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'''Karl Sigmund Mayr''' (geb. [[3. Mai]] [[1906]] in Nürnberg; gest. [[19. Juli]] [[1978]] in Fürth) war ein deutscher Volkswirt und Politiker (CSU). Er zählte 1946 zu den Mitbegründern der [[Christlich-Soziale Union|CSU]] in Fürth. | '''Karl Sigmund Mayr''' (geb. [[3. Mai]] [[1906]] in Nürnberg; gest. [[19. Juli]] [[1978]] in Fürth) war ein deutscher Volkswirt und Politiker (CSU). Er zählte 1946 zu den Mitbegründern der [[Christlich-Soziale Union|CSU]] in Fürth. | ||
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Nach dem Studium begann Mayr seine berufliche Laufbahn [[1932]] als Steuerberater und Bücherrevisor zunächst in Nürnberg. Seine berufliche Karriere wurde jedoch durch den Einzug in den Kriegsdienst unterbrochen. Im Alter von 33 Jahren wurde er [[1939]] in den Kriegsdienst bei der Infanterie eingezogen, wo er [[1943]] zum Oberkommando des Heeres abkommandiert wurde. Kurz vor Kriegsende geriet Mayr in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er aber relativ schnell wieder entlassen wurde.<ref>Bundeszentrale für politische Bildung, Karl Sigmund Mayr vom 1. September 2008, online abgerufen am 25. Mai 2019 | 19:15 Uhr</ref> | Nach dem Studium begann Mayr seine berufliche Laufbahn [[1932]] als Steuerberater und Bücherrevisor zunächst in Nürnberg. Seine berufliche Karriere wurde jedoch durch den Einzug in den Kriegsdienst unterbrochen. Im Alter von 33 Jahren wurde er [[1939]] in den Kriegsdienst bei der Infanterie eingezogen, wo er [[1943]] zum Oberkommando des Heeres abkommandiert wurde. Kurz vor Kriegsende geriet Mayr in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er aber relativ schnell wieder entlassen wurde.<ref>Bundeszentrale für politische Bildung, Karl Sigmund Mayr vom 1. September 2008, online abgerufen am 25. Mai 2019 | 19:15 Uhr</ref> | ||
Nach seiner Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft lässt sich Mayr ab [[1945]] in Fürth als Steuerberater nieder. 1971 beendete er sein berufliches Wirken als Steuerberater im Alter von 62 Jahren. Seine Steuerkanzlei übernahm Dietrich Dotzler, der gegenüber der Presse Mayr wie folgt beschrieb: "''Er war kein Kämpfer... im Herzen war er immer ein Nürnberger ... [und immer] reichsstädtisch und evangelisch eingestellt gewesen - kein Wunder, dass er sich immer wieder mit den südbayerischen Parteifreunden überwarf.''" | Nach seiner Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft lässt sich Mayr ab [[1945]] in Fürth als Steuerberater nieder. [[1971]] beendete er sein berufliches Wirken als Steuerberater im Alter von 62 Jahren, arbeitete aber noch nebenberuflich bis zu seinem Tod 1978 in seinem gelernten Beruf. Seine Steuerkanzlei übernahm Dietrich Dotzler, der gegenüber der Presse Mayr wie folgt beschrieb: "''Er war kein Kämpfer... im Herzen war er immer ein Nürnberger ... [und immer] reichsstädtisch und evangelisch eingestellt gewesen - kein Wunder, dass er sich immer wieder mit den südbayerischen Parteifreunden überwarf.''" | ||
Er wirkt bei der Gründung der [[Christlich-Soziale Union|Christlich-Sozialen Union]] ([[CSU]]) in Stadt- und Landkreis Fürth mit. | Er wirkt bei der Gründung der [[Christlich-Soziale Union|Christlich-Sozialen Union]] ([[CSU]]) in Stadt- und Landkreis Fürth mit. | ||
