Bremenstaller Brücke: Unterschied zwischen den Versionen
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Erste Überlegungen für eine Fußwegverbindung in diesem Bereich reichen zurück bis in das Jahr [[1880]]. der kurz zuvor gegründete [[Verschönerungsverein Fürth|Verschönerungsverein]] hatte die Errichtung „einer Rundpromenade durch Wege und Stege um die Stadt“ auf der Agenda damit „genußreiche Spaziergänge rings um die Stadt und in Verbindung mit den nächstgelegenen Ortschaften und schönen Punkten entstehen“. Zu diesem Zweck wurden in den Folgejahren einige Stege über die Fürther Flüsse angelegt, zuerst der [[Karlsteg]] (1882), darauf folgten [[Fronmüllersteg]] (1883), [[Engelhardtsteg]] (1890), [[Friedhofsteg]] (1905) und [[Käppnersteg]] (1911). Weitere Flußüberquerungen zur Komplettierung des Rundweges sollten bei [[Weikershof]] (Verbindung zum [[Gustav-Adolf-Keller]]) und bei der „Eisenbahnbrücke über die Regnitz erfolgen“. 1912 begannen die Arbeiten mit der Befestigung des „schlechten und sandigen Fußweges“ unterhalb des [[Hauptfriedhof|Friedhofs]]. Durch Spenden des Verschönerungsvereins, des [[Nordöstlicher Vorstadtverein|Nordöstlichen Vorstadtvereins]], der Mithilfe der Brauerei [[Evora]] und der an den Weg angrenzenden Eigentümer (Bauern) entstanden bis [[1917]] 1400 m Wegstrecke. Allerdings verlor der Verein durch die Inflation nach dem [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]] sein gesamtes Vermögen und konnte sich auch in der Folgezeit nicht mehr vollständig davon erholen. [[1928]] wurde der Weg unter Ausführung des Stadtbauamtes erneuert. In der Jubiläumsschrift zum 50jährigen Jubiläum des Vereins heißt es zum Brückenprojekt: „...und so harrt (...) der großzügige Plan nur noch teilweise seiner Vollendung. Schade, daß der Schlußstein hiezu, die Ueberführung der Regnitz vor der Eisenbahnbrücke, gleichfalls in absehbarer Zeit nicht eingefügt werden kann. Mit der Erbauung der Brücke, mit der Fortsetzung des Weges den Bahndamm entlang hinauf zur [[Schwand]] und zur Siedlung des [[Eigenes Heim|Eigenen Heims]], mit der Ueberbrückung der Rednitz bei Weikershof und der Erstehung eines Weges von dort übers Tal zum Gustav-Adolf-Keller wäre das gleich nach der Gründung des Vereins aufgestellte, großartige Werk im weitesten Sinne vollendet (...)“.<ref>Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 3 - 8</ref> | Erste Überlegungen für eine Fußwegverbindung in diesem Bereich reichen zurück bis in das Jahr [[1880]]. der kurz zuvor gegründete [[Verschönerungsverein Fürth|Verschönerungsverein]] hatte die Errichtung „einer Rundpromenade durch Wege und Stege um die Stadt“ auf der Agenda damit „genußreiche Spaziergänge rings um die Stadt und in Verbindung mit den nächstgelegenen Ortschaften und schönen Punkten entstehen“. Zu diesem Zweck wurden in den Folgejahren einige Stege über die Fürther Flüsse angelegt, zuerst der [[Karlsteg]] (1882), darauf folgten [[Fronmüllersteg]] (1883), [[Engelhardtsteg]] (1890), [[Friedhofsteg]] (1905) und [[Käppnersteg]] (1911). Weitere Flußüberquerungen zur Komplettierung des Rundweges sollten bei [[Weikershof]] (Verbindung zum [[Gustav-Adolf-Keller]]) und bei der „Eisenbahnbrücke über die Regnitz erfolgen“. 1912 begannen die Arbeiten mit der Befestigung des „schlechten und sandigen Fußweges“ unterhalb des [[Hauptfriedhof|Friedhofs]]. Durch Spenden des Verschönerungsvereins, des [[Nordöstlicher Vorstadtverein|Nordöstlichen Vorstadtvereins]], der Mithilfe der Brauerei [[Evora]] und der an den Weg angrenzenden Eigentümer (Bauern) entstanden bis [[1917]] 1400 m Wegstrecke. Allerdings verlor der Verein durch die Inflation nach dem [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]] sein gesamtes Vermögen und konnte sich auch in der Folgezeit nicht mehr vollständig davon erholen. [[1928]] wurde der Weg unter Ausführung des Stadtbauamtes erneuert. | ||
