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Noch heute hat die Poppenreuther Pfründestiftung etliche Grundstücke zu verwalten. Im öffentlichen Bewusstsein wurden | Noch heute hat die Poppenreuther Pfründestiftung etliche Grundstücke zu verwalten. Im öffentlichen Bewusstsein wurden in jüngster Vergangenheit insbesondere die Flächen wahrgenommen, auf denen heute die ESW-Bauten am Kreuzsteinweg stehen (ESW = evangelisches Siedlungswerk), die IKEA-Grundstücke oder auch die Flächen, auf denen das [[Sophienheim]] oder der Poppenreuther Sportverein liegen. | ||
Bis zum | Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war die Pfründe in erster Linie für die Versorgung der Gemeindepfarrer zuständig. Aus ihren Flächen musste das Gehalt erwirtschaftet werden. Kirchensteuer gab es zu jener Zeit noch nicht. | ||
70 Tagwerk (1 Tagwerk entspricht 34 Ar, demnach sind 3 Tagwerk etwas mehr als ein Hektar) soll die Poppenreuther Pfründe zur Zeit von Pfarrer Brehm betragen haben. Als der nach Poppenreuth kam, schrieb man das Jahr 1898. Möglicherweise kamen ihm die Kenntnisse von seiner letzten Pfarrstelle auf dem flachen Land in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber noch nachträglich zugute. Von ihm ist nämlich überliefert, dass er der letzte Pfarrer in Poppenreuth ist, der den großen Pfarrhof mit Knecht und Magd noch selbst bewirtschaftete. Die Pfarrscheune (heute als Gemeindehaus genutzt) und das Jugendhaus geben heute noch bauliche Zeugnisse jener bäuerlichen Umstände. | 70 Tagwerk (1 Tagwerk entspricht 34 Ar, demnach sind 3 Tagwerk etwas mehr als ein Hektar) soll die Poppenreuther Pfründe zur Zeit von Pfarrer Brehm betragen haben. Als der nach Poppenreuth kam, schrieb man das Jahr 1898. Möglicherweise kamen ihm die Kenntnisse von seiner letzten Pfarrstelle auf dem flachen Land in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber noch nachträglich zugute. Von ihm ist nämlich überliefert, dass er der letzte Pfarrer in Poppenreuth ist, der den großen Pfarrhof mit Knecht und Magd noch selbst bewirtschaftete. Die Pfarrscheune (heute als Gemeindehaus genutzt) und das Jugendhaus geben heute noch bauliche Zeugnisse jener bäuerlichen Umstände. | ||
Gleichzeitig werden von Franz Karl Brehm (der nichts mit Alfred Brehm zu tun hat) Geschichten erzählt, die ihn in der Doppelrolle als Pfarrer und Bauer zeigen. Natürlich wird er in diesen Anekdoten Opfer der Rollenvermischung in seinem Beruf. So wird einmal berichtet, dass er eine Beerdigung bei der Arbeit am Acker vergessen hat. Schnell zum „Gottesacker“ gerufen, blitzte die Arbeitsschürze noch unter dem Talar hervor. Die gleiche Geschichte gibt es allerdings auch mit einer vergessenen Hochzeit, bei der er dann mit | Gleichzeitig werden von Franz Karl Brehm (der nichts mit Alfred Brehm zu tun hat) Geschichten erzählt, die ihn in der Doppelrolle als Pfarrer und Bauer zeigen. Natürlich wird er in diesen Anekdoten Opfer der Rollenvermischung in seinem Beruf. So wird einmal berichtet, dass er eine Beerdigung bei der Arbeit am Acker vergessen hat. Schnell zum „Gottesacker“ gerufen, blitzte die Arbeitsschürze noch unter dem Talar hervor. Die gleiche Geschichte gibt es allerdings auch mit einer vergessenen Hochzeit, bei der er dann mit dreckverschmierten, schmutzigen Stiefeln zur Trauung in der Kirche erscheint. | ||
Zuverlässiger ist dagegen die Nachricht, dass in seiner Amtszeit das neugotische Mobiliar für die Sakristei angeschafft wurde - nämlich der Tisch mit dem Schrank für die Paramente und die beiden Hochzeitsstühle. Das Peter-und-Paul-Fenster in der östlichen Sakristeiwand hat er laut Widmungsinschrift auch gestiftet. Für das zweite Sakristeifenster mit den Aposteln Jakobus und Johannes und der darüber stehenden Lutherrose hat er Sponsoren aufgetan. | Zuverlässiger ist dagegen die Nachricht, dass in seiner Amtszeit das neugotische Mobiliar für die Sakristei angeschafft wurde - nämlich der Tisch mit dem Schrank für die Paramente und die beiden Hochzeitsstühle. Das Peter-und-Paul-Fenster in der östlichen Sakristeiwand hat er laut Widmungsinschrift auch gestiftet. Für das zweite Sakristeifenster mit den Aposteln Jakobus und Johannes und der darüber stehenden Lutherrose hat er Sponsoren aufgetan. |
Version vom 17. Mai 2018, 07:27 Uhr
Franz Karl Brehm (geb. ; gest. 1914 in Fürth) ist in die Poppenreuther Kirchengeschichte als Pfarrer und Bauer eingegangen.
