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==Chronik und Hausbücher==
 
==Chronik und Hausbücher==
Im [[Stadtarchiv]] [[Fürth]] ist ein achtbändiges ''Wunschel´sches Hausbuch'' von [[1940]] (Titel: "Alt-Fürth") als Manuskript vorhanden; es ging nie in Druck gegangen.<ref>[http://books.google.de/books?id=famvyE-XDSkC&pg=PA140&lpg=PA140&dq=Gottlieb+Wunschel&source=bl&ots=k9-gDqCeq2&sig=XnUzvSGM8itwM_SUpDiuE1zKuvM&hl=de&ei=JbJjToLFKJDLswbIrLSVCg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q=Gottlieb%20Wunschel&f=false Fussnote im Buch ''Gelehrte Juden'' von Monika Preuss, online bei google-books]</ref>
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Im [[Stadtarchiv]] [[Fürth]] ist ein achtbändiges ''Wunschel´sches Hausbuch'' von [[1940]] (Titel: "Alt-Fürth") als Manuskript vorhanden; es ist nie in Druck gegangen.  
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Diese Bände enthalten neben der Geschichte der Straßen in der [[Altstadt]] die Geschichte der einzelnen Häuser. Hier werden nach Straßennamen und Hausnummern die Baugeschichte und Nutzung der Häuser samt Quellenlage, die alten Hausnummern und die ermittelten Besitzer genannt. Mit den Chroniken der Vororte hat er begonnen und fertiggestellt wurden: [[Poppenreuth]] (1945), [[Unterfarrnbach]] (1942), [[Oberfürberg|Ober-]] und [[Unterfürberg]] (1943), [[Dambach]] (1943), [[Atzenhof]] (1943) und [[Ronhof|Ronhof-Kronach]].
 
Diese Bände enthalten neben der Geschichte der Straßen in der [[Altstadt]] die Geschichte der einzelnen Häuser. Hier werden nach Straßennamen und Hausnummern die Baugeschichte und Nutzung der Häuser samt Quellenlage, die alten Hausnummern und die ermittelten Besitzer genannt. Mit den Chroniken der Vororte hat er begonnen und fertiggestellt wurden: [[Poppenreuth]] (1945), [[Unterfarrnbach]] (1942), [[Oberfürberg|Ober-]] und [[Unterfürberg]] (1943), [[Dambach]] (1943), [[Atzenhof]] (1943) und [[Ronhof|Ronhof-Kronach]].
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: Das Jahr 1945 (381 Seiten)
 
: Das Jahr 1945 (381 Seiten)
 
: Das Jahr 1946 (308 Seiten)
 
: Das Jahr 1946 (308 Seiten)
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== Nutzung bzw. Veröffentlichung der Häuserchronik ==
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Als die maschinenschriftlichen Manuskripte mit vielen Plänen und Zeichnungen Ende 1943 fertig waren, berichteten die Zeitungen davon. Wunschel hatte jahrzehntelang die Quellen des Stadtarchivs Nürnberg und das verstreute Schriftgut und Tausende von Akten staatlicher und städtischer Ämter und Stellen durchforscht. 80.000 Zettel bildeten die Bausteine zur Formung eines anschaulichen Bildes der alten Siedlung Fürth. Die Namen der Hausbesitzer wiederum seien für die Familienforschung äußerst wichtig, denn sie zeigen die Geschlechter- und Sippschaftsfolge auf.
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So beabsichtigte Wunschel nach Ende des Krieges den Druck der  Häuser- und Straßenbücher Fürths. Der Archivrat Dr. Fridolin Solleder vom Staatsarchiv Nürnberg schrieb hierzu eine geschichtliche Einführung, allerdings kam es auch nach dem 2. Weltkrieg nicht zum Druck. Zuvor hatte Wunschel bereits 1941 der Stadt Fürth die Ergebnisse seiner 10-jährigen Forschungen über „Alt –Fürth“ in acht Bänden und ca. 3.000 Seiten zu überlassen, allerdings stieß er dabei vermutlich auf taube Ohren. Zunächst wurde die Stellungnahme von Professor Dr. E. Freiherr von Guttenberg von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen zu dem Werk eingeholt. Dieser teilte der Stadt am 5. April 1941 mit: ''Da er das archivalische und sonstige Quellenmaterial nicht kenne, um zu erkennen, ob Wunschel dieses vollständig und richtig ausgeschöpft habe, könne er kein Urteil über den wissenschaftlichen Wert abgeben. Es liege aber eine beachtliche Leistung bei den Hausgeschichten mit den Besitzerlisten vor. Ob er die rechtsgeschichtlich recht verwickelte Geschichte der Stadt bewältigen konnte, wisse er nicht. Für die Ortsgeschichte um 1007  müsste das reiche Material in Bamberg und Nürnberg ausgewertet werden.''<ref>Stadtarchiv Fürth, Wunschel-Chronik, Schriftverkehr mit Dr. Solleder, 1941</ref>
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In Anmerkungen zum Gutachten des Staatsarchivdirektors Dr. Solleder vom 2. Oktober 1941, der für eine Drucklegung des Werkes über die Straßen- und Häusergeschichte Fürths plädierte und dem Verfasser attestierte, er habe ein halbes Menschenalter lang seine Freizeit mit der Tatkraft eines echten Forschers geopfert, äußerte sich ein nicht genannter Kommentator in den Akten des Stadtarchives. Vermutlich war es Dr. Häußler als Archivar der Stadt nach Weggang von Dr. Schwammberger. Der unbekannte Kommentator stehe genauso wie Dr. Schwammberger auf dem Stadtpunkt, dass eine Drucklegung nicht vordringlich sei. Die Hausbesitzer werden ein geringes Interesse an der Arbeit haben, so dass sie für eine subskribtionsweise Abnahme nicht zu gewinnen sein werden. Weiter glaube er, dass Wunschel nicht die nötige Vorbildung habe, um historische Quellen völlig ausschöpfen zu können. Er kann weder Latein noch eine neuere Sprache. Auch eine Überholung in stilistischer Beziehung wurde lt. Schreiben des Bürgermeisters Dr. Häupler vom 6. November 1941 für nötig gehalten.
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Nach dem Ende des 2. Weltkrieges bot die Stadt Fürth im Januar 1951 Wunschel für sein Material für ca. 2.000 DM zu erwerben.<ref>Beschluss im Ältestenausschuss vom 8. Januar 1951</ref> Als Ankauf von Archivgut wurden alle Manuskripte als Ergebnis seiner 30-jährigen Forschungen im März 1951 übernommen, nachdem ein Vertrag am 12. März 1951 abgeschlossen wurde.
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Erst 2009 hat sich Lothar Berthold des maschinenschriftlichen Häuserbuches angenommen und im Computersatz erfasst. Die Stadt hat seine Arbeit dabei finanziell unterstützt. Neben den digitalisierten Plänen nahm Berthold auch Fotos von Häusern und Straßenzüge, Stiche und Zeichnungen auf. So stellte er auch sämtliche Zeichnungen von Dennemarck über alte Fürther Höfe und Häuser ein. Das Sammelwerk steht seit dieser Zeit in vier Ordnern dem Stadtarchiv Fürth zur Verfügung. Es kann im Lesesaal des Stadtarchives im Schloß Burgfarrnbach eingesehen werden.
    
== Verfasser eines Häuser- und Straßenbuches ==
 
== Verfasser eines Häuser- und Straßenbuches ==
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