Siegfried Behrens: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben==
==Leben==
Siegfried Behrens war der Sohn des Rethemer Schlachters Abraham Behrens, der seit 1858 Vorsteher der dortigen jüdischen Gemeinde war. Wie zwei seiner Brüder besuchte Siegfried die 1801 von dem jüdischen Reformpädagogen und Unternehmer Israel Jacobson für jüdische und christliche Kinder als „Religions- und Industrieschule“ eingerichtete interreligiöse Jacobsonschule in Seesen (Landkreis Goslar).  
Siegfried Behrens war der Sohn des Rethemer Schlachters Abraham Behrens, der seit 1858 Vorsteher der dortigen jüdischen Gemeinde war. Wie zwei seiner Brüder besuchte Siegfried die 1801 von dem jüdischen Reformpädagogen und Unternehmer Israel Jacobson für jüdische und christliche Kinder als „Religions- und Industrieschule“ eingerichtete interreligiöse Jacobsonschule in Seesen (Landkreis Goslar).  



Version vom 9. Januar 2016, 02:30 Uhr

Siegfried Behrens Fürth.jpg

Dr. 'Siegfried Behrens (geb. 23. Dezember 1876 in Rethem/Aller; gest. 1942 - verschollen in Izbica, Distrikt Lublin) war der letzte liberale Bezirks-Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Fürth vor Ende der Nazi-Diktatur.

Leben

Siegfried Behrens war der Sohn des Rethemer Schlachters Abraham Behrens, der seit 1858 Vorsteher der dortigen jüdischen Gemeinde war. Wie zwei seiner Brüder besuchte Siegfried die 1801 von dem jüdischen Reformpädagogen und Unternehmer Israel Jacobson für jüdische und christliche Kinder als „Religions- und Industrieschule“ eingerichtete interreligiöse Jacobsonschule in Seesen (Landkreis Goslar).

Von 1897 bis 1906 studierte er am Jüdischen Theologischen Seminar und an der Universität Breslau. 1901 promovierte er dort zum Dr. phil. mit einer kritischen Textedition von „Mose ben Maimun's Mischnah-Commentar zum Tractat Megillah nebst der hebräischen Übersetzung des Josef ibn Al Fausal“. Er war 1908 bis 1922 Rabbiner in Göttingen, 1922 bis 1942 Bezirksrabbiner in Fürth. [1]

Er war verheiratet mit Ida Behrens (geb. 8. Juni 1888 in Lich/ Hessen), geborene Baum. Die beiden hatten zwei Töchter (Rachel, * 21. April 1912 und Margot, * 29. April 1913). Rachel Behrens heiratete in Haifa Carl Gräfenberg. [2]

Dr. Behrens war Gründungsmitglied des Geschichtsvereins Fürth.

Er wurde am 22. März 1942 zusammen mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter nach Izbica, Distrikt Lublin verschleppt. Alle drei gelten seither als verschollen. Sie kamen dort sehr wahrscheinlich um.

Auf dem Grabstein seiner Mutter im Neuen Jüdischen Friedhof ist eine Gedenkinschrift für ihn, seine Frau und seine jüngste Tochter angebracht.

Veröffentlichungen

  • Mose ben Maimûni's Mischnah-Commentar zum Tractat Megillah; nebst der hebräischen Übersetzung des Josef ibn Al-Fawwal; kritische Edition mit Anmerkungen - Siegfried Behrens' Inaugural-Dissertation (Thesis), Breslau. Breslau: Druck von T. Schatzky, 1901 - im Internet und im Internet (Moses Maimonides 1135-1204)
  • Kriegspredigten, gehalten von Rabbiner Dr. Behrens, Göttingen, an die in's Feld ziehenden Truppen. 1914, 7 S. (In Fraktur)

Siehe auch

Weblinks

  • Gerhard Jochem: Chronologie der jüdischen Gemeinde in Fürth bis 1945 - PDF-Datei
  • Fürther Memorbuch. Zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden 1933-1945. Der Opfer-Teil dieser Edition wird derzeit überarbeitet und kann vorübergehend nicht aufgerufen werden. - im Internet
  • Deportation und Flucht von Juden aus Fürth - Wikipedia

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Sybille Obenaus: Rethem. In: Herbert Obenaus (Hrsg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. In Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Unter Mitwirkung von Andrea Baumert .... - Göttingen: Wallstein-Verlag, Band 2, 2005, S. 821–1668, ISBN 3-89244-753-5; hier: S. 1308 - im Internet
  2. Göttingen. Geschichte einer Universitätsstadt, hrsg. von Ernst Böhme .... - Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht; Band 3: Dietrich Denecke: Göttingen: Von der preußischen Mittelstadt zur südniedersächsischen Großstadt 1866-1989. Hrsg.: Rudolf von Thadden und Günter J. Trittel unter Mitwirkung von Marc-Dietrich Ohse. Vandenhoeck & Ruprecht, 1999, VII, 952 S.; ISBN 3-525-36198-X; hier: S. 748 - im Internet