Friedemann Streit: Unterschied zwischen den Versionen

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|Vorname=Friedemann
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|Geschlecht=männlich
|Abweichende Namensform=Friedl
|Geburtsdatum=1934/03/01
|Geburtsort=Jägerndorf / Sudetenland
|Todesdatum=2018/12/31
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|Beruf=Künstler; Lithograf
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Friedemann "Friedl" Streit (geb. 1. März 1934 in Jägerndorf / Sudetenland; gest. 31. Dezember 2018 in Fürth) war ein Künstler in Vach.
 
Seine Kindheit verbrachte Friedemann mit seiner Familie im heutigen tschechischen Teil Schlesiens in der Stadt Krnov (ehem. Jägerndorf). Seine Eltern war der Schlosser Johann Streit (geb. 14. Mai 1908 in Wien; gest. 29. April 1983 in München) und Emilie Streit geb. Neiber (geb. 1. Januar 1903 in Komeise; gest. 26. April 1977 in Erlangen). Aus der Ehe stammten zwei Kinder. Sein Bruder Dr. Reinhard Streit (geb. 13. August 1935; gest. 30. September 2005) war Geologe und zuletzt als Oberregierungsrat beim Bay. Geologischen Landesamt in der Abteilung "Geowissenschaftliche Karten und Luftbildanalyse" tätig.
 
Die Familie erlebte die letzten Kriegstage des 2. Weltkrieges in Röwersdorf (heute Třemešná), einer Ortschaft nur knapp hinter der damaligen Front. Der Einmarsch der russischen Truppen am 7. Mai 1945 war geprägt von der Enteignung des Familienbesitzes und der Vertreibung am 23. August 1946 aus der alten Heimat. Nach einer einwöchigen Internierung wurde die Familie am 1. September 1946 mit dem Zug nach Furth im Wald transportiert. Von dort ging es weiter nach Bamberg bis sie schließlich durch eine Zwangsdeportation in den mittelfränkischen Raum ankamen. Am 9. September 1946 kam die Familie in Fürth an und wurde zunächst im Ronwaldbunker untergebracht. Im März 1947 erhielt die Familie im ehem. Dynamitlager bzw. Reichsarbeiterdienstlager an de Kronacher Straße die nächste Notunterkunft, ehe sie im Frühjahr 1954 erstmals eine angemessene Wohnung in der Schulze-Delitzsch-Straße zugewiesen bekamen.
 
Friedemann fertigte überwiegend Linol- und Holzschnitte an, mit Motiven aus der Natur und Umwelt. Meist erzählte er mit seinen Bildern Geschichten aus seinem Leben, aber auch mit den Ereignissen aus den Anfängen seiner Kindheit und Jugend als Heimatvertriebener. Gemeinsam mit dem Vacher Künstler Fritz Lang zeigte er seine Werke im Buchfinkenweg 9.
 
== Siehe auch ==
* Fritz Lang
 
== Lokalberichterstattung ==
* Volker Dietmar: Szenen eines Jahres. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 2008 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.854478 online abrufbar]
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
== Bilder ==
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[[Kategorie:Kunst]]
[[Kategorie:Künstler]]

Version vom 8. August 2023, 10:29 Uhr

Friedemann "Friedl" Streit (geb. 1. März 1934 in Jägerndorf / Sudetenland; gest. 31. Dezember 2018 in Fürth) war ein Künstler in Vach.

Seine Kindheit verbrachte Friedemann mit seiner Familie im heutigen tschechischen Teil Schlesiens in der Stadt Krnov (ehem. Jägerndorf). Seine Eltern war der Schlosser Johann Streit (geb. 14. Mai 1908 in Wien; gest. 29. April 1983 in München) und Emilie Streit geb. Neiber (geb. 1. Januar 1903 in Komeise; gest. 26. April 1977 in Erlangen). Aus der Ehe stammten zwei Kinder. Sein Bruder Dr. Reinhard Streit (geb. 13. August 1935; gest. 30. September 2005) war Geologe und zuletzt als Oberregierungsrat beim Bay. Geologischen Landesamt in der Abteilung "Geowissenschaftliche Karten und Luftbildanalyse" tätig.

Die Familie erlebte die letzten Kriegstage des 2. Weltkrieges in Röwersdorf (heute Třemešná), einer Ortschaft nur knapp hinter der damaligen Front. Der Einmarsch der russischen Truppen am 7. Mai 1945 war geprägt von der Enteignung des Familienbesitzes und der Vertreibung am 23. August 1946 aus der alten Heimat. Nach einer einwöchigen Internierung wurde die Familie am 1. September 1946 mit dem Zug nach Furth im Wald transportiert. Von dort ging es weiter nach Bamberg bis sie schließlich durch eine Zwangsdeportation in den mittelfränkischen Raum ankamen. Am 9. September 1946 kam die Familie in Fürth an und wurde zunächst im Ronwaldbunker untergebracht. Im März 1947 erhielt die Familie im ehem. Dynamitlager bzw. Reichsarbeiterdienstlager an de Kronacher Straße die nächste Notunterkunft, ehe sie im Frühjahr 1954 erstmals eine angemessene Wohnung in der Schulze-Delitzsch-Straße zugewiesen bekamen.

Friedemann fertigte überwiegend Linol- und Holzschnitte an, mit Motiven aus der Natur und Umwelt. Meist erzählte er mit seinen Bildern Geschichten aus seinem Leben, aber auch mit den Ereignissen aus den Anfängen seiner Kindheit und Jugend als Heimatvertriebener. Gemeinsam mit dem Vacher Künstler Fritz Lang zeigte er seine Werke im Buchfinkenweg 9.

Siehe auch

  • Fritz Lang

Lokalberichterstattung

  • Volker Dietmar: Szenen eines Jahres. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 2008 - online abrufbar

Einzelnachweise


Bilder