Johann Jobst Vollmer: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Johann Jobst Vollmer''' (geb. 25. August 1817, gest. 29. Juni 1865 in [[Fürth]]) war ein Drechsler und Mundartdichter. | '''Johann Jobst Vollmer''' (geb. 25. August 1817, gest. 29. Juni 1865 in [[Fürth]]) war ein Drechsler und Mundartdichter. | ||
Als 8-Jähriger verwaist, erlernte er das Drechslerhandwerk, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Überliefert sind von ihm zwei Bände von Gedichten in Fürther Mundart. | Als 8-Jähriger verwaist, erlernte er das Drechslerhandwerk, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Überliefert sind von ihm zwei Bände von Gedichten in Fürther Mundart. | ||
Vollmer war gelernter Drechsler; er fertigte Metall-, Holz- und Horngegenstände. Er hatte Frau und sechs Kinder. Er drechselte aber auch Verse in Fürther Mundart. Ein hartnäckiges Lungenleiden, verbunden mit häufigem Blutsturz, riss ihn schon mit 49 Jahren aus dem Leben. | |||
Er war langjähriger Leiter der Gesangsgesellschaft „Eintracht“. Dort hat er mancherlei Gedichte vorgetragen. Der 1851 vorgetragene Prolog und der Gesang zum Lob der Vorstandsmitglieder sind im Band von 1895 als Nr. 38 abgedruckt. | |||
Seine humoristischen Gedichte in Fürther Mundart von 1852 „seinen Freunden und Gönnern der Eintracht aus wahrer Ergebenheit zugeeignet“ waren nach kurzer Zeit vergriffen. Nach mehreren Jahrzehnten 1895 entschloss sich der Verleger Georg Rosenberg, sie neu herauszugeben. Er nannte sie „Eine köstliche Sammlung einheimischen Humors des beliebten Dialekt-Dichters“. Vollmer schilderte Episoden aus dem Leben in Fürth und zeichneten so ein Bild vom Leben und Treiben in der Stadt. Es war seinerzeit die einzige Gedichtsammlung in Fürther Mundart. | |||
In den historischen Abhandlungen des Georg Wüstendörfer, betitelt „Wanderungen durch Fürth“ aus 1898, berichtet dieser über den Dialektdichter. | |||
In den Rieß-Chronik-Bänden finden sich Zeitungsausschnitte ab 1910/11 mit Gedichten von Vollmer als Volksdichter aus den 1850er Jahren. Dabei taucht auch der Begriff „Couplets“ auf. Dieser deutet hin auf Verse und Dichtungen der Bänkelsänger. Tatsächlich wird in einer Abhandlung (Rieß-Chronik 1912, S. 20) ein Bänkelsänger Hyronimus Stümpfle als ein Fürther Original bzw. Straßenfigur genannt. | |||
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* [[Humoristische Gedichte (Buch)]] | * [[Humoristische Gedichte (Buch)]] |
Version vom 3. Januar 2022, 14:35 Uhr
- Vorname
- Johann Jobst
- Nachname
- Vollmer
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 25. August 1817
- Todesdatum
- 29. Juni 1865
- Beruf
- Drechsler
Johann Jobst Vollmer (geb. 25. August 1817, gest. 29. Juni 1865 in Fürth) war ein Drechsler und Mundartdichter. Als 8-Jähriger verwaist, erlernte er das Drechslerhandwerk, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Überliefert sind von ihm zwei Bände von Gedichten in Fürther Mundart.
Vollmer war gelernter Drechsler; er fertigte Metall-, Holz- und Horngegenstände. Er hatte Frau und sechs Kinder. Er drechselte aber auch Verse in Fürther Mundart. Ein hartnäckiges Lungenleiden, verbunden mit häufigem Blutsturz, riss ihn schon mit 49 Jahren aus dem Leben. Er war langjähriger Leiter der Gesangsgesellschaft „Eintracht“. Dort hat er mancherlei Gedichte vorgetragen. Der 1851 vorgetragene Prolog und der Gesang zum Lob der Vorstandsmitglieder sind im Band von 1895 als Nr. 38 abgedruckt. Seine humoristischen Gedichte in Fürther Mundart von 1852 „seinen Freunden und Gönnern der Eintracht aus wahrer Ergebenheit zugeeignet“ waren nach kurzer Zeit vergriffen. Nach mehreren Jahrzehnten 1895 entschloss sich der Verleger Georg Rosenberg, sie neu herauszugeben. Er nannte sie „Eine köstliche Sammlung einheimischen Humors des beliebten Dialekt-Dichters“. Vollmer schilderte Episoden aus dem Leben in Fürth und zeichneten so ein Bild vom Leben und Treiben in der Stadt. Es war seinerzeit die einzige Gedichtsammlung in Fürther Mundart. In den historischen Abhandlungen des Georg Wüstendörfer, betitelt „Wanderungen durch Fürth“ aus 1898, berichtet dieser über den Dialektdichter. In den Rieß-Chronik-Bänden finden sich Zeitungsausschnitte ab 1910/11 mit Gedichten von Vollmer als Volksdichter aus den 1850er Jahren. Dabei taucht auch der Begriff „Couplets“ auf. Dieser deutet hin auf Verse und Dichtungen der Bänkelsänger. Tatsächlich wird in einer Abhandlung (Rieß-Chronik 1912, S. 20) ein Bänkelsänger Hyronimus Stümpfle als ein Fürther Original bzw. Straßenfigur genannt.
Werke
- Vollmer, Johann Jobst: Humoristische Gedichte in Fürther Mundart. - Fürth : Julius Volkhart, 1852 (2 Bände)
Band 1 online frei zugänglich als Digitalisat [1]
Band 2 online frei zugänglich als Digitalisat [2]
Literatur
- Vollmer, Johann Jobst. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth, 1968, S. 379
- Humoristische Gedichte (Buch)