Wolfgang Steidel: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Wilhelm Karl Wolfgang Steidel''' (geb. [[17. Juli]] [[1875]] in Erlangen<ref>Kirchenbücher Erlangen-Neustadt, Taufen 1869–1885, S. 175</ref>, gest. ) war ein etwa ein Jahrzehnt in Fürth lebender Bauführer und Architekt. | '''Wilhelm Karl Wolfgang Steidel''' (geb. [[17. Juli]] [[1875]] in Erlangen<ref>Kirchenbücher Erlangen-Neustadt, Taufen 1869–1885, S. 175</ref>, gest. ) war ein etwa ein Jahrzehnt in Fürth lebender Bauführer und Architekt. | ||
== Leben == | |||
Er kam als Sohn des Erlanger Hutmachermeisters Johann Georg Leonhard Steidel (1814–1876) und seiner zweiten Ehefrau Johanna Maria, geborene Wunderlich (1843–?) im Haus Lammgasse 4 (heute Richard-Wagner-Straße 4) zur Welt. Sein Vater verstarb als er ein Jahr alt war. | Er kam als Sohn des Erlanger Hutmachermeisters Johann Georg Leonhard Steidel (1814–1876) und seiner zweiten Ehefrau Johanna Maria, geborene Wunderlich (1843–?) im Haus Lammgasse 4 (heute Richard-Wagner-Straße 4) zur Welt. Sein Vater verstarb als er ein Jahr alt war. | ||
Steidel absolvierte seinen Militärdienst vom 14. Oktober 1897 bis 18. September 1899 beim in Erlangen stationierten k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 19. Infanterie-Regiment „König Viktor Emanuel III. von Italien“|19. Infanterie-Regiment]], 1. Kompanie.<ref name="Stammrollen">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 10272, 2; 10276, 1; 10455, 5; 10538, 4</ref> | |||
Der Bauführer Wolfgang Steidel verheiratete sich am 22. September 1903 in Nürnberg mit Johanna Margareta Neussert (geb. 30. August 1881 in Nürnberg). Das Paar hatte wohl nur ein Kind. | |||
Etwa zur Zeit der Heirat zog das Ehepaar nach Fürth. Um 1910 gründete er zusammen mit [[Heinrich Gehring]] ein Architektur- und Baubüro, das schon zu Anfang einen wesentlichen Anteil seiner Aufträge in Erlangen ausführte. Als Sitz des Büros wählten die beiden Teilhaber aber die Fürther Hornschuchpromenade 49. Sie beteiligten sich auch an Architektenwettbewerben, so 1912 am Preisausschreiben für die Anlage einer gartenstädtischen Siedlung in [[wikipedia:Mainleus|Mainleus]] bei Kulmbach, aus der das sogenannte Hornschuchshausen (benannt nach [[Fritz Hornschuch]]) entstand. Das Fürther Büro Steidel & Gehring errang mit seinem Entwurf „Heimatglück“ den III. Preis von 400 Mark, den ersten Preis gewann aber das Büro [[Ebert und Groß]].<ref>Deutsche Bauzeitung, 46. Jg., 1912, Heft 10, S. 732</ref> | |||
Bei der Mobilmachung zu Beginn des Ersten Weltkriegs rückte Steidel am 21. August 1914 zum kgl. bayerischen Landsturm-Bataillon Erlangen (III B.3), 3. Kompanie ein und wurde ab Mitte September 1914 im Kriegsgebiet Belgien eingesetzt. Bald darauf, am 21. Oktober 1914, wurde er zum überzähligen Gefreiten befördert und nach kurzer Zeit, am 4. Dezember 1914, zum überzähligen Unteroffizier ernannt. Als etatmäßigen Gefreiten reihte man ihn am 20. April 1916 ein. In den Stand eines etatmäßigen Unteroffiziers gelangte er am 15. Mai 1916, zusammen mit seiner Versetzung zur 1. Kompanie dieses Landsturm-Infanterie-Bataillons. | |||
Dann, am 19. September 1916, kam er zum Stab des Generals des Ingenieur- und Pionierkorps im [[wikipedia:Generalgouvernement Belgien|Generalgouvernement Belgien]] zum Einsatz. Ein knappes Jahr später, ab 1. September 1917, wurde er in der Wirtschaftskompanie Nr. 238 in Dolhain ([[wikipedia:Limbourg|Limburg/Belgien]]) verwendet und ab 27. Dezember 1917 bei der Wirtschaftskompanie Nr. 311 in [[wikipedia:Bastogne|Bastnach/Belgien]]. | |||
Dort wurde er am 18. März 1918 zum Sergeanten ernannt und am 3. April 1918 zum Landsturm-Infanterie-Ersatzbataillon Ingolstadt (III B.18) versetzt. Von Weiden aus erhielt er am 15. August 1918 seine Entlassung aus dem Kriegsdienst nach Erlangen.<ref name="Stammrollen/> | |||
Noch während des I. Weltkriegs verlegte Steidel seinen Wohnsitz nach Erlangen. Die Zusammenarbeit mit Gehring setzte er weiter fort. | |||
== Werke == | == Werke == | ||
{{Werke Architekt}} | {{Werke Architekt}} | ||
== Adressen == | |||
* 1905: [[Nürnberger Straße 75]]<ref>Adressbücher von 1905, 1907, 1909, 1911</ref> | |||
* 1913: [[Hornschuchpromenade 49]]<ref>Adressbuch von 1913</ref> | |||
==== Erlangen ==== | |||
* 1918: Bergstraße 2<ref name="Stammrollen"/> | |||
* 1929: Palmstraße 8<ref>Adressbücher Erlangen von 1929, 1936, 1938</ref> | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> |
Version vom 29. November 2021, 23:07 Uhr
- Vorname
- Wolfgang
- Nachname
- Steidel
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 17. Juli 1875
- Geburtsort
- Erlangen
- Beruf
- Bauführer, Architekt
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Johanna Margareta Neussert | 1. Ehefrau |
Johanna Margarete Mallet | 2. Ehefrau |
Wilhelmina Karolina Steidel | Tochter aus 1. Ehe |
Wilhelm Karl Wolfgang Steidel (geb. 17. Juli 1875 in Erlangen[1], gest. ) war ein etwa ein Jahrzehnt in Fürth lebender Bauführer und Architekt.
