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Die Central-Garage | Die Central-Garage gilt als eines der ältesten Parkhäuser Deutschlands und als das älteste in Bayern (Baujahr [[1928]])! Der Pkw-Lastenaufzug wurde von der Firma OTIS geliefert und eingebaut. Eine Werbeaufschrift in Holzbuchstaben war bis zum Umbau am Aufzugshaus oben unterhalb der 3 Fenster zur Mathildenstraße hin zu sehen. Das Gebäude wurde seit [[2003]] nicht mehr als Autogarage genutzt und stand bis [[2013]] leer. Dann erfolgte der Umbau zum Wohn- und Geschäftshaus. | ||
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Das Areal auf dem heute die [[Central-Garage]] steht, wurde zeitweise spöttisch als „Fürther Schweiz“ bezeichnet. Um die Jahrhundertwende endete die [[Mathildenstraße]] an der [[Ottostraße]], eine Verbindung zur [[Schwabacher Straße]] existierte noch nicht. Lediglich ein von Bäumen umsäumter Fußweg verband die beiden Straßen über einige Treppen miteinander. Um nun die [[Mathildenstraße]] mit der Schwabacher Straße zu verbinden benötigte die Stadt die entsprechenden Grundstücke, die Verhandlungen gestalteten sich jedoch schwierig: während auf einem Teil des Geländes bereits Abbrucharbeiten kleinerer Schuppen und Gebäude efolgten und sich ein stattlicher Steinhaufen auftürmte, bewegte sich an anderer Stelle längere Zeit nichts. So entstand auf dem Areal eine Situation, welche wohl in Anlehnung an die Fränkische Schweiz, unter dem Titel „Fürther Schweiz mit Barrikaden“ auf einer satirischen Postkarte zur [[Michaelis-Kirchweih|Fürther Kirchweih]] 1901 verewigt wurde. Schließlich konnte man sich aber doch einigen und bereits 1904 entstand die markante Wohnhausgruppe [[Schwabacher Straße 34]] und 1928 dann die Central-Garage.<ref>[[Fürth in alten Ansichten (Buch)|Fürth in alten Ansichten]], Band 2, S. 26: historische Postkarte, Verlag Georg Rosenberg, Fürth, 1901</ref> | Das Areal auf dem heute die ehemalige [[Central-Garage]] steht, wurde zeitweise spöttisch als „Fürther Schweiz“ bezeichnet. Um die Jahrhundertwende endete die [[Mathildenstraße]] an der [[Ottostraße]], eine Verbindung zur [[Schwabacher Straße]] existierte noch nicht. Lediglich ein von Bäumen umsäumter Fußweg verband die beiden Straßen über einige Treppen miteinander. Um nun die [[Mathildenstraße]] mit der Schwabacher Straße zu verbinden benötigte die Stadt die entsprechenden Grundstücke, die Verhandlungen gestalteten sich jedoch schwierig: während auf einem Teil des Geländes bereits Abbrucharbeiten kleinerer Schuppen und Gebäude efolgten und sich ein stattlicher Steinhaufen auftürmte, bewegte sich an anderer Stelle längere Zeit nichts. So entstand auf dem Areal eine Situation, welche wohl in Anlehnung an die Fränkische Schweiz, unter dem Titel „Fürther Schweiz mit Barrikaden“ auf einer satirischen Postkarte zur [[Michaelis-Kirchweih|Fürther Kirchweih]] 1901 verewigt wurde. Schließlich konnte man sich aber doch einigen und bereits 1904 entstand die markante Wohnhausgruppe [[Schwabacher Straße 34]] und 1928 dann die Central-Garage.<ref>[[Fürth in alten Ansichten (Buch)|Fürth in alten Ansichten]], Band 2, S. 26: historische Postkarte, Verlag Georg Rosenberg, Fürth, 1901</ref> | ||
[[1936]] wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt und [[1951]] ließ der damalige Inhaber Gottlieb Trommeter die Garage noch einmal umbauen, | [[1936]] wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt und [[1951]] ließ der damalige Inhaber Gottlieb Trommeter die Garage noch einmal umbauen, sodass die Hochgarage schließlich 120 Wagen aufnehmen konnte.<ref>''Central-Garagen-Tankstelle wurde eröffnet''. In: [[Fürther Nachrichten]] Ende 1951</ref> | ||