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Gern rief bei ihm Bundeskanzler [[Wikipedia: Konrad Adenauer|Adenauer]] in seiner Steuerberaterkanzlei in der [[Moststraße 27]]<ref>Kanzleinachfolger Dietrich Dotzler, Dipl.-Kaufmann und Steuerberater ist unter dieser Adresse im "Adreßbuch der Stadt Fürth (Bay.) 1972, 33. Ausgabe", II. Teil S. 28, III. Teil S. 29 aufgeführt.</ref> an, um Neuigkeiten aus der bayerischen Schwesterpartei zu erfahren.<ref>Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019</ref> Dieser informelle Weg war vielen Parteifreunden vor Ort allerdings eher suspekt, da sie den Eindruck hatten, dass Adenauer sich auf diesem Weg Interna aus der CSU für sein politisches Handeln auf der Bundes- und Landesebene besorgte. In Folge dessen verhinderte [[Wikipedia:Franz Josef Strauß|Franz Josef Strauß]] [[1953]] die Nominierung Mayrs als Postminister, so dass sich Mayr anschließend frustriert aus der Bundespolitik zurückzog.<ref>Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019, S. 3</ref> | Gern rief bei ihm Bundeskanzler [[Wikipedia: Konrad Adenauer|Adenauer]] in seiner Steuerberaterkanzlei in der [[Moststraße 27]]<ref>Kanzleinachfolger Dietrich Dotzler, Dipl.-Kaufmann und Steuerberater ist unter dieser Adresse im "Adreßbuch der Stadt Fürth (Bay.) 1972, 33. Ausgabe", II. Teil S. 28, III. Teil S. 29 aufgeführt.</ref> an, um Neuigkeiten aus der bayerischen Schwesterpartei zu erfahren.<ref>Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019</ref> Dieser informelle Weg war vielen Parteifreunden vor Ort allerdings eher suspekt, da sie den Eindruck hatten, dass Adenauer sich auf diesem Weg Interna aus der CSU für sein politisches Handeln auf der Bundes- und Landesebene besorgte. In Folge dessen verhinderte [[Wikipedia:Franz Josef Strauß|Franz Josef Strauß]] [[1953]] die Nominierung Mayrs als Postminister, so dass sich Mayr anschließend frustriert aus der Bundespolitik zurückzog.<ref>Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019, S. 3</ref> | ||
In | In einem [[2019]] geführten Zeitungsinterview anlässlich der 70. Jahre Feierlichkeiten des Grundgesetztes der Bundesrepublik Deutschland zeigte sich, dass Mayrs politisches Wirken innerhalb der [[CSU]] in Fürth weitestgehend vergessen wurde. Es erinnert nur noch wenig an ihn und seine bedeutende Rolle während der Verfassunggebenden Landesversammlung bzw. seinem Wirken am Grundgesetz. Der aktuelle CSU-Fraktionsvorsitzende [[Dietmar Helm]] gab gegenüber der örtliche Presse an: „''Ich weiß, dass es ihn gab.''“<ref>Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019, S. 3</ref> | ||
== Politische Ämter == | == Politische Ämter == |
Version vom 25. Mai 2019, 18:36 Uhr
Karl Sigmund Mayr (geb. 3. Mai 1906 in Nürnberg; gest. 19. Juli 1978 in Fürth) war ein deutscher Volkswirt und Politiker (CSU). Er zählte 1946 zu den Mitbegründern der CSU in Fürth.
Leben und Wirken
Mayr ging in seiner Geburtsstadt zunächst zur Schule und legte das Abitur ab. Allerdings begann er erst 1926 im Alter von 20 Jahren das Studium zur Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht in Nürnberg und Tübingen. Nach sechs Semestern schloss er im Frühjahr 1929 das Studium mit einem Diplom zum Volkswirt ab. Bereits während seiner Schulzeit engagierte sich Mayr in der Christlichen Jugendbewegung, und blieb der evangelischen Kirche Zeit seines Leben eng verbunden.
