Asphalt Brothers Roadshow: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2020, 07:43 Uhr
1982 gründete sich bei einem Frühschoppen in der Fürther Szenekneipe "Burgverlies" - spontan aus einer Bierlaune heraus - die Straßenmusik-Improvisationsband "Asphalt Brothers Roadshow" (ABR), bestehend aus:
- Klaus Niegratschka (alias Allison Livecake) - Gitarre, Mundharmonika, Gesang
- Ronald Fuchsbauer (alias Reverend Ronny Cash) - Gitarre, Gesang
- Holger Münch (alias Waldo Wapiti) - Gitarre
- Heinrich "Henry" E. Filsner (alias der schleichende Preßsack am Meeresgrund)- Kontrabass, Gesang
- Stefan Blum, geb. Tiefel (alias Louis Trinker) - Percussion, Gesang und Entertainment
- "Aaron T-Bone Walker von der Cockerbohne" (Kaffeebohne) - damals stadtbekannter Bandhund.†
Gründung und Anfänge
Nach dem Frühschoppen gingen die Jungs nach Hause, um sich albern anzuziehen und ihre Instrumente zu holen. Als man nun mittels der brandneuen U-Bahn in Nürnberg ankam stellte sich heraus, dass hier gerade das "Bardentreffen" stattfand. Noch ehe die Instrumente gestimmt waren, hatte sich vor der Lorenzkirche eine riesige Menschenmenge gebildet. Bis dahin hatte man keine Ahnung, was eigentlich geschehen sollte und es erwies sich als sehr hilfreich, dass einige Asphalt Brothers vorher schon bei "Bottlenose Bluesband" und anderen kurzlebigen Bands miteinander gespielt hatten. "Henry" gab das Kommando "Boogie in A" (wegen der D-Harp), und von da an entwickelte sich die Angelegenheit von selber.
Der erste Auftritt vor der Lorenzkirche (dem an diesem Tag noch drei weitere folgten) erwies sich jedenfalls als durchschlagender Erfolg und so zog die Asphalt Brothers Roadshow eine ganze Weile durch die Lande und kam sogar bis nach Paris. Wenn die Roadshow unterwegs war, hatten die anderen Straßenmusiker nichts zu lachen. Die von vierstimmigem Gesang und unendlich viel Klamauk geprägten Auftritte erwiesen sich als extrem wirkungsvoll und es bildete sich normalerweise sehr schnell eine große Menschenmenge um die Truppe. Ein schlichter Eisenbahner-Worksong wurde z. B. live kurzerhand zur "Oper" weiterentwickelt und entsprechend immer wieder aufgeführt. Und auch "Wenzel" vom "Keimling" hatte nichts zu lachen, denn das Silbergeld und die Scheine wurden sorgfältig aussortiert und verteilt, mit dem Rest wurde dann die meistens nicht unerhebliche After-Show-Zeche bezahlt.
Bei Indoor-Auftritten wurden Werbeblocks eingebaut in dem Stefan ein Kasperletheather bediente und zur Einleitung das damals sehr bekannte Gitarrenstück "Das Loch in der Banane" gespielt wurde, mit dem damals der NDR seine Sendungen begann. Die Rolle des NDR-Maskotchens Antje (Walroßweibchen) übernahm Henry,der diesem dank seines Bartes sehr ähnlich sah. Werbesprüche im Stile von " Ich rauche gern ---R1, ich fi.. gern ---R3, Ich fahre gern--- R5, Ich esse gern bei McDo....--- R-brech etc. stellten das Niveau dieser "Werbeeinblendungen" dar. Dazu kam, daß Bandhund T-Bone in der Lage war, den Stormy Monday-Blues in der Version der Allmand-Brothers völlig fehlerfrei zu "singen", und das über alle drei Strophen. Dazu saß er auf dem Barhocker von Klaus und hörte sich selber über die Gesangsanlage mit viel Hall, was ihn zu musikalischen Höchstleistungen antrieb. Normalerweise wurde der Auftritt an dieser Stelle dann einfach abgebrochen, weil eine weitere Steigerung nicht mehr möglich war.
Einige der Straßenmusik-Kollegen kopierten die Asphalt Brothers und deren Gags und Simon & Simon, die einem Auftritt von ABR in der Gaststätte Zum Tannenbaum beigewohnt hatten, schafften es damit sogar bis ins ZDF.
Etwa 1985 wendeten sich Holger Münch (Studium & neues Tonstudio in Los Angeles) und Stefan Blum (Holgers altes Tonstudio in Atzenhof und Szene Fürth) ernsthafteren Dingen zu und Henry , Ronny und Klaus machten nebst Bandhund ebenfalls etwas ernsthafter als Band "T-Bone" bzw."Extra3" weiter. Zu diesem Zweck bewohnten T-Bone, Ronny und Klaus eine Wohngemeinschaft in der Waagstr.5 und Henry wohnte zeitweilig nur einen Stock tiefer. Zur Hausgemeinschaft gehört auch der Schlagzeuger Uwe "Everell" Kress (Powerage) und eine Punker-WG im obersten Stockwerk.
Die 1990er und 2000er Jahre
Bei einem "Asphalt Brothers Revival" Ende der 1990er im "Irish Cottage Pub", anlässlich eines Deutschland-Besuches von Holger Münch, zogen die Brothers noch einmal alle Register. Es wurden z. B. in bester ABR-Manier während der "Oper" simultan Spiegeleier auf der Bühne gebraten und ans Publikum verteilt und bei einem Melodika-Solo von Stefan diese mittels einer Stichsäge zersägt.......
Seit 2015 sind auch wieder alle Mitglieder von Asphalt Brothers Roadshow in Fürth wohnhaft und auf die eine oder andere Weise in der Fürther Musik und Kultur-Szene tätig. Die Mitglieder sind sich nach wie vor freundschaftlich verbunden und es bleibt abzuwarten, ob sich eingedenk der sorglosen Asphalt Brothers Roadshow-Zeiten ein Revival ergibt.
Siehe auch
Bilder
Sommer 1983 - ABR bekommt aus der Kaffeebohne-Zucht einen Bandhund
Die Band Asphalt Brothers Roadshow 1983 in der Nürnberger Fußgängerzone, ganz rechts Klaus Niegratschka, liegend Heinrich Filsner
Die Band Asphalt Brothers Roadshow 1983 in der Nürnberger Fußgängerzone, ganz rechts Klaus Niegratschka, links daneben Heinrich Filsner
Die Band Asphalt Brothers Roadshow in der Nürnberger Fußgängerzone, Reverend Ronny Cash beim Zweikampf mit T-Bone während der "Oper"