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==Umnutzung== | ==Umnutzung== | ||
[[Bild:Central Garage.jpg|left|mini|Die Central-Garage, 2004]] | [[Bild:Central Garage.jpg|left|mini|Die Central-Garage, 2004]] | ||
[[Bild:Central_Garage_03.jpg|right|mini| | [[Bild:Central_Garage_03.jpg|right|mini|Das Gebäude der ehem. Central-Garage nach der Sanierung]] | ||
Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltete der [[Kulturring C]] vom [[8. Juli]] [[2011]] bis [[7. August]] [[2011]] eine Sonderausstellung mit ca. 50 Künstlern, in der zum ersten Mal das Wirken der akademischen und/oder professionell in Fürth arbeitenden bildenden Künstler über einen Zeitraum von 30 Jahren (1981-2011) abgebildet wurde. | Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltete der [[Kulturring C]] vom [[8. Juli]] [[2011]] bis [[7. August]] [[2011]] eine Sonderausstellung mit ca. 50 Künstlern, in der zum ersten Mal das Wirken der akademischen und/oder professionell in Fürth arbeitenden bildenden Künstler über einen Zeitraum von 30 Jahren (1981-2011) abgebildet wurde. | ||
Durch die Stadt erhielt der Bauträger Bauhaus am [[20. Dezember]] [[2011]] die Baugenehmigung zum Umbau des Gebäudes mit Wohnungen, die jedoch nicht unumstritten war aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes. Eine zusätzliche Sanierungsvereinbarung mit der Stadt Fürth wurde am [[15. Februar]] [[2012]] geschlossen. Im April [[2013]] begannen die Bauarbeiten zum Umbau der Central-Garage, wodurch jedoch die Eigenschaft als Industriedenkmal verloren ging. Laut dem Bauträger "Bauhaus" entstanden hier 20 Wohnungen und Lofts. Im Erdgeschoss zog das Orthopädie-Schuhtechnik-Fachgeschäft Reuter ein, Inhaber ist seit Februar 2021 der Meister des Orthopädieschuhmacher-Handwerks Marc Schöpf. <br clear="all" /> | Durch die Stadt erhielt der Bauträger Bauhaus am [[20. Dezember]] [[2011]] die Baugenehmigung zum Umbau des Gebäudes mit Wohnungen, die jedoch nicht unumstritten war aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes. Eine zusätzliche Sanierungsvereinbarung mit der Stadt Fürth wurde am [[15. Februar]] [[2012]] geschlossen. Im April [[2013]] begannen die Bauarbeiten zum Umbau der Central-Garage, wodurch jedoch die Eigenschaft als Industriedenkmal verloren ging. Laut dem Bauträger "Bauhaus" entstanden hier 20 Wohnungen und Lofts. Im Erdgeschoss zog das Orthopädie-Schuhtechnik-Fachgeschäft Reuter ein, Inhaber ist seit Februar 2021 der Meister des Orthopädieschuhmacher-Handwerks Marc Schöpf. <br clear="all" /> |
Version vom 4. April 2023, 09:55 Uhr
Die ehemalige Central-Garage fertig saniert, Mai 2016 |
- Objekt
- Central-Garage
- Baujahr
- 1928
- Baustil
- Neue Sachlichkeit
- Architekt
- Hans Scharff
- Geokoordinate
- 49° 28' 25.40" N, 10° 59' 16.13" E
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Die Central-Garage war eine Autogarage in der Fürther Innenstadt; sie befand sich in der Mathildenstraße 3. Die Central-Garage gilt als eines der ältesten Parkhäuser Deutschlands und als das älteste in Bayern (Baujahr 1928)! Der Pkw-Lastenaufzug wurde von der Firma OTIS geliefert und eingebaut. Eine Werbeaufschrift in Holzbuchstaben war bis zum Umbau am Aufzugshaus oben unterhalb der 3 Fenster zur Mathildenstraße hin zu sehen. Das Gebäude wurde seit 2003 nicht mehr als Autogarage genutzt und stand bis 2013 leer. Dann erfolgte der Umbau zum Wohn- und Geschäftshaus.
