Ludwigstraße 24: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach Bekanntwerden des Sachverhaltes in der örtlichen Presse begann der Bauträger am [[20. Januar]] [[2020]] mit den Rodungsarbeiten auf dem Grundstück und nur einen Tag später mit den Abbrucharbeiten des Gebäudes.<ref>Birgit Heidingsfelder: Der Abbruch ist in vollem Gang. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2020, S. 27 (Druckausgabe)</ref> | Nach Bekanntwerden des Sachverhaltes in der örtlichen Presse begann der Bauträger am [[20. Januar]] [[2020]] mit den Rodungsarbeiten auf dem Grundstück und nur einen Tag später mit den Abbrucharbeiten des Gebäudes.<ref>Birgit Heidingsfelder: Der Abbruch ist in vollem Gang. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2020, S. 27 (Druckausgabe)</ref> Die öffentliche Bekanntmachung der erteilten Baugenehmigung für das Neubauvorhanben erschien im Fürther Amtsblatt erst im Mai 2020.<ref>Fürther Amtsblatt Nr. 10/2020 vom 20. Mai 2020, S. 36/37 - [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2020/Amtsblatt_10_20.pdf pdf-Datei online]</ref> | ||
== Namensgebung == | == Namensgebung == |
Version vom 23. Mai 2020, 10:27 Uhr
- Objekt
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1867
- Baustil
- Klassizismus
- Architekt
- Leonhard Gran
- Geokoordinate
- 49° 28' 2.86" N, 10° 59' 17.66" E
- Abbruchjahr
- 2020
Das Gebäude Ludwigstraße 24 war nach der sog. Pechhüttn in der Schwabacher Straße 53 eines der ersten Häuser der Südstadt - südlich der heutigen Bahnlinie Nürnberg – Würzburg.
Beschreibung
Erbaut wurde das Gebäude 1867 nach den Plänen des Architekten Leonhard Gran. Die Ausführung übernahm der Zimmermeister Andreas Kanzler, dem das Haus anfänglich auch gehörte. Das klassizistische Sandsteingebäude hatte drei Etagen, ein schiefergedecktes Dach, einen Treppengiebel und ein Zwerchhaus. Es wirkt aus heutiger Sicht zwischen der fünf- bis sechsstöckigen Blockbebauung von Mietshäusern wie ein Fremdkörper. Das Haus war noch bis 2017 bewohnt und stand nach dem Tod der letzten Bewohner leer. Die Erben entschieden sich 2019 für den Verkauf des Grundstückes samt Gebäude an einen Nürnberger Bauträger, der 2020 einen Bauantrag für den Bau von 15 Eigentumswohnungen auf dem Grundstück gestellt hat.
Um die entsprechende Anzahl von PKW-Stellplätzen vorweisen zu können, ist aus Sicht des Bauträgers der Abriss des Gebäudes unumgänglich. Eine Prüfung des Gebäudes auf dessen Denkmalschutzeigenschaft, angeregt durch die Stadtheimatpflege, wurde vom Landesamt für Denkmalpflege mit dem Hinweis auf die Veränderung der ursprünglichen Bausubstanz (u. a. Einbau von Bädern) abgelehnt.
Nach Bekanntwerden des Sachverhaltes in der örtlichen Presse begann der Bauträger am 20. Januar 2020 mit den Rodungsarbeiten auf dem Grundstück und nur einen Tag später mit den Abbrucharbeiten des Gebäudes.[1] Die öffentliche Bekanntmachung der erteilten Baugenehmigung für das Neubauvorhanben erschien im Fürther Amtsblatt erst im Mai 2020.[2]
Namensgebung
Den Namen "Karls Geburtshaus" erhielt das Gebäude erst 2020 im Rahmen der Diskussion um den Abriss. Der stellv. Stadtheimatpfleger Lothar Berthold stellte der örtlichen Presse ein historisches Foto zur Verfügung, auf dessen Rückseite in Handschrift folgender Hinweis vermerkt war: "Karls Geburtshaus".
Das Bild bekam er vor einigen Jahren von „Karls“ Enkel mit dem Hinweis, dass es sich bei der gesuchten Person um Karl Trost handelt.[3] Karl Trost war Straßenbahnfahrer, der nachweislich noch 1931 in der Ludwigstraße 24 gewohnt hat.
Laut dem Adressbuch der Stadt Fürth von 1931 wohnten in dem Gebäude[4]:
- Johann Schäfer und Heinrich Hammer, gem. Warengeschäft (Lager)
- Ludwig Prell, Lademeister
- Karl Trost, Straßenbahnführer
- Chr. Trummert, Rentner (Eigentümer des Anwesens)
- Marg. Kanzler, Rentnerin
- Max Raymann, Bleilötermeister
Lokalberichterstattung
- Birgit Heidingsfelder: „Karls Geburtshaus” vor dem Abriss. In: Fürther Nachrichten vom 13. Januar 2020 (Druckausgabe) bzw. Abriss droht: Altes Gebäude in Fürths Südstadt soll weg. In: nordbayern.de vom 13. Januar 2020 - online abrufbar
- Birgit Heidingsfelder: Vor Altbau-Abriss: Stadt schreibt Eilbrief. In: Fürther Nachrichten vom 17. Januar 2020, S. 31 (Druckausgabe)
- czi: „Karls Geburtshaus” verliert seinen Garten. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2020 (Druckausgabe) bzw. Bäume gefällt: "Karls Geburtshaus" verliert Garten. In: nordbayern.de vom 21. Januar 2020 - online abrufbar
- Claudia Ziob: Abbruch hat begonnen: „Karls Geburtshaus” verschwindet. In: nordbayern.de vom 21. Januar 2020 - online abrufbar
- Birgit Heidingsfelder: Der Abbruch ist in vollem Gang. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2020, S. 27 (Druckausgabe) bzw."Karls Geburtshaus": Abbruch ist in vollem Gang. In: nordbayern.de vom 23. Januar 2020 – online abrubar
- Birgit Heidingsfelder: „Er war ein unterhaltsamer Mensch”. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2020 (Druckausgabe) bzw. Abgerissenes Südstadt-Haus: Wer war Karl? In: nordbayern.de vom 2. Februar 2020 - online abrufbar
- Anzeige "Citywohnen mitten in Fürth" der Fa. Schultheiss Wohnbau AG, Nürnberg, Stadtzeitung Nr. 06/2020 vom 25. März 2020, S. 29 - pdf-Datei
Siehe auch
Weblinks
- Neueste Projekte der Fa. Schultheiss Wohnbau AG, Nürnberg: „Fürth (Südstadt) - Eigentumswohnung, Ludwigstrasse 24” - online
Einzelnachweise
- ↑ Birgit Heidingsfelder: Der Abbruch ist in vollem Gang. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2020, S. 27 (Druckausgabe)
- ↑ Fürther Amtsblatt Nr. 10/2020 vom 20. Mai 2020, S. 36/37 - pdf-Datei online
- ↑ Gespräch mit Lothar Berthold am 22. Januar 2020, ca. 15:10 Uhr, im Rathaus mit K. Salimi
- ↑ Adressbuch Stadt Fürth, Ludwigstraße 24, 1931, S. 106
Bilder
Aufnahme aus der Südstadt nach dem Luftangriff vom 8. auf 9. März 1943 - in der Bildmitte zentral Amalienstraße 46, Ludwigstraße 19 und Nr. 24, Kirche St. Paul im Hintergrund