Friedrich Hertel: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Dezember 2024, 19:47 Uhr

Friedrich Heinrich Hertel (geb. 6. September 1833 in Fürth[1]; gest. 27. März 1882 ebenda[2]) war ein Fürther Maurer.

Leben

Er wurde als zweites uneheliches Kind der Kunigunda Barbara Schmidt (1810–1846), Tochter des Maurermeisters Johann Schmidt im Haus Nr. 196, I. Bez. (ab 1890 Wasserstraße 7) geboren. Taufpate war der ältere Bruder der Mutter, der Maurergeselle und baldige Meister Friedrich Schmidt, sowie als Stellvertreterin die Schneidermeisterstochter Elisabetha Barbara Hertel. Als Vater bekannte sich der Fürther Schreinermeister Heinrich Hertel (1809–1852). Die Eltern konnten am 8. September 1834 heiraten, somit wurde ihr Sohn legitimiert.[1]

Friedrich Hertel besuchte von 1839 bis 1847 die Werktagsschule. Im November 1847 begann er die Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Onkel und Paten Friedrich Schmidt, zugleich absolvierte er die Sonntagsschule, aus der 1851 entlassen wurde. Von der Lehre frei und zum Gesellen gesprochen wurde Hertel im März 1851. Nur kurze Zeit als Geselle tätig, musste er zum 14. Dezember 1851 zum Militär einrücken. Er diente als „Gemeiner“ volle sechs Jahre im k. b. 8. Infanterie-Regiment „von Seckendorf“ am Standort Passau; Ende 1857 wurde er aus dem aktiven Dienst entlassen. Seit Mitte Juli 1858 arbeitete er beim Maurermeister Philipp Krieger zu dessen vollen Zufriedenheit.

Am 28. Mai 1863 ging Hertel mit seiner Verlobten Helena Simon zum Rathaus und stellte unter Übergabe der erforderlichen Zeugnisse ein Gesuch um Ansässigmachung und Verehelichung. Mit seiner Braut hatte er bereits zwei Kinder, die inzwischen beide verstorben waren. Das Zeugnis seines Arbeitgebers Krieger wies ihm einen Tageslohn von 1 Gulden (f.) und 45 Kreuzer (x.) aus. Seine Verlobte war seit 1 ½ Jahren in der Spiegelglasfabrik von Wolf Ehrmann beschäftigt, wo sie einen Wochenverdienst von 5 bis 6 f. erhielt. Als Vermögen gab er seine Ersparnisse von 125 f. an, die zur Aufbewahrung sein Meister in Händen hatte. Seine Verlobte konnte eine vollständige Hauseinrichtung in die Ehe bringen und zudem Ersparnisse von 75 f., teilweise bei der Sparkasse angelegt, vorweisen. Sie erklärte vor Amt, den Maurergesellen Hertel zu heiraten und ihren Besitz in die Ehe zu bringen. Nachdem der Armenpflegschaftsrat nichts einzuwenden hatte und die Gemeindebevollmächtigten unter der Berücksichtigung, dass der Gesuchsteller einheimisch war, sich für die Aufnahme aussprachen, beschloss der Stadtmagistrat am 11. Juni 1863 die Erlaubnis zur Ansässigmachung als Insasse und zur Verehelichung zu erteilen. Als Aufnahmegebühr hatte Hertel als Hiesiger 8 f. 6 x. sowie ein Hochzeitsgeld von 36 x. zu zahlen, weiter hatte er sich zu gemeindlichen Leistungen zu verpflichten.[3]

Friedrich Hertel heiratete am 17. August 1863 in Fürth ‚Helena‘ Katharina Simon (geb. 3. Juni 1836 in Vach), Tochter der ledigen Glasarbeiterin Anna Margaretha Simon in Vach.[4] Aus der Ehe entsprang nur ein Kind, der Sohn Johann Friedrich ‚Wilhelm‘ Hertel (geb. 2. Juni 1864), der als Vergolder arbeitete und nur 34 Jahre alt wurde.[5]

Friedrich Hertel starb im Alter von 48 Jahren und wurde am 29. März 1882 begraben.

Seine Witwe Helena litt im Alter an chronischem Rheumatismus, sodass ihr ein Arzt warme Wannenbäder verschrieb, deren Kosten von der Armenpflegschaftskasse getragen wurden. Zudem erhielt sie ein Wochenalmosen von 2 Mark.[3] Zehn Jahre später als ihr Ehemann, am 6. Mai 1892, starb Helena Hertel.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1833–1838, S. 86
  2. Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1876–1883, S. 400
  3. 3,0 3,1 „Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend das Schutzaufnahmsgesuch des Maurer Gesellen Friedr. Heinrich Hertel von hier – 1863.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/H 404
  4. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1858–1865, S. 163
  5. 5,0 5,1 Familienbogen Hertel, Helena Kath.; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5