Nach dem Studium begann Mayr seine berufliche Laufbahn 1932 als Steuerberater und Bücherrevisor zunächst in Nürnberg. Seine berufliche Karriere wurde jedoch durch den Einzug in den Kriegsdienst unterbrochen. Im Alter von 33 Jahren wurde er 1939 in den Kriegsdienst bei der Infanterie eingezogen, wo er 1943 zum Oberkommando des Heeres abkommandiert wurde. Kurz vor Kriegsende geriet Mayr in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er aber relativ schnell wieder entlassen wurde.[1]
Nach seiner Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft lässt sich Mayr ab 1945 in Fürth als Steuerberater nieder. 1971 beendete er sein berufliches Wirken als Steuerberater im Alter von 62 Jahren, arbeitete aber noch nebenberuflich bis zu seinem Tod 1978 in seinem gelernten Beruf. Seine Steuerkanzlei übernahm Dietrich Dotzler, der gegenüber der Presse Mayr wie folgt beschrieb: "Er war kein Kämpfer... im Herzen war er immer ein Nürnberger ... [und immer] reichsstädtisch und evangelisch eingestellt gewesen - kein Wunder, dass er sich immer wieder mit den südbayerischen Parteifreunden überwarf."
Er wirkt bei der Gründung der Christlich-Sozialen Union (CSU) in Stadt- und Landkreis Fürth mit.
Politische Wirken
Mayr war 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung von Bayern und gehörte dem Parlamentarischen Rat an, der das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verabschiedete. Er war der einzige der acht CSU-Vertreter, der für das Grundgesetz stimmte. Auch war er Delegierter des Bayerischen Landtags in der ersten Bundesversammlung, die 1949 Theodor Heuss zum ersten deutschen Bundespräsidenten wählte. Mayr zählte als Vertreter des evangelischen Parteiflügels zum engeren Kreis um Josef Müller, erster CSU-Vorsitzender nach 1945.
Gern rief bei ihm Bundeskanzler Adenauer in seiner Steuerberaterkanzlei in der Moststraße 27[2] an, um Neuigkeiten aus der bayerischen Schwesterpartei zu erfahren.[3] Dieser informelle Weg war vielen Parteifreunden vor Ort allerdings eher suspekt, da sie den Eindruck hatten, dass Adenauer sich auf diesem Weg Interna aus der CSU für sein politisches Handeln auf der Bundes- und Landesebene besorgte. In Folge dessen verhinderte Franz Josef Strauß 1953 die Nominierung Mayrs als Postminister, so dass sich Mayr anschließend frustriert aus der Bundespolitik zurückzog.[4]
In einem 2019 geführten Zeitungsinterview anlässlich der 70. Jahre Feierlichkeiten des Grundgesetztes der Bundesrepublik Deutschland zeigte sich, dass Mayrs politisches Wirken innerhalb der CSU in Fürth weitestgehend vergessen wurde. Es erinnert nur noch wenig an ihn und seine bedeutende Rolle während der Verfassunggebenden Landesversammlung bzw. seinem Wirken am Grundgesetz. Der aktuelle CSU-Fraktionsvorsitzende Dietmar Helm gab gegenüber der örtliche Presse an: „Ich weiß, dass es ihn gab.“[5]
Politische Ämter
- 1947 - 1952 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands Mittelfranken
- 1946 - 1953 und 1955 - 1957 Mitglied des CSU-Landesvorstands
- 1950 - 1953 Stellvertretender CSU-Landesvorsitzender
Lokalberichterstattung
- Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019 (Druckausgabe)
Siehe auch
Weblinks
- Karl Sigmund Mayr (Wikipedia)
Einzelnachweise
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung, Karl Sigmund Mayr vom 1. September 2008, online abgerufen am 25. Mai 2019 | 19:15 Uhr
- ↑ Kanzleinachfolger Dietrich Dotzler, Dipl.-Kaufmann und Steuerberater ist unter dieser Adresse im "Adreßbuch der Stadt Fürth (Bay.) 1972, 33. Ausgabe", II. Teil S. 28, III. Teil S. 29 aufgeführt.
- ↑ Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019
- ↑ Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019, S. 3
- ↑ Georg Körfgen: Querköpfe auf dem Weg zur neuen Republik. In: Fürther Nachrichten vom 23. Mai 2019, S. 3