Kirche St. Martin: Unterschied zwischen den Versionen
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Bereits während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] plante der Stadtpfarrer [[Paul Fronmüller]] den Bau einer Kirche für die rasch wachsende Bevölkerung im Westen. Er gründete den ''Evangelischen Kirchenbauverein Fürth-West'' mit der Absicht, eine monumentale Kirche zu errichten. Die wirtschaftliche Not während des Krieges und danach erlaubte dies jedoch nicht. So startete die Gemeinde zunächst mit einem Betsaal in der [[Jakob-Henle-Straße 44]], dem späteren Kindergarten.<ref name="Dekanat Fürth"> | Bereits während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] plante der Stadtpfarrer [[Paul Fronmüller]] den Bau einer Kirche für die rasch wachsende Bevölkerung im Westen. Er gründete den ''Evangelischen Kirchenbauverein Fürth-West'' mit der Absicht, eine monumentale Kirche zu errichten. Die wirtschaftliche Not während des Krieges und danach erlaubte dies jedoch nicht. So startete die Gemeinde zunächst mit einem Betsaal in der [[Jakob-Henle-Straße 44]], dem späteren Kindergarten.<ref name="Dekanat Fürth">„[[Dekanat Fürth in Bayern (Buch)|Dekanat Fürth in Bayern]]“, 1979, S. 45</ref> bis dann der Kirchenverein vom [[Flughafen]] in [[Atzenhof]] eine Baracke kaufte und daraus eine Notkirche mit einem kleinen Turm errichten ließ. Sie wurde am [[27. Oktober]] [[1927]] geweiht.<ref name="Dekanat Fürth"/> [[1931]] wurde St. Martin eine selbständige Pfarrei und erhielt 1932 ein Vikariat.<ref name="Dekanat Fürth"/> | ||
Die Holzkirche/Notkirche wurde am [[21. Januar]] [[1945]]<ref name="Dekanat Fürth"/> bei einem [[Luftangriff]] zerstört. Fünf Jahre mussten Gottesdienste und auch Taufen nun in der Kegelbahn der Gaststätte [[Wilhelmshöhe (Gaststätte)|Wilhelmshöhe]] stattfinden.<ref name="Dekanat Fürth"/> [[1949]] beauftragte die Kirchengemeinde den Architekten [[Fritz Fronmüller]], Sohn des inzwischen verstorbenen Stadtpfarrers, mit minimalen Mitteln eine einfache Kirche zu bauen.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=20}}</ref> | Die Holzkirche/Notkirche wurde am [[21. Januar]] [[1945]]<ref name="Dekanat Fürth"/> bei einem [[Luftangriff]] zerstört. Fünf Jahre mussten Gottesdienste und auch Taufen nun in der Kegelbahn der Gaststätte [[Wilhelmshöhe (Gaststätte)|Wilhelmshöhe]] stattfinden.<ref name="Dekanat Fürth"/> [[1949]] beauftragte die Kirchengemeinde den Architekten [[Fritz Fronmüller]], Sohn des inzwischen verstorbenen Stadtpfarrers, mit minimalen Mitteln eine einfache Kirche zu bauen.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=20}}</ref> |
Version vom 19. Februar 2024, 17:35 Uhr
- Namensgeber
- St. Martin von Tours
- Konfession
- evangelisch-lutherisch
- Weihedatum
- 22. Oktober 1950
- Besonderheit
- Achteckiger Turm mit Spitzhelm
- Gebäude
- Kirche St. Martin
- Straße / Hausnr.
- Hochstraße 14
- Objekt
- evangelisch-lutherische Kirche mit achteckigem Turm
- Baujahr
- 1950
- Architekt
- Fritz Fronmüller
- Geokoordinate
- 49° 28' 52.68" N, 10° 58' 21.43" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Nein
Die Kirche St. Martin ist eine evangelische Kirche im Stadtteil Schwand. Sie befindet sich auf der sog. "Wilhelmshöhe".
Geschichte
Bereits während des Ersten Weltkriegs plante der Stadtpfarrer Paul Fronmüller den Bau einer Kirche für die rasch wachsende Bevölkerung im Westen. Er gründete den Evangelischen Kirchenbauverein Fürth-West mit der Absicht, eine monumentale Kirche zu errichten. Die wirtschaftliche Not während des Krieges und danach erlaubte dies jedoch nicht. So startete die Gemeinde zunächst mit einem Betsaal in der Jakob-Henle-Straße 44, dem späteren Kindergarten.[1] bis dann der Kirchenverein vom Flughafen in Atzenhof eine Baracke kaufte und daraus eine Notkirche mit einem kleinen Turm errichten ließ. Sie wurde am 27. Oktober 1927 geweiht.[1] 1931 wurde St. Martin eine selbständige Pfarrei und erhielt 1932 ein Vikariat.[1]
Die Holzkirche/Notkirche wurde am 21. Januar 1945[1] bei einem Luftangriff zerstört. Fünf Jahre mussten Gottesdienste und auch Taufen nun in der Kegelbahn der Gaststätte Wilhelmshöhe stattfinden.[1] 1949 beauftragte die Kirchengemeinde den Architekten Fritz Fronmüller, Sohn des inzwischen verstorbenen Stadtpfarrers, mit minimalen Mitteln eine einfache Kirche zu bauen.[2] Die Grundsteinlegung fand am 16. Oktober 1949 statt und die feierliche Einweihung der Kirche am 22. Oktober 1950.
