Jonas Oberndorfer: Unterschied zwischen den Versionen

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== Siehe auch ==
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==Weblinks==
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Jonas Oberndorfer, (geb. 16. September 1805 in Ermreuth, Neunkirchen am Brand, gest. 6. Juli 1879 in Fürth) war Lehrer und Erziehungs-Institutleiter in Fürth.

Leben [1]

Jonas Oberndorfer, Sohn des David Abraham Oberndorfer und dessen Frau Gütel, wuchs in Ermreuth auf. Er war zuerst mit Rosalie, geb. Sulzbacher verheiratet, die aber am 10. Juni 1834 im Alter von 26-27 Jahren in Zirndorf starb. Mit ihr hatte er zwei Töchter [2] Mit seiner zweiten Ehefrau Fanny, geb. Dettelbacher (geb. 14. März 1814 in Fürth, gest. 7. März 1864 in Fürth) hatte er weitere sieben Kinder [3].
Oberndorfer wohnte seit 1843 bei dem Metallschläger Sebastian Bös unter der damaligen Adresse Schwabacherstraße 262 [4]

Eröffnung der Lehranstalt des J. Oberndorfer am 1. Mai 1844
  • Am 1. Mai 1844 eröffnete Jonas Oberndorfer seine private Lehranstalt. Nach dem regulären Schulschluss in den öffentlichen Schulen bot er drei Stunden in hebräischen und deutschen Lehrgegenständen Unterricht für jüdische Knaben an.
  • 1846 zog Jonas Oberndorfer in die Innenstadt am Markt [5] um.
  • im Dezember 1848 eröffnete er auch eine Erziehungsanstalt für jüdische Mädchen. Aus den Ausschreibungen geht hervor, dass Oberndorfer sich nach seinem Selbstverständnis unter die Reformer [6] zählte, ohne dabei einem Separatismus zu frönen, der die Diskussion um die Israelitische Bürgerschule dominierte.
  • um 1849 kaufte der Institutslehrer Jonas Oberndorfer das Haus Königstraße 59, wo er auch als Vermieter [7] auftrat.
  • Den Annoncen im Fürther Tagblatt [8] für sein Erziehungs-Institut ist der angebotene Fächerkanon zu entnehmen: Lesen, deutsche, französische und englische Sprache, Orthographie, Calligraphie, Arithmetik, Naturkunde, Geschichte, Geographie, Zeichnen, Gesang, alle Arten weiblicher Handarbeiten und natürlich die vorgeschriebenen Religionsgegenstände.
  • Im Juli 1854 übernahm er das Erziehungsinsititut des aus Altersgründen ausscheidenden Heimann Schwabacher[9]
  • 1859 verzeichnete das "Oberndorfersche Privat-Institut für jüdische Knaben" neben Jonas Oberndorfer als Direktor und erstem Lehrer, die beiden Klassenlehrer Adolph Martini und J. Hirschkamm, und als Fachlehrer Leopold Einstein (französische Sprache), Carl Wagenführ (Schönschreiben), J. Gebelle (Zeichnen) und Georg Braunstein (Gesang) [10]
  • 1862 fusionierten die beiden privaten jüdischen Erziehungsinstitute des Heinrich Brentano und Jonas Oberndorfer, die beide in Fürth einen hervorragenden Ruf genossen. Fortan firmierte diese neue Einrichtung unter dem Namen "Lehranstalt für für Knaben", und unter Leitung des israelischen Vereinsvorstandes wurde ein Komitee gebildet, dass zugunsten eines neuen Schulbaus verzinsliche Aktien ausgab [11] und in der Mathildenstraße 7 das Vorhaben verwirklichen.
  • Im Oktober 1865 übernahm Oberndorfer die Leitung der "Lehranstalt für Knaben" von Heinrich Brentano [12].
  • 1866 schaffte Oberndorfer den Sprung von der privaten Lehranstalt in die Realschule als regulärer Lehrer [13].
  • 1867 sah sich Oberndorfer genötigt wegen Augenleiden um Enthebung von der Stelle nach zu suchen [14]. Seine Stelle wurde im Januar 1867 ausgeschrieben [15].
  • der Rückzug aus dem Schuldienst hielt Jonas Oberndorfer aber nicht ab, Nachhilfeunterricht für das Einjährige [16] anzubieten [17].

Jonas Oberndorfer starb am 6. Juli 1879 in Fürth, soll aber in Stuttgart begraben worden sein [18].

Gustav Oberndorfer (geb. 7. Juli 1843 in Fürth; gest. 15. August 1906 in Augsburg) war ein Sohn des Jonas Oberndorfer, der als US-Konsul in Deutschland fungierte.

Einzelnachweise

  1. biographische Angaben nach Geni zu Jonas Oberndorfer
  2. 1) Cecilie, geb. 1832 und Babette, geb. 1833
  3. Jeanette, geb. 1836; Julius geb. 1838, Abraham, geb. 1839; Karoline, geb. 1840; Gustav, geb. 1843; Josef, geb. 1845 und Marie, geb. 1847
  4. siehe Fürther Tagblatt vom 6. Juni 1843; die Hausnummer entspricht der heutigen Blumenstraße 23
  5. Fürther Tagblatt vom 13. Februar 1846. Das Haus von den Kaufleuten Fürtsch entspricht heute der Nummer Marktplatz 3
  6. Im damaligen Sprachgebrauch gerne als "Neologen" bezeichnet, die sich als Maskilim und Vertreter der Haskala nahe fühlten. Darauf deutet z.B. die Formulierung "... auf dem Standpunkt eines geläuterten religiösen Bekenntnisses" im Annoncentext vom 25.11.1848 im Fürther Tagblatt hin.
  7. Fürther Tagblatt vom 19.11.1856
  8. z.B. Fürther Tagblatt vom 27.4.1854
  9. Fürther Tagblatt vom 4. Juli 1854
  10. Fürther Adressbuch von 1859, Seite 56
  11. Fürther Tagblatt vom 25. April 1862
  12. Fürther Tagblatt vom 31.10.1865
  13. siehe "Amtliche Nachrichten" im Fürther Tagblatt vom 10 8.1866
  14. siehe Jahresbericht über die Latein- und Realschule zu Fürth 1866/67 Seite 25 f
  15. Stellenausschreibung im Fürther Tagblatt vom 16.1.1867
  16. d.h. für den Einjährig-Freiwilligendienst in der Armee
  17. Fürther Tagblatt vom 18.3.1868
  18. Angaben nach Geni zu Jonas Oberndorfer

Siehe auch

Weblinks

Bilder