In der Jubiläumsschrift zum 50jährigen Jubiläum des Vereins heißt es zum Brückenprojekt: „...und so harrt (...) der großzügige Plan nur noch teilweise seiner Vollendung. Schade, daß der Schlußstein hiezu, die Ueberführung der Regnitz vor der Eisenbahnbrücke, gleichfalls in absehbarer Zeit nicht eingefügt werden kann. Mit der Erbauung der Brücke, mit der Fortsetzung des Weges den Bahndamm entlang hinauf zur [[Schwand]] und zur Siedlung des [[Eigenes Heim|Eigenen Heims]], mit der Ueberbrückung der Rednitz bei Weikershof und der Erstehung eines Weges von dort übers Tal zum Gustav-Adolf-Keller wäre das gleich nach der Gründung des Vereins aufgestellte, großartige Werk im weitesten Sinne vollendet (...)“.<ref>Konrad Schlegel: Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth), S. 3 - 8</ref> | |||
Nachdem das Thema in den 2000er Jahren erneut aufgegriffen wurde entstand im Jahr 2020 parallel zu den beiden [[Regnitztalbrücke|Regnitz-Bahnbrücken]] eine Talüberquerung für Fußgänger und Radfahrer. | Nachdem das Thema in den 2000er Jahren erneut aufgegriffen wurde entstand im Jahr 2020 parallel zu den beiden [[Regnitztalbrücke|Regnitz-Bahnbrücken]] eine Talüberquerung für Fußgänger und Radfahrer. |
Version vom 10. Dezember 2020, 11:21 Uhr
- Straße
- Bremenstaller Brücke
- Baujahr
- 2020
- Stadtteil
- Stadeln
- Geokoordinate
- 49° 29' 55.29" N, 10° 58' 43.83" E
Die Bremenstaller Brücke ist eine Fußgänger- und Radwegbrücke über die Regnitz zwischen Stadeln im Osten und der Vacher Straße im Westen. Am 6. November 2020 wurde die Brücke eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.
Geschichte
Erste Überlegungen für eine Fußwegverbindung in diesem Bereich reichen zurück bis in das Jahr 1880. der kurz zuvor gegründete Verschönerungsverein hatte die Errichtung „einer Rundpromenade durch Wege und Stege um die Stadt“ auf der Agenda damit „genußreiche Spaziergänge rings um die Stadt und in Verbindung mit den nächstgelegenen Ortschaften und schönen Punkten entstehen“. Zu diesem Zweck wurden in den Folgejahren einige Stege über die Fürther Flüsse angelegt, zuerst der Karlsteg (1882), darauf folgten Fronmüllersteg (1883), Engelhardtsteg (1890), Friedhofsteg (1905) und Käppnersteg (1911). Weitere Flußüberquerungen zur Komplettierung des Rundweges sollten bei Weikershof (Verbindung zum Gustav-Adolf-Keller) und bei der „Eisenbahnbrücke über die Regnitz erfolgen“. 1912 begannen die Arbeiten mit der Befestigung des „schlechten und sandigen Fußweges“ unterhalb des Friedhofs. Durch Spenden des Verschönerungsvereins, des Nordöstlichen Vorstadtvereins, der Mithilfe der Brauerei Evora und der an den Weg angrenzenden Eigentümer (Bauern) entstanden bis 1917 1400 m Wegstrecke. Allerdings verlor der Verein durch die Inflation nach dem 1. Weltkrieg sein gesamtes Vermögen und konnte sich auch in der Folgezeit nicht mehr vollständig davon erholen. 1928 wurde der Weg unter Ausführung des Stadtbauamtes erneuert.
In der Jubiläumsschrift zum 50jährigen Jubiläum des Vereins heißt es zum Brückenprojekt: „...und so harrt (...) der großzügige Plan nur noch teilweise seiner Vollendung. Schade, daß der Schlußstein hiezu, die Ueberführung der Regnitz vor der Eisenbahnbrücke, gleichfalls in absehbarer Zeit nicht eingefügt werden kann. Mit der Erbauung der Brücke, mit der Fortsetzung des Weges den Bahndamm entlang hinauf zur Schwand und zur Siedlung des Eigenen Heims, mit der Ueberbrückung der Rednitz bei Weikershof und der Erstehung eines Weges von dort übers Tal zum Gustav-Adolf-Keller wäre das gleich nach der Gründung des Vereins aufgestellte, großartige Werk im weitesten Sinne vollendet (...)“.[1]
Nachdem das Thema in den 2000er Jahren erneut aufgegriffen wurde entstand im Jahr 2020 parallel zu den beiden Regnitz-Bahnbrücken eine Talüberquerung für Fußgänger und Radfahrer.
Beschreibung
Die knapp 83 Meter messende Brücke verbindet die Vacher Straße im Eigenen Heim mit der Begonienstraße in der Gartenbau-Siedlung. Nach der Überquerung der Regnitz von der Begonienstraße aus führt der Weg entlang des Flusses unter der Eisenbahnbrücke hindurch und schwenkt danach Richtung Westen im Wiesengrund unten am Bahndamm entlang zur Vacher Straße. Die Gesamtkosten beliefen sich laut Aussage von Hans Pösl, Leiter des Tiefbauamts, auf 6,7 Mio. Euro, wobei der Anteil der Brückenkonstruktion 5,4 Mio. Euro betrug - ca. 3,7 Mio. Euro kamen als Zuschuss vom Freistaat Bayern. Die Beleuchtung ist dimmbar und radargesteuert. Sind Radfahrer oder Fußgänger bei Dunkelheit auf der Brücke unterwegs, schaltet sich das Licht automatisch ein.