Beschreibung des ehem. Baudenkmals
Parkgarage, dreigeschossiger Putzbau mit Flachdach und Aufzugsturm mit Zeltdach, im Stil der Neuen Sachlichkeit, von Hans Scharff, 1928, eingeschossige Aufstockung von J. und M. Müller, 1935.
Mit Schreiben vom 26. Mai 2017 teilte das Landesamt für Denkmalpflege der Stadt Fürth mit, dass die ehem. Central-Garage „... nicht mehr die Voraussetzungen für ein Einzeldenkmal nach Art. 1 Abs. 2 BayDSchG [erfüllt] und ... aus der bayerischen Denkmalliste Teil A: Baudenkmäler gestrichen wird“. Das Gebäude wurde daraufhin aus der Denkmalschutzliste entfernt, somit besteht die Denkmaleigenschaft seit 2017 nicht mehr.
Begründung war, dass beim Umbau „... das Innere komplett entkernt [wurde], so dass Erscheinungsbild der Fassaden vergröbernd umgestaltet, die Geschossigkeit erhöht und das historische Flachdach durch ein Steildach ersetzt [wurden]. Die entgegen der fachlichen Beurteilung des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege und entgegen der ablehnenden Haltung des Bay. Landesdenkmalamtes vollzogenen Baumaßnahmen zerstören die historische Bausubstanz weitestgehend. Die einstige Funktion als Parkhaus ist nicht mehr ablesbar, die architekturgeschichtliche Bedeutung als Bau der neuen Sachlichkeit verloren. [...] Die 1928 eröffnete Central-Garage war eines der ersten Parkhäuser in Deutschland überhaupt. In den kubischen Formen der Neuen Sachlichkeit ausgeführt, kam dem Fürther Parkhaus eine typologie- und architekturgeschichtlich einzigartige Bedeutung innerhalb Bayerns zu; seine Zerstörung bedeutet einen unwiederbringlichen Verlust innerhalb der bayerischen Denkmallandschaft.“[1]
Geschichte
Das Areal auf dem heute die ehemalige Central-Garage steht, wurde zeitweise spöttisch als „Fürther Schweiz“ bezeichnet. Um die Jahrhundertwende endete die Mathildenstraße an der Ottostraße, eine Verbindung zur Schwabacher Straße existierte noch nicht. Lediglich ein von Bäumen umsäumter Fußweg verband die beiden Straßen über einige Treppen miteinander. Um nun die Mathildenstraße mit der Schwabacher Straße zu verbinden benötigte die Stadt die entsprechenden Grundstücke, die Verhandlungen gestalteten sich jedoch schwierig: während auf einem Teil des Geländes bereits Abbrucharbeiten kleinerer Schuppen und Gebäude efolgten und sich ein stattlicher Steinhaufen auftürmte, bewegte sich an anderer Stelle längere Zeit nichts. So entstand auf dem Areal eine Situation, welche wohl in Anlehnung an die Fränkische Schweiz, unter dem Titel „Fürther Schweiz mit Barrikaden“ auf einer satirischen Postkarte zur Fürther Kirchweih 1901 verewigt wurde. Schließlich konnte man sich aber doch einigen und bereits 1904 entstand die markante Wohnhausgruppe Schwabacher Straße 34 und 1928 dann die Central-Garage.[2]
1936 wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt und 1951 ließ der damalige Inhaber Gottlieb Trommeter die Garage noch einmal umbauen, sodass die Hochgarage schließlich 120 Wagen aufnehmen konnte.[3]
Umnutzung
Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltete der Kulturring C vom 8. Juli 2011 bis 7. August 2011 eine Sonderausstellung mit ca. 50 Künstlern, in der zum ersten Mal das Wirken der akademischen und/oder professionell in Fürth arbeitenden bildenden Künstler über einen Zeitraum von 30 Jahren (1981-2011) abgebildet wurde.
