Restauration zur Erholung: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 13: | Zeile 13: | ||
Seit 1927 war die Situation in Fürth schon finanziell prekär (nicht erst seit dem New Yorker Börsenzusammenbruch von 1929), so dass in der Zwischenkriegszeit lediglich zwei öffentliche Bauten errichtet werden konnten: die Jahnturnhalle und das Krankenhaus <ref>Barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in Fürther Geschichtsblätter 3/2004, Seite 65</ref>. Trotzdem gab es weitere Bedürfnisse der Bevölkerung, die aber in jener Zeit nur durch Sponsoren befriedigt werden konnten. Bürgermeister [[Robert Wild|Wild]] suchte durch einen „Deal Ehrenbürgerwürde gegen Spende“ <ref>Barbara Ohm, "Der Hans-Lohnert-Spielplatz in der Südstadt wird 75 Jahre alt" in: [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/sz_1804.pdf Fürther Stadtnachrichten Nr. 18/2004 vom 22.09.2004, S. 8+9]</ref> das Vorhaben ''Sport- und Spielplatz'' zu verwirklichen. Am [[1. Dezember]] [[1927]] beschloss der Stadtrat [[Hans Lohnert]] die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Diese Verleihung war aber nicht ''wegen seiner Verdienste um Fürth'' sondern ''in der Hoffnung auf'' diese Verdienste verliehen <ref>barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in Fürther Geschichtsblätter 3/2004, Seite 67</ref>. Bei der Überreichung der Ehrenbürgerurkunde in der Privatvilla von Kommerzienrat [[Hans Lohnert]] in [[wikipedia:Berlin-Dahlem|Berlin-Dahlem]] am [[14. Februar]] [[1928]] überreichte der ''neue Ehrenbürger'' 100.000 RM an OB [[Robert Wild]] und den versammelten Stadtrat zugunsten der Förderung von Spiel-und Sportstätten.</br> | Seit 1927 war die Situation in Fürth schon finanziell prekär (nicht erst seit dem New Yorker Börsenzusammenbruch von 1929), so dass in der Zwischenkriegszeit lediglich zwei öffentliche Bauten errichtet werden konnten: die Jahnturnhalle und das Krankenhaus <ref>Barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in Fürther Geschichtsblätter 3/2004, Seite 65</ref>. Trotzdem gab es weitere Bedürfnisse der Bevölkerung, die aber in jener Zeit nur durch Sponsoren befriedigt werden konnten. Bürgermeister [[Robert Wild|Wild]] suchte durch einen „Deal Ehrenbürgerwürde gegen Spende“ <ref>Barbara Ohm, "Der Hans-Lohnert-Spielplatz in der Südstadt wird 75 Jahre alt" in: [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/sz_1804.pdf Fürther Stadtnachrichten Nr. 18/2004 vom 22.09.2004, S. 8+9]</ref> das Vorhaben ''Sport- und Spielplatz'' zu verwirklichen. Am [[1. Dezember]] [[1927]] beschloss der Stadtrat [[Hans Lohnert]] die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Diese Verleihung war aber nicht ''wegen seiner Verdienste um Fürth'' sondern ''in der Hoffnung auf'' diese Verdienste verliehen <ref>barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in Fürther Geschichtsblätter 3/2004, Seite 67</ref>. Bei der Überreichung der Ehrenbürgerurkunde in der Privatvilla von Kommerzienrat [[Hans Lohnert]] in [[wikipedia:Berlin-Dahlem|Berlin-Dahlem]] am [[14. Februar]] [[1928]] überreichte der ''neue Ehrenbürger'' 100.000 RM an OB [[Robert Wild]] und den versammelten Stadtrat zugunsten der Förderung von Spiel-und Sportstätten.</br> | ||
Am [[11. Mai]] [[1928]] beschloss der Stadtrat das Grundstück, auf dem die "'''Restauration zur Erholung'''" stand, für diese neuen Sportanlagen zu nutzen. | Am [[11. Mai]] [[1928]] beschloss der Stadtrat das Grundstück, auf dem die "'''Restauration zur Erholung'''" stand, für diese neuen Sportanlagen zu nutzen. Dass es an der Endhaltestelle „Flößaustraße“ der Straßenbahn gelegen und damit verkehrsgünstig war, gab schließlich den Ausschlag<ref name="Der Fürther Ehrenbürger" />. So wurden hier wurde die Sportanlage mit Rasenplätzen und Aschenbahn mit Namen "[[Hans-Lohnert-Spielplatz]]" errichtet, was das endgültige Ende der Restauration zur Erholung bedeutete. | ||
