Meschullam Salman Kohn: Unterschied zwischen den Versionen

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(konnte kaum Schüler sein, da Loewi erst nach seinem Tod nach Fürth kam)
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* seit [[3. Mai]] [[1787]] bis zu seinem Tod [[1819]] Rabbiner, ab [[1779]] [[Synagoge|Oberrabbiner]], und [[Talmudschule| Jeschiwa-Vorsteher]] und Vorsitzender des Rabbinatsgericht in Fürth.</br>  
* seit [[3. Mai]] [[1787]] bis zu seinem Tod [[1819]] Rabbiner, ab [[1779]] [[Synagoge|Oberrabbiner]], und [[Talmudschule| Jeschiwa-Vorsteher]] und Vorsitzender des Rabbinatsgericht in Fürth.</br>  
Er war ein sehr gefragter und geachteter Ratgeber (Weiser). Sein Rat und seine Auslegung wurden in der ganzen europäischen Jüdischen Welt geschätzt und gehört.  
Er war ein sehr gefragter und geachteter Ratgeber (Weiser). Sein Rat und seine Auslegung wurden in der ganzen europäischen Jüdischen Welt geschätzt und gehört.  
Die Leitung der zu seiner Zeit sehr bedeutenden Fürther Jeschiwa hatte er aus Gesundheitsgründen [[1799]] seinem Lieblingsschüler [[Wolf Hamburger]] übertragen. Kohn galt als streng enthaltsam und extrem konservativ. So ließ er beispielsweise seit 1804 die an Dorffesten teilnehmenden Frauen in der Synagoge auf eine Schandtafel schreiben <ref>siehe Kohn, Meschullam in: BHR Biographisches Portal der Rabbiner [http://www.steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=0951&suchename=Kohn - online]</ref>


Kohn galt als streng enthaltsam und extrem konservativ. Auf der einen Seite charakterisierte ihn ausgesprochene Freigiebigkeit, auf der anderen jedoch stand er jeglicher Veränderung, geschweige denn Reform, ablehnend gegenüber. Auch insofern war sein Tod eine Zäsur, denn nach ihm nahm die jüdische Gemeinde eine Entwicklung zum liberalen Judentum: Ihm folgte [[Isaak Loewi|Rabbiner Dr. Loewi]], der als erster liberale Rabbiner in Fürth gilt.  
Auf der einen Seite charakterisierte ihn ausgesprochene Freigiebigkeit, auf der anderen jedoch stand er jeglicher Veränderung, geschweige denn Reform, ablehnend gegenüber. Auch insofern war sein Tod eine Zäsur, denn nach ihm nahm die jüdische Gemeinde eine Entwicklung zum liberalen Judentum: Ihm folgte [[Isaak Loewi|Rabbiner Dr. Loewi]], der als erster liberale Rabbiner in Fürth gilt.  


Sein Grab hat die Schändung durch die Nationalsozialisten überstanden und befindet sich heute noch auf dem alten [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhof]] <ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 172 und 173</ref>.
Sein Grab hat die Schändung durch die Nationalsozialisten überstanden und befindet sich heute noch auf dem alten [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhof]] <ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 172 und 173</ref>.

Version vom 14. März 2021, 11:15 Uhr

Meschullam Salman Kohn, Meschullam Salman HaCohen, (geb. 1739 in Rawicz, gest. 17. Dezember 1819 in Fürth) galt als der letzte große orthodoxe Rabbiner der alten Jüdischen Gemeinde Fürth.

Leben

Er verlor seinen Vater Salman im Alter von drei Jahren, wurde von der Mutter Channa zur Thora bestimmt und vom Halbbruder Abraham Kohn aus Breslau unterstützt [1]. Nach der Schulausbildung in Kleinpolen besuchte er die Jeschiwot (pl. von Jeschiwa = Talmudhochschule) in Posen (1752), Biała (1753) und Altona (1755). Vom dortigen Oberrabbiner Jonathan Eibeschütz zum Kohen ordiniert [2].
Kohn war seit 1778 verheiratet mit Deborah (gest. 1844) und hatte mit ihr fünf Kinder (drei Söhne und zwei Töchter). Seine Frau und sein Schwiegervater ermöglichten ihm ein Leben als Gelehrter [3].

Rabbinatsstellen [4]

Er war ein sehr gefragter und geachteter Ratgeber (Weiser). Sein Rat und seine Auslegung wurden in der ganzen europäischen Jüdischen Welt geschätzt und gehört.

Die Leitung der zu seiner Zeit sehr bedeutenden Fürther Jeschiwa hatte er aus Gesundheitsgründen 1799 seinem Lieblingsschüler Wolf Hamburger übertragen. Kohn galt als streng enthaltsam und extrem konservativ. So ließ er beispielsweise seit 1804 die an Dorffesten teilnehmenden Frauen in der Synagoge auf eine Schandtafel schreiben [5]

Auf der einen Seite charakterisierte ihn ausgesprochene Freigiebigkeit, auf der anderen jedoch stand er jeglicher Veränderung, geschweige denn Reform, ablehnend gegenüber. Auch insofern war sein Tod eine Zäsur, denn nach ihm nahm die jüdische Gemeinde eine Entwicklung zum liberalen Judentum: Ihm folgte Rabbiner Dr. Loewi, der als erster liberale Rabbiner in Fürth gilt.

Sein Grab hat die Schändung durch die Nationalsozialisten überstanden und befindet sich heute noch auf dem alten jüdischen Friedhof [6].

Werke

Er war auch Verfasser mehrerer Bücher:

  • "Kleider der Priester"
  • "Vorrat des Wassers"
  • "Erbteil der Väter"

Einzelnachweise

  1. siehe Kohn, Meschullam in: BHR Biographisches Portal der Rabbiner - online
  2. siehe Hohenems Genealogie zu Meschullam Salomon Kohn - online
  3. siehe Kohn, Meschullam in: BHR Biographisches Portal der Rabbiner - online
  4. ebenda
  5. siehe Kohn, Meschullam in: BHR Biographisches Portal der Rabbiner - online
  6. Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 172 und 173

Siehe auch

Weblinks

  • Forschungsstelle für jüdisches Recht - Marcus Cohn, Universität Frankfurt am Main - im Internet
  • Darf eine Frau, deren Mann auf Reisen in die Schweiz ermordet wurde, wieder heiraten? Anfrage aus Hohenems an Rabbiner Meschullam Salman Kohn, in: "Auf den Spuren eines über 200-jährigen Mordes" online

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