Poppenreuther Straße 144: Unterschied zwischen den Versionen

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Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardwalmdach, Ecklisenen und Dachgauben, zweites Viertel oder Mitte 18. Jahrhundert. Teil des [[Ensemble Ortskern Poppenreuth|Ensembles Ortskern Poppenreuth]].
Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardwalmdach, Ecklisenen und Dachgauben, zweites Viertel oder Mitte 18. Jahrhundert. Teil des [[Ensemble Ortskern Poppenreuth|Ensembles Ortskern Poppenreuth]].


Der ehem. Gasthof "Schwarzer Adler" wurde nach einem Großbrand [[1701]] in [[Poppenreuth]] errichtet und bildete mit der gegenüberliegendem Gaststätte [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rotes Ross]] (Poppenreuther Straße 145) den Dorfkern. Im Gegensatz zu den bäuerlich geprägten Gebäuden in der Ortschaft leicht Barock anmutendes Äußeres. Zusätzlich verfügt das Gebäude über ein 1. Obergeschoss, in dem sich ein Fest- und Tanzsaal befand. Während der [[Schwarzer Adler (Gaststätte)|Schwarze Adler]] der Reichsstadt Nürnberg unterstand, gehörte das gegenüberliegende [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rote Ross]] zur Domprobstei Bamberg. Zu Beginn einer jeden Kirchweih, die stets ihren Ausgang von diesen beiden Gaststätten hatte, konkurrierten hier die beiden Amtsmänner zur Eröffnung der [[Kirchweih Poppenreuth|Kirchweih]] in Poppenreuth.  
Der ehem. Gasthof "Schwarzer Adler" wurde nach einem Großbrand [[1701]] in [[Poppenreuth]] errichtet und bildete mit der gegenüberliegendem Gaststätte [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rotes Ross]] (Poppenreuther Straße 145) den Dorfkern. Im Gegensatz zu den bäuerlich geprägten Gebäuden in der Ortschaft leicht Barock anmutendes Äußeres. Zusätzlich verfügt das Gebäude über ein 1. Obergeschoss, in dem sich ein Fest- und Tanzsaal befand. Während der [[Schwarzer Adler (Gaststätte)|Schwarze Adler]] der Reichsstadt Nürnberg unterstand, gehörte das gegenüberliegende [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rote Ross]] zur Domprobstei Bamberg. Zu Beginn einer jeden Kirchweih, die stets ihren Ausgang von diesen beiden Gaststätten hatte, konkurrierten hier die beiden Amtsmänner zur Eröffnung der [[Kirchweih Poppenreuth|Kirchweih]] in Poppenreuth.<ref>Dorfgestaltung Poppenreuth e. V. </ref>
 
Die neue Bayerische Verwaltung erfasste [[1808]] die Bestandsgebäude und deren Eigentümer. So wird die heutige Poppenreuther Straße 144 mit der Haus Nummer 29 bzw. 30 beschrieben, die dem Wirten Johann Lothar Stumpfmeyer gehörte. Zu dem Gebäude gehörten ebenfalls 1/2 Hof, das Wirtshaus samt Nebengebäude sowie das Nebenhaus Nr. 30 mit Scheune, Hofrait, Waldrecht und Gemeinderecht. Stumpfmeyer selbst hatte noch angegeben: ''Da bisher seine "sehr ergiebige Wirtshaus-Nahrungsquelle", die eine Steuerveranlagung für einen halben Hof ergab "fast gänzlich versiegt" ist, ist er mit einem "fast nahrungslosen Wirtshaus ohne Felder ... am schwersten und drückendsten belastet.''<ref>Barbara Ohm: Barbara Ohm: Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes, Eigenverlag, Fürth 2011, S. 74</ref> Vermutlich war dies auch eine Folge der Napoleonischen Kriege, den sog. [https://de.wikipedia.org/wiki/Koalitionskriege Koalitionskriege] von [[1795]] bis [[1815]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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* [[Zum roten Roß (Poppenreuth]]
* [[Zum roten Roß (Poppenreuth]]
* [[Kirchweih Poppenreuth]]
* [[Kirchweih Poppenreuth]]
== Einzelnachweis ==
<references />


==Bilder==
==Bilder==

Version vom 3. September 2018, 20:28 Uhr

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Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardwalmdach, Ecklisenen und Dachgauben, zweites Viertel oder Mitte 18. Jahrhundert. Teil des Ensembles Ortskern Poppenreuth.

Der ehem. Gasthof "Schwarzer Adler" wurde nach einem Großbrand 1701 in Poppenreuth errichtet und bildete mit der gegenüberliegendem Gaststätte Rotes Ross (Poppenreuther Straße 145) den Dorfkern. Im Gegensatz zu den bäuerlich geprägten Gebäuden in der Ortschaft leicht Barock anmutendes Äußeres. Zusätzlich verfügt das Gebäude über ein 1. Obergeschoss, in dem sich ein Fest- und Tanzsaal befand. Während der Schwarze Adler der Reichsstadt Nürnberg unterstand, gehörte das gegenüberliegende Rote Ross zur Domprobstei Bamberg. Zu Beginn einer jeden Kirchweih, die stets ihren Ausgang von diesen beiden Gaststätten hatte, konkurrierten hier die beiden Amtsmänner zur Eröffnung der Kirchweih in Poppenreuth.[1]

Die neue Bayerische Verwaltung erfasste 1808 die Bestandsgebäude und deren Eigentümer. So wird die heutige Poppenreuther Straße 144 mit der Haus Nummer 29 bzw. 30 beschrieben, die dem Wirten Johann Lothar Stumpfmeyer gehörte. Zu dem Gebäude gehörten ebenfalls 1/2 Hof, das Wirtshaus samt Nebengebäude sowie das Nebenhaus Nr. 30 mit Scheune, Hofrait, Waldrecht und Gemeinderecht. Stumpfmeyer selbst hatte noch angegeben: Da bisher seine "sehr ergiebige Wirtshaus-Nahrungsquelle", die eine Steuerveranlagung für einen halben Hof ergab "fast gänzlich versiegt" ist, ist er mit einem "fast nahrungslosen Wirtshaus ohne Felder ... am schwersten und drückendsten belastet.[2] Vermutlich war dies auch eine Folge der Napoleonischen Kriege, den sog. Koalitionskriege von 1795 bis 1815.

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Dorfgestaltung Poppenreuth e. V.
  2. Barbara Ohm: Barbara Ohm: Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes, Eigenverlag, Fürth 2011, S. 74

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