Einen weiteren Hinweis für das Ende der "Erholung" liefern die amtlichen Ausführungen zur Wirtschaft [[Graf Zeppelin]], anlässlich des Antrages für dessen Wiedereröffnung. Dort wird vom Eingehen der "Erholung" gesprochen: "''...die Wirtschaft zur Erholung Schwabacherstr. 224, die eingeht und worauf sich der Gesuchsteller stützt, ist ungefähr 300 m ... entfernt''" <ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/379/8: Schankwirtschaft Flößaustraße 34</ref>. | Einen weiteren Hinweis für das Ende der "Erholung" liefern die amtlichen Ausführungen zur Wirtschaft [[Graf Zeppelin]], anlässlich des Antrages für dessen Wiedereröffnung. Dort wird vom Eingehen der "Erholung" gesprochen: "''...die Wirtschaft zur Erholung Schwabacherstr. 224, die eingeht und worauf sich der Gesuchsteller stützt, ist ungefähr 300 m ... entfernt''" <ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/379/8: Schankwirtschaft Flößaustraße 34</ref>. |
Version vom 19. Mai 2020, 13:48 Uhr
Die Restauration zur Erholung hatte die Hausnummer "Schwabacherstraße 224". Sie war eine der vielen stadtnahen Ausflugsziele, erbaut 1873 [1] .
Seit 1898 gehörte das Grundstück mit der Gaststätte bereits der Stadt. Fürth erwarb zu jener Zeit etliche Grundstücke am Stadtrand[1].
Seit 1927 war die Situation in Fürth schon finanziell prekär (nicht erst seit dem New Yorker Börsenzusammenbruch von 1929), so dass in der Zwischenkriegszeit lediglich zwei öffentliche Bauten errichtet werden konnten: die Jahnturnhalle und das Krankenhaus [2]. Trotzdem gab es weitere Bedürfnisse der Bevölkerung, die aber in jener Zeit nur durch Sponsoren befriedigt werden konnten. Bürgermeister Wild suchte durch einen „Deal Ehrenbürgerwürde gegen Spende“ [3] das Vorhaben Sport- und Spielplatz zu verwirklichen. Am 1. Dezember 1927 beschloss der Stadtrat Hans Lohnert die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Diese Verleihung war aber nicht wegen seiner Verdienste um Fürth sondern in der Hoffnung auf diese Verdienste verliehen [4]. Bei der Überreichung der Ehrenbürgerurkunde in der Privatvilla von Kommerzienrat Hans Lohnert in Berlin-Dahlem am 14. Februar 1928 überreichte der neue Ehrenbürger 100.000 RM an OB Robert Wild und den versammelten Stadtrat zugunsten der Förderung von Spiel-und Sportstätten.
Am 11. Mai 1928 beschloss der Stadtrat das Grundstück, auf dem die "Restauration zur Erholung" stand, für diese neuen Sportanlagen zu nutzen. Dass es an der Endhaltestelle „Flößaustraße“ der Straßenbahn gelegen und damit verkehrsgünstig war, gab schließlich den Ausschlag[1]. So wurden hier wurde die Sportanlage mit Rasenplätzen und Aschenbahn mit Namen "Hans-Lohnert-Spielplatz" errichtet, was das endgültige Ende der Restauration zur Erholung bedeutete.
Einen weiteren Hinweis für das Ende der "Erholung" liefern die amtlichen Ausführungen zur Wirtschaft Graf Zeppelin, anlässlich des Antrages für dessen Wiedereröffnung. Dort wird vom Eingehen der "Erholung" gesprochen: "...die Wirtschaft zur Erholung Schwabacherstr. 224, die eingeht und worauf sich der Gesuchsteller stützt, ist ungefähr 300 m ... entfernt" [5].
In Adolf Schwammbergers Aufzählung der Fürther Wirtshäuser kommt die "Erholung" nicht vor.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in Fürther Geschichtsblätter 3/2004, Seite 72
- ↑ Barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in Fürther Geschichtsblätter 3/2004, Seite 65
- ↑ Barbara Ohm, "Der Hans-Lohnert-Spielplatz in der Südstadt wird 75 Jahre alt" in: Fürther Stadtnachrichten Nr. 18/2004 vom 22.09.2004, S. 8+9
- ↑ barbara Ohm: "Der Fürther Ehrenbürger Hans Lohnert und sein Spielplatz" in Fürther Geschichtsblätter 3/2004, Seite 67
- ↑ Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/379/8: Schankwirtschaft Flößaustraße 34