Moritz Bomeisl: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab [[1936]] sahen sich die Brüder Bomeisl ernsten Übergriffen der Nationalsozialisten ausgesetzt. Während Leopold Bomeisl in die Niederlande emigrierte, blieb Moritz in Fürth. Als einer von wenigen Bürgern jüdischer Abstammung überlebte er die Gräuel der NS-Zeit in seiner Wohnung in der Fürther [[Hornschuchpromenade]]. Geholfen hat ihm sicher, dass er mit Auguste Scholz, einer "Arierin", verheiratet war. Sie stammte aus Dortmund und war vor ihrer Heirat als Einkäuferin für Spielwaren in der Zentrale von Hermann [[Kaufhaus Tietz|Tietz]] tätig. Dennoch wurde ihm die Firma Kleefeld genommen und er erhielt dafür kaum eine Entschädigung.
Ab [[1936]] sahen sich die Brüder Bomeisl ernsten Übergriffen der Nationalsozialisten ausgesetzt. Während Leopold Bomeisl in die Niederlande emigrierte, blieb Moritz in Fürth. Als einer von wenigen Bürgern jüdischer Abstammung überlebte er die Gräuel der NS-Zeit in seiner Wohnung in der Fürther [[Hornschuchpromenade]]. Geholfen hat ihm sicher, dass er mit Auguste Scholz, einer "Arierin", verheiratet war. Sie stammte aus Dortmund und war vor ihrer Heirat als Einkäuferin für Spielwaren in der Zentrale von Hermann [[Kaufhaus Tietz|Tietz]] tätig. Dennoch wurde ihm die Firma Kleefeld genommen und er erhielt dafür kaum eine Entschädigung.


Bereits im Juli [[1945]] wurde er wieder als Treuhänder seiner enteigneten Firma eingesetzt. Die Auseinandersetzungen mit dem neuen Inhaber Max Hebart um die Rückgabe dauerte bis [[1952]].
Bereits im Juli [[1945]] wurde er wieder als Treuhänder seiner enteigneten Firma eingesetzt. Die Auseinandersetzungen mit dem neuen Inhaber Max Hebart um die Rückgabe dauerte bis [[1952]]. Im hohen Alter und mit fünf Mitarbeitern startete er noch einmal mit dem Wiederaufbau seiner Firma. Dabei waren weniger die Aufträge ein Problem, er profitierte immer noch von seinen langjährigen Beziehungen ins Ausland, aber es fehlten die Rohstoffe für die Produktion. Zudem musste er sich immer wieder mit mit bürokratischen Hindernissen herumschlagen. Insbesondere wurde ihm sein Gehalt als Treuhänder der firma gekürzt und das Landesamt für Vermögensverwaltung verlangte zudem die Rückzahlung eines monatlichen Gehalts in Höhe von 100 RM an seine Frau Auguste.<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Bay. Amt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, Außenstelle Nürnberg, Stichwort: Hebart, Fa. Christian, Nr. 1537 und 1538</ref>


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 26. April 2019, 15:44 Uhr

Moritz Bomeisl (geb. 23. November 1869 in Regensburg) war ein Unternehmer und Fabrikant.

Er trat 1914 in de Firma Spielefabrik L. Kleefeld & Co. ein, die seit 1908 sein Bruder Leopold leitete. Unter der Leitung der beiden Brüder stieg die Spielefabrik in den folgenden Jahrzehnten zu einem der großen deutschen Spielehersteller auf.[1]

Ab 1936 sahen sich die Brüder Bomeisl ernsten Übergriffen der Nationalsozialisten ausgesetzt. Während Leopold Bomeisl in die Niederlande emigrierte, blieb Moritz in Fürth. Als einer von wenigen Bürgern jüdischer Abstammung überlebte er die Gräuel der NS-Zeit in seiner Wohnung in der Fürther Hornschuchpromenade. Geholfen hat ihm sicher, dass er mit Auguste Scholz, einer "Arierin", verheiratet war. Sie stammte aus Dortmund und war vor ihrer Heirat als Einkäuferin für Spielwaren in der Zentrale von Hermann Tietz tätig. Dennoch wurde ihm die Firma Kleefeld genommen und er erhielt dafür kaum eine Entschädigung.

Bereits im Juli 1945 wurde er wieder als Treuhänder seiner enteigneten Firma eingesetzt. Die Auseinandersetzungen mit dem neuen Inhaber Max Hebart um die Rückgabe dauerte bis 1952. Im hohen Alter und mit fünf Mitarbeitern startete er noch einmal mit dem Wiederaufbau seiner Firma. Dabei waren weniger die Aufträge ein Problem, er profitierte immer noch von seinen langjährigen Beziehungen ins Ausland, aber es fehlten die Rohstoffe für die Produktion. Zudem musste er sich immer wieder mit mit bürokratischen Hindernissen herumschlagen. Insbesondere wurde ihm sein Gehalt als Treuhänder der firma gekürzt und das Landesamt für Vermögensverwaltung verlangte zudem die Rückzahlung eines monatlichen Gehalts in Höhe von 100 RM an seine Frau Auguste.[2]

Literatur

  • Walter Ley: Fürther Spielwarenhersteller im vergangenen Jahrhundert | Nbg. Spielefabrik L. Kleefeld & Co.. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 4/2009, S. 124 - online abrufbar
  • Karl Arnold: Spiele mit dem Kleeblatt. Die Fürther Spielefabrik Ludwig Kleefeld & Co. - Klee-Spiele -. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 4/2018, S. 115 - 145

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Karl Arnold: Spiele mit dem Kleeblatt. Die Fürther Spielefabrik Ludwig Kleefeld & Co. - Klee-Spiele -. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 4/2018, S. 122
  2. Staatsarchiv Nürnberg, Bay. Amt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, Außenstelle Nürnberg, Stichwort: Hebart, Fa. Christian, Nr. 1537 und 1538