Waagstraße 3: Unterschied zwischen den Versionen
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Hier | Hier befanden sich bereits ein Büttner, ein Gemüsehändler, ein Blumengeschäft sowie ein Antiquitätenhändler. Weiterhin befand sich in dem Gebäude vor dem Haus bis 2013 das sog. [[Das Texthaus|Texthaus]]. Anschließend war vier Jahre lang der Upcycling-Laden „Upsala” Nutzer, jetzt ist der [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtverein]] Mieter, der die Räumlichkeiten an die Stadt Fürth weitervermietet hat. | ||
Alle drei Gebäude sind Teil des Ensembles [[Altstadt]]. | Alle drei Gebäude sind Teil des Ensembles [[Altstadt]]. |
Version vom 23. Juni 2023, 10:33 Uhr
- Objekt
- Mehrteilige Baugruppe
- Baustil
- Spätklassizistisch
- Architekt
- Georg Cappeller
- Geokoordinate
- 49° 28' 43.91" N, 10° 59' 17.23" E
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Die Adresse Waagstraße 3 fasst drei Gebäude zusammen, darunter: Das kleinste Haus in Fürth.
Beschreibung des Baudenkmals
Wohnhaus, zweigeschossiger, traufseitiger und verputzter Fachwerkbau mit Satteldach und Giebelzwerchhaus, 18. Jahrhundert; südlich anschließend „das kleinste Haus von Fürth“, Wohnhaus, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Mansarddach und Walmdachzwerchhaus, Mitte 18. Jahrhundert; davor freistehend Ladenbau, erdgeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, flachen Zwerchgiebeln und Rundbogenfries, spätklassizistisch, von Georg Cappeller, 1843; Teil des Ensembles Altstadt.
Entstehung und Nutzung
Die Waagstraße 3 ist eine mehrteilige Baugruppe. Zunächst besteht es aus einem zurückversetzten Wohnhaus, zweigeschossig, mit traufseitig und verputztem Fachwerkbau mit Satteldach und Giebelzwerchhaus. Erbaut wurde das Haus im 18. Jahrhundert. Mit dem Anwesen ist eine Bäckerei- und Bierschankgerechtigkeit verbunden. Das Gebäude ist Bestandteil des ehem. großen Prauneckischen Lehens gewesen, dessen Stammhaus die Waagstraße 1 war, womit zu vermuten ist, dass das Gebäude Waagstraße 3 deutlich älter ist, als aktuell vermutet. Aus den Akten des Stadtarchives geht hervor, dass 1750 die Bäckermeisterwitwe Katharina Kleinlein das Haus verkaufte. Der torbogenförmige Eingang lässt vermuten, dass das Haus als ehemalige Schmiede zum benachbarten Roßwirtshof Königstraße 67 gehört haben könnte. Dies ist aber nur eine Vermutung und lässt sich nach aktueller Aktenlage nicht belegen.
Dem schließt sich südlich „das kleinste Haus von Fürth“ an, ein Wohnhaus mit traufseitiger Sandsteinbau mit Mansarddach und Walmdachzwerchhaus aus der Mitte des 18. Jahrhundert. Das Kleinste Haus besitzt nur zwei Räume, einem wohl immer schon gewerblich genutzten Raum im Erdgeschoss und einem Wohnschlafraum im 1. Obergeschoss. Den "Kramladen" ließ 1843 der Webermeister Johann Weber anstelle einer Schupfe errichten, den Plan überarbeitete der städtische Baurat Georg Cappeller im romantisierenden Sinn.
Vor beiden Gebäuden befindet sich freistehend ein Ladenbau, erdgeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, flachen Zwerchgiebeln und Rundbogenfries im spätklassizistischem Still erbaut von Georg Cappeller 1843.
Hier befanden sich bereits ein Büttner, ein Gemüsehändler, ein Blumengeschäft sowie ein Antiquitätenhändler. Weiterhin befand sich in dem Gebäude vor dem Haus bis 2013 das sog. Texthaus. Anschließend war vier Jahre lang der Upcycling-Laden „Upsala” Nutzer, jetzt ist der Altstadtverein Mieter, der die Räumlichkeiten an die Stadt Fürth weitervermietet hat.
Alle drei Gebäude sind Teil des Ensembles Altstadt.
Das kleinste Haus in Fürth
Das kleinste Haus in Fürth war bis in die 1970er-Jahre bewohnt. Danach befanden sich hier "Gitta's Antik Boutique" von Gitta Fischer und später bis 2014 das Cafe Lebenslust. Anschließend hatte Rita Faupel-Linneweh von 2014 bis 2022 dort ihr Schmuckgeschäft "Geschmeidiges". Im August 2022 eröffnete unter der Adresse die enoteca pugliese ihr gleichnamiges Wein-&-Feinkost-Ladengeschäft.
Seit 2022 steht das zum Miniappartement umgebaute alte Waschhaus im Hof der Königswarterstraße 50 in Konkurrenz zum Titel des kleinsten Hauses.[1]
Geschichte der Eigentümer
- 1750: Bäckermeisterwitwe Katharina Kleinlein
- 1750: Johann Konrad Braun, Johann Friedrich Scheidig
- 1764: Daniel Geck, Witwe Kleemann, wiederverheiratet Wallner, Webermeister Johann Weber
- 1867: Witwe von Webermeister Weber
- 1872: Conrad Weber
- 1880: Johann Georg Hormes
- 1910: Christian Holzmann
- n.N.
Frühere Adressen
- ab 1792 Hausnummer 243
- ab 1827 Hausnummer II 240
- ab 1860 Waaggasse 3
- ab 1890 Waagstraße 3
Lokalberichterstattung
- Claudia Ziob: Ein besonderes Häuschen sucht Nutzer. In: Fürther Nachrichten vom 21. Februar 2019 (Druckausgabe) bzw. Waagstraße 3: Besonderes Häuschen sucht Nutzer. In: nordbayern.de vom 22. Februar 2019 - online abrufbar
- Armin Leberzammer: Eine Idee für „Mariechen” gesucht. In: Fürther Nachrichten vom 25. Februar 2019 (Druckausgabe)
- Claudia Ziob: Platz für junge Ideen. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juli 2019 (Druckausgabe) bzw. Waagplatz: Jugend bekommt eine "Agentur für Demokratie". In: nordbayern.de vom 14. Juli 2019 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Podium für frische Impulse. In: Fürther Nachrichten vom 18. Oktober 2019 (Druckausgabe)
- Birgit Heidingsfelder: Mit fünf Kindern im kleinsten Haus? In: Fürther Nachrichten vom 26. September 2022, S. 27 (Druckausgabe)
Siehe auch
Einzelnachweise
»Zeitverschiebung«
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
- Foto alt: historische Aufnahme um 1907 (L. Kriegbaum, Nürnberg)
- Foto neu: Aufnahme von 2017 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)
Bilder
Das Texthaus in der Waagstraße 3, 90762 Fürth
Werbung des ehemaligen Spielzeugladen "Spiel + Kunst" in der Waagstraße 3 1995