Mohrenstraße 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Dreigeschossiger Quaderbau von elf zu zwei Achsen, I. Hälfte 19. Jh.; regelmäßig gegliedert. Fenstergewände gefast, Sohlbänke | Dreigeschossiger Quaderbau von elf zu zwei Achsen, I. Hälfte 19. Jh.; regelmäßig gegliedert. Fenstergewände gefast, Sohlbänke gefeldert. Geschäfteinbauten Walmdach, fünffenstriges, flach übergiebeltes Zwechhaus.<ref name=""Gebessler">[[Stadt und Landkreis Fürth (Buch)|Stadt und Landkreis Fürth]] / Kurzinventar von August Gebessler, [[1963]], S. 44</ref> | ||
== Auszug aus der Wunschelchronik == | == Auszug aus der Wunschelchronik == | ||
Der älteste Nachweis ist im Salbuch 1615 Seite 61 enthalten und lautet: ''Ein neubebaute Stallung und darauff stehende Wohnung, so auß hieneben stehenden Wolf Brennerischen Köblers Gütlein gezogen worden, ohne Gemeinrecht, zwischen Devenne und Brenner’s großer Behausung und dem Gemein Hirten Hauß daselbsten gelegen mit Hermann Sudermann als Besitzer im Jahre 1773.'' | Der älteste Nachweis ist im Salbuch 1615 Seite 61 enthalten und lautet: ''Ein neubebaute Stallung und darauff stehende Wohnung, so auß hieneben stehenden Wolf Brennerischen Köblers Gütlein gezogen worden, ohne Gemeinrecht, zwischen Devenne und Brenner’s großer Behausung und dem Gemein Hirten Hauß daselbsten gelegen mit Hermann Sudermann als Besitzer im Jahre 1773.'' |
Version vom 17. Mai 2021, 09:39 Uhr
Mohrenstraße 2, das Geburtshaus von Leopold Ullstein. Links daneben Nr. 4, im Hintergrund Königstr. 76. 1969 |
- Objekt
- Wohnhaus
- Baustil
- Klassizismus
- Geokoordinate
- 49° 28' 41.56" N, 10° 59' 14.96" E
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Dreigeschossiger, breit gelagerter Sandsteinbau mit Walmdach und Zwerchhaus mit Flachgiebel, im Kern zweite Hälfte 17. Jahrhundert, spätklassizistische Fassadengestaltung und Zwerchhaus von Friedrich Schmidt und Johann Weithaas, 1856; Gedenktafel für Leopold Ullstein; Teil des Ensembles Altstadt.
Das erste Gebäude wurde auf dem Grundstück vermutlich nach dem 30jährigen Krieg um 1660 erbaut. Der Grund gehörte ursprünglich zu Königsstraße 70. Dann wurde das Grundstück davon wegverkauft und so entstand das heutige selbständige Gebilde von Mohrenstraße 2. 1850 gründeten die beiden jüdischen Familien Josef Kleefeld und Fritz Asyl hier ihr erstes Geschäft, eine Kurz- und Manufakturwarenhandlung.
Im Erdgeschoss befindet sich vielen Jahren die Geschäfts- und Verkaufsstelle des Bund Naturschutzes.
Beschreibung nach Gebessler
Dreigeschossiger Quaderbau von elf zu zwei Achsen, I. Hälfte 19. Jh.; regelmäßig gegliedert. Fenstergewände gefast, Sohlbänke gefeldert. Geschäfteinbauten Walmdach, fünffenstriges, flach übergiebeltes Zwechhaus.[1]
Auszug aus der Wunschelchronik
Der älteste Nachweis ist im Salbuch 1615 Seite 61 enthalten und lautet: Ein neubebaute Stallung und darauff stehende Wohnung, so auß hieneben stehenden Wolf Brennerischen Köblers Gütlein gezogen worden, ohne Gemeinrecht, zwischen Devenne und Brenner’s großer Behausung und dem Gemein Hirten Hauß daselbsten gelegen mit Hermann Sudermann als Besitzer im Jahre 1773.
Diese Besitzbeschreibung ergänzt das Salbuch 1723 S. 234: 1723 hat Moscha Hamburger zu rechten Zinslehen empfangen Eine Behaußung, so vordem eine Stallung geweßen und auß Elias Prenners Behaußung, so ein Köblersgüthlein geweßen, gezogen worden, hinter dem Armen- und Hirten Hauß an der Gemeindestraße gelegen.
Der Grundakt 398 handelt bereits von einem dreystöckigen Wohnhaus. Also hat man es nach diesen Unterlagen zuerst mit einer Stallung, dann einer Behausung und zuletzt mit einem drei Stockwerke umfassenden Haus zu tun. Das zuletzt 1800 im Grundakt erwähnte Haus entsprach so ziemlich dem jetzigen an Größe. Doch scheint es so schlecht gebaut gewesen zu sein, daß es 1855 abgebrochen werden mußte; die Frontmauer hatte sich durchgebogen. Der damalige Erwerber Offenbacher baute das heutige Haus neu auf.
Ehem. Eigentümer
- 1660 Wolf Brenner
- 1673 Hermann Sudermann
- ........ Wolf Gabriel Judt
- 1723 Moscha Hamburger
- 1731 Jßrael Jacob, Stiefsohn,
- 1763 David Diespecker
- 1768 Neem Rindskopf und dann do. Stiftung
- 1855 Samuel Offenbacher, Buchbinder
- 1880 Jda Offenbacher als Witwe
- 1910 Karl Wenzel
- 1926 Georg und Rosina Haber
Geburtshaus Leopold Ullstein
Am 6. September 1826 wurde in der Mohrenstraße 2 Leopold Ullstein geboren. Ullstein führte zunächst mit einen Brüdern die elterliche Papiergroßhandlung in der Mohrenstraße, ehe er auf Grund des 1812 erlassenen Preußisches Judenedikt Fürth erst in Richtung Leipzig und später nach Berlin umzog. Dort angekommen gründete er 1855 erneut eine Papiergroßhandlung und stieg in das Verlagsgeschäft ein. Seine Söhne gründeten später den nach der Familie benannten "Ullstein Verlag".
Siehe auch
Bilder
Blick nach Nord-Westen links Häuserzeile in der Wasserstraße mit Fraveliershof (großes Gebäude), 1976
- ↑ Stadt und Landkreis Fürth / Kurzinventar von August Gebessler, 1963, S. 44