Leben
Er kam als Sohn des Erlanger Hutmachermeisters Johann Georg Leonhard Steidel (1814–1876) und seiner zweiten Ehefrau Johanna Maria, geborene Wunderlich (1843–?) im Haus Lammgasse 4 (heute Richard-Wagner-Straße 4) zur Welt. Sein Vater verstarb als er ein Jahr alt war.
Steidel absolvierte seinen Militärdienst vom 14. Oktober 1897 bis 18. September 1899 beim in Erlangen stationierten k. b. 19. Infanterie-Regiment, 1. Kompanie.[2]
Der Bauführer Wolfgang Steidel verheiratete sich am 22. September 1903 in Nürnberg mit Johanna Margareta Neussert (geb. 30. August 1881 in Nürnberg). Das Paar hatte wohl nur ein Kind.
Etwa zur Zeit der Heirat zog das Ehepaar nach Fürth. Um 1910 gründete er zusammen mit Heinrich Gehring ein Architektur- und Baubüro, das schon zu Anfang einen wesentlichen Anteil seiner Aufträge in Erlangen ausführte. Als Sitz des Büros wählten die beiden Teilhaber aber die Fürther Hornschuchpromenade 49. Sie beteiligten sich auch an Architektenwettbewerben, so 1912 am Preisausschreiben für die Anlage einer gartenstädtischen Siedlung in Mainleus bei Kulmbach, aus der das sogenannte Hornschuchshausen (benannt nach Fritz Hornschuch) entstand. Das Fürther Büro Steidel & Gehring errang mit seinem Entwurf „Heimatglück“ den III. Preis von 400 Mark, den ersten Preis gewann aber das Büro Ebert und Groß.[3]
Bei der Mobilmachung zu Beginn des Ersten Weltkriegs rückte Steidel am 21. August 1914 zum kgl. bayerischen Landsturm-Bataillon Erlangen (III B.3), 3. Kompanie ein und wurde ab Mitte September 1914 im Kriegsgebiet Belgien eingesetzt. Bald darauf, am 21. Oktober 1914, wurde er zum überzähligen Gefreiten befördert und nach kurzer Zeit, am 4. Dezember 1914, zum überzähligen Unteroffizier ernannt. Als etatmäßigen Gefreiten reihte man ihn am 20. April 1916 ein. In den Stand eines etatmäßigen Unteroffiziers gelangte er am 15. Mai 1916, zusammen mit seiner Versetzung zur 1. Kompanie dieses Landsturm-Infanterie-Bataillons. Dann, am 19. September 1916, kam er zum Stab des Generals des Ingenieur- und Pionierkorps im Generalgouvernement Belgien zum Einsatz. Ein knappes Jahr später, ab 1. September 1917, wurde er in der Wirtschaftskompanie Nr. 238 in Dolhain (Limburg/Belgien) verwendet und ab 27. Dezember 1917 bei der Wirtschaftskompanie Nr. 311 in Bastnach/Belgien. Dort wurde er am 18. März 1918 zum Sergeanten ernannt und am 3. April 1918 zum Landsturm-Infanterie-Ersatzbataillon Ingolstadt (III B.18) versetzt. Von Weiden aus erhielt er am 15. August 1918 seine Entlassung aus dem Kriegsdienst nach Erlangen.[2]
Noch während des I. Weltkriegs verlegte Steidel seinen Wohnsitz nach Erlangen. Die Zusammenarbeit mit Gehring setzte er weiter fort.
Werke
Objekt | Architekt | Bauherr | Baujahr | Akten-Nr. | Baustil | |
---|---|---|---|---|---|---|
Nürnberger Straße 160 | Mietshaus | Wolfgang Steidel Heinrich Gehring | 1911 | D-5-63-000-1032 | Neoklassizismus |
Adressen
- 1905: Nürnberger Straße 75[4]
- 1913: Hornschuchpromenade 49[5]
Erlangen
Einzelnachweise
- ↑ Kirchenbücher Erlangen-Neustadt, Taufen 1869–1885, S. 175
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 10272, 2; 10276, 1; 10455, 5; 10538, 4
- ↑ Deutsche Bauzeitung, 46. Jg., 1912, Heft 10, S. 732
- ↑ Adressbücher von 1905, 1907, 1909, 1911
- ↑ Adressbuch von 1913
- ↑ Adressbücher Erlangen von 1929, 1936, 1938