Bismarckturm: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Dezember 2008, 17:20 Uhr
Der 1907 errichtete Fürther Bismarckturm war 17,5 m hoch und wurde 1938 abgerissen.
Plan und Bau
Seit 1904 bereitete der nationalliberale Bürgerverein den Bau vor. 1907 schließlich wurde der Turm nach den Plänen "Götterdämmerung" des berühmten Düsseldorfer Architektur-Professors Wilhelm Kreis ausgeführt, der zu den bedeutendsten Architekten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Bauleiter war der Fürther Architekt Adam Egerer, ausführender Baumeister Johann Gran[1]. Das 28.000 Mark teure und aus Spenden, insbesondere jüdischer Fürther Bürger, bezahlte Bauwerk konnte am 1. April 1907, dem Geburtstag Otto von Bismarcks, Auf der Hard 20 eingeweiht werden.
Nutzung
1910 wurden auf Initiative des Verschönerungsvereins 43 Eichen rund um den Turm herum gepflanzt[2]. Während das Bauwerk zunächst eine reine Feuersäule war, auf der jährlich ein Gedenkfeuer zu Ehren Bismarcks entzündet wurde, baute man das Denkmal nach und nach zum Ausflugsziel aus. Seit 1926 konnte man über eine Wendeltreppe zur Aussichtsplattform aufsteigen. 1927 wurde im Vestibül eine Ausstellung von Büsten und Bildern Bismarcks und seiner Zeit eingerichtet. Der Kriegsveteranenverein öffnete den Turm jeweils sonntags.
Ein Schankbetrieb ab Sommer 1927, ein Unterstand (vierzig mal acht Meter) ab 1928 und ein Musikpavillon ab 1933 verschafften dem Turm an manchen Tagen bis zu eintausend Besucher[1].
NS-Aufmärsche und Abriss
Schon seit 1927 hatte man wieder jährlich die Bismarck-Gedächtnisfeuer entzündet, ab 1933 wurde das Bauwerk Zielpunkt mehrerer Aufmärsche der NSDAP.
Der Abriss erfolgte vom 23. bis 30. Mai 1938 auf Befehl des Reichsluftfahrtministeriums, das den Ausbau des Werksflugplatzes der Firma Bachmann & Blumenthal auf der Hardhöhe vorsah. Der Turm lag störend in der Einflugschneise und musste deshalb weichen.
Seit den 1960er Jahren steht an dieser Stelle die Soldner-Schule.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Beitrag zum Fürther Bismarckturm im Infoportal der Bismarcktürme
- ↑ Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z, S. 89f