Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth: Unterschied zwischen den Versionen
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Seit [[1933]] war der nationalsozialistische Zeitgeist auch in der FFW Poppenreuth immer mehr zu verspüren <ref>bereits am 1. Mai 1933 vermerkt der Schriftführer, dass die 3. Kompanie (gemeint ist die FFW Poppeneuth) an der Kundgebung für deutsche Arbeit beteiligt war und "''diese Maifeier - im Gegensatz zu den früheren - für immer in Erinnerung bleiben''" wird. Protokollbuch der FFW Poppenreuth zu 1.Mai 1933</ref>. Bereits 1934 kam es zu einer gemeinsamen Übung mit Vertretern des Reichsluftschutzbundeszur Löschung von Brandbomben. Den Zuschauern wurde dann erklärt, wie sie sich bei einem feindlichen Luftangriff zu verhalten hätten <ref>siehe Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 23. September 1934</ref>. In der Generalversammlung 1935 gab der Kommandant Georg Ringel die Order vom Landesverband bekannt, dass der "''Dienst strenger durchgeführt werden''" müsse <ref>Protokollbuch der FFW Poppenreuth zum 23. März 1935</ref>. Jeder müsse zukünftig als "''Einheitsfeuerwehrmann''" ausgebildet werden, um "''im Verein mit dem Luftschutz, im Falle eines Luftangriffes, das Feuer bekämpfen zu können''" <ref>ebenda</ref>.<br/> | |||
Die Protokolleinträge jener Zeit weisen auch aus, dass Fuß-exerzieren und Geräte-exerzieren getrennt angesagt waren, die Beteiligung am "Heldengedenktag" Ehrensache seien und die Versammlungen mit ''Deutschen Gruß'' beendet wurden.<br/> | |||
Beim Generalapell 1936 wurde der "''im Weltkriege gefallenen Helden und der in der nat. soz. Bewegung gefallenen braunen Kämpfer''" gedacht <ref>gewissermaßen im Vorgriff und Vorbereitung auf den 5 Tage später stattfindenden, damals sogenannten, "Heldengedenktag"; vgl. Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 1. März 1936.</ref>. Als sich ein Mitglied dann weigerte den Luftschutzdienst eines zurückgestellten "Kameraden" zu übernehmen gab es eine Auseinandersetzung, weil dieses Verhalten "''der heutigen Zeit entsprechend als unwürdig''" gegeißelt wurde <ref>Protokollbuch, ebenda</ref>. Der Kommandant hatte alle Hände zu tun um den Streit zu schlichten. | |||
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n Weltkrieges]] mangelte es der lokalen Feuerwehr an dienstfähigen Feuerwehrmännern, so dass diese zur Schadensverhütung durch Frauen und Jugendliche ersetzt wurden. In dieser Zeit bestand auch eine Frauenlöschgruppe, zu der u.a. Anni Bock, Anni Hofmann und Grete Körner gehörten <ref>Horst A. Fild: Im Einsatz bewährt, in "Festschrift 100-jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe 1978", Seite 37</ref> | |||
[[1978]] feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 100jähriges Bestehen. Hierzu fand eine dreitägige Veranstaltung im Ort statt. Nur vier Jahre später, konnte [[1982]] das neue Feuerwehrhaus eingeweiht werden. Mit 25 Helfern in 1.400 Arbeitsstunden renovierte man das Gebäude [[Poppenreuther Straße 142]] weitestgehend in Eigenleistung. | [[1978]] feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 100jähriges Bestehen. Hierzu fand eine dreitägige Veranstaltung im Ort statt. Nur vier Jahre später, konnte [[1982]] das neue Feuerwehrhaus eingeweiht werden. Mit 25 Helfern in 1.400 Arbeitsstunden renovierte man das Gebäude [[Poppenreuther Straße 142]] weitestgehend in Eigenleistung. |
Version vom 23. August 2019, 19:31 Uhr
Poppenreuther Straße 142, Sitz der Freiwilligen Feuerwehr Poppenreuth, 2018 |
- Geokoordinate
- 49° 28' 53.52" N, 11° 0' 54.40" E
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Die Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth befindet sich in der Poppenreuther Straße 142. Die Feuerwehr gründete sich am 1. Dezember 1878 und bestand zunächst aus 24 Mann. Hierzu zählte unter anderem auch der Vorstand des Vereins, der Bürgermeister von Poppenreuth, Leonhard Pfann als erster Kommandant, Landwirt Johann Rieß und seinem Adjutanten Georg Eberlein. Zu dem anfänglichen Programm der neugegründeten Feuerwehr gehörte es ständige Übungen abzuhalten, um die Disziplin, aber auch Kameradschaft einzuüben. Anfänglich wurde das Wasser noch ohne große technische Hilfsmittel an Ort und Stelle verbracht. So musste das Wasser noch per Hand durch die Spritzenmannschaft gepumpt werden.
