Johann Carl Lochner: Unterschied zwischen den Versionen

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===Predigtverbot wegen nächtlicher Taufe===
===Predigtverbot wegen nächtlicher Taufe===
Als junger Caplan/Diakon hatte Johann Carl Lochner im April 1749 eine missliche Situation zu bestehen. Sein Bruder Friedrich Lochner<ref>der spätere Pfarrer von Nennslingen</ref> wurde von seiner Geliebten, aus der reichen Familie Holzmann unerwartet außerehelich mit einem Knaben beschenkt. Die Schwester der unverhofften Mutter heiratete er dann am [[26. August]] [[1749]]. Als die ''domprobsteiliche Amme'' nachts in die Kirche kam, um den Knaben von dem Bruder - Caplan [[Johann Carl Lochner]] - taufen zu lassen, erwuchs sich daraus eine unliebsame Angelegenheit. Die heimliche Nachttaufe und das Hinzuziehen der domprobsteilichen Amme erregte das Missfallen des hohen Rates in Nürnberg. Dem Caplan wurde bis Ende August alles öffentliche Predigen verboten und der unverhoffte Vater wurde durch das Geleitsamt nach Cadolzburg gefordert und erhielt eine Turmstrafe. Möglicherweise wollten Nürnberg und Brandenburg die Aussicht bestrafen aus diesem Knaben einen domprobsteilichen Untertan zu machen<ref>Siehe Beilage [[Fürther Tagblatt]] vom 14. Juli 1861.</ref>.
Als junger Caplan/Diakon hatte Johann Carl Lochner im April 1749 eine missliche Situation zu bestehen. Sein Zwillingsbruder Friedrich Lochner<ref>der spätere Pfarrer von Nennslingen</ref> wurde von seiner Geliebten, aus der reichen Familie Holzmann unerwartet außerehelich mit einem Knaben beschenkt. Die Schwester der unverhofften Mutter heiratete er dann am [[26. August]] [[1749]]<ref>Somit waren dann die beiden Paare gewissermaßen "doppelt verschwägert"</ref>. Als die ''domprobsteiliche Amme'' nachts in die Kirche kam, um den Knaben von dem Bruder - Caplan [[Johann Carl Lochner]] - taufen zu lassen, erwuchs sich daraus eine unliebsame Angelegenheit. Die heimliche Nachttaufe und das Hinzuziehen der domprobsteilichen Amme erregte das Missfallen des hohen Rates in Nürnberg. Dem Caplan wurde bis Ende August alles öffentliche Predigen verboten und der unverhoffte Vater wurde durch das Geleitsamt nach Cadolzburg gefordert und erhielt eine Turmstrafe. Möglicherweise wollten Nürnberg und Brandenburg die Aussicht bestrafen aus diesem Knaben einen domprobsteilichen Untertan zu machen<ref>Siehe Beilage [[Fürther Tagblatt]] vom 14. Juli 1861.</ref>.


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Version vom 2. Juli 2022, 10:13 Uhr

Johann Carl Lochner (geb. 25. März 1716, gest. 1. Juli 1780) war der Sohn des Pfarrers Karl Friedrich Lochner d. J. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Daniel Friedrich studierte er in Altdorf und wurde 1740 Vikar, 1750 erster Diakon und 1765 Pfarrer in Fürth.

Eine Kuriosität war seine Heirat am 26. August 1749 mit Margareta Barbara, einer der fünf Töchter Andreas Holzmanns, eines Fürther Kauf- und Handelsmannes. Durch diese Ehe war er gleichzeitig mit zwei seiner Brüder, seinem Onkel und seinem Vater verschwägert. Einer dieser Brüder - Matthäus Friedrich war in der gleichen Zeit (1772 - 1780) Pfarrer von Poppenreuth.

Predigtverbot wegen nächtlicher Taufe

Als junger Caplan/Diakon hatte Johann Carl Lochner im April 1749 eine missliche Situation zu bestehen. Sein Zwillingsbruder Friedrich Lochner[1] wurde von seiner Geliebten, aus der reichen Familie Holzmann unerwartet außerehelich mit einem Knaben beschenkt. Die Schwester der unverhofften Mutter heiratete er dann am 26. August 1749[2]. Als die domprobsteiliche Amme nachts in die Kirche kam, um den Knaben von dem Bruder - Caplan Johann Carl Lochner - taufen zu lassen, erwuchs sich daraus eine unliebsame Angelegenheit. Die heimliche Nachttaufe und das Hinzuziehen der domprobsteilichen Amme erregte das Missfallen des hohen Rates in Nürnberg. Dem Caplan wurde bis Ende August alles öffentliche Predigen verboten und der unverhoffte Vater wurde durch das Geleitsamt nach Cadolzburg gefordert und erhielt eine Turmstrafe. Möglicherweise wollten Nürnberg und Brandenburg die Aussicht bestrafen aus diesem Knaben einen domprobsteilichen Untertan zu machen[3].

Einzelnachweise

  1. der spätere Pfarrer von Nennslingen
  2. Somit waren dann die beiden Paare gewissermaßen "doppelt verschwägert"
  3. Siehe Beilage Fürther Tagblatt vom 14. Juli 1861.

Siehe auch

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