Sigmund-Nathan-Straße: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Straße gehörte ursprünglich zur Langen Straße und ist 1910 nach dem Vater von [[Alfred Nathan]] benannt worden. An ihr liegt das [[Nathanstift]], das Alfred Nathan zur Erinnerung an seine geliebten Eltern stiftete. Während der NS-Zeit (1935) erfolgte die Rückbenennung in [[Lange Straße]], um auch hier den [[Fiorda|jüdischen]] Namen aus dem Straßenbild zu tilgen. Nach dem zweiten Weltkrieg (1945) erfolgte wiederum eine Rückbenennung in Sigmund-Nathan-Straße. | Die Straße gehörte ursprünglich zur Langen Straße und ist 1910 nach dem Vater von [[Alfred Nathan]] benannt worden, nämlich Sigmund Nathan (*1845 in Fürth, verst. 1888 in Wiesbaden. Die Ehefrau war Amalie Nathan, geborene Mühlhäuser (*1849 in Fürth, verst. 1906 in Wien). An ihr liegt das [[Nathanstift]], das Alfred Nathan zur Erinnerung an seine geliebten Eltern stiftete. | ||
Alfred Louis Nathan (*1870 in Fürth, verst. 1922 in Bad Reichenhall, bestattet im alten jüdischen Friedhof in Fürth) war Rechtsanwalt. Er begründete 1906 zum ehrenden Gedächtnis seiner Eltern das Nathanstift, ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim, erbaut 1909. Damit konnte der erheblichen Säuglingssterblichkeit in Fürth Einhalt geboten werden. | |||
Die Stadt Fürth verlieh Alfred Nathan im Dezember 1906 die Ehrenbürgerwürde. Die Urkunde wurde ihm im April 1907 in Meran überreicht. | |||
Während der NS-Zeit (1935) erfolgte die Rückbenennung in [[Lange Straße]], um auch hier den [[Fiorda|jüdischen]] Namen aus dem Straßenbild zu tilgen. Nach dem zweiten Weltkrieg (1945) erfolgte wiederum eine Rückbenennung in Sigmund-Nathan-Straße. | |||
Version vom 6. Dezember 2021, 11:20 Uhr
- Straße
- Sigmund-Nathan-Straße
- Stadtteil
- Oststadt
- Ehemals
- Nein
- Geokoordinate
- 49° 28' 12.72" N, 11° 0' 6.66" E
Die Sigmund-Nathan-Straße, ist eine Straße in der Fürther Oststadt, die 1910 ihren Namen erhielt.
Namensherkunft
Die Straße gehörte ursprünglich zur Langen Straße und ist 1910 nach dem Vater von Alfred Nathan benannt worden, nämlich Sigmund Nathan (*1845 in Fürth, verst. 1888 in Wiesbaden. Die Ehefrau war Amalie Nathan, geborene Mühlhäuser (*1849 in Fürth, verst. 1906 in Wien). An ihr liegt das Nathanstift, das Alfred Nathan zur Erinnerung an seine geliebten Eltern stiftete. Alfred Louis Nathan (*1870 in Fürth, verst. 1922 in Bad Reichenhall, bestattet im alten jüdischen Friedhof in Fürth) war Rechtsanwalt. Er begründete 1906 zum ehrenden Gedächtnis seiner Eltern das Nathanstift, ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim, erbaut 1909. Damit konnte der erheblichen Säuglingssterblichkeit in Fürth Einhalt geboten werden. Die Stadt Fürth verlieh Alfred Nathan im Dezember 1906 die Ehrenbürgerwürde. Die Urkunde wurde ihm im April 1907 in Meran überreicht. Während der NS-Zeit (1935) erfolgte die Rückbenennung in Lange Straße, um auch hier den jüdischen Namen aus dem Straßenbild zu tilgen. Nach dem zweiten Weltkrieg (1945) erfolgte wiederum eine Rückbenennung in Sigmund-Nathan-Straße.
Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler
- Sigmund-Nathan-Straße 10, Mietshaus von Ebert und Groß, erbaut 1909
- Sigmund-Nathan-Straße 12, Mietshaus von Ebert und Groß, erbaut 1909
- Tannenstraße 12, Mietshaus in Ecklage von Ebert und Müller, erbaut 1907
- Leopold-Ullstein-Realschule, Leopold-Ullstein-Realschule, erbaut 1907
Literatur
- Sigmund-Nathan-Straße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 339
Siehe auch
Bilder
Das historische Gebäude der Leopold-Ullstein-Realschule, März 2022
Sigmund-Nathan-Straße 1 mit dem Eingang zur Leopold-Ullstein-Realschule im Juli 2019