Das 190 Tonnen schwere Hauptteil aus Stahl wurde am 8. Juni 2020 mit großen Kränen eingehoben.
Namensgebung
Einen Namen hatte die Brücke zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Stadtrat entschied in seiner Sitzung im Oktober, dass die Bevölkerung hierzu befragt werden sollte. Insgesamt wurden drei Namen zur Abstimmung gestellt: Alexander-von-Humboldt-Brücke, Bremenstaller Brücke, Sophie-Scholl-Brücke.[2] Mit etwa 46 Prozent der fast 5400 abgegebenen Stimmen gewann die Bezeichnung Bremenstaller Brücke, benannt nach dem Einödhof Bremenstall an der Regnitz. Der Stadtrat folgte mehrheitlich dem Votum der Bevölkerung bzw. der Umfrage am 26. November 2020. Die zweitplatzierte Sophie Scholl soll, den mündlichen Ausführungen der Stadtratssitzung nach, bei einer der nächsten Straßenbenennungen berücksichtigt werden. Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung wies aber gleichzeitig darauf hin, dass es in Stadeln bereit eine Geschwister-Scholl-Straße gäbe.
Umgangssprachlich wird die BremeNstaller Brücke auch BremeRstaller Brücke genannt.
Lokalberichterstattung
- Armin Leberzammer: Zwei Stadtteile kommen sich näher. In Fürther Nachrichten vom 21. April 2020 (Druckausgabe) bzw. Fürther Millionenprojekt: Regnitzbrücke verbindet zwei Stadtteile. In: nordbayern.de vom 22. April 2020 - online abrufbar
- nn: Neue Regnitzbrücke schafft kurze Wege. In: Fürther Nachrichten vom 9. Juni 2020 (Druckausgabe) bzw. hän: Millionenprojekt: Fürths neue Radwegbrücke schwebt ein. In: nordbayern.de vom 8. Juni 2020 - online abrufbar
- hän: Bitte mitmachen: Name für die Brücke gesucht. In: Fürther Nachrichten vom 6. November 2020 (Druckausgabe) bzw. Bitte mitmachen: Ein Name für Fürths neue Brücke wird gesucht. In: nordbayern.de vom 5. November 2020 - online abrufbar
- Hans-Joachim Winckler: Heiß ersehnte Talquerung. In: Fürther Nachrichten vom 7. November 2020 (Druckausgabe) bzw. Die heiß ersehnte Regnitz-Brücke ist offen: Jetzt muss Fürth nur noch einen Namen finden. In: nordbayern.de vom 6. November 2020 - online abrufbar
- Brückenschlag für umweltfreundliche Nahmobilität. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 21 vom 18. November 2020, S. 1 – PDF-Datei
- hän: Fürth will die Bremenstaller Brücke. In: Fürther Nachrichten vom 23. November 2020 (Druckausgabe)
Siehe auch
Einzelnachweise
Bilder
die neue Bremenstaller Brücke Blickrichtung Gartenbau-Siedlung im Dezember 2020
die neue Bremenstaller Brücke Blickrichtung Gartenbau-Siedlung im Dezember 2020
die neue Bremenstaller Brücke im Dezember 2020, im Hintergrund die Regnitztalbrücke
die neue Bremenstaller Brücke im Dezember 2020, im Hintergrund die Regnitztalbrücke
die neue Bremenstaller Brücke hinter der Regnitztalbrücke, westlicher Zugang von der Vacher Straße her im Dezember 2020
3-Brücken-Blick mit neuer Bremenstaller Brücke und Regnitztalbrücke mit neuem S-Bahn Brückenanbau im Dezember 2020
die neue Bremenstaller Brücke im Dezember 2020, im Hintergrund die Regnitztalbrücke
Einheben der neuen Geh- und Radwegbrücke Regnitz am 8. Juni 2020
Arbeiten für das Einheben der neuen Geh- und Radwegbrücke Regnitz am 8. Juni 2020
Einhebearbeiten der neuen Geh- und Radwegbrücke Regnitz in der Gartenbau-Siedlung am 8.6.2020
Einhebearbeiten der neuen Geh- und Radwegbrücke Regnitz in der Gartenbau-Siedlung am 8.6.2020
Baustelle der neuen Geh- und Radwegbrücke Regnitz im Mai 2020, im Hintergrund die moderne Regnitztalbrücke mit neuen Schallschutzwänden
Baustelle der neuen Geh- und Radwegbrücke Regnitz im Mai 2020
Bauschild der neuen Geh- und Radwegbrücke Regnitz neben der Regnitztalbrücke, Details, April 2020
Bau eines Widerlagers der Geh- und Radwegbrücke Regnitz, April 2020 - im Hintergrund die Regnitztalbrücke
Bau eines Widerlagers der Geh- und Radwegbrücke Regnitz, April 2020
früherer Anblick der Regnitztalbrücke noch ohne Betonvorbau der S-Bahn Brücke und Bremerstaller Brücke für Fußgänger und Radler im April 1998