Holocaust-Denkmal: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. September 2023, 12:10 Uhr
Das Holocaust-Denkmal nennt die Fürther jüdischen Opfer des Holocaust.
Lage
Das Denkmal befindet sich in der Aussegnungshalle des Neuen Jüdischen Friedhofs Fürth, in einem Gebäude von 1902.
Geschichte
Seit 1997 dokumentiert das Holocaust-Denkmal die Fürther Opfer des Holocaust. 887 Männer und Frauen jüdischen Glaubens sind hier auf den großen Steintafeln als Opfer des Nationalsozialismus mit biographischen Daten genannt. Elieser Höchster hatte sich seit Mai 1995 um die Realisierung des Denkmals bemüht und die Daten der ehemaligen Fürther zusammengetragen. Zur Einweihung des Denkmals kam Ignatz Bubis, damaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Enthüllung des Denkmals fand im Juli 1997 statt, mit dabei der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Wenning und der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth Chaim Rubinstein. Wenning betonte in seiner Rede: "Die Versuchung vergessen zu wollen, [sei] groß. Doch wer sich nicht an seine Vergangenheit erinnere, verspiele seine Zukunft. Wir wollen nicht nur unser Entsetzen konservieren. Wir wollen Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind."[1]
Gisela Naomi Blume, die spätere Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth, hatte jedes einzelne Schicksal in einem sogenannten „Memorbuch“ festgehalten, das aber schon lange vergriffen ist. Auf der Internetseite der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth sind nun alle Opfer zu finden, auch später noch identifizierte Opfer der Shoah, die der Gedenktafel nach 1997 meist nachgetragen wurden.
Literatur
- Helmut Richter: Fürther Juden - umgekommen während der Zeit des Nationalsozialismus. In: Fürther Heimatblätter, 1988/4, S.113 - 126
- Komitee zum Gedenken der Fürther Shoah-Opfer (Bearbeitung Gisela Naomi Blume): Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden. Fürth, 1997
- Blume, Naomi Gisela: Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden 1933–1945. 2., wesentlich erweiterte Ausgabe des Gedenkbuches von 1997, veröffentlicht als Internet-Edition unter http://www.ikg-fuerth.de/memorfuerth.html, Fürth 2007 - Der Opfer-Teil dieser Edition wird derzeit überarbeitet und kann vorübergehend nicht aufgerufen werden. - im Internet
- BMPA: Aussegnungshalle gerettet. In: Stadt Fürth vom 22. August 2007 - Newsarchiv der Stadt Fürth
- BMPA: Denkmal ergänzt. In: Stadt Fürth vom 3. Juni 2009 - Newsarchiv der Stadt Fürth
Lokalberichterstattung
- Wolfgang Händel: Gegen das Vergessen. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)
- dpa: Fürther Holocaust-Denkmal: Namensliste der Opfer ist noch länger. In: Nürnberger Zeitung, Nr. 125 vom 3. Juni 2009, S. 13 (Druckausgabe)
- Britta Gürke, dpa: Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten - 1940 musste die Jüdin in Fürths Klinikum sterben. In: Nürnberger Zeitung Nr. 141 vom 23. Juni 2009, S. 5 (Druckausgabe) bzw. Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten. In: nordbayern.de vom 23. Juni 2009 - online abrufbar
- Reinhard Kalb: Seine Schützlinge waren seine Kinder - Vortrag über Isaak Hallemann. In: Nürnberger Zeitung Nr. 20 vom 26. Januar 2010, Nürnberg plus, S. + 2 (Druckausgabe) bzw. Seine Schützlinge waren seine Kinder. In: nordbayern.de vom 26. Januar 2010 - online abrufbar
Siehe auch
- Mahnmal zum Gedenken an die Fürther Sinti
- Fürther Opfer der Shoah
- Jüdischer Friedhof
- Orte der Verfolgung und des Gedenkens
- Zug der Erinnerung
- Opfer des Nationalsozialismus
- Synagogendenkmal
Weblinks
- Israelitische Kultusgemeinde Fürth - Website
- Ekkehard Hübschmann: Arbeitsgemeinschaft fränkisch-jüdische Geschichte - Website
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Händel: Gegen das Vergessen. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)