Durch die Stadt erhielt der Bauträger Bauhaus am 20. Dezember 2011 die Baugenehmigung zum Umbau des Gebäudes mit Wohnungen, die jedoch nicht unumstritten war aufgrund der historischen Bedeutung des Gebäudes. Eine zusätzliche Sanierungsvereinbarung mit der Stadt Fürth wurde am 15. Februar 2012 geschlossen. Im April 2013 begannen die Bauarbeiten zum Umbau der Central-Garage, wodurch jedoch die Eigenschaft als Industriedenkmal verloren ging. Laut dem Bauträger "Bauhaus" entstanden hier 20 Wohnungen und Lofts. Im Erdgeschoss zog das Orthopädie-Schuhtechnik-Fachgeschäft Reuter ein, Inhaber ist seit Februar 2021 der Meister des Orthopädieschuhmacher-Handwerks Marc Schöpf.
Lokalberichterstattung
- Johannes Alles: Ein Neuanfang für Bayerns ältestes Parkhaus. In: Fürther Nachrichten vom 15. November 2007 - online abrufbar
- Doc Bendit: Was tun mit der Central-Garage? In: Fürther Freiheit vom 27. Juli 2010 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Landesdenkmalamt schlägt Alarm. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juli 2011 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Lofts mit automobiler Note : Hindernisse für den Ausbau der Central-Garage aus dem Weg geräumt. In: Fürther Nachrichten vom 28. Juni 2012 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Historisches Parkhaus wird Wohnquartier. In: Fürther Nachrichten vom 3. April 2013 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Central-Garage verwandelt sich. In: Fürther Nachrichten vom 16. Januar 2014 - online abrufbar
- Claudia Ziob: Sonnenbad auf dem Parkhaus. In: Fürther Nachrichten vom 5. Januar 2015 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Central Garage von der Denkmalliste gestrichen. In: Fürther Nachrichten vom 25. Juli 2017 - online abrufbar
- Geschäftsübernahme in der Fußgängerzone. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 04 vom 3. März 2021, S. 7 – PDF-Datei
Siehe auch
Weblinks
- Camera Obscura in der Central-Garage - treffpunkt kunstgalerie
- Günter Derleth in der Central-Garage - treffpunkt kunstgalerie
- Artikel: Was tun mit der Central-Garage? - Fuerther-Freiheit.info
- Fotostrecke zur Central-Garage - Faszination Fürth
- Artikel: 30 Jahre Kulturring C - Auftakt - Fuerther-Freiheit.info
- Bauprojekt Central-Garage
- Reuter Schuhtechnik Homepage
Einzelnachweise
- ↑ Schreiben des Bay. Landesamt für Denkmalpflege vom 26. Mai 2017
- ↑ Fürth in alten Ansichten, Band 2, S. 26: historische Postkarte, Verlag Georg Rosenberg, Fürth, 1901
- ↑ Central-Garagen-Tankstelle wurde eröffnet. In: Fürther Nachrichten Ende 1951
Bilder
Die ehemalige Central-Garage fertig saniert, Mai 2016
Schriftzug der Central-Garage nach der Sanierung
Alter Schriftzug an der Central-Garage, 2013
Umbauphase der Central-Garage, 2013
Lastenaufzug in der Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Außenansicht Central-Garage in der Mathildenstraße, im Hintergrund das Stadtmuseum Fürth, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Außenansicht der Central-Garage in der Mathildenstraße vor dem Umbau 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Central-Garage in der Mathildenstraße, 2010
Blick in die Mathildenstraße mit Dreimännlasbrunnen dahinter Notausstieg der U-Bahnlinie U1 mit Zweitnutzung als Kiosk, Mathildenstraße 1, Central-Garage und Stadtmuseumim Mai 2007
Gebäude Ottostraße 1, im Hintergrund die Central-Garage, 1955
Autogaragen-Werbung im Fürther Adressbuch von 1931, u. a. mit der Central-Garage
Otis-Werbung aus dem Fürther Adressbuch von 1931 (Lieferant vom Kfz.-Aufzug in der Central-Garage)