Bedingt durch die Eingemeindung Poppenreuths zur Stadt Fürth am 1. Januar 1900 wuchs die Feuerwehr auf ca. 54 Personen. In der Festschrift des 9. Bayer. Feuerwehrtages in Fürth vom 18. bis 21. August 1900 wird die Poppenreuther Feuerwehr lobend erwähnt, da sie schon über ein Feuerwehrhaus samt fahrbarer mechanischer Leiter, zwei große und eine kleine Druckspritze, einen Schlauchwagen sowie ein Hydrophor ihr Eigen nennen konnte [1].
Erst als durch die Eingemeindung Poppenreuths Wasserleitungen in der Ortschaft eingeführt wurden, konnte auch die Arbeit der Feuerwehr durch Modernisierungen zunehmend leichter werden. Besonders unter Leitung des langjährigen Kommandanten Georg Ringel nahm die Poppenreuther Wehr ihren Aufschwung.
Seit 1933 war der nationalsozialistische Zeitgeist auch in der FFW Poppenreuth immer mehr zu verspüren [2]. Bereits 1934 kam es zu einer gemeinsamen Übung mit Vertretern des Reichsluftschutzbundeszur Löschung von Brandbomben. Den Zuschauern wurde dann erklärt, wie sie sich bei einem feindlichen Luftangriff zu verhalten hätten [3]. In der Generalversammlung 1935 gab der Kommandant Georg Ringel die Order vom Landesverband bekannt, dass der "Dienst strenger durchgeführt werden" müsse [4]. Jeder müsse zukünftig als "Einheitsfeuerwehrmann" ausgebildet werden, um "im Verein mit dem Luftschutz, im Falle eines Luftangriffes, das Feuer bekämpfen zu können" [5].
Die Protokolleinträge jener Zeit weisen auch aus, dass Fuß-exerzieren und Geräte-exerzieren getrennt angesagt waren, die Beteiligung am "Heldengedenktag" Ehrensache seien und die Versammlungen mit Deutschen Gruß beendet wurden.
Beim Generalapell 1936 wurde der "im Weltkriege gefallenen Helden und der in der nat. soz. Bewegung gefallenen braunen Kämpfer" gedacht [6]. Als sich ein Mitglied dann weigerte den Luftschutzdienst eines zurückgestellten "Kameraden" zu übernehmen gab es eine Auseinandersetzung, weil dieses Verhalten "der heutigen Zeit entsprechend als unwürdig" gegeißelt wurde [7]. Der Kommandant hatte alle Hände zu tun um den Streit zu schlichten.
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Während des Zweite n Weltkrieges mangelte es der lokalen Feuerwehr an dienstfähigen Feuerwehrmännern, so dass diese zur Schadensverhütung durch Frauen und Jugendliche ersetzt wurden. In dieser Zeit bestand auch eine Frauenlöschgruppe, zu der u.a. Anni Bock, Anni Hofmann und Grete Körner gehörten [8]
1978 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 100jähriges Bestehen. Hierzu fand eine dreitägige Veranstaltung im Ort statt. Nur vier Jahre später, konnte 1982 das neue Feuerwehrhaus eingeweiht werden. Mit 25 Helfern in 1.400 Arbeitsstunden renovierte man das Gebäude Poppenreuther Straße 142 weitestgehend in Eigenleistung.
Einzelnachweise
- ↑ siehe "Festzeitung für den IX. bayer. Feuerwehrtag in Fürth, 18. - 21. August 1900, Seite 10
- ↑ bereits am 1. Mai 1933 vermerkt der Schriftführer, dass die 3. Kompanie (gemeint ist die FFW Poppeneuth) an der Kundgebung für deutsche Arbeit beteiligt war und "diese Maifeier - im Gegensatz zu den früheren - für immer in Erinnerung bleiben" wird. Protokollbuch der FFW Poppenreuth zu 1.Mai 1933
- ↑ siehe Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 23. September 1934
- ↑ Protokollbuch der FFW Poppenreuth zum 23. März 1935
- ↑ ebenda
- ↑ gewissermaßen im Vorgriff und Vorbereitung auf den 5 Tage später stattfindenden, damals sogenannten, "Heldengedenktag"; vgl. Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 1. März 1936.
- ↑ Protokollbuch, ebenda
- ↑ Horst A. Fild: Im Einsatz bewährt, in "Festschrift 100-jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe 1978", Seite 37
Siehe auch
Weblinks
- Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth Homepage
- Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Poppenreuth Homepage
Bilder
Poppenreuther Straße 142, Sitz der Freiwilligen Feuerwehr Poppenreuth, 2018