Leo Stahl: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach der Schulausbildung studierte Stahl Jura und lies sich [[1911]] als Rechtsanwalt in Fürth nieder. Während des [[1. Weltkrieg]]es leistete Stahl als hochdekorierter Frontoffizier seinen Dienst in der Armee. All das half ihm nicht während des [[Nationalsozialismus]]. Als Mitglied und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Fürth wurde er nach der Pogromnacht am [[11. November]] [[1938]] bis zum [[7. Dezember]] [[1938]] in sog. Schutzhaft in das KZ Dachau verbracht.<ref>Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Hrsg. Bay. Staatsministerium der Jusitz, Oldenbourg Verlag München, 2006, S. 139 ff.</ref> | Nach der Schulausbildung studierte Stahl Jura und lies sich [[1911]] als Rechtsanwalt in Fürth nieder. Während des [[1. Weltkrieg]]es leistete Stahl als hochdekorierter Frontoffizier seinen Dienst in der Armee. All das half ihm nicht während des [[Nationalsozialismus]]. Als Mitglied und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Fürth wurde er nach der Pogromnacht am [[11. November]] [[1938]] bis zum [[7. Dezember]] [[1938]] in sog. Schutzhaft in das KZ Dachau verbracht.<ref>Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Hrsg. Bay. Staatsministerium der Jusitz, Oldenbourg Verlag München, 2006, S. 139 ff.</ref> | ||
Am [[6. August]] [[1939]] emigrierte Dr. Stahl mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern zunächst nach England.<ref>Jüdische Fürther, Gisela Blume, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:43 Uhr - [https://www.juedische-fuerther.de/index.php/component/content/article/2-uncategorised/13-chronik-fuerth online abrufbar]</ref> | Am [[6. August]] [[1939]] emigrierte Dr. Stahl mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern zunächst nach England.<ref>Jüdische Fürther, Gisela Blume, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:43 Uhr - [https://www.juedische-fuerther.de/index.php/component/content/article/2-uncategorised/13-chronik-fuerth online abrufbar]</ref> Zuvor schrieb er noch im September 1938 als Vorsitzender der Jüd. Gemeinde an die Mitglieder:''"...wie von einem Windhauch über die ganze Welt verstreut, verbindet uns in der Heimat und Euch in der Ferne doch das Gefühl der Verbundenheit mit unserer Gemeinde, der alten Kehilloh Kodesch Fürth. Stahl dankte allen, die der Gemeinde im abgelaufenen Jahr geholfen hatten, ihren schweren Aufgaben gerecht zu werden und gelobte, so weit die Kräfte reichen, Not und Sorgen zu bannen und die Pflichten zu erfüllen, die eine an Mühen so reiche Zeit ihr stellen."''<ref>Jüdische Fürther, Gisela Blume, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:43 Uhr - [https://www.juedische-fuerther.de/index.php/component/content/article/2-uncategorised/13-chronik-fuerth online abrufbar]</ref> Dr. Stahl selbst versuchte sich selbst nach der Emigration im August [[1939]] nach England als Industriearbeiter, Buchhändler und Versicherungsvertreter - jedoch waren diese Bestrebungen alle nicht von Erfolg gekrönt. Er wanderte mit seiner Familie [[1947]] nach Kriegsende nach New York in die USA aus, allerdings stellte sich auch dort kein beruflicher Erfolg aus.<ref>Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Hrsg. Bay. Staatsministerium der Jusitz, Oldenbourg Verlag München, 2006, S. 139 ff.</ref> Er starb [[1952]] im Alter von nur 67 Jahren. Seine Ehefrau lebte noch weitere 40 Jahre und verstarb [[1991]] im Alter von 97 Jahren ebenfalls in den Vereinigten Staaten.<ref>Geni - Homepage, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:47 Uhr - [https://www.geni.com/people/Leo-Stahl/6000000013115809491 online abrufbar]</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 19. Mai 2020, 23:48 Uhr
- Namenszusatz
- Dr. jur.
- Vorname
- Leo
- Nachname
- Stahl
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 11. Juli 1885
- Todesdatum
- 15. September 1952
- Todesort
- USA
- Beruf
- Rechtsanwalt, Jurist
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Anna Stahl | Ehefrau |
Charlotte Stahl | Tochter |
Elias Behar Stahl | Vater |
Frank L. Stahl | Sohn |
Regina Stahl | Mutter |
Dr. jur. Leo E. Stahl (geb. 11. Juli 1885; gest. 15. September 1952 in der USA) war von Beruf Jurist und Rechtsanwalt. Er war tätig für die Landgerichtsbezirke Nürnberg-Fürth sowie Weiden und Amberg. Seine Kanzlei befand sich in der Blumenstraße 17.
Dr. Stahl war verheiratet mit Anna Stahl, geb. Regensburger (2. September 1894 - 27. November 1991). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.
Leben und Wirken
Nach der Schulausbildung studierte Stahl Jura und lies sich 1911 als Rechtsanwalt in Fürth nieder. Während des 1. Weltkrieges leistete Stahl als hochdekorierter Frontoffizier seinen Dienst in der Armee. All das half ihm nicht während des Nationalsozialismus. Als Mitglied und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Fürth wurde er nach der Pogromnacht am 11. November 1938 bis zum 7. Dezember 1938 in sog. Schutzhaft in das KZ Dachau verbracht.[1]
Am 6. August 1939 emigrierte Dr. Stahl mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern zunächst nach England.[2] Zuvor schrieb er noch im September 1938 als Vorsitzender der Jüd. Gemeinde an die Mitglieder:"...wie von einem Windhauch über die ganze Welt verstreut, verbindet uns in der Heimat und Euch in der Ferne doch das Gefühl der Verbundenheit mit unserer Gemeinde, der alten Kehilloh Kodesch Fürth. Stahl dankte allen, die der Gemeinde im abgelaufenen Jahr geholfen hatten, ihren schweren Aufgaben gerecht zu werden und gelobte, so weit die Kräfte reichen, Not und Sorgen zu bannen und die Pflichten zu erfüllen, die eine an Mühen so reiche Zeit ihr stellen."[3] Dr. Stahl selbst versuchte sich selbst nach der Emigration im August 1939 nach England als Industriearbeiter, Buchhändler und Versicherungsvertreter - jedoch waren diese Bestrebungen alle nicht von Erfolg gekrönt. Er wanderte mit seiner Familie 1947 nach Kriegsende nach New York in die USA aus, allerdings stellte sich auch dort kein beruflicher Erfolg aus.[4] Er starb 1952 im Alter von nur 67 Jahren. Seine Ehefrau lebte noch weitere 40 Jahre und verstarb 1991 im Alter von 97 Jahren ebenfalls in den Vereinigten Staaten.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Hrsg. Bay. Staatsministerium der Jusitz, Oldenbourg Verlag München, 2006, S. 139 ff.
- ↑ Jüdische Fürther, Gisela Blume, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:43 Uhr - online abrufbar
- ↑ Jüdische Fürther, Gisela Blume, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:43 Uhr - online abrufbar
- ↑ Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Hrsg. Bay. Staatsministerium der Jusitz, Oldenbourg Verlag München, 2006, S. 139 ff.
- ↑ Geni - Homepage, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:47 Uhr - online abrufbar