Wie ihr provisorischer Vorgänger erhielt sie ihren Namen zu Ehren von St. Martin von Tours ("Pelzermärtel") und in Erinnerung an die legendäre Kapelle St. Martin im Talgrund. Erster Pfarrer der Martinsgemeinde wurde 1950 Karl Wagner und bereits 1954 wurde eine zweite Pfarrstelle eingerichtet, die Georg Zeuleis aus Cadolzburg übernahm.[1] 1956 entstand gegenüber der Kirche das Pfarrhaus.
Nach etwa 70 Jahre waren die meist einfachen Materialien der Kirche ermüdet, das Dach nicht mehr sicher. Im Sommer 2019 wurde die Fassade der Kirche vollständig neu saniert, ein neues Dach auf das alte gesetzt. Viele Spender und Zuschüsse ermöglichten die Kosten von 700.000 Euro zu tragen.
Beschreibung
Die Martinskirche entspricht noch der Architektur der Zwanziger und Dreißiger Jahre. Östlich des rechteckigen Baus ist ein kleiner achteckiger Turm mit Spitzhelm vorgesetzt. Über dem rundbogigen Portal befindet sich ein Tympanon mit der Bergpredigt, geschaffen vom Fürther Bildhauer Joseph Wittmann.
Das große Holzkreuz, das raumbeherrschend über dem Altarraum hängt, ist ein Werk des Nürnberger Bildhauers Heinz Heiber aus dem Jahr 1954. Ebenfalls aus Holz wurde die Altarmensa mit den vier Evangelisten vom Fürther Bildhauer Karl Muggenhöfer gearbeitet.[3]
Die Größe der Kirche ist für 750 Kirchenbesucher bei der Planung konzipiert worden. Die Orgel wurde von der renommierten Orgelbaufirma Steinmayer Oettingen hergestellt und eingebaut worden.
Lokalberichterstattung
- Thomas Scherer: Doppeltes Kirchenjubiläum in: nordbayern.de vom 25. Oktober 2010 online zu 60 Jahre Kirche St. Martin
- Claudia Ziob: St. Martin braucht ein neues Dach - Seit Monaten fürchtet die Gemeinde eine Sperrung - 700 000 Euro sind nötig. In: Fürther Nachrichten vom 4. September 2018 (Druckausgabe, S. 26) bzw. Fürths Martinskirche braucht ein neues Dach. In: nordbayern.de vom 5. September 2018 - online
- fn: Martinskirche in neuem Glanz. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juli 2019 (Druckausgabe, S. 34)
- Sabine Rempe: Beflügelt für den großen Moment. In: Fürther Nachrichten vom 24. Dezember 2019, S. 31 (Druckausgabe)
- Armin Leberzammer: Ein Fanal für Moria. In: Fürther Nachrichten vom 28. November 2020 (Druckausgabe) bzw. St. Martin setzt ein Fanal für Moria. In: nordbayern.de vom 29. November 2020 - online
Literatur
- Kuno Hauck: Kirchenführer Sankt Martin Fürth, Eigenverlag, Fürth, 2017
- Hübner, Hans-Peter und Mader, Georg: St. Martin in Fürth - Porträt einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Fürth, ca. 1986
- Fritz Weise: Fürth St. Martin, in: Dekanat Fürth in Bayern, hrsg. durch Christoph Jahn, Erlangen, 1979, S. 45 - 47
Siehe auch
- Kindergarten Kindervilla St. Martin
- Fritz Fronmüller
- Paul Fronmüller
- Kapelle St. Martin
- Wilhelmshöhe (Gaststätte)
- Bergbräu
- Wolfsschlucht
Weblinks
- Kirchengemeinde St. Martin Fürth - online
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 „Dekanat Fürth in Bayern“, 1979, S. 45
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 20.
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 22.
Bilder
Artikel zur Einweihung St. Martin, Fränkischer Kurier, 24. Oktober 1927
Neubau der Würzburger Straßenbrücke Blick zur Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße links Christkönig-Kirche dahinter die alte Pfründ, heute das Grete-Schickedanz-Heim. Rechts Häuserzeile Würzburger Straße 95+93+91. Aufnahme vom Januar 1975.
Würzburger Straße Blick zur Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße links Teil der Christkönig-Kirche dahinter die alte Pfründ, heute das Grete-Schickedanz-Heim. Aufnahme am 1. Sonntagsfahrverbot wegen der Ölkrise 25.11.1973. Im Hintergrund Turm der Kirche Sankt Martin.
Einweihung Kirche St. Martin, 22. Oktober 1950; Bildmitte Landesbischof Hans Meiser, links OKR Julius Schieder, rechts Dekan Rudolf Fürst; Kolorierte Aufnahme von Ferdinand Vitzethum
Stammbaum der evangelischen Fürther Gesamtkirchengemeinde vor 1945, Zeichnung signiert mit FR.FR. (Fritz Fronmüller)