Ludwigstraße 24: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Gebäude '''Ludwigstraße 24''' war nach der sog. [[Pechhüttn]] in der [[Schwabacher Straße 53]] eines der ersten Häuser der Südstadt - südlich der heutigen [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnlinie Nürnberg – Würzburg]]. Erbaut wurde das Gebäude [[1867]] nach den Plänen des Architekten [[Leonhard Gran]]. Die Ausführung übernahm der Zimmermeister [[Andreas Kanzler]], dem das Haus anfänglich auch gehörte. | Das Gebäude '''Ludwigstraße 24''' war nach der sog. [[Pechhüttn]] in der [[Schwabacher Straße 53]] eines der ersten Häuser der Südstadt - südlich der heutigen [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnlinie Nürnberg – Würzburg]]. Erbaut wurde das Gebäude [[1867]] nach den Plänen des Architekten [[Leonhard Gran]]. Die Ausführung übernahm der Zimmermeister [[Andreas Kanzler]], dem das Haus anfänglich auch gehörte. | ||
Das klassizistische Sandsteingebäude | Das klassizistische Sandsteingebäude hatte drei Etagen, ein schiefergedecktes Dach, einen Treppengiebel und ein Zwerchhaus. Es wirkt aus heutiger Sicht zwischen der fünf- bis sechsstöckigen Blockbebauung von Mietshäusern wie ein Fremdkörper. Das Haus war noch bis [[2017]] bewohnt und stand nach dem Tod der letzten Bewohner leer. Die Erben entschieden sich [[2019]] für den Verkauf des Grundstückes samt Gebäude an einen Nürnberger Bauträger, der [[2020]] einen Bauantrag für den Bau von 15 Eigentumswohnungen auf dem Grundstück gestellt hat. | ||
Um die entsprechende Anzahl von PKW-Stellplätzen vorweisen zu können, ist aus Sicht des Bauträgers der Abriss des Gebäudes unumgänglich. Eine Prüfung des Gebäudes auf dessen Denkmalschutzeigenschaft, angeregt durch die Stadtheimatpflege, wurde vom Landesamt für Denkmalpflege mit dem Hinweis auf die Veränderung der ursprünglichen Bausubstanz (u. a. Einbau von Bädern) abgelehnt. | Um die entsprechende Anzahl von PKW-Stellplätzen vorweisen zu können, ist aus Sicht des Bauträgers der Abriss des Gebäudes unumgänglich. Eine Prüfung des Gebäudes auf dessen Denkmalschutzeigenschaft, angeregt durch die Stadtheimatpflege, wurde vom Landesamt für Denkmalpflege mit dem Hinweis auf die Veränderung der ursprünglichen Bausubstanz (u. a. Einbau von Bädern) abgelehnt. |
Version vom 23. Januar 2020, 11:05 Uhr
- Objekt
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1867
- Baustil
- Klassizismus
- Architekt
- Leonhard Gran
- Geokoordinate
- 49° 28' 2.86" N, 10° 59' 17.66" E
- Abbruchjahr
- 2020
Das Gebäude Ludwigstraße 24 war nach der sog. Pechhüttn in der Schwabacher Straße 53 eines der ersten Häuser der Südstadt - südlich der heutigen Bahnlinie Nürnberg – Würzburg. Erbaut wurde das Gebäude 1867 nach den Plänen des Architekten Leonhard Gran. Die Ausführung übernahm der Zimmermeister Andreas Kanzler, dem das Haus anfänglich auch gehörte.
Das klassizistische Sandsteingebäude hatte drei Etagen, ein schiefergedecktes Dach, einen Treppengiebel und ein Zwerchhaus. Es wirkt aus heutiger Sicht zwischen der fünf- bis sechsstöckigen Blockbebauung von Mietshäusern wie ein Fremdkörper. Das Haus war noch bis 2017 bewohnt und stand nach dem Tod der letzten Bewohner leer. Die Erben entschieden sich 2019 für den Verkauf des Grundstückes samt Gebäude an einen Nürnberger Bauträger, der 2020 einen Bauantrag für den Bau von 15 Eigentumswohnungen auf dem Grundstück gestellt hat.
Um die entsprechende Anzahl von PKW-Stellplätzen vorweisen zu können, ist aus Sicht des Bauträgers der Abriss des Gebäudes unumgänglich. Eine Prüfung des Gebäudes auf dessen Denkmalschutzeigenschaft, angeregt durch die Stadtheimatpflege, wurde vom Landesamt für Denkmalpflege mit dem Hinweis auf die Veränderung der ursprünglichen Bausubstanz (u. a. Einbau von Bädern) abgelehnt.
Nach bekanntwerden des Sachverhaltes in der örtlichen Presse, begann der Bauträger am 20. Januar 2020 mit den Rodungsarbeiten auf dem Grundstück und mit den Abbrucharbeiten des Gebäudes am 21. Januar 2020.[1]
Namensgebung
Den Namen "Karls Geburtshaus" erhielt das Gebäude erst 2020 im Rahmen der Diskussion um den Abriss. Der stellv. Stadtheimatpfleger Lothar Berthold stellte der örtlichen Presse ein historisches Foto zur Verfügung, auf dessen Rückseite in Handschrift folgender Hinweis vermerkt war: "Karls Geburtshaus". Das Bild bekam er vor einigen Jahren von „Karls“ Enkel, mit dem Hinweis, dass es sich bei der gesuchten Person um Karl Trost handelte.[2] Dabei handelt es sich offensichtlich um den Straßenbahnführer Karl Trost, der nachweislich noch 1931 in der Ludwigstraße 24 gewohnt hat.
Laut dem Adressbuch der Stadt Fürth von 1931 wohnten in dem Gebäude[3]:
- Johann Schäfer und Heinrich Hammer, gem. Warengeschäft (Lager)
- Ludwig Prell, Lademeister
- Karl Trost, Straßenbahnführer
- Chr. Trummert, Rentner (Eigentümer des Anwesens)
- Marg. Kanzler, Rentnerin
- Max Raymann, Bleilötermeister
Lokalberichterstattung
- Birgit Heidingsfelder: „Karls Geburtshaus” vor dem Abriss. In: Fürther Nachrichten vom 13. Januar 2020 (Druckausgabe) bzw. Abriss droht: Altes Gebäude in Fürths Südstadt soll weg. In: nordbayern.de vom 13. Januar 2020 - online abrufbar
- Birgit Heidingsfelder: Vor Altbau-Abriss: Stadt schreibt Eilbrief. In: Fürther Nachrichten vom 17. Januar 2020, S. 31 (Druckausgabe)
- czi: „Karls Geburtshaus” verliert seinen Garten. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2020 (Druckausgabe) bzw. Bäume gefällt: "Karls Geburtshaus" verliert Garten. In: nordbayern.de vom 21. Januar 2020 - online abrufbar
- Claudia Ziob: Abbruch hat begonnen: „Karls Geburtshaus” verschwindet. In: nordbayern.de vom 21. Januar 2020 - online abrufbar
- Birgit Heidingsfelder: Der Abbruch ist in vollem Gang. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2020, S. 27 (Druckausgabe)
Siehe auch
Einzelnachweise
Bilder
Aufnahme aus der Südstadt nach dem Luftangriff vom 8. auf 9. März 1943 - in der Bildmitte zentral Amalienstraße 46, Ludwigstraße 19 und Nr. 24, Kirche St. Paul im Hintergrund