Fürther Leistenfabrik: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 26. Januar 2024, 23:41 Uhr

Die Fürther Leistenfabrik wurde von Hans Seidel und Konrad Seitz 1925 als Handwerksbetrieb gegründet. Zunächst wurden Bilder- und Spiegelrahmen hergestellt, bis 1936 auch die Produktion von Holzrollläden im Sortiment mit aufgenommen wurden. Die Leistenfabrik war bis 2020 in vierter Generation in Familienbesitz.

Geschichte

Zunächst spezialisierte sich der Betrieb auf individuelle und nach Maß gearbeitete Einrahmungen aus Holz für die in Fürth ortsansässige Spiegelindustrie. Konrad Seitz als Handwerker brachte den Grundstock in das Unternehmen ein, während Hans Seidel das kaufmännische Wissen beisteuerte. Anlass der Gründung des Handwerkbetriebes 1925 war eine zuvor ausgesprochene Kündigung gegenüber Konrad Seitz in seinem damaligen Arbeitsbetrieb. Auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage sah sich der Arbeitgeber gezwungen, viele Mitarbeiter zu entlassen, so auch Konrad Seitz. Statt sich um einen neuen Arbeitsplatz zu bemühen, schlossen sich Seidel und Seitz zusammen zur heutigen "Fürther Leistenfabrik".

Nach dem Zweiten Weltkrieg fing der Sohn Herbert Seidel im Betrieb an mitzuarbeiten. Ursprünglich hatte Herbert Seidel den Beruf des Flugzeugbauers gelernt, allerdings fand er nach Kriegsende keine Anstellung mehr, sodass die Zusammenarbeit im väterlichen Betrieb naheliegend war. Als Autodidakt ging er ans Werk und schien einiges Talent zu besitzen. Ende der 1940er Jahre wurde die Produktion von Leisten intensiviert. Es wurden verschiedene Holzarten für Bilder-, Sockel- und Stempelleisten verwendet. Der Verbrauch an Holz betrug zu dieser Zeit ca. 3.000 m3 Holz pro Jahr.

In den 1950er und 1960er Jahren änderte sich der Trend und die Verbraucher fragten mehr nach Plastikrahmen - der klassische Holzrahmen wurde vom Markt nach eigenen Angaben fast verdrängt. Auch diesem Trend konnte die Firma standhalten, durch die zusätzliche Aufnahme von Plastikleisten im Portfolio der Firma. Erst Ende der 1980er Jahre gab es wieder eine Trendwende, und die Verbraucher setzten wieder auf das Naturprodukt Holz. In dieser Zeit spezialisierte sich das Unternehmen auf den Bau von Holzrollläden für Fenster.

1967 übergaben die Firmengründer die Geschäftsführung an den Sohn Herbert Seidel ab. Bereits die dritte Generation der Firmengründer stand schon in den Startlöchern. Der Sohn Hans-Peter Seidel brachte sein Wissen als Holzgroßhändler in die Firma ein, während der Enkel Frank Seelhorst die Prüfung als Rollladenbaumeister ablegte.

2004 wurde der Betrieb an die vierte Generation weitergegeben. Christa Seelhorst (geb. Seidel) und Hans-Peter Seidel übergaben die Geschäftsführung im Sinne der Firmengründer weiter an Sabine und Frank Seelhorst. Beide arbeiteten schon in jungen Jahren in der Firma. Sabine Seelhorst absolvierte eine Ausbildung zur Wirtschaftsinformatikerin, während Frank Seelhorst als Jalousiebaumeister die Geschäfte weiterführt. Nach eigenen Angaben ist die Fürther Leistenfabrik "...als reiner Produktionsbetrieb ... die einzige Firma in Deutschland, die sich auf die Herstellung einzigartigen Produkte spezialisiert hat und in der Lage ist auf jeden Wunsch einzugehen."

Ab dem 31. März 2010 waren Sabine Seelhorst und Jörg Wenzl als Geschäftsführer vermerkt. Am 20. Februar 2014 schied Fank Seelhorst als Gesellschafter aus und die Firma wurde umbenannt in Fürther Leistenfabrik Inh. Sabine Seelhorst e. K. mit Sitz in der Alten Reutstraße 102. Am 8. Januar 2020 wurde diese Gesellschaft aufgelöst, Jörg Wenzl schied aus und Sabine Seelhorst fungierte nun als Liquidatorin. Am 21. Mai des selben Jahres wurde die Gesellschaft unter neuer Leitung fortgesetzt. Neuer Geschäftsführer war Albert Müller. Sitz der GmbH ist nun in Dornhan im Schwarzwaldvorland.[1] Als Rechtsform der eingetragenen Kauffrau hat die Fürther Leistenfabrik noch eine Niederlassung in der Alten Reutstraße 102.

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

Bilder