegen der zunehmend schwierigen Parkplatzsituation vor dem Ladengeschäft. Auch die Schließung mehrerer Großbetriebe im Stadtgebiet, z. B. der Fa. [[Quelle]] und [[Grundig]], hätten sich bei ihm bemerkbar gemacht, da offenbar viele der dort Beschäftigten zu seinem Kundenkreis gehörten.
 
Zuletzt hätte ihm die [[Coronakrise]] das Geschäft verhagelt, seit dem 1. Lockdown im Frühjahr waren die Umsätze Monat für Monat nur noch rückläufig, sodass der Betreiber nach eigenen Angaben im November [[2020]] die Notbremse zog. Krammer wollte eigentlich noch bis [[2024]] den Laden führen, bis er 60 Jahre alt gewesen wäre. Die Coronakrise hat dies nun vereitelt. Einen persönlichen "Plan B" für sich selbst hatte der Geschäftsführer zum aktuellen Zeitpunkt nicht, so seine Aussage gegenüber der örtlichen Presse.<ref>Luisa Degenhardt: "Corona killed the Videostar": Fürths letzte Videothek schließt. In: Fürther Nachrichen vom 23. November 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.10628188 online abrufbar]</ref>
 
== Lokalberichterstattung ==
* Luisa Degenhardt: ''„Corona killed the Videostar”''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. November 2020 (Druckausgabe) bzw. ''"Corona killed the Videostar": Fürths letzte Videothek schließt''. In: nordbayern.de vom 23. November 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10628188 online abrufbar]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
 
[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]

Version vom 20. Februar 2021, 19:22 Uhr

Im Erdgeschoss befand sich seit 1992 eine Videothek, bei der ursprünglich VHS-Kassetten ausgeliehen werden konnten. Im Laufe der Zeit ging das Sortiment der VHS-Kassetten zu Gunsten der DVD und Blu-Ray-Disc zurück, sodass die neuen Medien in den Fokus rückten. Auch die Ausleihe von Konsolenspielen, wie z. B. Spiele für die Sony Playstation oder Nintendo Wii bzw. Microsoft X-Box wurden im Sortiment mit aufgenommen und ermöglicht.

Seit 2017 war diese Videothek die letzte ihrer Art in Fürth, da die meisten Mitbewerber auf Grund der Angebote im Internet ihre Geschäfte geschlossen haben. Inhaber der letzten Videothek war Harald Krammer, der als Aushilfskraft in der Videothek in den 1990er Jahren seine Laufbahn im Geschäft begann. Krammer selbst bezeichnete sich in einem Bericht der lokalen Berichterstattung als "letzter Mohikaner. Es macht mir noch sehr viel Spaß. Reich wird man davon allerdings nimmer."[1]

Die Videothek verfügte im Jahr 2017 noch über 8.000 Mitglieder, wovon allerdings nach eigenen Angaben nur noch die Hälfte das Angebot der Videothek nutzte. "Manche kommen einmal im Jahr, andere viermal die Woche", wobei das Geschäft mit den Stammkunden überwiegte. Das Sortiment in dem 350 qm großen Geschäft umfasste neben den 7.000 herkömmlichen DVDs und Blu-Rays auch eine Porno-Abteilung. Hier bot Krammer knapp 1.000 Hardcore-Filme aus dem Sex-Bereich an, vom Blümchen-Sex bis hin zum Lack und Leder und SM. Nach Angaben des Geschäftsführers waren die Fürther in Sachen Pornokonsum aber eher "Normalsexgucker".

Seit Ende August 2018 war die Videothek in Fürth der einzige Anbieter dieser Art in der Metropolregion. Die zweite Fürther Filiale in der Hardstraße 71 A hatte bereits vor einigen Jahren geschlossen. Der letzte verbliebene Mitbewerber in der Sulzbacher Straße 80 in Nürnberg - ebenfalls aus dem Deutschen Video Ring - gab bereits 2018 auf Grund der sinkenden Umsätze auf und schloss für immer sein Geschäft.[2]

Ehem. Kontakt

Deutscher Video Ring
Schwabacher Straße 99
90763 Fürth
Tel. 0911/ 747 463
Ehem. Öffnungszeiten:
Freitag bis Montag 11:00 bis 22:00 Uhr
Dienstag bis Donnerstag 11:00 bis 21:00 Uhr
Sonntag geschlossen

Ehemalige Standorte

Ehemalige Standorte für Videotheken in Fürth:

Schließung 2020

Der Inhaber Harald Krammer gab im November 2020 gegenüber der örtlichen Presse an, dass er das Ladengeschäft vermutlich Mitte Dezember schließen muss. Bereits seit September verkaufte er seine Einrichtung und alles was noch da war. Als Grund für die Schließung gab er unterschiedliche Gründe an. So hätten die Menschen nach seinen Beobachtungen inzwischen immer weniger Zeit, was dazu führen würde, dass man lieber einfach nur den Fernseher einschaltet - statt sich bewusst einen Film aus der Videothek zu holen. Hierbei spielten natürlich auch alle Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime mit eine Rolle.

Gleichzeitig stellte Krammer fest, dass viele Kunden aus dem Landkreis inzwischen den Weg in die Südstadt scheuten, u. a. auch wegen der zunehmend schwierigen Parkplatzsituation vor dem Ladengeschäft. Auch die Schließung mehrerer Großbetriebe im Stadtgebiet, z. B. der Fa. Quelle und Grundig, hätten sich bei ihm bemerkbar gemacht, da offenbar viele der dort Beschäftigten zu seinem Kundenkreis gehörten.

Zuletzt hätte ihm die Coronakrise das Geschäft verhagelt, seit dem 1. Lockdown im Frühjahr waren die Umsätze Monat für Monat nur noch rückläufig, sodass der Betreiber nach eigenen Angaben im November 2020 die Notbremse zog. Krammer wollte eigentlich noch bis 2024 den Laden führen, bis er 60 Jahre alt gewesen wäre. Die Coronakrise hat dies nun vereitelt. Einen persönlichen "Plan B" für sich selbst hatte der Geschäftsführer zum aktuellen Zeitpunkt nicht, so seine Aussage gegenüber der örtlichen Presse.[3]

Lokalberichterstattung

  • Luisa Degenhardt: „Corona killed the Videostar”. In: Fürther Nachrichten vom 24. November 2020 (Druckausgabe) bzw. "Corona killed the Videostar": Fürths letzte Videothek schließt. In: nordbayern.de vom 23. November 2020 - online abrufbar

Einzelnachweise

  1. Lisa Susu Hahn: Dank Blu-Rays und Pornos: Fürths letzte Videothek lebt. In: Fürther Nachrichten vom 29. März 2017 - online abrufbar
  2. Julia Vogl: Betreiber gibt auf: Nürnbergs letzte Videothek macht dicht. In: Fürther Nachrichten vom 22. August 2018 - online abrufbar
  3. Luisa Degenhardt: "Corona killed the Videostar": Fürths letzte Videothek schließt. In: Fürther Nachrichen vom 23. November 2020 - online abrufbar

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