Stadelner Hauptstraße 79: Unterschied zwischen den Versionen

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Zweigeschossiger, verputzter Sandsteinbau mit Satteldach, verputztem Fachwerkgiebel an der Ostseite und Westgiebel mit Eckvoluten und Muschelbekrönung, Anfang 18. Jahrhundert, später nach Norden erweitert.  
Zweigeschossiger, verputzter Sandsteinbau mit Satteldach, verputztem Fachwerkgiebel an der Ostseite und Westgiebel mit Eckvoluten und Muschelbekrönung, Anfang 18. Jahrhundert, später nach Norden erweitert.  


Das Wirtshaus entstand spätestens [[1723]] aus einer Zapfwirtschaft, d.h. einem Bäcker, der neben Brotverkauf auch das Recht zum Bierzapfen hatte. Heute noch wird gelegentlich der Begriff ''Zapfenwirt'' verwandt. Das Anwesen daneben Haus-Nr. 10 heißt [[1833]] "beim Kalb", da dieser Viertelshof seit [[1753]] von einem Georg Kalb bewirtschaftet wurde. Er stammte aus Hüttendorf und hatte die Tochter seines Besitzvorgängers Joh. Schultheiß geheiratet.<ref>Werner Sprung: ''Die Geschichte der Gemeinde Stadeln''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1961/1, S.23</ref> Noch heute befindet sich hier das Gästehaus Kalb.
==Geschichte==
Das Wirtshaus entstand spätestens [[1723]] aus einer Zapfwirtschaft, d.h. einem Bäcker, der neben Brotverkauf auch das Recht zum Bierzapfen hatte. Heute noch wird gelegentlich der Begriff ''Zapfenwirt'' verwandt. Das Anwesen daneben Haus-Nr. 10 heißt [[1833]] "beim Kalb", da dieser Viertelshof seit [[1753]] von einem Georg Kalb bewirtschaftet wurde. Er stammte aus Hüttendorf und hatte die Tochter seines Besitzvorgängers Joh. Schultheiß geheiratet.<ref>Werner Sprung: ''Die Geschichte der Gemeinde Stadeln''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1961/1, S.23</ref> In der Karte von [[Stadeln]] von etwa 1800 hat das Haus die Nummer 10. Noch heute befindet sich hier das Gästehaus Kalb.
 
==Lohbauersche Land-Chronik==
:''Die Glasschleife in [[Vach]] war die erste Fabrik in Bayern, in welcher von dem Optiker Paul Kalb von hier (Stadeln) die ersten Brillengläser geschliffen wurden. Derselbe erhielt wegen seiner Geschicklichkeit von der bayerischen Regierung das Privilegium zum Verschleiß seiner Fabrikate auf 6 Jahre. Vorher betrieb er sein Geschäft und machte seine Versuche im Schleifen von optischen Gläsern mit einer Handmaschine in seinem elterlichen Hause Nr. 10 dahier. Er trieb nebenbei auch die Feldmeßkunst; leider starb er zu bald an Geisteskrankheit.''<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 358</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 6. September 2018, 19:05 Uhr

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Gästehaus Kalb (Fremdenpension) links und das alte Wirtschaftsgebäude im Jahr 1993
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Objekt
Gästehaus Kalb
Geokoordinate
49° 30' 44.48" N, 10° 58' 29.00" E
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth

Zweigeschossiger, verputzter Sandsteinbau mit Satteldach, verputztem Fachwerkgiebel an der Ostseite und Westgiebel mit Eckvoluten und Muschelbekrönung, Anfang 18. Jahrhundert, später nach Norden erweitert.

Geschichte

Das Wirtshaus entstand spätestens 1723 aus einer Zapfwirtschaft, d.h. einem Bäcker, der neben Brotverkauf auch das Recht zum Bierzapfen hatte. Heute noch wird gelegentlich der Begriff Zapfenwirt verwandt. Das Anwesen daneben Haus-Nr. 10 heißt 1833 "beim Kalb", da dieser Viertelshof seit 1753 von einem Georg Kalb bewirtschaftet wurde. Er stammte aus Hüttendorf und hatte die Tochter seines Besitzvorgängers Joh. Schultheiß geheiratet.[1] In der Karte von Stadeln von etwa 1800 hat das Haus die Nummer 10. Noch heute befindet sich hier das Gästehaus Kalb.

Lohbauersche Land-Chronik

Die Glasschleife in Vach war die erste Fabrik in Bayern, in welcher von dem Optiker Paul Kalb von hier (Stadeln) die ersten Brillengläser geschliffen wurden. Derselbe erhielt wegen seiner Geschicklichkeit von der bayerischen Regierung das Privilegium zum Verschleiß seiner Fabrikate auf 6 Jahre. Vorher betrieb er sein Geschäft und machte seine Versuche im Schleifen von optischen Gläsern mit einer Handmaschine in seinem elterlichen Hause Nr. 10 dahier. Er trieb nebenbei auch die Feldmeßkunst; leider starb er zu bald an Geisteskrankheit.[2]

Literatur

  • Harald Hoffmann und Vereinskartell Stadeln: Festschrift 700 Jahre Stadeln, 1996

Einzelnachweise

  1. Werner Sprung: Die Geschichte der Gemeinde Stadeln. In: Fürther Heimatblätter, 1961/1, S.23
  2. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 358

Bilder