Noch heute hat die Poppenreuther Pfründestiftung etliche Grundstücke zu verwalten. Im öffentlichen Bewusstsein wurden in jüngster Vergangenheit insbesondere die Flächen wahrgenommen, auf denen heute die ESW-Bauten am Kreuzsteinweg stehen (ESW = evangelisches Siedlungswerk), die IKEA-Grundstücke oder auch die Flächen, auf denen das Sophienheim oder der Poppenreuther Sportverein liegen.
Bis zum Ersten Weltkrieg war die Pfründe in erster Linie für die Versorgung der Gemeindepfarrer zuständig. Aus ihren Flächen musste das Gehalt erwirtschaftet werden. Kirchensteuer gab es zu jener Zeit noch nicht.
70 Tagwerk (1 Tagwerk entspricht 34 Ar, demnach sind 3 Tagwerk etwas mehr als ein Hektar) soll die Poppenreuther Pfründe zur Zeit von Pfarrer Brehm betragen haben. Als der nach Poppenreuth kam, schrieb man das Jahr 1898. Möglicherweise kamen ihm die Kenntnisse von seiner letzten Pfarrstelle auf dem flachen Land in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber noch nachträglich zugute. Von ihm ist nämlich überliefert, dass er der letzte Pfarrer in Poppenreuth ist, der den großen Pfarrhof mit Knecht und Magd noch selbst bewirtschaftete. Die Pfarrscheune (heute als Gemeindehaus genutzt) und das Jugendhaus geben heute noch bauliche Zeugnisse jener bäuerlichen Umstände.
Gleichzeitig werden von Franz Karl Brehm (der nichts mit Alfred Brehm zu tun hat) Geschichten erzählt, die ihn in der Doppelrolle als Pfarrer und Bauer zeigen. Natürlich wird er in diesen Anekdoten Opfer der Rollenvermischung in seinem Beruf. So wird einmal berichtet, dass er eine Beerdigung bei der Arbeit am Acker vergessen hat. Schnell zum „Gottesacker“ gerufen, blitzte die Arbeitsschürze noch unter dem Talar hervor. Die gleiche Geschichte gibt es allerdings auch mit einer vergessenen Hochzeit, bei der er dann mit dreckverschmierten, schmutzigen Stiefeln zur Trauung in der Kirche erscheint.
Zuverlässiger ist dagegen die Nachricht, dass in seiner Amtszeit das neugotische Mobiliar für die Sakristei angeschafft wurde - nämlich der Tisch mit dem Schrank für die Paramente und die beiden Hochzeitsstühle. Das Peter-und-Paul-Fenster in der östlichen Sakristeiwand hat er laut Widmungsinschrift auch gestiftet. Für das zweite Sakristeifenster mit den Aposteln Jakobus und Johannes und der darüber stehenden Lutherrose hat er Sponsoren aufgetan.
1910 ging Pfarrer Franz Karl Brehm in Ruhestand. Vier Jahre später starb er und wurde auf dem neuen Friedhof an der Schneegasse beerdigt. Dieses Grab hat mittlerweile einer seiner Nachfolger übernommen: Pfarrer Dr. Dr. Horst Fild.
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