Spiegelfabriken: Unterschied zwischen den Versionen
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* Ursprünglich wurden "Quecksilberspiegel" hergestellt: Dafür brachte man eine dünne Zinnfolie auf dem Glas aus, die sich - nach dem Übergießen mit [[Quecksilber]] - zu einer stabilen Quecksilberlegierung, dem Amalgam, verband. Allerdings ist Quecksilber hochgiftig und führte bei den Arbeitern und Arbeiterinnen zu häufigen Erkrankungen und einer hohen Sterblichkeit. Daher kam es [[1886]] zum Verbot von Quecksilberspiegeln. | |||
* In der Zwischenzeit hatte der deutsche Chemiker Justus von Liebig eine neue Methode der Spiegelherstellung entdeckt: Er fand heraus, dass sich beim Vermischen von Aldehyd und Silbernitrat eine Silberschicht an der Glaswand abscheidet. So konnten in der Folgezeit ""Silberspiegel"" hergestellt werden. | |||
== Bekannte Fürther Spiegel- und Glas-Fabriken (Auswahl) == | == Bekannte Fürther Spiegel- und Glas-Fabriken (Auswahl) == |
Version vom 21. Februar 2016, 22:24 Uhr
Die Spiegelherstellung und Verarbeitung war und ist noch heute ein sehr wichtiges Gewerbe in Fürth.
Geschichte
Die Blütezeit der Spiegelherstellung war im ausgehenden 19. Jahrhundert. Im Adressbuch von 1891 wurden ganze 78 Spiegel- oder Spiegelnebenprodukte herstellende Firmen gelistet. Fürth war "die Stadt der Spiegel".
In Volksmund werden die Fürther deshalb manchmal heute noch "Glasschleifer" genannt.
Auch das " Glasscherbenviertel ", in dem vor allem die Arbeiter der Hofspiegelfabrik N. Wiederer & Co. wohnten, erinnert noch an die Bedeutung der Spiegelherstellung in Fürth.
Seit 2007 steht ein neun Meter hohe Spiegel-Säule in der Konrad-Adenauer-Anlage in Erinnerung an die traditionreiche Fürther Spiegelindustrie.
Herstellung der Spiegel
- Ursprünglich wurden "Quecksilberspiegel" hergestellt: Dafür brachte man eine dünne Zinnfolie auf dem Glas aus, die sich - nach dem Übergießen mit Quecksilber - zu einer stabilen Quecksilberlegierung, dem Amalgam, verband. Allerdings ist Quecksilber hochgiftig und führte bei den Arbeitern und Arbeiterinnen zu häufigen Erkrankungen und einer hohen Sterblichkeit. Daher kam es 1886 zum Verbot von Quecksilberspiegeln.
- In der Zwischenzeit hatte der deutsche Chemiker Justus von Liebig eine neue Methode der Spiegelherstellung entdeckt: Er fand heraus, dass sich beim Vermischen von Aldehyd und Silbernitrat eine Silberschicht an der Glaswand abscheidet. So konnten in der Folgezeit ""Silberspiegel"" hergestellt werden.
Bekannte Fürther Spiegel- und Glas-Fabriken (Auswahl)
- Flabeg (hervorgegegangen aus der DETAG)
- Seligman Bendit & Söhne
- Spiegelfabrik Bechmann
- Uvex
- MEKRA-Lang
- Hofspiegelfabrik N. Wiederer & Co.
- Geo Eugen Schwarz & Co - Nachfolgefirma Wiederer 1932-1977
- Hemmersbach
- Deutsche Glas- und Spiegelfabriken Sidmund Morgenthau (Nürnberger Str. 38)
Literatur
- Kilian, Georg: Einiges über Glas und Tafelglas. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S.167 - 176
- Müller, Bernhard: Aus der Geschichte der bayerischen Glasindustrie. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S.177 - 182
- „Ordnung und Articul denen Glaßer Meistern in dem Marckh-Flecken u. Ambt Fürth ertheilt den 3. Februar Anno 1727“. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S.183 - 187
- Spiegel. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 342
- Gilbert Krapf: Spiegelglas für Fürth. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2006, S.2 - 25
- Michael Müller: Seligman Bendit & Söhne. Spiegelglas- und Fensterglas-Fabriken. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2006, S.51 - 75 und 3/2006, S.91 - 112
Lokalberichterstattung
- Ziob, Claudia: Wieder verliert Fürth eine Traditionsfirma. In: Fürther Nachrichten vom 11. Juli 2012 - online abrufbar