Königshof Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Königshof Fürth''' wurde mit der [[Fränkische Landnahme|Fränkischen Landnahme]] bei der verkehrsgünstigen [[Furt Fürth|Furt]] an der [[Rednitz]] angelegt.
Ein '''Königshof Fürth''' wurde von der hsitorischen Forschung bislang lediglich erschlossen. Er ist in den zeitgenössischen Quellen nicht unmittelbar nachweisbar.  


Er wurde angelegt an der wichtigen [[Reichsstraßen|Reichsstraße]] von Frankfurt am Main über Würzburg nach Regensburg (West-Ost). Hier kreuzte sie sich mit der Reichsstraße von Bamberg nach Weißenburg (Nord-Süd).
Unzweifelhaft erscheint jedoch, dass es im Raum Fürth schon in karolnigischer Zeit umfangreicheres Königsgut gegeben hat, wie es im mittelfränkisch-mitteloberpfälzer Grenzraum vielfach zu belegen und zu veruten ist. Diese Siedlungskammern waren von wichtigen Verkehrssystemen durchzogen, die u.a. vom Rhein-Main-Gebiet in den Donauraum und von der Donau nach Norden in Richtung Thüringen und weiter zur Ostsee veliefen. Somit kreuzten sich im Raum Fürth auch Wege, die von den politischen Zentren des Frühmittelalters wie Frankfurt am Main und Würzburg nach Regensburg oder aus den Räumen Magdeburg-Erfurt-Hallstadt/Bamberg-Forchheim nach Süden führten.


Er war Versorgungs- und Verwaltungssitz der gleichnamigen [[Hofmark Fürth]]. Er war [[Kapelle St. Martin|kirchliches Zentrum]] und [[Militär|Militärstützpunkt]].  
Die Existenz einer Martinskirche [[Kapelle St. Martin|kirchliches Zentrum]] wird von Seiten der Heimatforschung in der Regel als Beleg für einen karoligischen Königshof angesehen. Dieser Hinweis ist bei kritischer historischer Sicht jedoch nicht ausreichend, um einen Königshof unmittelbar belegen zu können.


Als Königsort hatte Fürth von Anfang an das [[Marktrecht]] ("Markt Fürth") und war somit Handelszentrum für seinen Bezirk.
Die Erwähnung eines Hoftages in Fürth bereits unter dem letzten Karolinger [[König Ludwig dem Kind]] in einer Urkunde vom 19. März 907 ist ebenfalss umstritten.
Fürth wird im Zuge umfangreicher Schenkungen [[König Heinrichs II.]] an das neu geschaffene Bistum Bamberg erst am 1. November 1007 als „locum Furti dictum“ im gelegen Nordgau erstmalig sicher genannt. Der Ort lag zu dieser Zeit im Verwaltungsbezirk eines Grafen [[Berengar]], der allgemein als "Stammvater" der [[Grafen von Sulzbach]] angehen wird. Angenommen wird auch, dass der Ort vom König dabei mit Marktrecht ausgestattet wurde, das auch Münz- und Zollrecht beinhaltete. Im Jahr 1062 vergab König Heinrich IV. Fürth noch einmal Marktrechte, die von dessen Vater, dem zweiten salischen König Heinrich III., zuvor an den neu entstandenen Zentralort Nürnberg vergeben worden waren.


Der Königshof war ein großer, befestigter, landwirtschaftlicher Hof aus Holz mit einem steinernen Haus für den König und einer eigenen [[Kapelle St. Martin|Kapelle]].
Wenn der König in einem Königsort weilte, hielt er dort [http://de.wikipedia.org/wiki/Hoftag ''Hoftage''] ab, auf denen wichtige Entscheidungen für das umliegende Gebiet oder auch für das ganze Reich getroffen wurden. Es ist für das Jahr ''[[907]] ein Hoftag in Fürth'' belegt, ob es aber dieses Fürth ist, ist nicht ganz sicher, da genauere Ortsangaben fehlen. Für die ganze Zeit des Hoftages weilte der König, da es ein Reisekönigtum war, dann mit seinem ganzen Gefolge und mit den betreffenden Oberen des Reichs im Königshof.
Da ab [[1007]] der Verlauf der Geschichte anders wurde, ist heute der Königshof in Fürth nicht mehr lokalisierbar. Es wird angenommen, dass der Königshof Fürth entweder bei der heutigen [[Stadthalle]], bei [[Kirche St.Michael|St.Michael]], am [[Waagplatz]] oder aber bei der im Talgrund befindlichen [[Kapelle St.Martin|St.-Martin-Kapelle]] - heutige [[Kapellenruh]] - lag.


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 17. Juli 2011, 12:55 Uhr

Ein Königshof Fürth wurde von der hsitorischen Forschung bislang lediglich erschlossen. Er ist in den zeitgenössischen Quellen nicht unmittelbar nachweisbar.

Unzweifelhaft erscheint jedoch, dass es im Raum Fürth schon in karolnigischer Zeit umfangreicheres Königsgut gegeben hat, wie es im mittelfränkisch-mitteloberpfälzer Grenzraum vielfach zu belegen und zu veruten ist. Diese Siedlungskammern waren von wichtigen Verkehrssystemen durchzogen, die u.a. vom Rhein-Main-Gebiet in den Donauraum und von der Donau nach Norden in Richtung Thüringen und weiter zur Ostsee veliefen. Somit kreuzten sich im Raum Fürth auch Wege, die von den politischen Zentren des Frühmittelalters wie Frankfurt am Main und Würzburg nach Regensburg oder aus den Räumen Magdeburg-Erfurt-Hallstadt/Bamberg-Forchheim nach Süden führten.

Die Existenz einer Martinskirche kirchliches Zentrum wird von Seiten der Heimatforschung in der Regel als Beleg für einen karoligischen Königshof angesehen. Dieser Hinweis ist bei kritischer historischer Sicht jedoch nicht ausreichend, um einen Königshof unmittelbar belegen zu können.

Die Erwähnung eines Hoftages in Fürth bereits unter dem letzten Karolinger König Ludwig dem Kind in einer Urkunde vom 19. März 907 ist ebenfalss umstritten. Fürth wird im Zuge umfangreicher Schenkungen König Heinrichs II. an das neu geschaffene Bistum Bamberg erst am 1. November 1007 als „locum Furti dictum“ im gelegen Nordgau erstmalig sicher genannt. Der Ort lag zu dieser Zeit im Verwaltungsbezirk eines Grafen Berengar, der allgemein als "Stammvater" der Grafen von Sulzbach angehen wird. Angenommen wird auch, dass der Ort vom König dabei mit Marktrecht ausgestattet wurde, das auch Münz- und Zollrecht beinhaltete. Im Jahr 1062 vergab König Heinrich IV. Fürth noch einmal Marktrechte, die von dessen Vater, dem zweiten salischen König Heinrich III., zuvor an den neu entstandenen Zentralort Nürnberg vergeben worden waren.


Literatur

  • Alexander Mayer: Königshof und Kapellenruh - Keimzellen von Fürth ?. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 33, 1999 - im Web